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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
631
Card. Alessandro Franchi
0
Khartum
18.12.1875

Nr. 631 (601) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC, v. 8 ff. 385–386

[J.M.J.] Nr. 12

Khartum, 18. Dezember 1875

Eminenz, erhabener Kirchenfürst,

[4007]

ich hoffe, Eure Eminenz hat meinen allgemeinen Bericht mit dem Brief vom 8. November Nr. 10 aus Ghebel Nuba erhalten und meinen Brief vom 29. November Nr. 11 aus El Obeid. Darin erklärte ich Ihnen unter vielen anderen Dingen die Dringlichkeit meiner Präsenz in Kairo, um von den ägyptischen Behörden einen kleinen Aufschub der Fertigstellung des Baues mit Ausgaben von 50.000 Franken zu erhalten. Ich habe Eure Eminenz gebeten, nach Kairo reisen zu dürfen. Bei dem Gedanken, dass ich in Kairo Jurisdiktion über meine beiden Gebäude habe, die vom Vikariat unterhalten werden, waren wir, die Missionare hier in Khartum, der Meinung, dass wegen der starken Dringlichkeit für den Provikar von Zentralafrika die Zeit für seine Reise günstig wäre. Dabei haben wir die verehrte Absicht Eurer Eminenz vorausgesetzt, dass er bis Kairo reisen dürfe, um Geschäfte zu erledigen, die das Vikariat betreffen. Die Bedeutung der Institute in Kairo für die Akklimatisierung leuchtet neben vielen anderen Gründen dafür schon alleine ein. Als ich vor achtzehn Jahren ins das Vikariat unter Provikar D. Ignaz Knoblecher kam, starben im ersten Monat von den Missionaren, die damals aus Europa eintrafen, wenigstens die Hälfte. In den ersten beiden Jahren nach ihrer Ankunft aus Europa starben wenigstens zwei Drittel. Jetzt aber, seit der Anwendung meines Planes bis heute, ist in vier Jahren kein einziger der europäischen Priester gestorben. Vielmehr sind alle fünfzehn wohlauf und im Einsatz.


[4008]

Das verdanken wir einer der wichtigen neuen von mir eingeführten Anordnungen der Akklimatisierung. Der eine braucht ein Jahr, ein anderer zwei Jahre oder so lange als notwendig. Der tüchtige Professor Turoni, der Afrika von innen wie von außen kennt, kann als ehemaliger Minutant [Angestellter einer kirchlichen Behörde] den Vorteil beurteilen, den wir dadurch haben. Aber der hauptsächlichste Grund ist das Herz Jesu, das die Bekehrung Afrikas will. Deshalb breche ich sofort nach Kairo auf und besuche Suakin, das zu meiner Jurisdiktion am Roten Meer gehört.

Am vergangenen Sonntag habe ich sechs Erwachsenen die Taufe und die Firmung gespendet.

Ich küsse Ihren heiligen Purpur und bin

Eurer Eminenz ergebener und gehorsamer Sohn

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar


632
P. Stanislao Carcereri
1
Khartum
31.12.1875
633
Faustina Stampais
0
Khartum
31.12.1875

Nr. 633 (603) AN FAUSTINA STAMPAIS

ACE, A. c. 15 /141 Nr. 4

Berber, 31. Dezember 1875

[J.M.J.]

Meine liebe Faustina,

[4009]

ich schicke Dir beiliegend die Zeilen für Großvater. Ich erteile Dir den Auftrag, mich in Kairo zu erwarten. Morgen hoffe ich nach Suakin aufbrechen zu können. Wenn ich den Dampfer rechtzeitig erreiche, bin ich in einem Monat in Kairo. Schicke bitte den beiliegenden Brief an den Großvater, aber bitte gleich. Grüße mir D. Bortolo, Alessandro, die Schwestern, P. Pietro, die Schwestern des Krankenhauses etc. Schwester Germana hat mich behandelt, wie sie auch Dich behandelt hat. Aber … sie ist in Khartum, niemals mehr wird sie Oberin sein. Ich habe alles mit eigenen Augen gesehen. Ich habe das tugendhafte Verhalten von D. Mauro in Kordofan bewundert und habe ihm zu seinem Recht verholfen. Die Provinzoberin ist eine Perle. D. Pasquale wird nach Kordofan aufbrechen. Bete für ihn.

