Comboni, an diesem Tag

A Khartoum (1873) restituisce visita a Ismail Ayaib governatore del Sudan
Al card. Barnabò, 1873
Il Governatore Generale è venuto a visitarmi per offrirmi la sua amicizia e tutto l’appoggio per realizzare i miei desideri a riguardo della missione

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Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
931
An P. Giuseppe Sembianti
0
Verona
15. 05. 1880

N. 931; (888) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/98
15. Mai 1880

[5975]

Ich teile Ihnen mit, dass ich schon vor langer Zeit alle Verpflichtungen und Schulden, die D. Paolo Rossi zu Lasten meines Instituts von Verona eingegangen war, der vorübergehend 20 Monate lang meine Institute von Verona als Direktor geleitet hatte, getilgt habe. Ich erkläre, dass ich Ihnen die Verwaltung meiner Niederlassungen ohne die Schulden und Lasten übergebe, die D. Paolo Rossi in meinem Namen oder mit meiner Erlaubnis gemacht hatte.

+ Daniele Comboni, Bischof und Vikar von Zentralafrika.


932
An Don Francesco Giulianelli
0
Verona
15. 05. 1880

N. 932; (889) – AN DON FRANCESCO GIULIANELLI
ACR, A, c. 15/16
Verona, 15. mai 1880

 

Mein lieber D. Francesco,

[5976]

Ihr habt das Telegramm von Turin erhalten, mit dem ich Euch angekündigt habe, dass ich am Freitag, den 7. Mai 5.400 Franken als Wechsel von einem Turiner Bankier geschickt habe. Ich habe alle Eure Briefe erhalten und den Eindruck gewonnen, dass Euch die unendliche Güte Gottes bei der Erfüllung Eurer Aufgabe zur Seite steht. Ich freue mich sehr darüber. Ich hoffe, dass Ihr jetzt alle Auslagen decken könnt (nach dem, was Ihr mir von Herrn Holz geschrieben habt). Ich bin jetzt ohne Geld. Aber der hl. Josef wird Abhilfe schaffen. Betet und bittet um Gebete für mich, damit er mir das Nötige schickt und wir alle heilig werden und Nigrizia retten.


[5977]

Ich kann die Bitte des Arabischlehrers um Gehaltsaufbesserung nicht erfüllen, denn ich habe jetzt nicht die Möglichkeit dazu und zudem zu viele Ausgaben. Der Herr wird auf andere Weise Sorge tragen.

Ich segne den kranken Moron von Herzen. Ermutigt ihn! Er soll die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Bezüglich Ausgaben und Rechnungen für das Haus und den Garten vertraue ich auf Euer Gespür und Eure Klugheit. Der Herr, der die Rohre geliefert hat, hätte dafür Sorge tragen müssen, dass sie auch funktionieren, wie es alle tun. Ich werde D. Bortolo darüber schreiben.


[5978]

Für die Zierde der Kirche tut alles, was Euch gut scheint. Aber vergesst nicht, dass wir arm sind und in Verona und im Vikariat viele Auslagen haben.

Vorläufig schicke ich die Schwestern, die ich für diesen Sommer in Sestri Levante untergebracht habe, nicht an die Riviera von Genua. Aber ich werde D. Rossignoli schicken (ich hoffe am kommenden Sonntag von Neapel aus) und einige Laienbrüder mit zwei Katechisten von Verona.


[5979]

Fragt den Maroniten Abt: „Welchen Zinssatz er für 350 Pfund vom 1. Mai bis Ende Dezember oder für 6 Monate verlangen würde.“

Teilt ihm mit, dass ich Ibrahim Khalifa 4% für sein ganzes Guthaben geben werde, das er bei mir in Khartum hinterlegt hat, vom 1. September 1879, dem Fälligkeitsdatum des Wechsels von fast 18.000 Franken, bis zu dem Tag, an dem D. Bortolo die 450 zurückgezahlt hat. Ich glaube, es war im April oder Ende März.


[5980]

Der Abt hat mir geschrieben, dass er gerne noch eine Zeitlang bis zur Auszahlung des restlichen Betrags wartet. Falls er zustimmt, uns den Restbetrag von 358 Guineas noch für einige Monate oder sechs, etc. zu überlassen, möchte ich im Voraus wissen, welchen Zinssatz er pro Jahr verlangt. Im Juli (falls der Wechsel von Köln nicht ankommen sollte) kann ich jede Summe bezahlen. Im Übrigen ist der Abt ein Gentleman, sehr ehrlich und gewissenhaft. Auch ich bin ein Gentleman und zahle, was ich schuldig bin. Ibrahim Khalifa ist ebenfalls ein echter Gentleman und mein Freund. Ich hoffe, dass niemand von uns etwas zu beklagen hat. Der Abt weiß, wie hoch die Zinsen unter den guten Christen von Kairo (nicht unter den Juden und den schlechten Christen) für ein Darlehen sind. Ihr habt also genug Spielraum um zu verhandeln. Dem Abt werde ich durch Rossignoli den Kelch schicken.


