Comboni, an diesem Tag

Partecipa in Cairo (1869) al ricevimento offerto da Francesco Giuseppe ai missionari
Dal Quadro storico, 1880
La Società delle Sante Missioni apostoliche e i banditori di Cristo penetrano con la Croce e il Vangelo dove né la spada, né l’avidità del denaro, né il nobile amore della scienza hanno potuto farsi strada

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Asteriskus (*)
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Datum
601
M.me A. H. De Villeneuve
0
Khartum
25.

Nr. 601 (569) AN MADAME A. H. DE VILLENEUVE

AFV, Versailles

[J.M.J.]

Khartum, 25. April 1875

Meine sehr geehrte Dame,

[3823]

verzeihen Sie mir, geehrte Dame, mein Schweigen. Viele Kreuze, Krankheiten, Enttäuschungen und unermessliche Anstrengungen haben mich heimgesucht. Fünfzig Seiten müsste ich füllen, um Ihnen eine Idee davon vermitteln zu können. Aber trotz meiner Kreuze habe ich nicht vergessen, an Sie zu denken und für Sie und Auguste zu beten. Welche Freude hat mir die Nachricht von der Hochzeit von Auguste mit Fräulein Tanquerelle des Planches gebracht, die Ihrer würdig ist. Dieses Ereignis hat mir geholfen, meine Kreuze zu vergessen.


[3824]

Ich bin Zeuge Ihrer Versprechen, verehrte Dame, die Sie gemacht haben. Ich kenne Ihr Herz und Ihre Seele sehr gut. Sie haben diese Gnade wirklich verdient. Der Herr hat Sie gesegnet. Ich habe Gott meinen großen Dank für dieses Glück ausgesprochen. Jetzt müssen wir beten, dass er Kinder bekommt. Gott wird sie ihm gewähren. Sobald ich das schöne Messgewand erhalte (es ist scheinbar das einzige, das beim Schiffbruch gerettet worden ist), werde ich es anziehen und für Sie und Ihre Kinder eine hl. Messe singen. Im Zusammenhang mit diesem Unglück und den schweren Verlusten hat mir der gute Gott viele Gnaden geschenkt. Eine davon ist das Wunder, dass er all meine Missionare und die drei Schwestern des hl. Josef vom Tod bewahrt hat. Einer meiner Missionare hat nämlich eine Unklugheit begangen. Anstatt in Assuan alle an Land zu bringen, ist er mit den Booten zu den Katarakten [Stromschnellen] gefahren, wo eines durch die Felsen stark beschädigt wurde, so dass die Ladung verloren ging.


[3825]

Mit den Gütern und den Kultgegenständen hätten auch die Schwestern und Missionare umkommen können. Zum Glück ist nur ein Landarbeiter ertrunken und gestorben. Diese Karawane, die am 24. Oktober von Kairo aufgebrochen war, ist noch nicht in Khartum angekommen. Für mein Vikariat ist das wirklich ein Unglück, das mir großes Unbehagen bereitet und schwere Verluste verursacht hat, nicht zu reden von der Verzögerung meiner Geschäfte. Alles wegen der Unklugheit und Sturheit eines einzigen Menschen! Fiat!


[3826]

Gepriesen sei der gute Gott! Ich habe einen Schaden von 30.000 Franken gehabt. Inmitten dieser schweren und noch schrecklicheren Kreuze segnet der gute Gott dieses riesige Vikariat, das größte und mühsamste der Erde, das größer ist als ganz Europa und von über hundert Millionen Ungläubigen bewohnt wird. In Khartum habe ich ein herrliches Haus für die Schwestern des hl. Josef und ein anderes in Kordofan erbaut. Zudem habe ich die Mission von Berber kanonisch errichtet und mit dem Aufbau der Mission bei den Völkern der Nuba im Süden von Kordofan und Darfur begonnen.