Dein ergebener

Daniel Comboni


[4010]

Ich habe all Deine Brief bis zum 26. November, dem Tag Deiner Abreise nach Berber, erhalten. Von all jenen, die mich in diesen furchtbaren Jahren am meisten bekämpft haben, ist der schlimmste mein lieber D. Bortolo Rolleri gewesen, dem ich aber von ganzem Herzen verzeihe. Sprich über diese Stürme weder zu ihm noch zu irgendjemand anderem. Trotz dieser Zwistigkeiten habe ich den Trost zu sehen, dass das Vikariat gut vorankommt. Ich kann sagen, dass es ein Wunder des Herzens Jesu ist.


[4011]

Ich fürchte mich absolut nicht vor der Hölle. Ich weiß um alles. Obwohl der erbarmungslose Krieg schon lange anhält, werde ich alle mit Gottes Hilfe gewinnen, und Gott wird verherrlicht werden. Mich haben die Heiligen und die Schurken bekämpft. Aber die Werke Gottes müssen bekämpft werden. Und ich bin glücklicher denn je und stark wie ein Berg.


634
Prop. della Fede, Parigi
1
1875

Nr. 634 (604) AN DAS WERK

DER GLAUBENSVERBREITUNG IN PARIS

APFP, Boîte G 84, Nr. 121

1875

[Statistische Daten und Verwaltungsnotizen.

[PS: Das gleiche Dokument (Nr. 605) wurde an das Werk der Glaubensverbreitung in Lyon gesandt.]

635
M. Emilienne Naubonnet
1
1875

Nr. 635 (606) AUSZUG AUS DEM BRIEF

AN MUTTER Emilienne NAUBONNET

ASSGM

1875

636
Annibale Perbellini
0
1875
[4012]

Meinem lieben Annibale Perbellini wünsche ich ein gesegnetes Fest und ein gutes Neues Jahr. Ich kann nicht schreiben. Geh geduldig Deinen rechten Weg weiter. Mit Geduld erreicht man alles. Studiere Theologie, Arabisch und all das, was nützlich ist unter der Leitung der Oberen. Gott belohnt den, der auf ihn vertraut.

Daniel Comboni


637
Don Antonio Squaranti
1
1875

Nr. 637 (608) AN DON ANTONIO SQUARANTI

ACR, A, c. 19/10 Nr. 4

1875

[Notizen zu einem Bericht der Verwaltung.]

638
Nota (P. A. Janssen)
1
1875

Nr. 638 (609) AN P. ARNOLD JANSSEN

ACR, A, c. 20/28 Nr. 1

Khartum 1875

[Notiz zu einem Brief.]

639
P. Camillo Guardi
0
Berber
3. 1.1876

Nr. 639 (610) AN P. CAMILLO GUARDI

AGCR, 1700/38

[J.M.J.] Nr. 3

Berber, 3. Januar 1876

Hochwürdigster P. General,

[4013]

mit großer Freude habe ich in Khartum Ihren sehr geschätzten Brief vom 11. November erhalten. Seit einigen Tagen bin ich hier in Berber auf der Durchreise nach Kairo. Zu meinem großen Erstaunen habe ich hier erfahren, dass unser lieber P. Stanislao Eure Paternität ersucht hat, die Mission von Zentralafrika zu verlassen, für die er sich eifrig und überaus mutig eingesetzt hat. Ich war völlig überrascht, dass er diesen Schritt wegen Meinungsverschiedenheiten und Missverständnissen mit mir getan hat. Ihrem Scharfsinn ist es sicher nicht entgangen, dass der böse Feind allein der Urheber aller Probleme ist und unter uns Zwietracht säen will, da er hier sein Königreich in Gefahr sieht und nicht vom Kreuz Christi erdrückt werden möchte. Christus muss triumphieren!


