Comboni, an diesem Tag

Partecipa in Cairo (1869) al ricevimento offerto da Francesco Giuseppe ai missionari
Dal Quadro storico, 1880
La Società delle Sante Missioni apostoliche e i banditori di Cristo penetrano con la Croce e il Vangelo dove né la spada, né l’avidità del denaro, né il nobile amore della scienza hanno potuto farsi strada

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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
671
M.me A. H. De Villeneuve
0
Roma
31.12.1876
[4385]

ich überbringe Ihnen meine aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche zum neuen Jahr für Sie, meinen lieben Herrn Auguste und seine Frau, und wünsche Ihnen, dass Gott Sie mit geistlichem und zeitlichem Glück beschenke. Zunächst aber bitte ich um Entschuldigung für mein langes Schweigen, das ich als Schuld anerkenne, aber es geschah weder aus Undankbarkeit noch aus Lieblosigkeit oder fehlendem Respekt, da doch kein Tag vergangen ist, an dem ich nicht an Sie und Ihre beiden Söhne gedacht und für Sie gebetet habe. Ich selber hätte nicht geglaubt, dass es so weit kommen würde, ohne Ihnen zu schreiben, denn ich habe Ihre Briefe, in denen Sie mir Nachricht über Ihre Lieben gaben, zusammen mit den Briefen aufbewahrt, auf die ich antworten wollte. Aber ich habe unter einem furchtbaren Sturm gelitten, der mir Todesschmerzen bereitet und der mich so niedergeschlagen hat, dass ich nahe dran war zu sterben. Dieser furchtbare Sturm, der mich zwei Jahre lang gequält hat, war der Grund meines Schweigens.


[4386]

Es gab eine Menge von Feinden, die sich meines Werkes und meines unendlich großen Vikariates bemächtigen wollten. Das führte dazu, dass furchtbare Anklagen gegen mich nach Rom gelangten. Wäre nur eine davon wahr gewesen, hätte das meinen Untergang für immer bedeutet. Aber nur Rom hat die Weisheit des Heiligen Geistes, und im Licht dieser Weisheit hat Rom der Wahrheit Zeugnis gegeben. Nach einem mehr als sechsmonatigen Studium und der Überprüfung beider Seiten sind die Kardinäle zu einer Generalversammlung am 27. November zusammen gekommen. Nachdem sie die Argumente bewertet und geprüft hatten, haben sie das Urteil verkündet, das dem Papst vorgelegt wurde. Er hat es am 10. Dezember bestätigt.


[4387]

Dieses Urteil war ein kolossaler Triumph für mich und eine totale und ewige Niederlage für all meine Feinde. Sie waren räuberische Banditen, die von mir so viele Gunsterweise erhalten hatten. Als sie sahen, dass mein Werk und meine elf in den vergangenen sieben Jahren gegründeten Institute wuchsen, haben sie versucht, mich fertigzumachen durch Verleumdungen und mit Intrigen. Dabei benutzten sie Muslime, Götzendiener, Häretiker, schlechte Katholiken, die türkische Regierung, Personen, die zu Bismarck hielten, Freimaurer und Liberale. Sie haben versucht, mich unterzukriegen. Ich konnte aber Widerstand leisten und habe in allem gewonnen. Aber der Satan war nicht zufrieden. Er hat meine Feinde angestachelt, an den Hl. Stuhl zu appellieren. Die höchste Autorität der Kirche hat sie aber zunichte gemacht. Gelobt sei der Herr. Gott verlässt diejenigen nie, die ihm vertrauen. Gott und das päpstliche Rom beschützen immer die Unschuld und die Gerechtigkeit.


[4388]

Ich weiß, dass Sie zusammen mit Herrn Auguste und seiner Frau in Paris sind. Ich werde Sie in Paris treffen. Oh, welch ein Glück, Sie mit Auguste zu sehen und den Engel von Auguste kennenzulernen. Aber ich weiß noch nicht, wann ich nach Frankreich kommen werde, denn die Erledigungen in Rom dauern ewig. Die Propaganda Fide war bis jetzt damit beschäftigt, mich von den enormen Schwierigkeiten zu befreien, die ich in den Monaten Januar und Februar hatte. Ich bin sicher, sie wird sich auch des Restes annehmen. Ich glaube, ich werde Sie spätestens im Mai in Paris treffen.


[4389]

Ich habe erfahren, dass Frau Maria Baronesse geworden ist und dass Herr Sangiacomi zurückgetreten ist. Überbringen Sie der Signora meine Grüße und grüßen sie mir auch meinerseits Herrn Urbansky. Wir stehen im Jahr 1877. Ich wünsche Ihnen alle nur möglichen Freuden, denn Sie verdienen es und haben als unvergleichlich christliche Mutter ein Recht darauf. Wenn sie mir Nachrichten senden, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Sr. Caterina liegt nur im Bett. Sie ist ein Engel von Schwester. Sie schickt Ihnen die innigsten Grüße. Sie ist nicht gesund, aber sie leitet ihren Haushalt wunderbar und mein Oberer Msgr. Franchi ist stolz auf sie.