[3827]

Unsere Generaloberin Emilia hat noch mehr für die Häuser ihrer Schwestern in meinem Vikariat getan. Sie hat mir die Provinzoberin gegeben, um die ich sie inständig gebeten hatte. Sie wird in meinem Bischofshaus wohnen. Es handelt sich um Sr. Emilienne Naubonnet aus Pau. Sie war dreißig Jahre lang Oberin im Orient. Sie ist eine großartige Frau, eine missionarische Frau, voll Mut und Hingabe. Sie ist vor drei Wochen hier in Khartum angekommen, wo ich sie gut kennenlernen konnte. Ich bin glücklich. Mutter Emilia hätte mein Gebet nicht besser erhören können. Sr. Emilienne hat in Syrien fast alle arabischen Schwestern ausgebildet und erzogen, von denen drei in meinem Vikariat arbeiten. Sie sind echte Soldatinnen, die viele Seelen gewinnen, sich Respekt verschaffen und von Türken und Afrikanern respektiert werden.


[3828]

Als eine von diesen guten Schwestern erfuhr, dass ich einen Mann in Khartum, der eine Konkubine hatte, nicht gewinnen konnte, betrat sie ganz ruhig sein Haus, nahm die Konkubine mit und brachte sie in unser Haus. Sie bekehrte und unterrichtete sie und ich spendete ihr die Taufe. Bis heute ist sie eine gute Christin und geht jeden Sonntag zur Beichte. Der Mann ist mehrere Male zu mir gekommen, um seine Geliebte zurückzuverlangen. Ich sagte ihm, dass das nicht meine Angelegenheit sei. Er solle zu den Schwestern gehen. Er ging mehrere Male hin, aber ohne Erfolg, denn nach einem Monat ließ die bekehrte Konkubine dem Mann durch die arabische Schwester ausrichten, sie wolle nicht mehr bei ihm bleiben, da sie Christin geworden sei. Diese Schwestern sind für die Mission von großem Nutzen. Ich werde Ihnen bald wieder schreiben.


[3829]

Ich sage Ihnen ganz vertraulich, dass mich die Heilige Kongregation der Propaganda Fide in der Sitzung vom vergangenen 14. August zum Bischof ernannt hat. Bevor ich nach Rom fahre, um die Bischofsweihe zu empfangen, muss ich aber die neue Mission bei den Nuba eröffnen und aufbauen. Es wird eine wichtige Reise sein, die ich unternehmen muss. Nächstes Jahr hoffe ich in Rom zu sein. Natürlich werde ich Sie nach meiner Bischofsweihe in Ihrem Haus besuchen und mich einige Tage bei Ihnen aufhalten, bei Auguste und seiner Gemahlin, wo immer Sie sich aufhalten, sei es in Rom oder Frankreich oder am Ende der Welt. Ich hoffe auch, Frau Maria dort anzutreffen. Dann werde ich Ihnen von der mühevollsten und größten Mission der ganzen Welt erzählen. Ich möchte ein Foto von Ihrer Schwiegertochter haben. Ich habe Auguste darum gebeten. Sagen Sie mir etwas über ihre Geburt, ihre Ausbildung und die menschlichen Umstände, die für dieses Ereignis ausschlaggebend gewesen sind.


[3830]

Ich wünsche Ihnen dieses Glück. Sie und Auguste haben diesen Engel verdient. Ich sende Grüße an Frau Maria und an alle Bekannten Ihrer Familie. Die Provinzoberin von Zentralafrika, Sr. Emilienne, der ich von Ihnen erzählt habe, entbietet Ihnen ihre Hochachtung. Ich bitte Sie um Nachrichten von Urbansky.

In der Hoffnung, Ihnen bald wieder zu schreiben, verbleibe ich in den Herzen Jesu und Mariens mit meinem ganzen Herzen

Ihr ergebener

Daniel Comboni

[Übersetzung aus dem Französischen]


602
P. Stanislao Carcereri
1
Khartum
25. 4.1875

Nr. 602 (570) AN P. STANISLAO CARCERERI

APCV 1458/458 (Cronaca ...)

Khartum, 25. April 1875

[Sätze von Comboni aus der Chronik des P. Carcereri.]

603
P. Stanislao Carcereri
1
Khartum
5.1875

Nr. 603 (571) AN P. STANISLAO CARCERERI

APCV, 1458/351

Mai 1875

[Gegenzeichnung eines Dekretes durch die Propaganda Fide.]

