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Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
711
P. Marino Rodolfi
0
Roma
23. 7.1877

Nr. 711 (676) AN P. MARINO RODOLFI

A. Fappani „Il Risveglio Missionario a Brescia“ ACPB

[J.M.J.]

Rom, Via Margana 40, A

23. Juli 1877

Mein liebster P. Marino,

[4703]

ich danke Euch herzlich für Euren höflichen Glückwunschbrief, den ich gestern erhalten habe. Ich hoffe, dass Euch meine Ernennung zum Bischof und Apostolischen Vikar der größten, bevölkerungsreichsten, mühsamsten und schwierigsten Mission der ganzen Welt anspornt, noch innständiger für mich und meine hundert Millionen Ungläubigen zu beten, die mir der Heilige Stuhl anvertraut hat und die ein Zehntel der Menschheit ausmachen.


[4704]

Und warum schickt Ihr und Pierino Capretti mir nicht einige Laienmissionare und Schwestern für das Apostolat in Zentralafrika? Für diesen Zweck habe ich zwei gut funktionierende Institute in Verona gegründet, das Institut für Missionare in Afrika und das Institut der Frommen Mütter für Afrika. Sie sind voll apostolischen Eifers und haben schon würdige Missionare in die Mission geschickt.


[4705]

Leider bewahrheiten sich die Worte des Evangeliums, dass ein Prophet nirgends weniger gilt als in seiner Vaterstadt. Schickt mir ein Dutzend Leute aus Brescia. Ich werde sie dann auf das Schlachtfeld führen, damit sie für Gott kämpfen.


[4706]

Grüßt mir Capretti und Eure frommen philippinischen Mitbrüder. Übergebt ihnen das beigelegte Gebet, das ich unter einem Baum in Zentralafrika verfasst habe. Es wird im Vatikan wohlwollend aufgenommen. Grüßt mir die Schwestern Girelli und vertraut mir ex corde.

Euer im Herrn treuer

Daniel Comboni

Bischof von Claudiopolis Tipi. und

Apostolischer Vikar von Zentralafrika


712
Can. Giovanni C. Mitterrutzner
0
Roma
29. 7.1877
[4707]

ich habe die 150 Goldfranken erhalten. Ich bin Euch dafür unendlich dankbar, denn sie kommen mir genau zur rechten Zeit. Meine Bischofsweihe ist für den 12. August festgesetzt worden. Kardinal Franchi wird mich weihen, assistiert von den Erzbischöfen Msgr. Bianchi, Erzbischof von Mira und ehemaliger Apostolischer Nuntius am Königshof von Bayern, und Msgr. Giovanni dei Conti Folicaldi, Erzbischof von Ephesus. Auch die Botschafter von Österreich, Frankreich und Belgien werden an der Feier teilnehmen. Ich bitte Euch, an jenem Tag innständig für mich zu beten. Ich habe das wunderschöne Breve erhalten. Ich werde Euch eine Kopie schicken.


[4708]

D. Polycarp musste mit den Schwestern wegen Gegenwindes zwischen Berber und Khartum 27 Tage warten. Bitte grüßt mir Seine königliche Hoheit und Eure geschätzten Professorenkollegen. Empfehlt mich ihren Gebeten. Bitte teilt Steiner aus Wien das Datum meiner Bischofsweihe mit.


[4709]

Am 1. August werde ich bei den Lazaristen in Montecitorio die heiligen Exerzitien beginnen. Am 12. werde ich zum Bischof geweiht und den Heiligen Vater besuchen. Am 13. fahre ich aus Rom ab und am 15. August, dem Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, werde ich in der herrlichen St. Georgs-Kirche von Verona ein Pontifikalamt feiern.


[4710]

Ich musste zum Kardinal gehen, um die Briefmarken abzuholen, als ihm gerade die Post gebracht wurde. Er hat mir versprochen, sie von jetzt ab auf die Seite zu legen. Die Briefe kamen aus Australien, Indien, China, etc.

Pax tibi! Tuissimus

Daniel Comboni

Episcopus Claudiopolitanus i.p.i.

Vicarius Ap.licus Africae Centralis


713
Copia di un Breve
1
Roma
31. 7.1877

Nr. 713 (678) KOPIE VON EINEM BREVE

BNB (in Illustriertes Leben – Album, S. 213)

Rom, 31. Juli 1877

[Eine von Comboni handgeschriebene Kopie eines „Breve“, das Pius IX. an ihn gerichtet hatte.]

714
Mons. Giuseppe Marinoni
1
Roma
1. 8.1877

Nr. 714 (679) AN MSGR. GIUSEPPE MARINONI

APIME, v. 28, S. 23

Rom, 1. August 1877

[Einladung zur Bischofsweihe.

[PS: Die gleiche Einladung wurde auch an Madame de Villeneuve geschickt.]