Ihr ergebener

Daniel Comboni

Ich bitte Sie, mir über die Gräfin von Valence zu berichten, und wo sie wohnt.

[Aus dem Französischen übersetzt.]


672
Società di Colonia
0
1876

Nr. 672 (638) AN DEN KÖLNER VEREIN

Jahresbericht 24 (1876) S.37–44

1876

BERICHT

aus dem Jahr 1876

über den Zustand des Apostolischen Vikariates

von Zentralafrika 1875–1876

Hochwürdigster Herr Präsident, hoch geehrte Herren,

[4390]

es erfüllt mein Herz mit Trost und großer Freude, dass ich mich wieder unter Ihnen befinde, nachdem ich schweren Gefahren entgangen bin und viel Widerwärtiges und Betrübliches in den heißen Regionen Zentralafrikas auf mich eingestürmt war, um dort auf festem Grund die Fahne des christlichen Glaubens aufzurichten, welcher in Ihrer Stadt Köln, die die heilige genannt wird, so herrlich sein strahlendes Licht verbreitet in religiösen Werken und durch heldenmütige Standhaftigkeit, Treue, Entsagung und bewunderungswürdige Opferbereitschaft seiner Bischöfe, des eifrigen Klerus und durch die wahrhaft erbauliche Haltung des gut katholischen Volkes.


[4391]

Nachdem ich das Zentrum Afrikas mit seinen immensen Gebieten verlassen und die beschwerlichen Wüstenreisen hinter mir habe, fühle ich mich glücklich, Ihnen, hoch geehrte Herren, die Sie dieses Land ebenso lieben, meinen tiefsten Dank aussprechen zu können. Sie waren die Ersten, welche mir hochherzig ihr Vertrauen schenkten und die Mittel gewährten, das heilige Werk der Wiedergeburt Afrikas [Nigrizia] zu beginnen, zu welchem Zweck der Hl. Stuhl mir nach reiflicher Erwägung und im Hinblick auf die Tätigkeit des hochgeschätzten Komitees des „Vereins zur Unterstützung der armen afrikanischen Kinder“ das apostolische Vikariat Zentralafrikas inmitten einer Bevölkerung von hundert Millionen Ungläubigen übertrug. Das Vikariat ist das weitaus größte und schwierigste von allen Vikariaten und Diözesen des ganzen Erdkreises.


[4392]

Ihrem edelmütigen Entschluss und Antrieb ist es zu verdanken, dass ein so kolossales und heiliges Werk, welches so zur Ehre Gottes gereicht und dem Heil der verlassensten und unglücklichsten Seelen auf dem ganzen Erdkreis dient, unternommen werden konnte.


[4393]

Erinnern Sie sich noch an damals, als ich 1865 zum zweiten Mal nach Köln kam und mir noch jede menschliche Hilfe und Unterstützung fern war? Nachdem ich Ihnen in aller Demut meinen Plan unterbreitet und denselben Ihrem erleuchteten Urteil unterworfen hatte, erkannten Sie mit Ihrem Scharfblick, dass es allein nach der in meinem Plan vorgestellten Methode möglich sei, gestützt auf das Gutachten der erleuchtetsten Männer, die ich darüber befragte, das Licht des Glaubens in den Regionen Zentralafrikas zu verbreiten. Es war zu einer Zeit, als die Meinungen über die Ausführung des Planes noch sehr auseinander gingen und die Ideen noch vielfach unklar waren. Durch Ihre bewunderungswürdige Entscheidung gewährten Sie mir 5.000 Franken pro Jahr zur Gründung eines Institutes an der Küste Afrikas zum Zweck der Heranbildung geeigneter Kräfte für den Einsatz im Inneren Afrikas.


[4394]

Diese 5.000 Franken bildeten den ersten Funken der begeisterten Opferbereitschaft, die zu einer großen Flamme anwuchs, sowohl in den verschiedenen Ländern Europas als auch Amerikas, um das große Werk der Bekehrung Schwarzafrikas zu fördern. Da man den guten Erfolg dieser ersten Stiftung sah, welche mir durch Ihre Hilfe in Afrika gelang, beeilten sich andere Vereine, so der vortreffliche Verein zur Verbreitung des Glaubens zu Lyon und Paris, wie auch der hoch verdiente Vorstand des Marienvereins in Wien und der von König Ludwig I. von Bayern gestiftete Ludwigsverein nebst noch kleineren Vereinen in Frankreich und Deutschland, mir die Mittel zu gewähren, um mein großes Werk in Zentralafrika immer mehr auszubreiten. So erhielt ich auch wesentliche Unterstützung durch den königlichen Hof zu Prag, von Kaiser Ferdinand I. und Kaiserin Maria Anna, dem verstorbenen Herzog von Modena und dem königlich sächsischen Hof sowie von vielen Fürsten und adeligen Familien Deutschlands und Österreichs.