604
P. Giovanni Battista Carcereri
1
5.1875

Nr. 604 (572) AN P. GIOVANNI BATTISTA CARCERERI

APCV, 1458/351

Mai 1875

[Gegenzeichnung eines Dekretes durch die Propaganda Fide.]

605
P. Germano Tomelleri
0
Khartum
5. 5.1875

Nr. 605 (573) AN P. GERMANO TOMELLERI

APCV, 1458/370

[J.M.J.]

Khartum, 5. Mai 1875

Hochwürdigster P. Germano,

[3831]

ich danke Ihnen für den schönen Band von lateinischen und italienischen Beiträgen als Würdigung der Patres Bresciani und Artini, in dem Leben und Wirken dieser beiden Sterne des Veroneser Klerus zusammengefasst werden. Sie haben meiner Wenigkeit mit diesem schönen Geschenk einen großen Gefallen getan. Ich würde eine weitere Aktion der Kamillianer der venezianischen Provinz als Zeichen kindlicher Liebe begrüßen:

  1. Die Veröffentlichung aller Nekrologe des unvergleichlichen Gründers Bresciani, ein Modell sakraler Beredsamkeit, besonders was die perfekte Charakterdarstellung des gefeierten Helden betrifft. Ich würde zwölf Exemplare bestellen.
  2. Die Nekrologe von beiden Patres der venezianischen Kamillianer-Familie, besonders den von P. Bresciani, der die größten Persönlichkeiten seiner Heimat dargestellt hat, selbst aber ohne Nachruf geblieben ist. Es ist nie zu spät, einen zu schreiben, denn der Apostel der Nächstenliebe verdient es.
  3. Die Herausgabe einer Biografie von P. Bresciani und von P. Artini, auch wenn in ihrem Leben nicht alles wasserklar war wegen der etwas freiheitlichen Ideen von 1866, aber es sind immerhin zwei Blumen im Veroneser Garten.

[3832]

In Berber geht es allen gut. Ich erhalte jede Woche Nachrichten. Es freut mich, dass sich P. Giovanni Battista Carcereri entschlossen hat, sich dem afrikanischen Apostolat zu weihen. Er studiert mit Eifer und gutem Erfolg Arabisch. Ich habe dem Generaloberen vorgeschlagen, ihn endgültig zum Pfarrer von Berber ernennen zu dürfen. Inzwischen habe ich ihn zum Pfarrvikar ernannt mit der Vollmacht, in den vier großen Provinzen Berber, Taka, Suakin und Dongola das Sakrament der Firmung zu spenden. Ich habe das Dekret der kanonischen Errichtung des Missionshauses von Berber ausgestellt. Im Lauf dieses Monats werde ich den guten P. Franceschini nach Khartum kommen lassen.

Ich empfehle mich Ihren Gebeten und jenen von Br. Bonzanini und aller Patres von Verona, denen ich meine herzlichen und aufrichtigen Grüße sende. In den Herzen Jesu und Mariens verbleibe ich im Herrn

Ihr ergebener

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika

 


606
Card. Alessandro Franchi
0
Khartum
12. 5.1875

Nr. 606 (575) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., v. 8, ff. 329-330

Nr. 4

Khartum, 12. Mai 1875

Hochwürdigster Kirchenfürst,

[3833]

die lange Erfahrung von neunzehn Jahrhunderten hat gezeigt, dass alle Werke der Erlösung am Fuß des Kreuzes entstehen und wachsen. Diese Überzeugung hat mich inmitten von tausend Schwierigkeiten gestärkt, unter denen das Erlösungswerk von Afrika Wurzeln gefasst hat, so dass ich angesichts der gegenwärtigen Katastrophen mehr und mehr ermutigt werde. Die folgenschwere Wahl der Reiseroute durch die Katarakte von Assuan für eine ganze Karawane, die bis jetzt nie von Missionaren eingeschlagen werden; der ungewöhnliche, längere und teurere von P. Carcereri gewählte Weg nach Wadi Halfa anstatt nach Korosko, für den sich bis heute alle Missionare mit Karawanen von siebenhundert und mehr Kamelen entschieden hatten; die dadurch verursachte große Verspätung der Kisten mit den verbliebenen Vorräten, die im Oktober vergangenen Jahres von Kairo mitgebracht und von P. Carcereri in Wadi Halfa zurückgelassen wurden und noch nicht in Khartum angekommen sind: Diese und andere Missgeschicke haben der Mission bedeutenden Schaden zugefügt, dessen Folgen ich später ausführlich beschreiben möchte.


