Comboni, an diesem Tag

In lettera a Elisabetta Girelli (1870) da Verona si legge:
Noi siamo uniti nel Sacratissimo Cuore di Gesù sulla terra per poi unirci in Paradiso per sempre. È necessario correre a gran passi nelle vie di Dio e nella santità, per non arrestarci che in Paradiso.

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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
861
An Card. Giovanni Simeoni
0
Roncegno
26.08.1879

N. 861; (818) – AN KARDINAL GIOVANNI SIMEONI

AP SC Afr. C., v. 8, S. 961-968

N º. 9.

Roncegno (Trentino), 26. August 1879

 

Hochwürdigster Kirchenfürst,

[5770]

In Ihrem geschätzten Brief  Nr. 14 vom 5. dieses Monats hat mich Eure Eminenz aufgefordert, Sie über den Priester Carmino Loreto zu informieren und die Gründe darzulegen, warum ich ihn von der Messe suspendiert habe, und mich gleichzeitig eingeladen, ihn vom Missionseid zu entbinden


[5771]

Ich habe ihn weder von der  Messe suspendiert noch ihm seit seiner freiwilligen und nicht autorisierten Abreise von der Mission geschrieben. Auch er hat mir nicht geschrieben und mir nicht einmal seine Ankunft in Neapel mitgeteilt, obwohl er wusste, dass ich in  Rom war. Auch hat mir niemand erwähnt, dass er a divinis suspendiert worden ist, außer Eure Eminenz und sein Vater in einem Brief. Während der letzten elf Monate, die D. Carmino Loreto in Khartum unter meinen Augen verbracht hat, habe ich festgestellt, dass er keinerlei apostolischen oder priesterlichen Tugenden besitzt, wohl aber unglaublich stolz ist.


[5772]

            Er ist unaufrichtig, ein Verleumder, Heuchler, Neider, Egoist, Camorrista und hat keine Liebe zu den armen Ungläubigen. Ich habe nicht ohne Grund daraus geschlossen, dass es ihm nach seinem Rausschmiss aus dem edlen Dominikanerorden mit Hilfe des Kamillianers P. Carcereri gelungen war, nach Afrika zu gehen und sich der Mission anzuschließen, nicht aber um ihr sein Leben zu weihen, sondern um die heilige Weihe zu erschleichen und dann wieder in seine Heimat zurückzukehren. Angesichts der Tatsache, dass er die Mission verlassen hat, obwohl er als einziger Missionar nie Fieberanfälle gehabt hat und das ganze vorige und auch dieses Jahr nie krank gewesen ist; dass er zudem nie seine ihm aufgetragene Pflicht erfüllt hat, die afrikanischen Jungen zu betreuen und im Glauben zu unterrichten (er hat mir aber bei der Krankenseelsorge und in der Pfarrei etwas geholfen; und für diese Hilfe muss ich ihn wirklich loben), habe ich mich darauf beschränkt, dem verehrten Monsignore Salzano, dem Erzbischof von Edessa in Neapel, der immer ein großzügiger Wohltäter des Priesters Carmino Loreto gewesen ist, schriftlich um Folgendes zu bitten:


[5773]

1. D. Loreto mitzuteilen, dass ich ihn von der Mission entlassen habe und er von nun an weder meinem Institut noch Zentralafrika angehört;

2. mit dem Ordinariat von Neapel alles zu regeln, damit Loreto in jene Erzdiözese inkardiniert wird, zu der er durch seine Geburt gehört.


[5774]

Damit ist implizit meine Absicht eingeschlossen, ihn vom Missionseid zu entbinden.

Um Eurer Eminenz zu zeigen, dass ich rechtschaffen und gerecht gehandelt habe (und ich beteuere Ihnen, dass ich vor dieser Maßnahme den Herrn um sein Licht angefleht und ruhig und besonnen darüber nachgedacht habe), muss ich Eurer Eminenz einige Einzelheiten nicht nur über D. Carmino Loreto, sondern auch über seinen Begleiter und Kollegen D. Vincenzo Marzano mitteilen. Nachdem ich sie zum Priester geweiht hatte, haben sie den Plan gefasst, die Mission zu verlassen und in ihre Heimat zurückzukehren. Das habe ich einem Brief entnommen, den Marzano von Kordofan an Loreto in Khartum geschrieben hatte. Darin suggeriert Marzano dem Loreto, den Dummen zu spielen und mich zu bitten, ihn für ein paar Monate nach Neapel gehen zu lassen, wohin ihm Marzano bald nachfolgen würde.