[4395]

Stellen Sie einen Vergleich an zwischen dem, was das Vikariat von Zentralafrika im Jahr 1865 war und was es jetzt ist, so werden Sie sich durch all das, was geschaffen wurde, überzeugen, wie außerordentlich die Erfolge Ihres Kölner Vereins zur Unterstützung der armen afrikanischen Kinder gewesen sind.


[4396]

Im Jahr 1865 existierte in Europa noch kein einziges Institut zur Heranbildung von Missionaren für die Bekehrung der Schwarzafrikaner in Afrika, auch kein Institut für Ordensschwestern für denselben Zweck. Nur ein Institut für Knaben in Khartum, von meinem berühmten Vorgänger Monsignore Ignaz Knoblecher gegründet, unter der Leitung eines einzigen Priesters, P. Fabian Pfeifer aus Tirol, und einiger Franziskanerpatres. Sie wurden durch die Spenden des vortrefflichen Marienvereins unterhalten, die sich auf ungefähr 3.000 bis 4.000 Franken jährlich beliefen.


[4397]

Schauen Sie sich nun heute die Resultate Ihrer edelmütigen Unterstützung des großen Werkes an. Ich gebe Ihnen in der folgenden Aufzählung einen Überblick, und Sie werden sie bedeutend finden.

1. Der hl. Stuhl hat mir die Leitung dieses unermesslich großen Vikariates in Zentralafrika übertragen. Man könnte es das schwierigste Apostolat auf der Erde nennen.

2. Im Jahr 1867 ist es mir gelungen, in Verona ein Institut für die Missionen in Afrika zu gründen, welches heute mit hinlänglichem Einkommen zu seinem normalen Unterhalt versehen ist. Es zählt eine gute Anzahl von Kandidaten, welche sich auf die Missionen in Afrika vorbereiten.


[4398]

3. Im Jahr 1872 gründete ich das Institut der Frommen Mütter für Afrika in Verona, wo Missionsschwestern herangebildet werden, die in den Instituten der afrikanischen Gebiete die Schwarzafrikanerinnen erziehen sollen. Dieses Institut, welches schon in Verona sehr viel Gutes wirkt, wird uns in Afrika vortrefflich unterstützen.


[4399]

4. Im Jahr 1867 gründete ich in Ägypten zwei Institute als Akklimatisations- und Vorbereitungsstationen für die Missionen Zentralafrikas, das eine für Missionare, das andere für Ordensschwestern von der Erscheinung des Hl. Josef.


[4400]

Bis vergangenes Jahr hatte ich für die Miete dieser beiden Häuser in Alt-Kairo die jährliche Summe von 2.000 Franken zu bezahlen. Aber dank der gütigen Verwendung des Komturs Ceschini, diplomatischer Vertreter Seiner Majestät Kaiser Franz Joseph und österreichisch-ungarischer Konsul in Ägypten bei Seiner Hoheit dem Khediven, erhielten wir von Letzterem in dem schönsten Stadtteil Groß-Kairos ein Terrain im Wert von 43.000 Franken als Geschenk, um dort unsere Institute zu errichten. Der Bau ist jetzt soweit vorgeschritten, dass im Monat Juli dieses Jahres die Missionare und Schwestern einziehen können.


[4401]

5. In Khartum habe ich ein großes Institut für die Schwestern von der Erscheinung des hl. Josef errichtet, ein Gebäude von 112 Metern Länge , worin sich die Schulen für die schwarzen Mädchen befinden und ein Asyl für Sklavinnen, die hier Zuflucht suchen, ferner für die Waisenkinder, eine Krankenstation, Kapelle etc. Die Missionare des afrikanischen Instituts in Verona bewohnen das schon von Monsignore Knoblecher hier erbaute Haus, worin schwarze Jungen unterrichtet werden. Dieses war 1861 mit den Stationen von Heiligkreuz und Gondokoro am Weißen Fluss ganz aufgegeben worden; 1865 wurde auch Shellal aufgegeben. Beide Institute haben einen prachtvollen Garten, den umfangreichsten und schönsten im ganzen Sudan, der jährlich der Mission über 1.000 preußische Taler einbringt. So ist denn Khartum, die Residenz des Provikars, mit Gebäuden für alle Werke christlicher Nächstenliebe gut ausgestattet, die in der Pfarrei unentbehrlich sind.


[4402]

6. In der Stadt El Obeid habe ich ebenfalls zwei große Häuser gegründet für Missionare und Ordensschwestern mit Pfarrkirche und Kapelle. Die Gebäude sind hier aus Lehm und Sand errichtet, was in der heißen Jahreszeit von genügender Dauerhaftigkeit ist.


[4403]

Da jedoch zur Regenzeit (Kharif) dieses Material unhaltbar wird, wenden wir uns an die Opferbereitschaft Deutschlands und ganz Europas, um die Mittel zu bekommen, die Kirche und die Wohnungen aus Ziegelsteinen ausführen zu können. Die Mission in El Obeid ist der Mittelpunkt der Kommunikation und der Ausgangspunkt, um von hier aus dem christlichen Glauben bei den Stämmen Zentralafrikas und im Westen des Vikariats Eingang zu verschaffen. Khartum ist der Platz, um nach Osten vorzudringen und den ausgedehnten Stämmen am Weißen Fluss und bis zum Äquator, 12. Grad südlicher Breite, den Glauben zu verkünden.