[5981]

Ich lege Ihnen ans Herz, so bald wie möglich die Frères abzufinden und alle meine Schulden zu begleichen.

Wenn Zucchinetti noch nicht gekommen ist, könnte man ihn, glaube ich, mit einem Teilbetrag vorläufig zufrieden stellen. Den Rest würde ich ihm dann in Italien oder Rom ausbezahlen. Er ist ein großherziger und sehr guter Mann. Wäre ich in Kairo, würde er an meinen Leiden Anteil nehmen.


[5982]

D. Gennaro hat mir die Türklinken für die Herz-Jesu Kirche erst vorgestern in Turin gegeben. Mit den Katecheten werde ich sie nach Rom schicken.

Ich habe keine Zeit zum Weiterschreiben. Sagt Dichtl, er soll sich nicht beunruhigen über das was er mir und was Walcher ihm geschrieben hat. Es ist bedeutungslos. Er soll mit niemandem darüber sprechen. Ich segne die Schwestern und alle anderen.

In Liebe + Daniele, Bischof.


933
An P. Boetman
0
Verona
19. 05. 1880

N. 933; (890) – AN P. BOETMAN S.

ASAT, Belgien

Verona, Istituto Africano, 19. Mai 1880

 

Mein liebster Pater,

[5983]

Auch wenn ich sehr beschäftigt bin, benütze ich die Rückkehr von Genièsse nach Belgien, um Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben und vielmals für Ihr Güte zu danken, die Sie mir erwiesen haben. Ich werde anlässlich meiner Reise nach England und Belgien mit Ihnen mündlich und von Angesicht zu Angesicht über die Interessen von Zentralafrika und das Apostolische Seminar sprechen, das Sie in Turnhout gegründet haben.


[5984]

Herr Genièsse hat mir immer versichert, dass er mit meinem Institut und seiner Weihe für Zentralafrika zufrieden gewesen ist. Vor sechs Tagen nun hat er mir mitgeteilt, dass er nicht Missionar werden will und mit der Absicht nach Verona gekommen sei, in einen Orden einzutreten. Sie wissen, dass meine kleine Kongregation nach dem Vorbild des Seminars für die Auslandsmission von Paris gegründet worden ist und ihre Mitglieder alle Tugenden der Ordensleute haben und stets bereit sein müssen, für das Heil der Afrikaner zu sterben, etc. Genièsse ist sicher ein ausgezeichneter Mann, fromm und fähig, der die Ordnung liebt und nach Heiligkeit strebt. Es tut mir sehr leid ihn zu verlieren. Sollte er später zurückkommen wollen (was wohl eher unwahrscheinlich ist), würde ich ihn wieder aufnehmen


[5985]

Anfangs habe ich selbst mein neu gegründetes Institut von Verona (der Heilige Stuhl hat mir ganz Zentralafrika anvertraut) als Rektor geleitet. Dann habe ich bis 1877 andere, fähige Obere eingesetzt. Vorübergehend und bis zur Rückkehr des betagten Don Antonio Sqaranti hat es D. Paolo Rossi geleitet. Nach dem Tod von Don Antonio hat das Institut zwei Jahre lang keine richtige Leitung gehabt.

Grieff ist von Don Paolo Rossi zur Priesterweihe zugelassen worden, ohne die dafür notwendige Reife gehabt zu haben und nach Ägypten geschickt worden. Bei meiner Rückkehr von Zentralafrika nach Kairo habe ich Grieff getroffen und ihn nach Verona zurückgeschickt, da ich ihn für die Mission von Zentralafrika noch nicht für geeignet gehalten habe. Es fehlen ihm der Opfergeist und die Bereitschaft zum Martyrium. Unter der weisen Führung des jetzigen Rektors Don Giuseppe Sembianti vom Institut der Missionare „in obseqium Episcoporum“ kann er sich vorbereiten. Grieff hat gute Eigenschaften und Talente. Er braucht aber noch zwei Jahre für seine Ausbildung.