[5775]

Dieser handgeschriebene Brief ist in meine Hände gefallen und ich habe ihn an Msgr. Salzano nach Neapel geschickt. Aus diesem Grund wird der umsichtige und würdige Msgr. Salzano in kluger Weise dafür gesorgt haben, Loreto vom Messelesen suspendieren zu lassen, der widerrechtlich und gegen seine väterlichen Ratschläge die Mission verlassen hat und nach Neapel zurückgekehrt ist. Das sollte für Marzano in Kordofan eine Warnung sein, angesichts der kühlen Aufnahme, die sein Begleiter Loreto von Seiten des Ordinarius von Neapel gefunden hatte, seine Abreise von der Mission nicht zu überstürzen, sondern in Kordofan zu bleiben. Das wollte der oben genannte verehrte Msgr. Salzano tun, wie er mir mitgeteilt, aber bis jetzt nicht bestätigt hat. Das hier ist nur eine Andeutung.


[5776]

Die beiden Kleriker Carmino Loreto und Vincenzo Marzano von Neapel sind also 1874 vom Kamillianer P. Stanislao Carcereri in Rom für Zentralafrika aufgenommen worden. Er hat sie ins Vikariat gebracht, obwohl sie das Theologiestudium noch nicht absolviert hatten. Für sie musste ich dann dreieinhalb Jahre lang zwei meiner besten Missionare zur Verfügung stellen, um sie in den theologischen Fächern zu unterrichten.


[5777]

Weder P. Carcereri noch die beiden Kleriker noch sonst jemand hat mich darüber informiert, dass diese beiden Neapolitaner bereits Professmitglieder der Dominikaner gewesen und vom Hochwürdigsten P. M. Giuseppe M. Sanvito, dem damaligen Provinzial und heutigen Generalvikar der Dominikaner, entlassen worden waren. Erst 1877 erfuhr ich in Rom vom Hochwürdigsten P. Sanvito, dass die beiden Dominikaner gewesen waren. Ich hingegen glaubte, sie seien nur Novizen jenes Ordens gewesen, während mir inzwischen versichert worden ist, dass sie Professen waren und nach ihrer Profess vom oben genannten Hochwürdigsten Pater entlassen wurden. 


[5778]

Zwei Jahre lang habe ich von den Vorgesetzten beste Informationen über ihr Betragen erhalten: ich habe jedoch immer gezögert, ihnen auch nur die niederen Weihen zu geben, da mir der Hochwürdigste P. Sanvito in freundlicher Weise geraten hatte, langsam vorzugehen und keine Eile zu haben, ihnen die Hände aufzulegen. Deswegen habe ich die Bitten der Oberen von Khartum und Kordofan, sie zu weihen, immer zurückgewiesen, auch weil mir D. Luigi Bonomi, mein gegenwärtiger Stellvertreter in Khartum, geschrieben hatte (er war ihr Dogmatikprofessor), dass sie heuchlerisch, unehrlich, egoistisch und von jener Opferbereitschaft und Selbstverleugnung weit entfernt seien, die in Afrika unerlässlich sind.


[5779]

Nach meiner Rückkehr nach Khartum im April letzten Jahres habe ich mich von den Bitten von vier Vorgesetzten, den Tränen der Postulanten, von meinem verstorbenen Generalverwalter P. Antonio Squaranti und in Anbetracht des großen Bedarfs an guten und sprachkundigen Arbeitern überreden lassen, sie zu Priestern zu weihen. D. Marzano habe ich nach Kordofan versetzt und D. Loreto, den ich während der letzten elf Monate unter meiner Aufsicht gründlich kennen lernen konnte, bei mir in Khartum behalten. Mein Urteil über den Priester Loreto ist daher gut überlegt und sicher.

Den Rest schicke ich Ihnen morgen, denn jetzt geht die Post ab und ich habe keine Kraft mehr zu schreiben.

Ihr ergebener Sohn + Bischof Daniel.


[5780]

Von einem gewissen Zeitpunkt an, während die schreckliche Hungersnot wütete und das grausame Sterben begann, was Eurer Eminenz bekannt ist, habe ich gemerkt, entweder aus Angst oder aus einem anderen Grunde, was nicht so wichtig ist, dass unter den neapolitanischen Priestern und Laien der Mission eine geheime Camorra existiert. Sie hatten untereinander ausgemacht, das Vikariat zu verlassen und nach Europa zurückzukehren. Sie konnten auch einen fähigen und guten Handwerker von der Region Marche dafür gewinnen, der gerne in meiner Mission war. Schon bald ist der Rädelsführer abgereist, den ich nach seiner Ankunft zuhause gleich für immer entlassen habe, obwohl er mich reumütig bat, zurückkommen zu dürfen. Andere von der Camorra folgten ihm. Sie wurden besonders von  Carmino Loreto gedrängt, die Mission zu verlassen, wie mir einige nachher in Khartum und kürzlich in Rom erzählt haben.