[4404]

7. Missionshäuser wurden provisorisch voriges Jahr in Delen unter den wilden Völkern von Ghebel Nuba südwestlich von Kordofan errichtet, jedoch nur aus Stroh und Weidenzweigen, bis wir später die Mittel haben werden, dauerhafter bauen zu können an einem gut gelegenen, zentralen Punkt in Ghebel Nuba, vielleicht am Fuß des Carco-Gebirges.


[4405]

8. Dann habe ich in Berber zwischen dem 17. und 18. Breitengrad Nord am Nilufer ein sehr solide gebautes Gebäude errichtet und es dem Orden des heiligen Kamillus von Lellis mittels eines kanonischen Dekretes mit Datum 1. April 1875 übergeben.


[4406]

Das Haus in Shellal, erbaut von meinem hoch geschätzten Vorgänger Monsignore Kirchner aus Bamberg, jetzt Pfarrer von Scheßlitz und Parlamentsmitglied in Berlin, erweist sich als sehr nützlich für die Missionare und Schwestern, welche aus Ägypten kommen und sich in das Vikariat begeben. Sobald die Zahl der apostolischen Mitarbeiter gestiegen sein wird, wird es wieder eröffnet. Das dürfte der Fall sein, wenn die Eisenbahn bis Khartum fertig gestellt sein wird.


[4407]

All diese bedeutenden Gründungen, meine Herren, sind also entstanden, seit Sie mir Ihre hochherzige Mithilfe durch Ihre Entscheidung vom Jahr 1865 zugesagt haben. In acht Jahren von 1867–1875 ist dies alles geschaffen worden, zu einer Zeit, in der sich mir oft die ungünstigsten Verhältnisse in den Weg stellten und ich mit zahllosen Hindernissen und inneren und äußeren Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, zu einer Zeit, da das Gute tausend Anfechtungen zu erleiden hatte und man sogar die Kirche Gottes vertilgen wollte. Und doch war Gottes allmächtige Hand so sichtbar mit unserem großen Werk. Sie haben allen Grund, dies mit Freuden anzuerkennen und darüber gerechte Genugtuung zu empfinden.


[4408]

Darum, weil Ihre Hoffnungen nicht enttäuscht worden sind, lassen Sie nicht ab, dieses hochheilige Werk zu unterstützen, verdoppeln Sie Ihren Eifer und gewinnen Sie uns neue Wohltäter im katholischen Volk Deutschlands hinzu, die durch ihre Gebete und die uns gewährten Mittel helfen, die Bekehrung Afrikas voranzubringen, indem sie an den Ausspruch des hl. Augustinus denken: „Wer eine Seele für Gott gewinnt, wird seine eigene Seele retten.“ Der Segen des Himmels wird Ihnen und den Katholiken nicht fehlen bei dem Kampf, der zwischen Himmel und Erde entbrannt ist, und Ihr Mut wird neu gestärkt werden, wenn Sie hören, dass die Sache Gottes durch Seine Gnade immer wieder neue Triumphe feiert. - Eine geschichtliche Übersicht unseres großen, von Ihnen beschützten Werkes hoffe ich Ihnen in einigen Monaten zuschicken zu können.

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika

[Übersetzung aus dem Deutschen ins Italienische und vom Italienischen ins Deutsche.]


 


673
Propagaz.della Fede, Lione
1
1876

Nr. 673 (639) AN DIE GLaubensverbreitung VON LYON

APFL (1876) Afrique Centrale 4 (116)

Ende 1876

[Statistische Daten und Anmerkungen]

[PS: Dasselbe Dokument wurde auch an die Propaganda Fide von Paris geschickt.]

674
Marchesa D'Erceville
0
1876

Nr. 674 (641) AN GRÄFIN D'ERCEVILLE

„Œuvre Apostoliques“, Paris 1879, p. 126

1876

Frau Präsidentin,

[4409]

Ihr Brief vom vergangenen Juli hat mich bei der Bevölkerung von Ghebel Nuba erreicht, wo ich Zeuge der trostlosen Lage der Sklaven geworden bin. Um sich fünfzig Sklaven zu bemächtigen, werden mehr als zweihundert umgebracht. Mit einem Strick um den Hals zusammengebunden, sind diese unglücklichen Männer und Frauen monatelang zu Fuß unterwegs, bis sie verkauft werden. Nach meiner Ankunft in der Hauptstadt von Kordofan bin ich nach Suakin am Roten Meer aufgebrochen und mehr als zwei Monate unterwegs gewesen. Von Kairo bin ich dann nach Rom weitergereist. Von dort aus werde ich Ihnen einen Bericht über das Vikariat schicken und Ihnen erzählen, wie viel das Apostolische Werk Gutes tun kann und bis jetzt getan hat.