[5986]

Vor der Anstellung von zwei Patres dieser bewundernswerten Kongregation „in obseqium Episcoporum“, die 1816 in Verona gegründet wurde (diese Kongregation ist die älteste Tochter der Jesuiten, hat den gleichen Geist wie die Jesuiten und ist als Hilfe für die Bischöfe gegründet worden) hatte ich mich an den Hochwürdigsten General Becks gewandt, um drei Jesuitenpatres für die Leitung des Instituts zu bekommen, aber er konnte mir damals keine zur Verfügung stellen, vielleicht aber später.


[5987]

Ich bitte Sie nun, mein lieber Pater, sich mit meinem Rektor, dem Hochwürdigen P. Giuseppe Sembianti, dem Rektor der Afrikamissionen von Verona in Verbindung zu setzen, sobald Sie gute Kandidaten für mich haben. Der Rektor ist mehr Jesuit als die Jesuiten selber. Aber ich bitte Sie, mein Pater, schicken Sie mir Ihre besten Kandidaten, die tugendhaftesten, reinsten, heiligsten, denn Zentralafrika ist die schwierigste und mühevollste Mission der ganzen Welt.

Ich bin in Ostindien, in Syrien, etc. gewesen, aber diese Missionen sind nichts im Vergleich zu Zentralafrika. Zentralafrika braucht Märtyrer. Schicken Sie mir also gute Kandidaten, die nicht schon in anderen Kongregationen gewesen sind.


[5988]

Die Ehemaligen, die ihren Orden oder ihre Kongregation verlassen, um in einen anderen einzutreten, werden sich nach meiner Erfahrung nirgends zurechtfinden. Nach inständigen Bitten von Grieff habe ich einen gewissen Engländer Jean Hanifan in Verona aufgenommen und ihm für seine Reise das Geld nach England geschickt. Solange er unter der Leitung von Grieff stand (der ihn in allem zufrieden stellte und vor seinen Fehlern die Augen zumachte), ist es irgendwie gut gegangen. Aber seitdem P. Sembianti das Ruder des Instituts in die Hand genommen hat, will er sich seiner Disziplin nicht mehr unterwerfen und hat gebeten nach London zurückzukehren. Ich war damals in Turin und habe seiner Bitte entsprochen (denn ich hatte schon immer gemerkt, dass er nicht den richtigen Geist Gottes hatte) und ihn nach Turin kommen lassen. Er hat mir dann anvertraut, dass er drei Jahre lang Jesuit war, drei Jahre in Amerika, dann in Mill Hill und schließlich bei uns. Nach fünf Tagen Aufenthalt im Apostolischen Seminar von Turin hat mir der Obere gesagt, dass Hanifan kein gutes Element sei. Auch ich habe es gemerkt. Dann habe ich ihm 135 Franken gegeben und ihn nach London geschickt.


[5989]

Mein Pater, bereiten Sie mir gute Leute vor, die den Geist Christi haben. Ich werde Sie besuchen und wir werden uns in allem zum Wohl unserer Werke einigen. Das Herz Jesu soll Ihnen helfen, damit Sie auch mir und Zentralafrika helfen können.

Auf Wiedersehen in Turnhout. Beten Sie zu den Herzen Jesu und Mariä für Ihren ergebenen Freund + Daniele Comboni,

Bischof und Apostolischer Vikar von Zentralafrika.


934
Punkte für einen vortrag
0
Torino
26. 05. 1880

N. 934; (891) – PUNKTE FÜR EINEN VORTRAG
ACR, A, c. 18/23
San Carlo, Torino, 26. Mai 1880

[5990]

Dank an die Katholiken von Turin, Stadt des Glaubens, der Nächstenliebe, der Katholischen Aktion und des Apostolats von Zentralafrika.

1. Allgemeines über Afrika

    Allgemeines über Zentralafrika

2. Bis heute unternommene Versuche der Gesellschaft…

    der Kirche bis 1846

3. Errichtung des Vikariats 1846 und Völkerliste

                1. Islam und seine Propaganda

                M’tesa und Stanley

            2. Fetischismus und seine Verzweigungen

                Bari und Mighela

                Tiet

            3. Sklaverei und Sklavenhandel

                Sklavenjagd

                Abd-el-Samak

                Daniele Sorur


[5991]

4. Große Schwierigkeiten im Apostolat

            1.  Materielle Schwierigkeiten

                 a) China

                 b) Kommunikationsschwierigkeiten und Reisen (2 Monate bis zum nächsten Bischof)

                 c) Sprache

                 d) Fehlen des Handwerks

                 e) Entbehrungen (Nahrung), Hungersnot und Epidemien 1878

                 [am Rand] Sr. Anna in Malbes

            2.  Formelle Schwierigkeiten

                 a) Natur, Charakter, Aberglauben

                 b) Islam

                 c) Bewahrung des Priestertums in jenen Ländern


[5992]

5. Mittel der Verkündigung

            1. Nicht die Afrikaforscher

            2. Nicht die protestantischen, englischen Gesellschaften am Nyanzasee,

                Protestanten in Khartum und Gadaref

                [am Rand] Malzak Dr. Nachtigal

            3. Ergebnisse von Ponset bis Stanley

                Amerikanischer Schriftsteller

                Baker Pascha....

                Wir in Gondokoro

                Prout in Juba

                Wir in Juba

                (Akol Gorgieb)

Anstatt

 


[5993]

6. Einziges Mittel und das Katholisches Apostolat, das heißt, Glauben und Zivilisation

            1. Glauben, Gott, Himmel, Hölle, Moral

            2. Zivilisation, das heißt, Nächstenliebe, Handwerk, Agrikultur, Kleidung, Schwestern,

                Handel (Mailänder), Landwirtschaft (Malbes)

                [am Rand] Michele Lado

7. Das Katholische Apostolat ist das Mittel,

            1. weil es die Ehre Gottes und das Wohl der Seelen sucht und nicht das eigene Interesse

    und den Ehrgeiz

            2. weil stabil und dauerhaft, nicht vorübergehend, Meteor.

            3. weil das Katholische Apostolat das wahre Christentum ist und nicht der Protestantismus,

                der die Polygamie erlaubte.


[5994]

8. Erzielte Fortschritte

            Materielle

a)      Bauten

b)      Kleidung (Schwestern)

c)      Landwirtschaft

d)     Handel (Gesellschaft aus Mailand)

      Spirituelle

a)      Seelen gerettet und ihnen beigestanden

b)      Sklavenhandel in Juba und Obeid zurückgegangen

c)      Verbesserung der Sitten

d)     Landwirtschaft von Malbes

e)      Gutes Beispiel zum Unterschied von Patrik und anderen

9    Das erhabene Werk ist der Katholiken von Turin würdig

  1.             1.   Gebete
  2.             2.   Spenden

N.B. Nr. 892 (in den 10 Bänden) ist eine ausführliche Zusammenfassung des Vortrags, den nicht Comboni geschrieben hatte, und in San Carlo in Turin aufbewahrt wird. 


935
An Don Francesco Giulianelli
0
Torino
29. 05. 1880

N. 935; (893) – AN DON FRANCESCO GIULIANELLO
ACR, A, c. 15/7
Torino, 29. Mai 1880

Kurze Notiz.

936
An P. Giuseppe Sembianti
0
Torino
29. 05. 1880

N. 936; (894) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/171
Torino, 29. Mai 1880

Kurze Notiz.

937
An Don Francesco Giulianelli
0
Piacenza
29. 05. 1880

N. 937; (895) – AN DON FRANCESCO GIULIANELLI
ACR, A, c. 15/8
Piacenza, 29. Mai 1880

Kurze Notiz.

938
An Die Marquise D'Erceville
0
Verona
09. 06. 1880

N. 938; (896) – AN DIE MARQUISE D’ERCEVILLE
“Annales de l’Oeuvre Apostolique” (Juin 1880), pp. 146-147
Verona, 9. Juni 1880

Frau Präsidentin, mein Herr,

[5995]

Ich bitte Sie vielmals um Verzeihung, dass ich mein Versprechen, Ihnen zu schreiben, nicht erfüllt habe. Die Krankheiten und Leiden, die ich als Folge der Hungersnot und der Epidemien in meiner Mission auf mich nehmen musste und auch meine Geschäfte haben mich gezwungen, nach Europa zu reisen, kehre aber demnächst wieder nach Zentralafrika zurück. Ich danke Ihnen vielmals für die Spenden, die mir eine große Hilfe sein werden. Ich bin Ihnen auch zu großem Dank für die Spenden zum Loskauf und Unterhalt der armen Sklavenkinder verpflichtet. Wir haben ziemlich viele solcher Kinder, die wir erziehen und ernähren. Auf diese Weise können wir viel mehr Seelen für den guten Gott gewinnen.


[5996]

Von Ihrem Werk habe ich mehrere Male Flaschenwein von Bordeaux erhalten. Er ist für uns äußerst kostbar, denn im Inneren Afrikas findet man keinen Wein. Auch im Fall von Krankheiten und Gesundheitsproblemen müssen wir ohne Wein auskommen, aber das wäre noch das kleinste Übel. An Sonntagen können wir oft aus Mangel an Messwein die heilige Messe nicht feiern, was wir als eine große und schmerzliche Entbehrung empfinden. Ah, geehrter Herr, wenn uns dieses Werk weiterhin Wein schicken kann, dann bitte einige Kisten. Sie haben dadurch das Recht auf einen großen Teil unserer Gebete und der heiligen Messen.