[3834]

Jedoch der Herr, der in die Knie zwingt, aber auch wieder aufrichtet, reicht mir mit der einen Hand ein Kreuz, das ich mit Enthusiasmus auf mich nehme wie einer, der gerne ein sicheres Pfand des Schutzes empfängt, mit der anderen gibt er mir Anlass zu Hoffnung und Trost. Ich vertraue fest darauf, dass das göttliche Herz Jesu, das mit seiner Gnade das heilige Werk geleitet hat, leitet und stets leiten wird, in seiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit alle Schäden gutmachen wird. Es hat am 18. April die Provinzoberin der Schwestern des Vikariats, die 56jährige Sr. Emilienne Naubonnet nach einer erfolgreichen Reise von 55 Tagen über Suez, Suakin und Berber nach Khartum gebracht. Sie war dreißig Jahre lang Oberin im Orient, wo sie die Häuser von Saïda, Deir-el-Qamar und Beirut gegründet hat. Neben Gott schulde ich Eurer Eminenz großen Dank für das Geschenk dieser Oberin. Soweit ich sie bis jetzt kenne, ist sie vorbildlich und arbeitsam, ausgestattet mit gesundem Menschenverstand und Erfahrung, mit großem Mut und erprobtem Opfergeist. Sie wird die Schwestern gut führen und der fortschreitenden Entwicklung des Werkes von Nutzen sein.


[3835]

Im Übrigen entwickelt sich die Mission mit Hilfe des Heiligsten Herzens Jesu recht gut. Alle Kamillianer wohnen beisammen in Berber und beginnen langsam ihre Arbeit. Auch in Khartum und in Kordofan wird gearbeitet, und in Ghebel Nuba wird schon eineinhalb Monate am Bau der Häuser gearbeitet. Sobald ich kann, werde auch ich dorthin fahren, um den guten Missionaren beim Aufbau der neuen Mission beizustehen. Ich möchte Eurer Eminenz meine Genugtuung kundtun über den Mut und den Opfergeist meiner beiden Missionare D. Luigi Bonomi, Hausoberer, und D. Gennaro Martini, die ich dorthin geschickt habe. Obwohl sie unter jenen Stämmen kein leichtes Arbeitsfeld haben, legen sie trotzdem eine bewundernswerte Energie an den Tag, im Vertrauen auf den Schutz und die Hilfe Gottes, der bereits gezeigt hat, dass er dort seine Zelte aufbauen will. Ihm gebührt Ehre und Ruhm!


[3836]

Die beiden anderen Ereignisse, die Eroberung von Darfur und Äquatoria, sind noch nicht abgeschlossen, aber es gibt Erfolge. Die Eroberung von Darfur ist praktisch bereits eine vollendete Tatsache und Seine Exzellenz Ismail Ayub Pascha ist dabei, das eroberte Reich in fünf große Provinzen einzuteilen. Eine große Anzahl von Beamten ist von Kairo dorthin abgereist. Eine neue Straße ist im Bau, die Dongola mit der Hauptstadt von Darfur verbinden wird. Die Eroberung vom Äquatoria durch Gordon verläuft nicht so gut, da ihn seine Beamten verlassen haben und die Regierung keine Verstärkung schickt und die Abschaffung des Sklavenhandels, eines der Ziele des Obersten, nicht unterstützen kann.

Ich küsse Ihren heiligen Purpur und verbleibe in den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens

Eurer Hochwürdigsten Eminenz ergebener und gehorsamer Sohn

D. Daniel Comboni

Apostolischer Provikar


607
Madre Emilie Julien
0
Khartum
12. 5.1875

Nr. 607 (576) AN MUTTER EMILIE JULIEN

ASSGM, Afrique Centrale Dossier

[J.M.J.] Nr. 3

Khartum, 12. Mai 1875

Meine verehrte Mutter,

[3837]

vor zwei Monaten habe ich die Anordnung nach Europa gegeben, für den Juli 3.000 Franken an Herrn Lorenzo zu überweisen, um mit ihm Schluss zu machen. Sie werden sehr gut verstehen, dass ich Sie, meine liebe Mutter, wie auch Ihre liebe Kongregation als hochherzigen Freund behandelt habe. Denn um Ihrer Kongregation Gutes zu tun und zugleich diesen elenden Betrüger loszuwerden, der noch viele andere Kongregationen im Nahen Osten und in Frankreich in Schwierigkeiten gebracht hat, vor allem die Ihre, habe ich mich – nachdem ich erlesene Persönlichkeiten konsultiert hatte –einfach entschlossen, ihm 8.000 Franken zu zahlen. Nach meinen Nachforschungen und meinen Prüfungen erkannte ich mich nur als Schuldner von 3.000 Franken, wie ich in meinem Schulden-Dokument erklärt habe. Also, sobald sie die 3.000 Franken erhalten haben, bitte ich Sie, mir eine schriftliche und von Ihnen unterschriebene Erklärung zukommen zu lassen, in welcher Sie erklären, von mir 8.000 Franken (5.000 im Jahre 1873 und 3.000 im Jahre 1875) erhalten zu haben als Rest meiner Schulden, die ich bei Herrn Lorenzo habe etc.


[3838]

Sie verstehen sicherlich, dass es möglich ist, dass es keinen anderen Apostolischen Vikar gibt, der Ihnen gegenüber so großzügig ist wie ich es war. Folglich sollten Sie mir gute und tüchtige Oberinnen und Schwestern für Zentralafrika zur Verfügung stellen. Sie haben schon damit begonnen, indem Sie mir diese gute und tüchtige Provinzoberin Sr. Emilienne geschenkt haben. Sie war für mich in meinen Kreuzen ein wirklicher Trost. Sie hat dreißig Jahre Missionserfahrung. Sie kennt die Missionen, sie ist eine gute Oberin. Kurz gesagt, wir verstehen uns bestens. Sie ist eine Frau, die auf ihrem Posten ihren Mann stellt. Folglich habe ich die Bemühungen mit den anderen Oberinnen eingestellt, die es kaum verstanden, ihren Verpflichtungen nachzukommen, auch wenn sie sicherlich andere gute Eigenschaften haben mögen. In wenigen Worten: Mit dieser hier jedoch regelt sich diese Angelegenheit. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, meine Mutter, Zentralafrika Sr. Emilienne geschenkt zu haben. Ich versichere Ihnen, dass sie nicht sterben wird und dass der gute Gott ihr Leben lange Zeit für die Mission erhalten wird. Sr. Germana wollte, dass sie gleich nach Kordofan geht, aber dagegen habe ich mich gewehrt. Sie wird erst im Winter dorthin gehen.


[3839]

Außer den anderen guten Schwestern, die Sie mir schicken werden – für Zentralafrika müssen Sie die besten, die gesündesten und die fähigsten auswählen – bitte ich Sie, mir die Gnade zu erweisen, die folgenden Schwestern zu schicken:

  1. Sr. Arsenia, die im Mutterhaus ist und die auch ihre Cousine pflegte und das Schusterhandwerk versteht;
  2. Sr. Coletta, die auch im Mutterhaus lebt;
  3. Sr. Emilia Chalhoub aus Saïda, die 26 Jahre alt und seit acht Jahren Ordensschwester ist.

Ich bin mit Sr. Eufrasia sehr zufrieden. Beten Sie für mich.

Daniel Comboni

[Übersetzung aus dem Französischen.]
 


608
P. Stanislao Laverriere
0
Khartum
23. 5.1875

Nr. 608 (577) AN STANISLAO LAVERRIERE

„Les Missions Catholiques“, 319 (1875), p. 344

Khartum, 23. Mai 1875

[3840]

Eine der größten Gnaden, die mir Gott gewährt hat und mein Herz am meisten freut, ist die Provinzoberin der Schwestern des Hl. Josef von der Erscheinung, die Gott Zentralafrika geschenkt hat. Sie hat die gleichen Vollmachten wie die Generaloberin. Für diesen Posten ist Sr. Emilienne Naubonnet ausersehen worden. Sie stammt aus Pau und ist 56 Jahre alt. Sie war dreißig Jahre Oberin in Syrien und Zypern und hat die Häuser von Saïda, Deir-el-Kamar und Beirut gegründet. Zur Zeit der schrecklichen Massaker von 1860 nahm sie Hunderte von Waisen auf und wirkte Wunder der Nächstenliebe. Wegen ihres Alters habe ich veranlasst, dass sie über das Rote Meer, Suakin und Berber nach Khartum reist. Diese Fahrt ist sehr teuer, aber kürzer und weniger mühsam. Sie ist am 22. Februar 1875 mit einer arabischen Schwester von Kairo abgereist und am 19. April in Khartum wohlauf angekommen.


[3841]

Die Eroberung von Darfur ist eine vollendete Tatsache. Seine Exzellenz der Generalgouverneur Ismail Ayub Pascha, dem diese wichtige Eroberung zu verdanken ist, hat mir geschrieben, dass er nach Khartum kommen wird, sobald er dieses große Land in fünf Provinzen eingeteilt hat. Ich hoffe, in der Hauptstadt El Fasher oder in Tendelti bald eine Mission gründen zu können. Im Gebiet der Nuba sind unsere Missionare dabei, die Häuser vorzubereiten.


[3842]

Die Expedition von Oberst Gordon ist bis jetzt nicht so erfolgreich verlaufen wie die von Darfur. Er hat mit sehr großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Da er unerbittlich gegen den Sklavenhandel vorgeht, erhält er nicht die notwendigen Verstärkungen. Auch viele seiner Leute haben ihn verlassen.

Daniel Comboni

[Übersetzung aus dem Französischen.]


609
Card. Alessandro Franchi
0
Khartum
2. 6.1875

Nr. 609 (578) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., v. 8, ff. 333–334

[J.M.J.] Nr. 5

Khartum, 2. Juni 1875

Hochwürdigster Kirchenfürst,

[3843]

während ich voll Ungeduld auf die restlichen Vorräte und Kisten warte, die P. Carcereri in Wadi Halfa zurückgelassen hat und die nach sieben Monaten und zehn Tagen seit der Abreise aus Kairo noch immer nicht in Khartum angekommen sind, möchte ich Eure Eminenz über den Stand meiner Niederlassungen in Ägypten informieren, worüber ich noch nie gesprochen habe.


[3844]

1867 habe ich in Ägypten, und zwar in Kairo, zwei Institute gegründet, eines für die männliche und eines für die weibliche Jugend, um Mitarbeiter für meine Missionen in Zentralafrika auszubilden und den europäischen Missionaren und Schwestern die Möglichkeit zu geben, sich an das Klima zu gewöhnen. Die Propaganda Fide ist von den ersten guten Ergebnissen dieses Werkes und besonders vom großen Nutzen der beiden Gründungen für das Vikariat von Zentralafrika unterrichtet worden.


[3845]

Da ich von allem Anfang an von der Nützlichkeit, ja der Notwendigkeit der beiden Institute überzeugt gewesen bin, habe ich für einige Jahre zwei Häuser angemietet. Aber nachdem die Heilige Kongregation meinem Institut von Verona das Vikariat von Zentralafrika anvertraut hatte und ich 1872 zum Apostolischen Provikar ernannt wurde, habe ich daran gedacht, zwei Häuser zu kaufen. Da in Kairo sowohl die Miete als auch der Kauf von Häusern sehr teuer ist und es dafür große Geldsummen braucht, habe ich nach reiflichen Überlegungen und mit Hilfe des diplomatischen Vertreters und Generalkonsuls von Österreich-Ungarn in Ägypten seine Königliche Hoheit den Khediven gebeten, mir im besten Stadtteil von Kairo ein von mir selbst ausgewähltes Grundstück zu schenken, um dort die zwei geplanten Institute zu bauen. Mit guten Worte und großen Versprechungen vertröstet, verließ ich Ägypten und reiste nach Zentralafrika.


[3846]

Da die Konsulate für die Religion wenig übrig haben und die Höfe voller Intrigen sind, blieb meine Bittschrift wie üblich lange Zeit im Büro des Konsuls und des Vizekönigs liegen. Die Reise von P. Carcereri nach Ägypten und Rom ist eine günstige Gelegenheit gewesen, die Angelegenheit wieder in Gang zu bringen. In meinem Auftrag ersuchte P. Carcereri im März vorigen Jahres vor seiner Reise nach Rom den österreichisch-ungarischen Generalkonsul, sich für mein Gesuch mit Wohlwollen einzusetzen.