[5781]

Nachdem ich vor vier Monaten die geheimen Pläne dieser Neapolitaner entdeckt hatte, habe ich besonders Marzano und Loreto genau beobachtet, zwischen denen es einen lebhaften und geheimen Briefverkehr gegeben hat. Ich habe damit gerechnet, dass die beiden, obwohl vollkommen gesund, unter irgendeinem Vorwand nach dem ausgemachten Plan auch nach Europa zurückkehren würden.


[5782]

Und siehe da, unter den Briefen, die durch göttliche Verfügung in meine Hände gefallen sind (in einem dieser Briefe schreibt Marzano an Loreto, er solle vorgeben, große Fehler begehen zu wollen und nach der Tat im Gewissen drohen wie Hjob auszurufen: Bei alldem hat Hjob nicht gesündigt!!! Diesen Brief habe ich in Verona liegen und bin bereit, ihn vorzuzeigen). Dann gibt es den Brief, den ich an Msgr. Salzano nach Neapel geschickt habe, wie schon oben angedeutet, in dem Marzano von Kordofan an Loreto in Khartum schreibt, er soll den Dummen spielen und mich bitten, ihm vier [.........] zu gewähren, die Mission zu verlassen, um nach Neapel zu reisen, und ihm zu versichern, dass er bald wieder zurückkehren werde.


[5783]

Und wie erwartet ließ mich D. Carmino Loreto bitten, nach Neapel fahren zu dürfen, um seinen alten Vater zu besuchen. Dreimal hat er mir selbst geschrieben. Obwohl ich darauf vorbereitet war und er zudem der Gesündeste von allen ist, habe ich ihm eine negative Antwort gegeben. Ich wollte, dass er das Ende der Regenfälle abwartet. Aber er hat nicht nachgegeben und gedroht, bis ihm mein gutmütiger Generalvikar D. Luigi Bonomi die Erlaubnis dazu erteilt und das nötige Reisegeld gegeben hat. Er war nämlich zur Einsicht gekommen, dass es besser sei, ihn nach Hause gehen zu lassen. So kehrte Loreto nach Neapel zurück.


[5784]

Seine Exzellenz Msgr. Salzano hat den beiden sehr viel Gutes getan. Er hat mich gebeten, ihnen ein Vater zu sein und mir auch für ihre Priesterweihe gedankt. Er hat es sehr bedauert, dass Loreto gegen seinen Rat nach Neapel zurückgekehrt war. Er hat mir dann mündlich zugestimmt und mir Recht gegeben, dass ich ihn für immer aus der Mission ausgeschlossen habe. Als ich im Juli nach Neapel kam, um am 6. Juli meine kleine Karawane aufs Schiff nach Ägypten zu bringen, teilte er mir mit, dass er Loreto vom Erzbischof von Neapel suspendieren lassen will, damit Marzano, der sich in Kordofan befindet, nicht sein Beispiel nachahmt und nach Neapel zurückkehrt, sobald er erfährt, dass sein Kollege suspendiert worden ist.


[5785]

Dieses Projekt habe ich gebilligt und Mgr. Salzano dafür gedankt. Vincenzo Marzano könnte, auch nach dem Urteil von seinem Oberen von Kordofan und meinem Generalvikar, vielleicht gute Arbeit leisten, wenn er von seinem Komplizen Loreto und der Camorra weit genug entfernt ist, die mittlerweile ja nicht mehr existiert. Vielleicht nützt er seine ihm von Gott gegebenen Talente und guten Eigenschaften aus (sein Vater stimmt mit mir darin überein). Aber er hat große Defekte. Wir werden sehen, ob wir sie beheben können.


[5786]

Danach hat mir Msgr. Salzano nicht mehr geschrieben. Aber Eurem Brief entnehme ich, dass er seinen weisen  Plan, den ich voll unterstütze, ausgeführt hat, denn 1. hat D. Carmino Loreto dem Vikariat großen Schaden zugefügt und die Suspendierung a divinis für mindestens ein Jahr verdient. Hätte ich im Ordinariat von Neapel etwas zu sagen, würde ich D. Carmino verpflichten, das Theologiestudium zu wiederholen und ein paar Jahre unter der Seminarordnung zu leben, bevor seine Suspendierung aufgehoben wird. Das ist notwendig, damit er ein irgendwie brauchbarer Priester wird. 2. Mit dieser Maßnahme kann sein Kamerad D. Marzano vielleicht gerettet werden, der Afrika nützlich sein könnte.