[4014]

Ich habe alles mit dem guten P. Stanislao besprochen. Wir sind alle Punkte durchgegangen und uns in allem eins geworden, so dass P. Stanislao zum richtigen Entschluss gekommen ist, Eure Paternität zu bitten, diesen Zwischenfall und seinen Schritt zu vergessen. Mit diesen paar Zeilen richte ich die gleiche Bitte an Sie. Ich empfehle Ihnen wärmstens, Ihrem und meinem Sohn, der sich so viele Verdienste erworben hat, bald zu schreiben, ihn zu trösten und wissen zu lassen, dass Sie seinen Schritt und seine Bitte als nicht geschehen betrachten. Ehrlich gesagt, der Verlust meines Erstgeborenen, mit dem ich Freud und Leid für die Erlösung von Schwarzafrika geteilt habe, wäre ein harter Schlag für mich.


[4015]

In der Gewissheit, dass Ihr väterliches Herz unsere Entscheidung gutheißt, die wir nach reifer Überlegung getroffen haben, habe ich P. Stanislao inständig gebeten, die Leitung der Mission von Ghebel Nuba zu übernehmen, um ihr eine feste Grundlage zu geben. Sie ist ja die wichtigste Mission des Vikariats, die P. Stanislao und uns allen sehr am Herzen liegt und zur Ehre Gottes gereicht. P. Stanislao hat meine Einladung angenommen und wird auf meine Verantwortung hin so bald wie möglich nach Khartum, Kordofan und Ghebel Nuba aufbrechen. Ich bitte Sie, ihm auf eine dieser Missionen des Vikariats einen aufmunternden Brief zu schicken, in dem Sie ihm und seiner neuen Aufgabe Ihren Segen geben. Ihr väterlicher Segen wird ihm für seine apostolische Mission Kraft geben. In zwei Monaten hoffe ich in Rom zu sein, wo …

[Hier sind viereinhalb Zeilen gelöscht.]


[4016]

Euer Hochwürden wird zufrieden sein, und wir werden alle Angelegenheiten zum größten Wohl von Zentralafrika erledigen. Auf Anraten von P. Stanislao habe ich den guten P. Alfonso Chiarelli angewiesen, Kordofan sofort zu verlassen und nach Berber aufzubrechen. Ich fahre morgen nach Suakin am Roten Meer, wo ich vielleicht eine kleine Residenz für die Kamillianer errichten werde. Ich werde den Ort besichtigen und dann alles Euer Hochwürden unterbreiten. In Rom werden wir entscheiden.


[4017]

Das Haus der Kamillianer in Berber ist für den vorgesehenen Zweck bestens geeignet. Dort können Ordensleute wirklich in vollkommener Ruhe und Freiheit leben, viel besser als in Italien. P. Giovanni Battista Carcereri, der P. Stanislao während seiner Abwesenheit vertreten wird, widmet sich voll Eifer dem Studium der arabischen Sprache. Er hat in der Schriftsprache, welche die Grundlage der Umgangssprache ist, bereits gute Fortschritte gemacht.

Indem ich Ihnen mein Gebet verspreche, Hochwürdigster Pater, teile ich Ihnen mit Freude mit, dass ich Sie mit Gottes Hilfe bald in Rom treffen werde. Mit aufrichtiger Hochachtung verbleibe ich in den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens

Eurer Hochwürden ergebener Diener

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika


640
P. Stanislao Carcereri
0
Berber
3. 1.1876

Nr. 640 (611) AN P. STANISLAO CARCERERI

APCV, 1458/458, (Cronaca ... p. 50)

Berber, 3. Januar 1876

Mein lieber P. Stanislao,

[4018]

bitte zieht das gute Betragen von P. Giuseppe nicht in Zweifel. Solange er bei mir war, habe ich kein moralisches Fehlverhalten bemerkt. Er hat immer als guter Sohn des hl. Kamillus seine Aufgaben erfüllt und mir als erfahrener Missionar gute Dienste geleistet. Ich hoffe, dass Ihr ihn nicht daran hindert, mich auf der Rückreise von Europa zu begleiten.

(L. S.)

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika