Comboni, an diesem Tag

Partecipa in Cairo (1869) al ricevimento offerto da Francesco Giuseppe ai missionari
Dal Quadro storico, 1880
La Società delle Sante Missioni apostoliche e i banditori di Cristo penetrano con la Croce e il Vangelo dove né la spada, né l’avidità del denaro, né il nobile amore della scienza hanno potuto farsi strada

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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
721
P. Arnold Janssen
0
Verona
1.10.1877

Nr. 721 (686) AN P. ARNOLD JANSSEN

AVR, 11499–11500

Verona, 1. Oktober 1877

Hochwürdiger Herr A. Janssen,

Rektor des Missionshauses von Steyl,

[4725]

entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihren Brief so lange nicht beantwortet habe. Wegen meiner vielen Geschäfte ist es mir unmöglich gewesen, Ihnen früher zu schreiben. Ich habe Ihren geschätzten Brief aber mit größter Aufmerksamkeit gelesen. Erwarten Sie mich also innerhalb von vierzehn Tagen. Dann werde ich Ihren Wunsch erfüllen und Haus und Kapelle segnen. Wir können dann alles mündlich besprechen.

In den Heiligsten Herzen Jesu, Mariens und Josefs verbleibe ich

Ihr treuer

+ Daniel

Bischof und Apostolischer Vikar

[In den Scritti wurde der italienische Text aus dem Deutschen übersetzt.]


722
Firma Messe
1
Parigi
10.10.1877

Nr. 722 (687) UNTERSCHRIFT IM MESSREGISTER

ANDP, Livre d'or de la Basilique

[„N. D. des Victoires“ – Paris]

10. Oktober 1877

723
Conferenza
0
Parigi
14.10.1877

Nr. 723 (688) VORTRAG

„Echo de N. D. des Victoires“ (Nov. 1877), pp. 345–353

Paris, 14. Oktober 1877

[4726]

Er begann seinen Vortrag, indem er die Stadt Paris zum Thron beglückwünschte, den sie in ihrer Mitte Unserer Frau vom Sieg errichtet hatte. Sie ist wirklich, wie er sagt, die Königin dieser Hauptstadt und von ganz Frankreich. Durch ihre Fürsprache fließen täglich unzählige Gnaden in die Herzen ihrer Söhne, die das christliche Leben fördern und die sich glücklich preisen, vor Ihr knien zu dürfen.


[4727]

Aber ihr Einfluss bleibt nicht auf Frankreich beschränkt. Er ist in der ganzen Welt zu spüren. Blicken wir nach Osten und Westen, nach Ozeanien, nach Amerika und zu den Küsten Afrikas, überall begegnen wir dem Einfluss Unserer Lieben Frau vom Sieg. Sie ist die Königin der Welt.


[4728]

Auch ich, fügt Monsignore hinzu, bin gekommen, um ihr die Anliegen der hundert Millionen Menschen vorzutragen. Ich komme, um für Zentralafrika zu beten, dem am meisten vernachlässigten Teil der Welt, wo das Kreuz noch nie aufgerichtet worden ist.


[4729]

Ich komme, um Euer Interesse am Schicksal dieses Landes zu erwecken, das im Schatten des Todes liegt, damit Ihr mit Eurem Gebet mithelft, den Teufel zu besiegen, der dort unangefochten herrscht, damit auch diese armen Völker den Schafstall des himmlischen Hirten betreten können.


[4730]

Nach diesen bewegenden Einleitungsworten hat uns Msgr. Comboni einen geografischen und geschichtlichen Überblick über seine Mission gegeben. Das Apostolische Vikariat von Zentralafrika wurde durch ein Breve von Gregor XVI. am 3. April 1846 errichtet. Seine Grenzen sind im Norden das Apostolische Vikariat von Tripolis, im Osten das Rote Meer an den Küsten von Nubien und den Apostolischen Vikariaten von Abessinien und der Galla, im Süden die Mondberge, im Westen das Vikariat der beiden Guinea und die Sahara-Präfektur.


[4731]

Die Oberfläche des Vikariats übertrifft also jene von Europa. Es umfasst alle Besitzungen des Khediven im Sudan, die fünfmal größer sind als Frankreich. Dazu gehören auch einige Königreiche, die muslimischen Prinzen unterworfen sind.


[4732]

Der größte Teil jedoch wird von arabischen Stämmen, Nomaden und Muslimen, von unzähligen heidnischen und vielen unabhängigen Gruppen bewohnt, die zum Großteil einem schrecklichen Aberglauben frönen. Die heidnische Bevölkerung des Vikariats wird auf hundert Millionen geschätzt. Deswegen ist die Mission von Zentralafrika die größte und am dichtesten bevölkerte der Welt und zugleich die schwierigste und mühsamste.


[4733]

Monsignore hat einige Schwierigkeiten aufgezählt, denen der Missionar in jenen Ländern täglich ausgesetzt ist. Die erste Schwierigkeit sind die Reisen. Nach der Reise durch Ägypten, wo es Eisenbahn und Dampfer gibt, muss er sich mit Booten und Kamelen begnügen. Diese brauchen dreißig Tage (sic), um die Wüste bis Khartum, dem Zentrum der Mission, zu durchqueren.


[4734]

Der Missionar muss bei vierzig Grad Hitze reisen. Um den Durst zu löschen, hat er nur Wasser, das in der Sonnenhitze schnell verdirbt. Er ist dem schrecklichen Wüstenwind ausgesetzt, vor dem ihn nur ab und zu ein Baum schützt. Wenn es schon untertags gefährlich ist, dann umso mehr bei Nacht wegen der wilden Tiere, die in diesen Gegenden hausen.


[4735]

Sobald der Missionar nach monatelanger Reise zum ersten Mal jene Länder betritt, findet er dort nicht einmal die allernotwendigsten Dinge für den Alltag. Er hat kein Dach über dem Kopf, bevor er sich nicht selbst ein Haus baut.


[4736]

Ein zweiter Feind des Missionars sind die bösartigen Krankheiten und die schlimmen Fieberanfälle in jener glühenden Hitze. Wie viele sind ihnen bereits zum Opfer gefallen! Über 40 Missionare haben in jener Mission von 1846 bis 1861 gearbeitet, und 36 sind dort gestorben. Später haben 50 Franziskaner die Mission übernommen. Innerhalb von nur zwei Jahren sind 22 gestorben, die Überlebenden haben sich ohne Hoffnung auf Erfolg zurückgezogen.


[4737]

Ein drittes Hindernis sind die vielen und schwierigen Sprachen, von denen es über hundert gibt und keine schriftlich erfasst worden ist. Man kann sich leicht vorstellen, wie mühevoll es für den Missionar ist, einem einzigen Katechumenen die wichtigsten Wahrheiten unserer heiligen Religion beizubringen, um ihn auf die Taufe vorzubereiten. Wie kann jemand Leuten die Schönheiten der katholischen Liturgie verständlich machen, mit denen er nicht die eigenen Gefühle austauschen kann?


[4738]

Eine weitere Schwierigkeit kommt auf jenen Missionar zu, der die Ungläubigen unterrichtet, denn er muss seine Unterrichtsmethode an die Einzelnen anpassen. Manche treiben mit den Muslimen Handel. Diese müssen von ihnen getrennt werden, denn sonst laufen sie Gefahr, ihren Glauben zu verlieren. Zudem obliegt dem Missionar die schwierige Aufgabe, die Kinder zu ernähren und aufzunehmen, die vom Aberglauben gerettet worden sind.


[4739]

Aber kein Übel in jenen unglücklichen und vom Teufel beherrschten Ländern ist größer und tiefer verwurzelt als die Sklaverei. Hätten doch alle Leser die herzzerreißenden, von Msgr. Comboni geschilderten Einzelheiten hören können! Es ist ein Irrtum zu glauben, dass es den Sklavenhandel nicht mehr gibt. Er ist nur auf dem Papier, nicht aber in Wirklichkeit aufgehoben.


[4740]

Dieser schändliche Handel geht weiter wie bisher. Die Sklavenhändler kommen in Gruppen, ausgerüstet mit zerstörerischen Waffen, die ihnen die moderne Industrie liefert. Sie umzingeln die Berge, wo zehn- bis fünfzehntausend Afrikaner wohnen, die nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet sind. Viele werden getötet, die anderen werden von den Siegern als Sklaven abgeführt.


[4741]

Mit einem langen Seil um den Hals werden sie wie die Ringe in einer endlosen Kette zusammengebunden und von ihren erbarmungslosen Schächern, mit einem Stock in der Hand, wie eine verachtungswürdige Herde bis zu dem Ort getrieben, wo sie an andere ebenso unmenschliche Leute verkauft werden. Es ist sinnlos zu beschreiben, welch gemeinen Misshandlungen sie auf dem Weg durch die Wüste ausgesetzt sind.


[4742]

Auch hier hat nur die katholische Kirche genügend Einfluss, um diesem schändlichen Treiben ein Ende zu setzen. Sie hat sich immer bemüht, Sklaven loszukaufen. Seit ihrem Bestehen hat sie nie unterlassen, den Sklavenhandel anzuprangern und wird es weiterhin ohne Unterlass tun, um auf diese Weise, mit ihren Taten, die Ungerechtigkeiten und Verleumdungen jener zu widerlegen, die sie anklagen, Feinde der Freiheit zu sein. Große Hindernisse erwarten also die Missionare, die in diese Gegenden von Zentralafrika vordringen.


[4743]

Trotz dieser Schwierigkeiten sind die Missionare voll Mut. Sie schrecken weder vor Entbehrungen und Krankheiten noch vor dem Tod zurück. Ihre Vorgänger haben ihnen ein Beispiel gegeben, und sie bleiben nicht hinter ihnen zurück. Monsignore selbst bereitet ihnen den Weg, den sie gehen müssen. Msgr. Comboni ist wahrhaft ein Apostel. Er wird allen alles, um diese Seelen für Christus zu gewinnen.


[4744]

Im Sommer ist sein Bischofspalast ein herrlicher Palmenhain, dessen Blätterwerk ihn aber bei 68 Grad Hitze nur unzureichend schützen kann. Für den Winter hat er sich dem Luxus des Landes entsprechend einen Palast aus Lehm gebaut. Dazu erzählt er uns eine kleine Anekdote.


[4745]

Während er diesen Palast baute, herrschte in der Gegend eine anhaltende Trockenheit. Die Stammeshäuptlinge besuchten ihn und sagten: „Du brauchst die Sonne für den Hausbau, aber wir brauchen Regen für unsere Felder. Bete zu Deinem Gott, damit er uns Regen schickt.“ Der Bischof begann mit seinen Missionaren und den Schwestern zu beten, und nach drei Tagen fiel ein heftiger Regen. Die guten Afrikaner waren so dankbar, dass sie dem Apostolischen Vikar drei Ochsen schenkten.


[4746]

Viel versprechende Erfolge haben die Anstrengungen dieser furchtlosen Arbeiter des Evangeliums belohnt und ermutigt. Zahlreiche Kirchen sind in Khartum, Nubien und Kordofan gebaut worden. In der Stadt Khartum haben sie auch ein großes Haus für die Schwestern des hl. Josef von der Erscheinung von Marseille gebaut, in dem eine Schule, ein Waisenhaus und die damit verbundenen Werke untergebracht sind. Ein anderer Orden, die Frommen Mütter für Afrika, helfen ihnen bei der Missionsarbeit.


[4747]

Dank der Maßnahmen von Msgr. Comboni sind die Todesfälle unter den apostolischen Arbeitern merklich zurückgegangen. Zwei Institute, die in Kairo errichtet worden sind, nehmen Missionare und Schwestern auf, wo sie sich akklimatisieren und auf die apostolische Arbeit vorbereiten können. Die Ergebnisse haben die Nützlichkeit dieser Art von Noviziat bestätigt. Während der letzten fünf Jahre ist kein europäischer Priester wegen der Unbilden des Klimas gestorben. Alle haben sich bester Gesundheit erfreut, trotz der Anstrengungen, der langen Reisen und der Entbehrungen, die sie auf sich nehmen mussten.


[4748]

Nach diesen zufriedenstellenden Versuchen hat der Heilige Stuhl, in Anerkennung der Stabilität dieser Mission, dem Vikariat einen Bischof gegeben. Msgr. Comboni ist am vergangenen 12. August geweiht worden. Zu diesem Anlass hat ihm der Heilige Vater einen herrlichen Ring und ein wertvolles Brustkreuz geschenkt, was den heiligen Bischof auszurufen veranlasste, dass Pius IX. ihm ein königliches Geschenk gemacht habe.


[4749]

Diese kurze Übersicht zeigt, dass das Apostolische Vikariat von Zentralafrika zuerst den Weg der Prüfungen, der Trauer und der Opfer gegangen ist, den die Vorsehung allen heiligen Werken auferlegt, was aber zu großen Hoffnungen für die Zukunft berechtigt. Der Samen ist ausgestreut. Die Gnade Gottes und der Segen des Himmels werden ihn aufgehen und Früchte tragen lassen. Deshalb hat uns der Bischof zum Schluss beschworen, zu unserer Frau vom Sieg zu beten.


[4750]

Für den Erfolg dieses Werkes zu beten, heißt für eine Mission zu beten, die der Heilige Vater selbst als die größte, kolossalste und humanitärste aller bestehenden Missionen bezeichnet.

[PS: Zusammenfassung eines Vortrags von Msgr. Comboni.]

[Übersetzung aus dem Französischen.]


724
Jean François des Garets
0
Parigi
14.10.1877

Nr. 724 (689) AN GRAF JEAN FRANÇOIS DES GARETS

APGL (1877), Afrique Centrale, 7

[J.M.J.]

Paris, 14. Oktober 1877

Herr Präsident,

[4751]

da ich im November mit fünfzehn Personen, Mitglieder meiner Institute von Verona, und fünf oder sechs Schwestern des hl. Josef von der Erscheinung (ich hatte schon oft um zehn gebeten) in mein Vikariat zurückkehre, bitte ich Sie, Herr Präsident, um das Reisegeld von Europa nach Zentralafrika für zwanzig Missionare und Missionarinnen.


[4752]

Die Generaloberin der Schwestern des Hl. Josef schickt mir gewöhnlich eine Rechnung von 120 Franken pro Schwester für die Reise von Marseille bis Kairo, einschließlich der Gratisfahrt auf dem Transportschiff. Ich nehme an, dass ich für meine fünfzehn Personen von Verona bis Kairo (via Neapel) diesen Betrag ausgeben werde, denn Marschall Mac-Mahon hat mir für die fünfzehn Missionare von Neapel bis Alexandria kostenlose Überfahrt gewährt.


[4753]

Von Kairo bis Khartum und Kordofan kostet die Fahrt für jeden Missionar normalerweise 600 Franken, wenn man alle unnötigen Ausgaben vermeidet. Die Reisespesen für zwanzig Missionare und Schwestern aus Europa bis zu den Hauptstationen des Vikariats werden also 14.400 Franken ausmachen.


[4754]

Ich bitte Sie, Herr Präsident, meiner wichtigen Mission in dieser großen Notlage zu helfen.

Indem ich Ihnen im Voraus meinen tief empfundenen Dank ausspreche, verbleibe ich, Herr Präsident,

Ihr ergebener Diener

Daniel Comboni

Bischof und

Apostolischer Vikar von Zentralafrika

Ich bitte Sie, mir den Wechselbrief an das afrikanische Institut von Verona zu schicken.

[Übersetzung aus dem Französischen.]


725
Richiesta aff. Arcicon.
1
Parigi
14.10.1877
726
Richiesta aff. Arcicon.
1
Parigi
28.10.1877
727
Don Giuseppe Pennacchi
0
Verona
27.11.1877

Nr. 727 (692) AN DON GIUSEPPE PENNACCHI

APIME, v. XVI. 6, pp. 317–319

[J.M.J.]

Verona, Institut für Afrikaner

27. November 1877

Mein lieber Freund,

[4755]

gestern bin ich nach Verona zurückgekehrt und habe dort Ihren lieben Brief vom 29. Oktober vorgefunden und ihn gleich gelesen. Ich bin mit Ihnen im Prinzip mit den Hauptartikeln einverstanden. Ich muss aber Seine Eminenz den Kardinalpräfekten zu Rate ziehen, obwohl ich überzeugt bin, dass wir gleich beginnen könnten, falls wir mit Ihnen und dem Hochwürdigsten Consolini eins sind. Das Seminar der Apostelfürsten ist kein Orden, hat aber den gleichen Geist wie mein Institut von Verona.


[4756]

Ich bin überzeugt, dass ich etwas Gott und dem Heiligen Stuhl Wohlgefälliges unternehme, wenn ich der Errichtung einer besonderen, von mir unabhängigen Mission in meinem Vikariat zustimme, nachdem Ihre ersten Missionare in Zentralafrika einige Jahre lang Erfahrung gesammelt haben, und Sie eine genügende Anzahl schicken können. Wir stimmen in den Ideen überein: meine Absichten und Ansichten sind Ihnen zur Genüge bekannt.


[4757]

Ich habe nur das größte Wohl Zentralafrikas im Auge und bemühe mich, es in optimaler Weise zu fördern und mehr Seelen zu retten. Ich habe kein anderes Ziel als Jesus Christus zu verkünden. ‚Suchet zuerst‘ etc. und ‚alles Übrige‘ etc. Die Mittel und das Geld gehören zum ‚alles wird euch dazugegeben werden‘.


[4758]

Solange Eure Missionare im Vikariat mir unterstehen, werde ich für alles sorgen, für die Reise, den Unterhalt, etc. Wenn dann die Zeit für die Abtrennung gekommen ist, wird der Obere der neuen unabhängigen Mission für alles sorgen, ich aber werde ihm den Weg und den Modus zeigen und ihm beim ‚alles Übrige‘ helfen. Ihr müsst aber für Afrika die besten Leute zur Verfügung stellen, die voll guten Geistes und Opferbereitschaft sind und danach verlangen, für Christus und die Seelen zu arbeiten, zu leiden und zu sterben.


[4759]

In zwei Wochen fahre ich von Neapel nach Alexandria. Marschall Mac-Mahon hat mir für 21 Personen kostenlose Überfahrt bis Ägypten zugestanden. Wir sehen uns also bald in Rom und werden die Hauptpunkte und alles Weitere vereinbaren. Beten und bitten Sie um Gebet. Ziehen Sie den klugen Kardinal Consolini zu Rate, der um alles weiß, was geschehen ist. Dieser Mann kann uns helfen, den Willen Gottes zu erfüllen.


[4760]

Im Vertrauen sage ich Euch, dass ich zwei Briefe von Leonardo Reghini erhalten habe, die ich Euch zeigen werde. Die Oberen müssen über alles informiert sein. Auch ich tue nichts ohne deren Zustimmung. Das sage ich im Vertrauen.

Betet (und grüßt mir alle) für Euren teuren Freund

+ Daniel

Bischof und Apostolischer Vikar

Gestern ist mein Sekretär D. Paolo Rossi nach Rom gefahren. Besprecht mit ihm unsere Projekte.


728
Don Giuseppe Pennacchi
0
Verona
29.11.1877

Nr. 728 (693) AN DON GIUSEPPE PENNACCHI

APIME, v. XVI. 6, pp. 325–328

[J.M.J.]

Verona, 29. November 1877

Mein liebster Freund,

[4761]

Ihr kurzer Brief von gestern hat mir zehn Lebensjahre geschenkt. Ich stimme in allen Punkten Eurem Projekt zu. Ich bin jedoch stets bereit, auch eigene Missionen für Euer liebes Seminar, das ich wie das meine liebe, zu errichten, sobald Ihr und der Hochwürdigste Kardinalprotektor dem zustimmt oder es für angebracht erachtet. Meine Aufgabe ist es, mit allen Kräften dem unglücklichen Afrika zu helfen, eine möglichst große Zahl von Seelen zu retten und das Apostolat in Zentralafrika nach dem Geist und dem Willen des Heiligen Stuhles und unserer lieben und verehrungswürdigen Kardinalsoberen zu leiten und voranzubringen.


[4762]

Bereitet mir also Missionare vor, so viele Ihr könnt, und stellt mir schon gleich alle jene zur Verfügung, die bereit sind, wie D. Leonardo, der Diakon und andere. Eure Zustimmung genügt mir. Erlaubt jenen, die mit mir ausreisen werden, eine Woche Urlaub zuhause zu verbringen, denn in der Woche zwischen dem Fest der Unbefleckten Empfängnis und dem 15. Dezember müssen sie mit mir auf dem französischen Transportschiff von Neapel abfahren. Bravo! Mein lieber, aufrichtiger und ewiger Freund!


[4763]

Teilt den Sachkundigen mit, dass sie alles mitbringen, was sie an Arzneien, Naturgeschichte, Botanik, Physik, Einbalsamierung, Filtern etc. haben. In Afrika muss alles erst aufgebaut werden, und deshalb ist alles nützlich. Der Transport von Neapel bis Alexandria ist gratis. Falls Ihr meinen Sekretär trefft, sagt ihm bitte, dass mein Rektor D. Squaranti über Euer Projekt so denkt wie ich und Ihr. Da ist Gottes Erleuchtung mit dabei. Ich werde um den 10. herum in Rom sein. Mein erster Besuch wird Euch und dem teuren Mastai-Seminar gelten, dem Zönakel afrikanischer Apostel.


[4764]

Verteilt die Missionare nicht auf die fünf Erdteile. Schickt sie nach Zentralafrika und schließt Euch selber an … Das Herz Jesu sei unser Kommunikationszentrum. Grüße an D. Leonardo.

Tuiss.

+ Daniel


729
Don Giuseppe Pennacchi
0
Verona
29.11.1877
[4765]

je mehr ich über Ihr Schreiben und die Möglichkeit nachdenke, Missionare von Eurem Seminar zu bekommen und ihnen später eventuell selbständige und vom riesigen Vikariat von Zentralafrika abgetrennte Missionen anzuvertrauen (da das Mastai-Seminar kein Orden ist und seine Mitglieder Priester sind, die wie die meinen wirklich den Wunsch haben, Seelen zu retten, ohne Kamillianeraffären), desto mehr gefällt mir die Idee. Das Seminar in Verona und das Mastai-Seminar in Rom müssen Brüder sein und sich gegenseitig mit wahrem brüderlichem Eifer helfen.


[4766]

Verfügt über mich nach Eurem Wunsch. Wollt Ihr aber meinen Rat hören, dann sage ich Euch, dass Ihr mit Missionen in Australien, China, Albanien, Indien und Amerika wenig Erfolg haben werdet. Es gehört zur Würde und Ehre des hehren Mastai-Seminars, das einzige in Rom mit diesem Ziel, Missionen unter den Ungläubigen anzunehmen: ein apostolisches Seminar soll apostolische Missionen übernehmen. Zu den echten apostolischen Missionen gehören jene von Zentralafrika: Es sind schwierige, mühselige, gefährliche und glorreiche Missionen mit vielen unglücklichen Seelen.


[4767]

Es gibt dort hundert Millionen Heiden für Christus zu gewinnen: wir werden dort sterben, aber gemeinsam als kompakte Gruppen werden wir jene Regionen für die Kirche erobern. Sind die Heiligen Petrus und Paulus nicht in Rom gestorben, um die Stadt zu gewinnen? Die Stadt Rom ist durch ihr Blut Königin der Welt geworden. Gebt mir 25 Missionare (fünf pro Jahr), und ich werde Euch ein großartiges Vikariat vorbereiten, um es von meinem abzutrennen, und ein Bischof oder Apostolischer Vikar vom Mastai-Seminar wird es übernehmen, und zwar innerhalb von fünf Jahren. Gebt mir weitere 15 Missionare in drei Jahren, und ich werde für Euch in drei Jahren ein zweites Vikariat errichten.


[4768]

Wir werden sterben: Aber unser Blut wird der Samen für neue Christen sein. Je mehr ich vor Gott darüber nachdenke, umso mehr bin ich überzeugt, dass sich das Seminar in Via Mastai 18 nicht richtig entwickeln und den Titel ‚Apostolisch‘ nicht verdienen wird, solange es nicht (wenigstens für einige Jahre) auf alle Missionen in Asien und Amerika oder Australien verzichtet und in meinem Vikariat unter meiner vorübergehenden Jurisdiktion arbeitet, bis von meinem riesigen und kolossalen Vikariat Teile abgetrennt werden, um neue Vikariate unter der Leitung von ebenso vielen Bischöfen oder Apostolischen Präfekten Eures Seminars zu errichten.


[4769]

Denkt darüber nach, reflektiert und besprecht Euch mit Eurem überaus klugen Kardinal Consolini. Ich habe viele herrliche Missionen im Sinn, die ich Euren Leuten übertragen werde, nachdem sie einige Jahre unter meiner Aufsicht gearbeitet haben. Denkt darüber nach und betet. Wir müssen den Teufel aus Zentralafrika vertreiben, das er beherrscht. In drei Monaten werde ich dort im Zentrum sein. Oh! Könnte ich doch einige von Euren Missionaren gleich mitnehmen. Mac-Mahon hat mir 21 Freikarten für die Überfahrt nach Alexandria gegeben.


[4770]

D. Leonardo scheint mir ein guter Mann zu sein. Helfen wir uns gegenseitig. Ich bin nicht sicher, ob Euch meine Idee ganz klar ist: ich glaube aber schon. Schickt mir Missionare. Nach kurzer Zeit kommt auch Ihr nach, und ich gebe Euch ein Vikariat, das zweimal größer ist als Italien. Macht Euch keine Sorgen um die Geldmittel. Im Bart des hl. Josef sind Millionen versteckt, die er uns geben muss. Uns geht es um Seelen und die Ehre Gottes, wir wollen für Christus sterben.

Tuissimo

+ Daniel Comboni

Was ich schreibe, bleibt bis zu meiner Ankunft in Rom unter uns und dem Hochwürdigsten Kardinal Consolini.


730
Can. Giovanni C. Mitterrutzner
1
Verona
3.12.1877