[5787]

Das ist meine bescheidene Meinung. Ich überlasse alles dem geschätzten Urteil Eurer Eminenz und erkläre mich bereit, ihn vom Missionseid zu dispensieren, so dass er sich seines Wohltäters bedienen kann, der ihm sein Benefizium errichtet. Ich bin glücklich, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun habe, wünsche ihm aber von Herzen Glück und Gottes Segen.


[5788]

Im Übrigen erhalte ich tröstliche Nachrichten vom Vikariat, wo großer Frieden herrscht. Obwohl es viel Arbeit gibt, sind alle Missionare und die Schwestern von Verona gesund. Ich hoffe auf das Herz Jesu, dass es uns nun großen Trost schenkt, nachdem wir so viel gelitten haben.

Ich bin zuversichtlich, dass mir die Arsenikbäder von Roncegno gut tun und meine Kräfte wieder herstellen, so dass ich mich bald nach Zentralafrika aufmachen kann.

Innerhalb einer Woche werde ich nach Verona in mein Institut zurückkehren.

Verzeihen Sie mir, Eminenz, dass dieser Brief so lang geworden ist. Segnen Sie Ihren unwürdigen und ergebenen Sohn + Daniele Comboni,

Bischof und Apostolischer Vikar


862
An Mons. Pietro Capretti
0
Roncegno
27. 08. 1879

N. 862; (819) – AN MONSIGNORE PIETRO CAPRETTI
BAM, sez. manoscritti, Z 320 sup.
J.M.J.
Roncegno (Trentino), 27. August 1879

Dulcissime rerum, mein lieber D. Pietro,

[5789]

Bitte gib mir postwendend Nachricht über den Gesundheitszustand des heiligen Engels von der Diözese Brescia, denn ich habe gehört, dass er krank gewesen oder es vielleicht noch ist.

Erschöpft von Fieber in Rom, Neapel und sogar in Pejo, wohin ich mit dem Bischof von Piacenza zu einer Wasserkur gefahren bin, habe ich mich auf ärztliche Anweisung hin in die Arsenikbäder von Roncegno begeben.

Es scheint, dass ich meine Krankheit, die ich mir durch die außerordentlichen Anstrengungen in Afrika zugezogen hatte, wirklich in den Griff bekomme. In Zentralafrika ist jetzt wieder alles gesund, mehr als in Italien. Ich bleibe noch hier, da ich schon einmal da bin und die Kur mir gut tut, will ich sie auch ordnungsgemäß beenden. 


[5790]

Euer liebes Schreiben vom 17. dieses Monats ist mir hierher geschickt worden. Ihr habt den Kandidaten Sebastian Alberto aus Sachsen genau beschrieben. Oh! Es ist ein Vergnügen, ähnliche Angelegenheiten mit Euch zu besprechen, denn Ihr seid gewissenhaft, geradlinig und habt Menschenkenntnis.

Ich nehme Euren Sebastian natürlich auf. Ihr könnt Ihn gleich nach Verona zum Hochwürdigen Mainardi schicken, dem Leiter meines afrikanischen Instituts.


[5791]

Ich hoffe, dass Ihr noch viele andere direkt von Eurem Kolleg schickt. Wenn Ihr überzeugt seid, dass jemand wirklich berufen ist und die Eignung für Zentralafrika hat, könnt Ihr ihn schicken, denn ich habe volles Vertrauen in Euer Urteilsvermögen. Ich werde weiterhin für Euch zu den Herzen Jesu und Mariä und zu meinem Verwalter Beppo beten und ihn ermahnen, Euch entsprechend Euren guten Taten Geld zu schicken.


[5792]

Viele Grüße an die Bischöfe, an Carminati. Ich segne nicht nur jeden einzelnen der 213 Schüler Eures Seminars, sondern auch jene, die nach meinem Besuch in Brescia eingetreten sind.

In den Herzen Jesu und Mariä verbleibe ich immer Euer teurer Freund + Daniele,

Bischof und Apostolischer Vikar.  


863
An Mons. Pietro Capretti
0
Roncegno
29. 08. 1879

N 863; (820) – AN MONSIGNORE PIETRO CARPETTI
BAM, sez. manoscritti, Z. 320 sup.
Roncegno, 29. August 1879

Kurze Notiz.

864
An kanonikus J. Chr. Mitterrutzner
0
Roncegno
29. 08. 1879

N. 864; (821) – AN KANONIKUS J. CHR.  MITTERRUTZNER
ACR, A, c. 15/81
J.M.J.
Roncegno (Tirol), 29. August 1879

Dulcissime rerum!

[5793]

Bitte schickt mir Eure Nachrichten hierher nach Roncegno. Auf Anraten einer Ärztekommission von Tirol bin ich hierher gekommen, um die Krankheitskeime meines Milzleidens zu töten, die das afrikanische Fieber verursacht hat. Diese Keime haben sich in Neapel, Rom, Verona und sogar in den hohen Bergen von Peio im Valle del Sole reproduziert, wohin ich mich mit dem Bischof von Piacenza begeben habe. Ich habe wirklich befürchtet, dass meine Gesundheitsprobleme nicht mehr behoben werden können wegen der großen Mühen und Ängste, die mich entkräftet haben. Als ich mehr tot als lebendig mit 116 Puls pro Minute von Peio nach Rovereto kam, holten Msgr. Strosio und mein Landsmann Prof. Bertanza (der hier bei mir ist und Euch Grüße sendet) den alten Professor Manfroni, der mich an Professor Goldwurm verwies. Sie haben mir die Arsenikbäder von Roncegno und absolute Ruhe verschrieben. In Verona ist deswegen meine Korrespondenz zurückbehalten worden. Ich habe bereits 19 Heilbäder genommen und 11 weitere bleiben mir noch. Ich glaube, dass sie meine Kräfte wieder herstellen werden, damit ich noch weitere Jahre (ich bin immer bereit zu sterben) die so schwierige und mühsame Mission von Zentralafrika weiterführen kann, die dem Heiligen Stuhl sehr am Herzen liegt. Schlaflosigkeit ist eine der vielen Beschwerden. 14 Monaten lang habe ich innerhalb von 24 Stunden nie eine volle Stunde schlafen können und Tag und Nacht gearbeitet. Denkt an Eure Mühen zurück, als Ihr 1870 von Rom abgefahren seid.


[5794]

Heute habe ich die ärztlichen Anordnungen nicht eingehalten und Briefe geschrieben. Aber ich fühle mich besser. Ich bleibe bis Mittwoch hier und fahre dann nach Verona und Limone.

Schickt mir Eure Nachrichten. In Khartum (und auf allen Stationen des Vikariats) wurden in Anwesenheit der Konsuln und Hansal die Sterbegottesdienste für die Seelenruhe des verstorbenen, heiligen Engels Vinzenz von Brixen abgehalten. Mein Generalvikar D. Bonomi hat mir davon berichtet. Heute Morgen habe ich seinen Brief erhalten. Lebt wohl und seid gegrüßt!

Tuissimus im Herzen Jesu + Daniele,

Bischof und Apostolischer Vikar.


865
An Kard. Giovanni Simeoni
0
Roma
16. 09.. 1987

N. 865; (822) – AN KARDINAL GIOVANNI SIMEONI
AP Udienza, v. 193, P II, f. 1676
Roma, 16. September 1879

 

Bitte um Vollmachten.

 
866
Leone XIII
0
Roma
19. 09. 1879

A LEONE XIII

ASCCS, Q, Johannes N. Tschiderer, 21





Roma, 19 settembre 1879

Beatissimo Padre,

[5795]

Wenn es dem barmherzigen Gott jederzeit gefällt, sich in seinen Heiligen zu offenbaren, so erleben wir das besonders, wenn die Kirche sehr schwere Zeiten durchstehen muss. Die Feinde der Kirche haben zwar immer und in jedem Zeitalter mit Verbissenheit versucht, sie vollständig auszurotten oder sie in größte Gefahr zu bringen, in unserer Zeit jedoch verfolgen sie dieses Ziel zweifelsohne mit solchen Taten und solcher Gewalt, dass sie gerade noch mit viel Gebet und Reflexion gerettet werden kann. Der Arm Gottes ist jedoch noch nicht verkürzt, der, wie schon angedeutet, seine Braut dank der Frömmigkeit von heiligen Männern und Frauen bis heute gestützt, geschmückt und gestärkt hat.


[5796]

Zu diesen dürfen wir ohne Zweifel die kostbare Perle des heiligen Episkopats von Johann Nepomuk Tschiderer zählen. Angetrieben von der Liebe zu Gott und vom Eifer für das Seelenheil der Menschen hat er sich bereits als junger Mann dem priesterlichen Dienst geweiht. Deshalb wurde er nach erfolgreichem Abschluss des Philosophiestudiums im heimatlichen Gymnasium und der Theologie an der Fakultät von Innsbruck zum Priester geweiht. Von allem Anfang an hat er sich bei der Erfüllung seiner priesterlichen Aufgaben mit solchem Eifer um die christliche Vollkommenheit bemüht, dass er alle angespornt hat und für alle ein Beispiel geworden ist.


[5797]

Er unterrichtete als Theologieprofessor am Seminar von Trient zur großen Freude der Seminaristen, die durch ihn geistlich und materiell bereichert worden sind; er wirkte als Pfarrer in Sarnthein und Meran; die Kanoniker der Kathedrale von Brixen schätzten ihn als ihren Kollegen und die Gläubigen der Diözese Brixen als ihren Generalvikar. Alle, Seminaristen, Kollegen und Gläubigen hat er mit dem Beispiel seiner Tugenden und heroischen Nächstenliebe zur Nachfolge Christi angeleitet. Überall erntete er reiche Früchte.


[5798]

All das war Papst Gregor XVI. bekannt. Als daher die Kirche von Trient im Jahre 1834 ihren Hirten verloren hatte, erachtete er Johann Nepomuk eines solchen Amtes würdig und ernannte ihn zum Oberhirten der Kirche von Trient. Bei der Erfüllung eines so hohen Amtes hat er keineswegs seinen bisherigen Lebensstil aufgegeben, sondern sich mit noch größerer Liebe bemüht, die christlichen Tugenden zu üben, so dass er mit seiner Lebensführung sogar die Feinde der Kirche für sich gewinnen konnte. Er ließ sich von den Widrigkeiten nicht entmutigen und tat sich bei Erfolgen nicht hervor. Er war fromm, klug, nüchtern, rein. Er wurde allen alles und überlegte stets, mit welchen Mitteln und Ratschlägen er den Unglücklichen helfen könnte. Wenn es aber um das Seelenheil ging, entbrannte seine Nächstenliebe derart, dass man sie weder beschreiben noch sich vorstellen kann.


[5799]

Für ihn gab es nichts Schöneres als mehrmals am Tag den Gekreuzigten zu verehren und den eucharistischen Heiland anzubeten. Er liebte die Muttergottes über alle Maßen und betete zu ihr, so dass sie ihm oft erschien und ihn gerne mit vielen Gnaden überhäufte.


[5800]

Johann Nepomuk wurde von Gott und den Menschen geliebt. Wie ein Riese ist er den Weg des Herrn gegangen. Er beendete seinen heiligen Lebenslauf am 9. Dezember 1860. Alle sind fest davon überzeugt, dass er unter die Bewohner des Himmels aufgenommen worden ist und betrachten ihn als Seligen.


[5801]

Ich füge also meine Bitten und demütigen Gebete zu denen der anderen hinzu, damit die Seligsprechung des Dieners Gottes Johann Nepomuk, Fürstbischof von Trient aus der Kongregation des Heiligsten Erlösers, eingeleitet wird. Ich bitte Sie inständig, Heiligster Vater, die vielen Bitten erhören zu wollen. Ich befürworte die Causa nicht nur im Hinblick auf das, was vor und nach seinem Tod geschehen oder über seine Heiligkeit gesagt worden ist, sondern wegen seiner außergewöhnlichen Liebe zu den Armen, die ich selbst sehen, schätzten und bewundern konnte.


[5802]

Zudem ist mir die große Ehre zuteil geworden, von diesem heiligen Bischof 1839 das Sakrament der Firmung zu erhalten und die Niederen Weihen, das Subdiakonat, das Diakonat und im Dezember 1854 die Priesterweihe zu empfangen. An all das erinnere ich mich immer mit Dankbarkeit.

Ich bitte Sie, meinen Schulen, den mir vom Heiligen Stuhl anvertrauten Missionsinstituten für Afrikaner, die ich in Verona, Ägypten und im Apostolischen Vikariat von Zentralafrika gegründet habe, und mir Ihren Apostolischen Segen zu erteilen.

 

Übersetzung aus dem Lateinischen.


867
An kard. Luigi di Canossa
0
Roma
21. 09. 1879

N. 867; (824) – AN KARDINAL LUIGI DI CANOSSA
ACR, A, c. 14/100
Gepriesen sei Jesus und Maria in Ewigkeit. Amen
Rom, am 21. September 1879
 Hochwürdigster Kirchenfürst,

[5803]

Gleich nach meiner Ankunft in Rom habe ich herauszufinden versucht, wie weit die Causa der Marchesa und die Sache mit dem Stundengebet der Bischöfe von Verona gediehen sind.

Zur Sache der Kanoniker ist zu sagen, dass sich Kardinal Bartolini seit zwei Monaten in Genzano aufhält und Msgr. Caprara auf Alvernia. Ich habe Kardinal Bartolini ausführlich geschrieben und ihm alles nach den Anweisungen Eurer Eminenz ans Herz gelegt. Ich bin sicher, dass er sich einsetzen wird. Die Antwort auf die Anliegen der Kanoniker hängt ganz von ihm ab. 


[5804]

Bei der Causa hat sich seit sieben Monaten nichts mehr getan. Advokat Morani hat vor sieben Monaten seine Arbeit abgeschlossen und sie an den Advocatus Diaboli Msgr. Caprara weitergegeben (der Promotor Msgr. Salvati scheint nicht zu existieren. Alles muss Msgr. Caprara tun, nur unter uns gesagt). Er muss sich mit über fünfzig Causae befassen und kann natürlich nicht alle sofort zufrieden stellen. Vertraulich habe ich erfahren und vertraulich teile ich es Ihnen mit, dass Msgr. Caprara versprochen hat, die Causa der Marchesa sofort in die Hand zu nehmen, sobald er die Zeugenaussagen über die englischen Märtyrer und eine Ehrwürdige Dominikanerin abgeschlossen hat (und verschiebt andere Causae, mit denen er sich schon seit geraumer Zeit beschäftigt), dass heißt, das Anhören der Zeugen über die Tugenden und Wunder für den Apostolischen Prozess. Er will schnell vorwärts kommen. Dann wird er sie an den Kanzler, den Advokaten Franceschetti für die Ausstellung der Litterae Dimissoriae weitergeben, die dann an Eure Eminenz als Apostolischen Delegaten verschickt werden. All das kann noch bis November gemacht werden, aber sicher nicht vorher, denn im Oktober wird in Rom nicht viel gearbeitet.


[5805]

Was das Stundengebet der Bischöfe betrifft, hat P. Tongiorgi seinen Teil vor ungefähr einem Jahr abgeschlossen. Die Position hat jetzt P. Calenzio (den ich heute Abend treffen werde). Er ist Oratorianer und wohnt im Pfarrhaus von Santa Maria in Trastevere. Er hat versprochen, seine Arbeit so bald wie möglich abzuschließen. P. Tongiorgi will P. Calenzio drängen, schnell zu machen.


[5806]

Das Votum von P. Tongiorgi und P. Calenzio für die heiligen Bischöfe von Verona ist sehr positiv.

Das gleiche gilt für das Offizium des heiligen Zeno. Nur wird es dort bei der zweiten Lesung auf Anordnung von Kardinal Bartolini einige Änderungen geben.


[5807]

Advokat Morani, der Anwalt in der Causa der Selig- und Heiligsprechung des verstorbenen Fürstbischof von Trient Johann Nepomuk Tschiderer, Vorgänger von Bischof Riccabona seligen Angedenkens, bittet Eure Eminenz, einen Bittbrief zu diesem Zweck an den Heiligen Vater zu richten. Hochwürden P. Rizzoli, Generaloberer der Kongregation vom Kostbaren Blut, ist der Postulator. Ich bin von Tschiderer zum Subdiakon, Diakon und Priester geweiht worden und habe bereits meinen Postulatsbrief geschrieben.

Morgen nach dem öffentlichen Konsistorium fahre ich nach Corneto, Pisa, Genua und Turin und werde mich ein paar Tage auch in Verona aufhalten. Ich empfehle Ihnen die Stigmatiner Patres. Einen Kuss usw.

Ihr demütiger, ergebener und gehorsamer Sohn

+ Daniele, Bischof und Apostolischer Vikar.


868
An P. Boetman
0
Verona
04.10.1879

N. 868; (825) – AN P. BOETMANS S.J.
ASAT, Belgium
J.M.J.
Verona, Collegio Africano, am 4. Oktober 1879

Hochwürdigster Pater,

[5808]

Ich bin Ihnen für Ihr außerordentliches Entgegenkommen und für all das Gute, das Sie meiner Wenigkeit und meinem Werk auf vielerlei Weise erwiesen haben, sehr dankbar. Besonders danke ich Ihnen für die drei guten Kandidaten aus Ihrer Apostolischen Schule (ich habe den Hochwürdigen P. La Foresta, meinen lieben Freund, gut gekannt), nämlich Grieff, Géraud und den kleinen Genièsse. Ich erhoffe vom Heiligsten Herzen Jesu, dass die drei gute Arbeiter Jesu Christi werden.


[5809]

Sie kennen, mein lieber Pater, das anstrengende, schwierige und sehr wichtige Apostolat von Zentralafrika: Jesus Christus ist auch für die armen Ungläubigen von Zentralafrika gestorben. Wir werden sie mit seiner göttlichen Gnade für die Kirche gewinnen. Aber dazu braucht es gute, apostolische Arbeiter, die bereit sind, für Jesus Christus zu leiden und zu sterben, um Seelen zu gewinnen. Oh, welches Glück für Jesus zu leiden und als Märtyrer zu sterben! In Zentralafrika haben wir jeden Tag die Möglichkeit zu leiden und das Malariafieber und die schmerzlichen Entbehrungen, um unsere Pflicht zu erfüllen und Seelen zu retten.