Daniel Comboni

[Übersetzung aus dem Französischen.]


675
Propagaz.della Fede, Lione
1
Roma
1876

Nr. 675 (1163) AN DAS WERK

DER GLAUBENSVERBREITUNG VON LYON

„Les Missions Catholiques“ 371 (1876), p. 330

Rom, 1876

[Kurzer Artikel.]

676
Jean François des Garets
0
Roma
2. 1.1877

Nr. 676 (642) AN MSGR. JEAN FRANÇOIS DES GARETS

APFL (1877), Afr. C., c. 1

[J.M.J.]

Rom, 2. Januar 1877

Herr Präsident,

[4410]

gestern habe ich Ihren geschätzten Brief mit dem Wechsel von 9.600 Franken erhalten. Ich bin Ihnen unendlichen Dank schuldig. Ich bin zutiefst gerührt, wenn ich an dieses göttliche Werk der Glaubensverbreitung denke, das von der Weisheit des Heiligen Geistes geführt wird, wie die katholische Kirche selbst, und das den Auslandsmissionen zweimal im Jahr rechtzeitig zu Hilfe kommt. Das göttliche Licht erleuchtet mit übermenschlicher Weisheit die Zentralräte Ihrer wunderbaren Organisation. Gott selbst lässt in diesen turbulenten und schwierigen Zeiten dieses göttliche Werk weiter blühen.


[4411]

Es stimmt, dass alle zum Gedeihen der Glaubensverbreitung beitragen, aber der Erfolg ist das besondere Verdienst Frankreichs, dieser erstgeborenen Tochter der Kirche. Die Früchte ihrer Nächstenliebe und ihres bewundernswerten Eifers breiten sich auf der ganzen Welt aus. Frankreich wird nie zugrunde gehen, denn inmitten von so viel Elend gibt es gleichzeitig auch so viel Gutes und Schönes, das Übel und Laster übertrifft. Das Schicksal von Frankreich ist mit dem der Kirche eng verbunden, die von den Pforten der Hölle nie überwunden werden wird. Dank der Verdienste der Glaubensverbreitung wird Frankreich weiterleben und von Gott gesegnet werden, sagte mir ein edler Sohn Frankreichs, der den Glauben und die Tugend eines Heiligen besitzt.

Empfangen Sie, Herr Präsident, die Grüße und den Dank Ihres ergebenen Dieners

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika

[Übersetzung aus dem Französischen.]


677
P. Camillo Guardi
0
Roma
5. 1.1877

Nr. 677 (643) AN P. CAMILLO GUARDI

AGCR, 1700/40

[J.M.J.]

Rom, 5. Januar 1877

Hochwürdigster P. General,

[4412]

heute Morgen habe ich Ihren geschätzten Brief erhalten, den Sie mir gestern geschrieben haben. Sie teilen mir darin mit, dass vorgestern bei einem Kongress der Propaganda Fide zwischen Seiner Eminenz dem Kardinalpräfekten und Euer Hochwürden in Gegenwart des Sekretärs vereinbart worden ist, all Ihre Ordensleute, ohne Ausnahme, zurückzurufen, und dass ich für die gesamten Rückreisespesen aufkommen soll.


[4413]

Aufgrund meiner zwanzigjährigen Erfahrung und des Rechenschaftsberichts der letzten Reise von P. Carcereri und seiner Begleiter von 1874–75 reichen für die Rückreise von Ihren vier Ordensleuten, die sich jetzt in Berber befinden, nämlich die beiden Patres Carcereri, Chiarelli und Bresciani, 1.500 Goldfranken aus, die ich sofort in 75 Napoleondor durch meinen Sekretär D. Paolo Rossi, Überbringer dieses meines Schreibens, überweisen lasse. Gleichzeitig versichere ich Ihnen, dass ich bereit bin, meinem Stellvertreter D. Bartolomeo Rolleri, dem Oberen meiner Institute von Ägypten, dem großen Freund von P. Carcereri, den Auftrag zu erteilen, Ihren Söhnen, den erwähnten Ordensleuten, bei ihrer Ankunft in Kairo alles vorzustrecken, was sie brauchen, um in bequemer Weise ihre Reise nach Rom oder Verona fortsetzen zu können, sollte der obige Betrag wegen außerordentlicher und unvorhergesehener Umstände nicht ausreichen.


[4414]

Ich sagte, dass es sich um vier Patres handelt, die von Ihren Ordensleuten noch in Afrika sind, welche die vier feierlichen Gelübde in Ihrem erhabenen Orden abgelegt haben, wie es der 1. Artikel unserer Konvention vom August 1874 vorschreibt. Denn von den beiden Laien, die bei Ihren Ordensleuten wohnten, ist der eine, Giuseppe Bergamaschi, wie Sie selbst wissen, vor zehn Monaten vom Kamillianerhaus in Berber davongelaufen. Er hält sich jetzt als Schneider und Hilfskoch im kleinen Kloster der guten Franziskanerpatres von Kairo auf. Der zweite Laie, Giacomo Rossi, ist 52 Jahre alt. Nachdem er infolge der barbarischen Unterdrückung von 1866 gewaltsam aus dem Krankenhaus von Mantua entfernt wurde, nahm ich ihn 1867 in meinen Instituten von Verona auf und dann in jenen in Ägypten und im Sudan. Er wurde voriges Jahr mit meinem Einverständnis und auf Bitten von P. Carcereri im Kamillianerhaus in Dienst genommen.