Ich empfehle mich wärmstens Ihren Gebeten und verbleibe in den Herzen Jesu und Mariä

Ihr ergebener Diener + Daniele Comboni,

Apostolischer Vikar von Zentralafrika.

Übersetzung aus dem Französischen.


939
M.me A. H. De Villeneuve
0
Sestri Levante
11. 06. 1880

N. 939 (897) – AN MADAME ANNA H. DE VILLENEUVE
AFV, Versailles
J.M.J.
Sestri Levante presso Genova, 11. Juni 1880

 

Sehr geehrte Frau,

[5997]

Ich bin ans Kreuz genagelt, aber auch unserem Herrn ist das widerfahren. Ich habe zwei Briefe von Ihnen erhalten. In einem teilen Sie mir mit, dass Sie mir die Opera Cattolica schicken. Bitte schicken Sie sie an meine Adresse von Verona. Ich werde an Gräfin d’Erceville, Präsidentin der Opera Cattolica schreiben, wie Sie mir geraten haben. Vor einer Woche wollte ich von Piacenza nach Paris fahren, aber ein Brief von meinem Kardinal von Propaganda Fide hat mich für eine Woche nach Rom gerufen.


[5998]

Tun Sie mir den Gefallen, geehrte Frau, mir nach Sestri Levante zu schreiben (an der Riviera von Genua), da ich nach einer Woche dorthin zurückkehre, oder schreiben Sie mir nach Rom, Piazza Margana 18. Dort wohne ich bei der engelgleichen Oberin, dem Abbild von Mutter Emilia, Ihrer großen Freundin. Es tut mir leid, dass Sie krank und etwas leidend gewesen sind, aber ich hoffe, dass Ihnen die Reise gut tun wird. Teilen Sie mir mit, welche Reise Sie vorhaben, wohin Sie fahren, in welche Stadt, welche Strecke Sie nehmen, etc., damit ich weiß, wo ich Sie erreichen kann. Überbringen Sie meinem lieben Augusto und Fräulein Paolina meine Grüße. Jeden Tag bete ich für Sie, geehrte Frau. Ihren tiefen Glauben habe ich immer bewundert. Das ist eine besondere Gnade, die Ihnen der gute Gott schenkt und das sicherste Unterpfand Ihrer Heiligung.

Vielen Dank an Frau Anna und Ihre Neffen, etc. Beten Sie für Ihren ergebenen

+ Daniele Comboni, Bischof und Apostolischer Vikar.

Übersetzung aus dem Französischen.


940
An Kard. Giovanni Simeoni
0
Roma
19. 06. 1880

N. 940; (898) – AN KARDINAL GIOVANNI SIMEONI
AP SC Collegi d’Italia, f. 1272v
Roma, 19. Juni 1880

[5999]

Aus meinen eingehenden und genauen Nachforschungen über den Bittsteller zwei Wochen nach seiner Priesterweihe und seiner Abreise von Verona geht klar hervor, dass es sich um einen unaufrichtigen und lügnerischen jungen Mann handelt, der hic et nunc unwürdig ist, befördert zu werden. Es ist mir klar geworden, dass Agostino Lotterman nach seiner Entlassung aus einem belgischen Kolleg ins Institut von Verona eingetreten ist und seinen Missionsberuf für Afrika vorgetäuscht hat mit der Absicht, die heilige Weihe zu erschleichen und dann in seine Heimat zurückzukehren. Dabei hat er den abgelegten Eid missbraucht, etc. Meine bescheidene Meinung ist, dass man nicht Leute beschützen soll, die die wohlwollenden Zugeständnisse der Kirche verletzen, um nicht andere zu ermutigen, das Gleiche zu versuchen


[6000]

Daher sollte Seine Eminenz den Bittsteller abweisen, ihn zu mir schicken und ihm klarmachen, dass er meinem Institut die Spesen von über drei Jahren (1500 Lire) zurückerstatten muss. Ich würde ihn dann von seinen Verpflichtungen der Mission gegenüber entbinden, ihm den erbetenen Austritt gewähren und ihn für die weitere Zukunft dem Gewissen und Urteil seines Bischofs von Gand überlassen, etc.

+ Daniele Comboni, Bischof und Apostolischer Vikar.