[5810]

Sie wissen, mein lieber Pater, dass die Gnade Gottes in den Seelen seiner Söhne ein glühendes Verlangen nach dem Kreuz eingraviert hat. Das Kreuz drückt sicher schwer, da wir schwach sind, aber es ist der Königsweg für die Rettung der Seelen. Ich bin fast geneigt zu glauben, dass Jesus mehr Weisheit gezeigt hat, so zu sprechen, das Kreuz anzufertigen als Himmel und Erde zu erschaffen. Er hätte uns einen Wagen für die himmlische Reise zur Verfügung stellen können, aber in seiner Weisheit hatte er festgestellt, dass es besser war, uns mit Hilfe des Kreuzes in den Himmel zu führen. Mit dieser Hilfe werden die demütigen Arbeiter von Zentralafrika die hundert Millionen Seelen retten.


[5811]

Nun, da Sie Ihren Studenten die Bereitschaft zum Opfer, zur Entsagung und zum Kreuz so erfolgreich einzuflössen verstehen, wende ich mich vertrauensvoll an Ihre große Güte und bitte Sie inständig, mir möglichst viele von Ihren Studenten, Priestern, Theologen oder Philosophen für meine so schwierige und mühsame Mission zu schicken, usw. Sobald Sie einen Studenten für mein Institut von Verona oder für meine Institute der Akklimatisierung in Kairo und für mein Vikariat als geeignet finden, brauchen Sie nicht erst mein Urteil oder meine Zustimmung oder die Zustimmung meiner Oberen von Verona abzuwarten, sondern können ihn direkt nach Verona schicken, nachdem Sie einige Tage vorher den Oberen von Verona oder Herrn Grieff darüber benachrichtigt haben. Ich werde Ihnen dafür unendlich dankbar sein. Für mich genügt Ihre Meinung.


[5812]

Im Zusammenhang mit meiner Reise nach London wollte ich Turnhout besuchen, aber das Fieber und die Krankheiten, unter denen ich bis zu jenem Tag gelitten hatte, haben mich daran gehindert. Eines meiner Gesundheitsprobleme, das mich in letzter Zeit in Zentralafrika geplagt hat, war die Schlaflosigkeit. 14 Monate lang habe ich innerhalb von 24 Stunden höchstens eine Stunde schlafen können. Ich hoffe aber, dass ich im November nach Zentralafrika aufbrechen kann. Sollte ich diesen Abstecher nach London machen, werde ich Sie im Apostolischen Seminar besuchen. 


[5813]

Zum Glück haben wir in Kairo die Jesuiten. In Rom habe ich den Hochwürdigsten Pater General Becks getroffen, den ich im Juli in Fiesole besucht hatte. Oh, es ist ein Wunder: mit seinen 86 Jahren hat er den Geist und den Verstand eines dreißigjährigen Heiligen. Beten Sie und bitten Sie um Gebet, mein lieber Pater, für mich und Zentralafrika. Ich segne Eure lieben Studenten und verbleibe im Heiligsten Herzen Jesu Ihr ergebener Diener

 

+ Daniel Comboni, Bischof von Claudiopolis i.p.i.,

Apostolischer Vikar von Zentralafrika.

Übersetzung aus dem Französischen;


869
An Don Pietro Milesi
0
Verona
05.10.1879

N. 869; (826) – AN DON PIETRO MILESI
APT, Brescia
Verona, 5. Oktober 1879

Mein lieber Rektor,

[5814]

In Anbetracht meiner Probleme würde ich die Kirchweihe gerne am kommenden Samstag, dem 11. dieses Monats vornehmen und, wenn möglich, das Pontifikalamt am darauf folgenden Sonntag halten. In diesem Sinne schreibe ich sofort an D. Giovanni, damit er sich vorbereitet.

Nach so vielen Monaten Aufenthalt in Europa ist es mir nicht gelungen, einige Tage in meiner Heimat zu verbringen!


[5815]

Oberer zu sein, ist keine angenehme Aufgabe. Aber um dem Herrn zu dienen, muss man auch Ketten ertragen. Im Himmel werden wir freier sein.

Grüßt mir inzwischen alle meine Verwandten und D. Luigi. Ich hoffe, dass ich anlässlich dieses außerordentlichen Ereignisses alle in Limone antreffe.

Lebt wohl! Euer in Liebe verbundener

+ Daniele, Bischof und Apostolischer Vikar.


870
An Romolo Gessi
0
Verona
10.10.1879

N. 870 (827) – AN ROMOLO GESSI
? Asmara
Verona, 10. Oktober 1879

Empfehlungsschreiben.