715
Can. Giovanni C. Mitterrutzner
0
Roma
2. 8.1877
[4711]

ich bin übervoll von Freude. Der Heilige Vater hat mir alle heiligen Paramente für die Pontifikalämter geschenkt, die ein Bischof braucht: ein herrliches Brustkreuz, einen Bischofsstab, fünf Bände des Pontifikale mit dem päpstlichen Wappen etc. etc. Der Papst überhäuft mich mit besonderen Liebeserweisen und hat seine Freude über meine Weihe zum Bischof und Apostolischen Vikar kundgetan. Gott sei gepriesen!


[4712]

Ich empfehle mich Deinen Gebeten am 12. August, dem Tag meiner Bischofsweihe. Ich schicke Dir das Päpstliche Breve von meiner Ernennung zum Bischof und von meiner Ernennung zum Apostolischen Vikar.

Lebe wohl und liebe Grüße bis zum Liebeskuss, um es kurz zu sagen. Grüße an den Bischof.

Tuissimus

+ Daniel Comboni

Bischof von Claudiopolis i.p.i. und

Apostolischer Vikar von Zentralafrika

[Übersetzung aus dem Lateinischen.]


716
M.me A. H. De Villeneuve
0
Roma
4. 8.1877
[4713]

ich mache meine Exerzitien bei den Lazaristen von Rom, um mich auf die Bischofsweihe vorzubereiten. Wie Sie auf der Rückseite sehen, findet sie am 12. dieses Monats statt. Im September werde ich in Frankreich sein. Also nur einige Zeilen. Ich habe mich über Ihren lieben Brief und die Nachrichten von Auguste und seiner Gemahlin gefreut. Damit haben Sie mir einen großen Gefallen getan. Die Nachricht von Maria hat mich jedoch mit Schmerz erfüllt. Ich sehne mich danach, Sie in Ihrem Haus zu besuchen.


[4714]

Ich werde alles tun, was in Ihrem lieben Brief steht. Ich bin Ihnen für den Familienring unendlich dankbar, den Sie mir schenken wollen. Sie können ihn, wenn Sie wollen, in einem Päckchen an meine römische Adresse schicken, Via Margana 40, A (im Hof, in dem Sie Ihre Pferdekutsche gemietet hatten), denn es ist noch genügend Zeit. Ich möchte ihn an meinem Weihetag tragen.


[4715]

Wenn er eingefasst ist, können Sie ihn mir bei meinem Besuch geben. Sie wissen schon, dass ich am Tag der hl. Anna die Messe immer für Sie und Auguste lese. Dieses Jahr habe ich für Sie und das Ehepaar in Assisi die Messe gefeiert.

Tausend Grüße an Auguste und seine Gemahlin.

Beten Sie bitte für Ihren ergebenen und treuen

Daniel Comboni

Bischof von Claudiopolis

Die Prinzessin Braganza entbietet Ihnen und Auguste ihre Hochachtung. Sie freut sich über Ihre Nachrichten.

[Übersetzung aus dem Französischen.]


717
Conte Guido di Carpegna
0
Roma
7. 8.1877

Nr. 717 (682) AN GRAF GUIDO DI CARPEGNA

AFC, Pesaro

[J.M.J.]

Rom, 7. August 1877

Mein lieber und unvergesslicher Guido,

[4716]

ich teile Dir mit, dass mich der Heilige Vater, mit der vollen Zustimmung der Heiligen Kongregation der Propaganda Fide, zum Bischof von Claudiopolis i.p.i. und zum Apostolischen Vikar von Zentralafrika ernannt hat. Ich werde am nächsten Sonntag, dem 12. August, zusammen mit einem neuen Erzbischof in der Kirche der Propaganda Fide vom Hochwürdigsten Kardinal Franchi zum Bischof geweiht.


[4717]

Oh! Hätte mich die ewige Stadt Rom nicht bis zur Erledigung aller Angelegenheiten in Rom festgehalten, ein Jahr länger als von mir geplant, wie glücklich würde ich mich jetzt schätzen, vierzehn Tage mit Deinen Kindern, mit Deiner engelgleichen Gemahlin und mit Dir zu verbringen. Du würdest mich glücklicher machen als ich bisher gewesen bin, denn Du weißt, dass ich Dich aufrichtig und wirklich liebe. Deswegen schätze ich alles, was Dir gehört, ausgenommen jene Stühle und jene Leute, mit denen Du Dich auseinandersetzen musst, nämlich die Freimaurerlogen und die ganz freimaurerische Gemeinde.


[4718]

Ich denke an die glücklichen Tage zurück, die ich vor fünfzehn Jahren in Carpegna, in Scavolino, in Penabilla und auf den sonnigen Hügeln von Montefeltro erlebt habe! Liebe Grüße an Deine Gemahlin! Gib Deinen Kindern einen ganz lieben Kuss von mir. Grüß mir die Leute von Carpegna, die sich an mich erinnern.