[3847]

Schließlich erfüllte Seine Hoheit der Khedive Ende Juli auf Drängen des kaiserlichen Hofes von Wien meine Bitte und ließ mir das gewünschte Grundstück, das laut Schätzung der Ingenieure der ägyptischen Regierung 42.045,73 Franken wert ist, zuweisen. Das Grundstück befindet sich in sehr günstiger Lage und ist für die beiden geplanten Einrichtungen groß genug. Es liegt in der Nähe des Grundstücks, das die Franziskaner für den Bau einer Kirche erhalten haben. Mir wurde der Baugrund zu den gleichen Bedingungen wie den Franziskanern zugestanden, nämlich den Plan der Verwaltung des Khediven vorzulegen und innerhalb von achtzehn Monaten nach der Genehmigung des Planes durch die Regierung 50.000 Franken für den Bau auszugeben. Dann wird das ‚Hoggiet‘, die Besitzurkunde, ausgestellt.


[3848]

Don Bortolo Rolleri, der Obere meiner Institute von Kairo und mein Generalprokurator in Ägypten, hat nach Rücksprache mit mir und zu meiner vollen Zufriedenheit das besagte Grundstück entgegengenommen und meinen Plan für die zwei zu errichtenden Gebäude eingereicht, der von der vizeköniglichen Verwaltung approbiert wurde. Gleich danach wurde mit dem Bau der beiden Institute begonnen. Bis heute haben wir 14.000 Franken ausgegeben. Ich hoffe, dass die Gebäude zur festgesetzten Zeit fertig sein werden.

Heute hatte ich in meinem Empfangszimmer 42 Grad Réaumur Hitze.

Ihr demütiger und gehorsamer Sohn küsst Ihren Purpur.

Daniel Comboni
 


610
Card. Alessandro Franchi
0
Khartum
20. 6.1875

Nr. 610 (579) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., v. 8, ff. 337–340

Nr. 6

Khartum, 20. Juni 1875

Hochwürdigster Kirchenfürst,

[3849]

am 7. Juni, siebeneinhalb Monate nach der Abreise von Kairo, sind endlich das Material und die Vorräte der Karawane von P. Carcereri in Khartum angekommen. Aber es ist fast nichts wirklich Brauchbares dabei gewesen. Der Verlust für die Mission steigt damit auf über 30.000 Franken. Der Herr sei gepriesen! Ich hatte mich schon seit längerer Zeit auf dieses nicht kleine Kreuz eingestellt und mir Gedanken gemacht, wie der Schaden gutzumachen sei. Unser lieber heiliger Josef, der Verwalter des Vikariats von Zentralafrika, hat schon längst radikal einzugreifen begonnen. Denn ich habe die Ehre, Eurer Eminenz schon jetzt mitteilen zu können, dass ich nicht nur die Missionen des Vikariats und die Häuser der Missionare und Schwestern in Ägypten gut versorgt, sondern auch den Kamillianern bereits den Jahresbetrag von 5.000 Franken vom 1. März 1875 bis 1. März 1876 ausbezahlt habe, dessen Empfang mir ihr Verwalter bestätigt hat. Schon vorher hatte ich das Haus der Kamillianer in Berber hergerichtet und mit allem Nötigen ausgestattet. Zudem verfüge ich über genügend Mittel, um die neue Mission von Ghebel Nuba zu gründen. Ich habe keinen Cent Schulden, weder im Vikariat noch in Europa, denn ich habe auch die Schuld von 3.000 Franken beglichen, die ich von der Hochwürdigen Generaloberin in Marseille übernommen und in meinem letzten Jahresbericht an die Heilige Kongregation angegeben hatte. Eure Eminenz, erlauben Sie mir dankbar auszurufen: „Es lebe der heilige Josef, der Beschützer der Weltkirche und Ökonom für Schwarzafrika.“


[3850]