[4415]

Wenn es stimmt, dass dieser nach meiner Abreise aus Berber voriges Jahr als Kamillianer eingekleidet wurde, so ist er aber doch kein Ordensmann, der das Noviziat abgeschlossen und die feierlichen Ordensgelübde abgelegt hat. Deswegen bin ich nicht verpflichtet, für seine Rückreise nach Europa zu sorgen. Ich würde aber zustimmen, dass der erwähnte Laie auf meine Kosten Ihre Ordensleute bis Kairo begleitet, um ihnen auf der Reise durch die Wüste und auf dem Nil zu helfen und beizustehen. Ich muss Sie aber aus Erfahrung darauf aufmerksam machen, dass er, anstatt für die vier Patres eine Hilfe zu sein, sie in Verlegenheit bringen und ihnen zur Last fallen würde, wie Ihnen P. Franceschini versichern kann, und die Patres müssten vielmehr ihm zu Diensten sein. Wenn er im Sudan bleiben will, könnten ihm die Patres das Haus von Berber und alle Gegenstände, die dem Vikariat gehören, anvertrauen, da er sich unter meiner Leitung immer als vertrauenswürdiger Mann gezeigt hat, und zwar solange, bis meine Beauftragten aus Khartum oder Kairo dort eintreffen.


[4416]

Ich bin voll Zuversicht, dass die bekannte Klugheit, Erfahrung und Güte Eurer Hochwürden P. Carcereri anweisen wird, nur jene Gegenstände nach Europa mitzunehmen, die den Ordensleuten gehören, aber keinesfalls jene Artikel, die ich ihm und den Ordensleuten in großzügiger Weise für ihren Komfort und zum Nutzen der Missionsarbeit zur Verfügung gestellt hatte oder die er sich von der Mission oder mit Missionsgeld mit meiner stillschweigenden oder ausdrücklichen Zustimmung beschafft hatte. Diese Dinge kann ich ihm im Gewissen nicht überlassen, da ich die berechtigten Interessen meines Vikariats wahrnehmen muss.


[4417]

Ich vertraue auf die Güte, das Gewissen, die Autorität, die Gerechtigkeit und Nächstenliebe Eurer Hochwürden, die ich immer hochgeschätzt habe und bis zu meinem Tode hochschätzen werde, was auch immer meine Gegner Ihnen von mir erzählt haben mögen. Mein ausgezeichneter Sekretär wird Sie über alles informieren, was Sie von dieser Angelegenheit zusätzlich erfahren möchten.


[4418]

Ich wünsche Ihnen ein frohes Dreikönigsfest und versichere Ihnen, dass wir Sie und all Ihre Ordensleute, Ihre Söhne, die unter meiner Fahne in meinem schwierigen und mühsamen Vikariat gearbeitet haben, immer dem barmherzigen Gott empfehlen werden.

Ich verbleibe mit Hochachtung und Respekt

Ihr gehorsamer, ergebener und wahrer Diener

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika


678
Can. Giovanni C. Mitterrutzner
0
Roma
8. 1.1877
[4419]

nur ein paar Zeilen. Beim Kongress von Propaganda Fide (in Aedibus S. C. Christiano Nomini) am 3. dieses Monats, an dem Seine Eminenz Kardinalpräfekt Franchi, der Sekretär Monsignore Agnozzi und der Hochwürdigste Generalobere der Kamillianer, P. Guardi, teilgenommen hatten, wurde beschlossen, dass der erwähnte Generalobere all seine Ordensleute ohne Ausnahme von Berber zurückrufen muss. Daraufhin habe ich meinem Generalvikar Kanonikus Fiore den Auftrag erteilt, von Khartum nach Berber zu reisen, um von Hochwürden P. Carcereri das Haus der Kamillianer zu übernehmen und ihm 1500 Franken auszuzahlen, damit er mit den anderen drei noch in Afrika verbliebenen Ordensleuten nach Europa zurückkehren kann. Gleichzeitig habe ich ihm angeordnet, in Kairo die neue kleine Karawane von Missionaren und Schwestern vorzubereiten, damit diese nach Berber und Kordofan aufbrechen können.


[4420]

Nicht nur die afrikanischen Kamillianer waren gegen mich, sie hatten auch ein hochkarätiges Schwergewicht auf ihrer Seite, das ein berühmtes Pamphlet gegen mich bei Propaganda Fide eingereicht hatte: es ist der Generalobere P. Guardi (der in Rom sehr einflussreich ist), Berater der heiligen römischen und weltweiten Inquisition, der Heiligen Ritenkongregation und der Heiligen Kongregation für außerordentliche kirchliche Angelegenheiten, Examinator der Bischöfe, theologischer Examinator bei Pfarrkonkursen, Apostolischer Examinator des römischen Klerus und der suburbikarischen Bistümer, hoch angesehen beim Papst, bei Kardinälen und allen Kongregationen, Siebzigjährig, ein Mann großer Verdienste, der viel Gutes geleistet hat, und wirklich hochgeschätzt und verehrungswürdig ist.


[4421]

Und dieses Schwergewicht (von seinen Leuten enttäuscht) hat gegen mich Krieg geführt, mich für schuldig erklärt etc., und da er mich nicht anhören wollte, ist er in die Grube gefallen, die er für mich gegraben hatte. Er benahm sich wie die Flötenspieler im Gebirge, die zum Spielen hingingen, aber ausgepfiffen wurden. Ich bin Gott zu großem Dank verpflichtet und einer großen Gefahr entronnen, in der ich hätte umkommen sollen.


[4422]

Die extreme Langsamkeit der Heiligen Kongregation der Propaganda Fide hat sich in dieser Angelegenheit als Werk höchster Klugheit und Nächstenliebe erwiesen. Propaganda Fide hat beschlossen, nicht nur die beiden bereits Bekannten von Afrika zu entfernen, sondern den gesamten Kamillianerorden. Aber sie geht dabei sehr bedächtig vor. Sie verabreicht jeweils nur eine Pille und geht stufenweise vor. Wir werden sehen, wie P. Carcereri die Pille meiner Bischofsweihe schlucken wird. Er meinte, auch wenn er sicher wäre, vom Heiligen Offizium auf Lebenszeit verurteilt zu werden, würde er sich unterwerfen, solange er die Bischofsernennung von D. Comboni verhindern könnte. Es scheint aber, dass es so kommen wird.


[4423]

In diesen Tagen hat mir der Hochwürdige P. Guardi einen verletzenden Brief geschrieben. Ich aber behandle ihn immer vornehm und korrekt. Es möge geschehen! Ich werde mein ganzes Leben lang für P. Carcereri und seine Gefährten beten, damit Gott sie stets an Leib und Seele beschützt. P. Franceschini ist entmutigt und reumütig, aber es ist jetzt zu spät.


[4424]

Hätte ich das Urteil gefällt, könnte ich es rückgängig machen. Doch das Urteil wurde nach gründlicher Überlegung und reifer Prüfung im Licht des Heiligen Geistes gesprochen und von der höchsten Autorität der Kirche, der Heiligen Kongregation, am 27. November und vom Heiligen Vater Pius IX. am 10. November unterschrieben. Es liegt also nicht an mir, es zu widerrufen. Der Herr sei gepriesen!


[4425]

Der dritte Teil der 5. Resolution bleibt noch offen, der so lautet: „Sollten sich alle Kamillianer zurückziehen, wie würde Monsignore Comboni mit seinen Kräften von Verona das Vikariat organisieren, ohne die Hilfe (sic) der Kamillianer.“ Ich werde einen kurzen Bericht dazu vorbereiten. Ich hoffe, dass der Bericht bei der Generalkongregation in diesem Monat oder im Februar behandelt und damit alles geklärt wird. Ora et fave.


[4426]

Ich habe Ängste und Todesschmerzen ausgestanden. Jetzt danke ich Gott, dass ich aus Liebe zur Gerechtigkeit gelitten habe. Oh! Wie gut ist jener Gott, der fast größere Weisheit bei der Anfertigung des Kreuzes gezeigt hat als bei der Erschaffung der Welt.

Ave, ich wünsche Dir ein glückliches Jahr.

Tuissimus

Daniel


679
Card. Alessandro Franchi
0
Roma
10. 1.1877

Nr. 679 (645) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., c. 8, ff. 470–471

[J.M.J.]

Rom, 10. Januar 1877

Erhabener und Hochwürdigster Kirchenfürst,

[4427]

Seine Exzellenz der Sekretär hat mir in seinem geschätzten Brief vom 2. dieses Monats die verehrten Beschlüsse der Heiligen Generalkongregation vom 27. November vergangenen Jahres mitgeteilt, die ich mit tiefstem Respekt und Verehrung als Ausdruck des göttlichen Willens entgegengenommen habe. Tief beeindruckt habe ich festgestellt, dass sich die Rechtschaffenheit, Klugheit und Nächstenliebe der ehrwürdigen Väter dieser Heiligen Kongregation mit dem ewigen Licht des Heiligen Geistes verbinden, die nur in seinem Schein ihre wohlüberlegten und überaus klugen Anordnungen treffen.


[4428]

Von dieser Wahrheit tief überzeugt, darf ich Eurer Hochwürdigsten Eminenz versichern, dass ich mich bemühen werde, mit der Gnade des Herrn getreu und wortwörtlich auszuführen, was die Hochwürdigsten Väter in ihrer tiefen Weisheit bestimmt haben, damit mein schwieriges Vikariat in geordneter Weise weitergeführt wird, Gott und der Heiligen Kongregation zur Ehre gereicht und ihren heiligen Zweck zum Wohl der vielen Millionen Heiden erfüllt, die mir der Heilige Stuhl anvertraut hat.


[4429]

Ebenfalls am 4. dieses Monats hat mir der Hochwürdigste P. Guardi einen Brief geschrieben, (eine Kopie liegt als Anhang A bei) in dem er mir mitteilte, dass auf einem Kongress bei der Propaganda Fide am 3. dieses Monats zwischen Eurer Eminenz und ihm selbst und in Anwesenheit des Monsignore Sekretärs vereinbart wurde, dass P. Guardi alle seine Ordensleute, ohne Ausnahme, zurückruft, und ich die nötigen Geldmittel für die Rückkreise bereitstelle und ausbezahle.


[4430]

Auf diese Anordnung hin habe ich gleich am 5. dieses Monats einen Brief geschrieben, den ich Ihnen als Beilage B (1) schicke, und dem Hochwürdigsten P. General mitgeteilt, dass für die noch im Vikariat verbliebenen vier Ordensleute, das heißt die Brüder Carcereri und die Patres Chiarelli und Bresciani, 1.500 Goldfranken für die Rückreise nach Europa ausreichen. Ich fügte hinzu, dass ich bereit bin, meinem Stellvertreter in Ägypten den Auftrag zu erteilen, die vier bei ihrer Ankunft in Kairo mit allem Zusätzlichen zu versorgen, sollte dieser Betrag nicht ausreichen, damit sie bequem ihre Reise bis Rom oder Verona fortsetzen können.


[4431]

Zu diesem Zweck habe ich am Morgen des 6. dieses Monats meinen vortrefflichen Sekretär D. Paolo Rossi mit 75 Napoleondor abgeschickt, um sie dem hochwürdigsten P. Guardi zu übergeben, damit er die entsprechenden Anordnungen trifft und den notwendigen Geldbetrag überweist, um alle vier erwähnten Ordensleute zurückzurufen. Er wollte aber die besagte Summe nicht entgegennehmen, sondern kam mit dem Sekretär überein, dass einer von meinen Missionaren nach Berber zur Übergabe des Hauses durch P. Carcereri reist und den vier Ordensleuten dort das Geld für ihre Rückreise überreicht.


[4432]

Infolge dieser Vereinbarung habe ich am Abend des 6. dieses Monats durch den Postdienst von Brindisi meinem Generalstellvertreter des Vikariats, Kanonikus Fiore, den Auftrag gegeben, meiner Kasse in Khartum 1500 Goldfranken zu entnehmen, nach Berber zu reisen, die Mission von P. Carcereri zu übernehmen und ihm die besagte Summe für die Rückreise der Ordensleute nach Europa auszubezahlen.


[4433]

Was die Mission von Berber betrifft, habe ich Kanonikus Fiore angewiesen, sie mit meinen Missionaren zu besetzen und den Priester D. Gennaro Martini als Oberen zu bestimmen. Dieser hat im Oktober und November die Provinzen Kadaref und Ghalabat besucht und ist dann in die Provinz Taka weitergereist, um den Katholiken zu Hilfe zu eilen, die die Kamillianer laut Vertrag schon längst hätten aufsuchen sollen, aber es nie getan haben. Sobald sich meine Priester einmal in der Mission von Berber eingerichtet haben, werde ich mit deren Hilfe ein geräumiges Haus mit Garten für die Schwestern bereitstellen lassen, das mir in jener Stadt zur Verfügung steht. Ich werde sie dann persönlich nach meiner Rückkehr ins Vikariat dorthin begleiten.


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Ich danke Eurer Hochwürdigsten Eminenz aus ganzem Herzen für die erlesene Güte, mit der Sie mit bewundernswerter Umsicht und Klugheit die letzten Angelegenheiten zusammen mit dem Monsignore Sekretär so gut abgeschlossen haben, die ich noch mit dem verehrungswürdigen Kamillianerorden regeln musste. Dadurch haben Sie meiner Schwachheit eine nicht unbedeutende Qual und Verlegenheit erspart. Sonst hätte ich selbst diese Angelegenheit mit dem Hochwürdigsten P. General des erwähnten Ordens zu Ende führen müssen.

Indem ich Ihnen meine immerwährende Ergebenheit, Dankbarkeit und meinen unbegrenzten und vollkommenen Gehorsam bezeuge, verneige ich mich, um Ihren heiligen Purpur zu küssen, und verbleibe in tiefster Ehrfurcht

Ihr demütiger, ergebener und dankbarer Sohn

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika

(1) Siehe Brief Nr. 677.


680
Card. Alessandro Franchi
1
Roma
10. 1.1877

Nr. 680 (646) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., v. 8, f. 476

Rom, 10. Januar 1877

[Bitte um Reisevergünstigungen.]