Glaube es mir, ich bleibe Dir bis zum Tod in Treue und Liebe verbunden.

Dein

Daniel Comboni

Bischof von Claudiopolis und

Apostolischer Vikar von Zentralafrika


718
Don Francesco Bricolo
0
Roma
11. 8.1877

Nr. 718 (683) an Don francesco Bricolo

ACR, A, d. 14/34

[J.M.J.]

Rom, 11. August 1877

Mein lieber Don Franco,

[4719]

gestern abends bin ich von den heiligen Exerzitien zurückgekommen. Ich habe eine Menge Briefe aus ganz Europa vorgefunden und Euer herrliches Missale erhalten. Die Briefe habe ich noch nicht gelesen, außer den Euren. Tausend Dank für das herrliche Geschenk. Morgen werde ich um acht Uhr zusammen mit einem meiner Kollegen, der zum Erzbischof und Apostolischen Delegaten von Peru ernannt worden ist, vom Hochwürdigsten Kardinal Franchi zum Bischof geweiht, assistiert von zwei Erzbischöfen. Übermorgen fahre ich nach Verona und werde am 15. in S. Giorgio ein Pontifikalamt halten.


[4720]

Ich lade Euch ein, mit Mitterrutzner und D. Luciano, der bereits hier ist, daran teilzunehmen. Entschuldige Dich jetzt nicht mit der Arbeit im Kolleg! Ihr reist am Morgen nach Verona, und abends könnt Ihr wieder heimfahren. Pontifikalamt, Mittagessen, Eisenbahn. D. Squaranti, die Oberin und die Vikarin der Frommen Mütter sind hier in Rom. Mein Kardinal freut sich darüber.


[4721]

Morgen nach der Bischofsweihe werde ich sie alle dem Papst vorstellen, der mir herrliche Geschenke gemacht hat, die ich Dir zeigen werde. Darunter ist ein schönes Brustkreuz mit goldener Kette, ein herrlicher Ring mit Etui mit dem Päpstlichen Wappen, ein wunderschönes Pastorale ganz aus Silber mit dem Päpstlichen Wappen, eine herrliche Stola, etc. etc. etc.

Ich habe keine Zeit.

Tuissimus

Daniel

Bischof von Claudiopolis i.p.i.

Apostolischer Vikar von Zentralafrika


719
Rettore Collegio Urbano
0
Verona
25. 8.1877

Nr. 719 (684) AN DEN REKTOR DES COLLEGIO URBANO

AP SC Coll. Urbano, v. 21, f. 1121

Verona, Institut für Afrikaner

25. August 1877

Hochwürdigster Herr Rektor,

[4722]

ich erkläre nach bestem Wissen und Gewissen, dass der Junge Antonio Dobale bereits älter war als zehn Jahre, als ich ihn in Aden, Arabien, entgegengenommen hatte. Jetzt ist er Student des Päpstlichen Urbaniana-Kollegs der Propaganda Fide (seit Januar 1861). Das ist damals meine Einschätzung und die Meinung des Apostolischen Präfekten von Aden gewesen sowie die seiner losgekauften Mitsklaven, alles intelligente und aufgeweckte Jugendliche. Das entspricht, ich wiederhole es, voll und ganz der Wahrheit.

Grüßen Sie mir bitte meine vier schwarzen Kinder.

In Hochachtung und Ehrerbietung verbleibe ich

Ihr im Herrn ergebener

+ Daniel Comboni

Bischof von Claudiopolis i.p.i.

Apostolischer Vikar von Zentralafrika


720
Can. Giovanni C. Mitterrutzner
0
Verona
31. 8.1877
[4723]

Euer Brief vom 28. August hat mich wirklich sehr gefreut. Hier sind drei Visitenkarten. Nach meiner Rückkehr aus Brixen habe ich täglich Medikamente eingenommen. Gestern habe ich zum ersten Mal Fleisch gegessen, habe aber alles wieder erbrochen. Ich hoffe, dass ich langsam zu Kräften komme. D. Polycarp ist in Kordofan angekommen. Alle, auch Seine Eminenz, senden Euch herzliche Grüße. D. Grego. ist noch in Recoaro.


[4724]

Quotidie benedicam te ab universo mundo, et tu ora pro me. Gruß und Ehrerbietung dem berühmten Engel der Diözese, Bischof Gasser, den Englischen Fräuleins, Deinen Mitbrüdern und dem Hochwürdigsten Abt von Neustift. D. Squaranti hat die Lebensbeschreibung von Fessler gut gefallen und so wohl auch D. Grego.

Vale e salve.

Tuissimus in Aeternum

+ Daniel

Bischof und Apostolischer Vikar