Eure Eminenz weiß, wie viel Gutes der Marienverein von Wien für Zentralafrika getan hat, der seit mehr als zwanzig Jahren das Vikariat mit beachtlichen Mitteln unterstützt. Die Spenden sind jetzt rückläufig, aber immer eine willkommene Hilfe. Seitdem mir der Heilige Stuhl das Vikariat anvertraut hat, erhöht der Verein jedes Jahr die Beiträge. Dieser ehrenvolle Verein der österreichischen Hauptstadt ist für das Vikariat von größtem Nutzen. Er garantiert mir nämlich den wichtigen Schutz, den Seine Apostolische Majestät Kaiser Franz Joseph dem Vikariat gewährt. Der Kaiser ist zudem ein Bollwerk gegen die liberale österreichische Regierung, die sich genauso lahm verhält wie die anderen europäischen Regierungen und sich dem Kaiser widersetzt, der die Gründung des Vereins und das Protektorat von Zentralafrika gewollt hat.


[3851]

Die Existenz dieses Vereins ist für die Mission von größtem Interesse. Der hochwürdigste Herr Kutschkar, Bischof von Carré und Generalvikar des Kardinalerzbischofs von Wien, ist sein Präsident. Die Seele des Komitees seit seiner Gründung im Jahre 1851 ist jedoch der vornehme Baron von Spens-Booden gewesen, der ehemalige Sektionschef des Kultusministeriums, der am vergangenen 14. März verstorben ist. Das erwähnte Komitee hat sich am 20. April getroffen und den verdienstvollen verstorbenen Vizepräsidenten mit einer anderen ausgezeichneten Persönlichkeit ersetzt, nämlich mit Herrn Steiner, dem Gemahl der Tochter des unvergleichlichen Barons von Spens-Booden. Eine Empfehlung der Propaganda Fide würde die Mitglieder dieses würdigen Vereins sehr ermutigen. Ich bitte daher Eure Eminenz, dem Nuntius von Wien, Msgr. Giacobini, zu schreiben und ihn zu bitten, dem würdigen Verein das Beileid zum Tod des verdienstvollen Barons von Spens (der vom Heiligen Vater vor drei Jahren zum Komtur des Gregoriusordens ernannt worden war) auszudrücken und dem Verein zu versichern, dass die Propaganda Fide sehr daran interessiert ist, dass der Marienverein weiterhin zum Wohl von Zentralafrika gute Ergebnisse erzielt.


[3852]

Bei meinem nächsten Besuch in Wien werde ich mich bemühen, für das Komitee neue und einflussreiche Persönlichkeiten aus Ungarn zu finden (denn in Ungarn gibt es einen hilfsbereiten und wohlhabenden, wenn auch starrköpfigen Klerus), so dass der Verein Afrika weiterhin tatkräftig unter die Arme greifen kann.


[3853]

Kaum waren die Restbestände meiner Karawane von Wadi Halfa angekommen, habe ich sofort eine neue Karawane mit 26 Kamelen zusammengestellt und sie letzte Woche nach Kordofan geschickt. In Tura-el-Khadra am Weißen Fluss, das sechs Tagesreisen von Khartum entfernt liegt, warten zehn von diesen Kamelen auf mich. Ich werde morgen mit einem mir von der Regierung zur Verfügung gestellten Dampfer mit den Missionaren und den Schwestern dorthin aufbrechen. Die Kamele werden uns von dort nach Kordofan und Ghebel Nuba bringen, wo die Mission gegründet wird. Es wird bereits ordentlich gebaut. Da es viel zu tun geben wird, habe ich P. Franceschini und den ausgezeichneten P. Alfonso Chiarelli, den ich seit vielen Jahren kenne, aus Berber abberufen. Sie sind bereits seit einigen Tagen in Khartum und werden mit mir abreisen.


[3854]

Da die Gründung der Mission von Ghebel Nuba wichtig ist, erbitte ich einen besonderen Segen vom Heiligen Vater, der ein großer Heiliger und ein wandelndes Wunder unserer Zeit ist.

Indem ich demütig den Segen Eurer Hochwürdigsten Eminenz erbitte, küsse ich Euren Purpur und verbleibe in tiefer Ehrfurcht

Eurer Eminenz demütiger, ergebener und gehorsamer Sohn

D. Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika