Comboni, an diesem Tag

Partecipa in Cairo (1869) al ricevimento offerto da Francesco Giuseppe ai missionari
Dal Quadro storico, 1880
La Società delle Sante Missioni apostoliche e i banditori di Cristo penetrano con la Croce e il Vangelo dove né la spada, né l’avidità del denaro, né il nobile amore della scienza hanno potuto farsi strada

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Datum
571
Card. Alessandro Franchi
0
Khartum
14. 9.1874

Nr. 571 (542) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., v. 8, ff. 289–291

Nr. 11

Khartum, 14. Oktober 1874

Erlauchter und Hochwürdigster Kirchenfürst,
.

[3674]

da der Häuptling der Nubier weiterhin wünscht, dass unsere Missionare in sein Land kommen; da Propaganda Fide nach wiederholten Berichten von P. Carcereri die Gründung der geplanten Mission von Ghebel Nuba zu billigen scheint; da wir bald von meinem Institut von Verona und vom Orden des hl. Kamillus neue Missionare erwarten, glaube ich, dass die von der Vorsehung festgesetzte Zeit gekommen ist, im Nuba-Gebiet eine neue Mission zu gründen. Nach öffentlichen und inständigen Gebeten zum Heiligsten Herzen Jesu und nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, alles Notwendige vorzubereiten, um zwei Priester, den Oberen von Kordofan und P. Franceschini (dieser nahm an der Erkundigungsreise mit P. Carcereri teil) mit zwei Laienbrüdern so bald wie möglich nach Delen, der Residenz des Häuptlings, zu schicken, damit sie dort zwei Häuser und eine Kapelle bauen. Ich bereite nun in Khartum alles Notwendige vor, wie ich Ihnen schon berichtet habe. Der Häuptling Cogiur teilte mir durch seine Botschafter mit, dass er Bauholz, Matten und anderes Material zum Bau unserer Häuser bereitstellen wird, sobald er von unserer Abreise nach Ghebel Nuba hört.


[3675]

Ich bereite deshalb die kleine Karawane für Ghebel Nuba vor, als ob sie gleich aufbrechen müsste. Ich werde sie aber erst auf die Reise schicken, sobald ich die offizielle Nachricht erhalten habe, dass Eure Eminenz oder die Heilige Kongregation dem Projekt wirklich zustimmt. Sobald mich dann die geschätzten Anordnungen von Propaganda Fide erreichen, die neue Karawane von P. Carcereri in Khartum angekommen, das Personal auf die einzelnen Stationen verteilt ist und sich die Kamillianer vorübergehend oder endgültig in Berber eingerichtet haben, werde ich mich von Khartum via Kordofan auf den Weg machen, um die Mission von Ghebel Nuba zu gründen, sobald die beiden Priester und die beiden Laienbrüder die Häuser fertiggestellt haben.


[3676]

Mit dem Dampfer, den mir die Regierung zur Verfügung gestellt hat, werde ich nach Allerseelen eine kurze Reise nach Berber unternehmen, um für die Kamillianer ein Haus zu kaufen. Schon bei meinem Kurzaufenthalt im April 1873 hatte ein schönes Haus mit Garten meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, das ich kaufen möchte, damit dort die Karawanen ausruhen können, die von Kairo kommen und von der anstrengenden Reise durch die Wüste erschöpft sind. Es wird zudem als Absteigequartier für die Besuche in den Provinzen von Taka, Suakin, und Dongola dienen, wo einige Christen wohnen, die geistliche Hilfe brauchen. Ich weiß noch nicht offiziell, welche Anordnungen Eure Eminenz oder die Heilige Kongregation hinsichtlich der ersehnten Hilfe des angesehenen Kamillianerordens für mein Vikariat getroffen haben. Weder Propaganda Fide noch der Hochw. P. Guardi haben jemals darüber etwas hören lassen. Aber da drei Kamillianerpatres und ein Laienbruder in Kairo angekommen sind, muss ich mich für sie in Berber um ein Haus umsehen. Aber bevor ich für die Kamillianer ein Haus kanonisch errichte, muss ich den Beschluss von Eurer Eminenz oder von der Heiligen Kongregation abwarten.


[3677]

Die Schwestern haben mit Gottes Hilfe das neue Haus bezogen, das ich erst kürzlich in dieser Stadt nach den Plänen des berühmten Architekten Carl Rösner von Wien gebaut habe. Die Bauarbeiten aber gehen weiter, und zwar recht zügig. Dieser solide und majestätische Bau ist ein wirklich katholisches Werk, das für das Vikariat stets von großem Nutzen sein wird. Die Residenz der Missionare und diese neue der Schwestern gelten als Wunderwerke in Khartum und in ganz Sudan. Es sind die zwei solidesten und imposantesten Bauten von ganz Zentralafrika.


[3678]

Das verhilft uns zu einem nicht geringen Prestige und verschafft uns den Respekt dieser materialistischen sudanesischen Regierung und der Muslime. Auch in Kordofan wird fest gebaut. Das Mädcheninstitut muss erweitert werden, um die einzelnen Werke voneinander zu trennen. Seine Exzellenz Ismail Pascha, Generalgouverneur des Sudan, hat meine Einrichtungen in El Obeid vor seiner Abreise von Kordofan zur Eroberung des Reiches von Darfur besucht. Er schrieb mir einen sehr freundlichen Brief. Darin lobte er die Werke und besonders die Ordnung im Mädcheninstitut der Schwestern. Er beglückwünschte mich und versprach mir seine Hilfe bei diesem Werk wahrer Zivilisation, wie er sagte. Das sind Versprechen von Türken, aber in der Zwischenzeit machen wir mit der Hilfe Gottes weiter.


[3679]

Das ägyptische Heer, das vom oben erwähnten Ismail Pascha angeführt wird, verfügt über große Kanonen, Remington-Gewehre, zehn Maschinengewehre und an die 12.000 Mann. Der Sultan von Darfur hat über 80.000 Soldaten, die aber nur mit Lanzen, Pfeilen, einigen Feuersteingewehren und verrosteten Kanonen ausgerüstet sind. Der Sultan von Waday, dessen Reich im Nordosten von Darfur liegt, kommt anscheinend seinem Nachbarn mit 120.000 Mann zu Hilfe, die aber nur mit viel Courage bewaffnet sind. Tatsache aber ist, dass Ismail Pascha bereits die Dörfer erobert hat, die Darfur als Zollstationen dienen, und sich auf dem Vormarsch nach Tendelti, der Hauptstadt und Residenz des Sultans, befindet. Hier erwartet man die Eroberung dieses Staates, der bis jetzt jedem Fremden den Zugang verwehrt hat. Auf Anordnung des Sultans wurde jeder Fremde, der ins Land kam, hingerichtet. 1861 wurde dort der heutige Gouverneur von Kordofan (er selbst hat es mir erzählt) in Geiselhaft gehalten, obwohl er mit kostbaren Geschenken vom ägyptischen Vizekönig geschickt wurde. Er verbrachte 23 Monate als Geisel in ständiger Angst, jeden Augenblick hingerichtet zu werden. Sollte dieses Reich unter die Herrschaft von Ägypten fallen, könnte dort wahrscheinlich in nicht ferner Zukunft das Kreuz aufgerichtet und eine Mission gegründet werden.

Indem ich Ihren Heiligen Purpur küsse, verbleibe ich

Eurer Hochwürdigsten Eminenz ergebener und demütiger Sohn

D. Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika


572
P. Stanislao Carcereri
0
Khartum
3.12.1874
[3680]

Es scheint wirklich Gottes Wunsch zu sein, dass die gesamte Karawane mit Laien und Ordensleuten nach Khartum kommt (die erste Idee war, die Kamillianer in Berber zu lassen und von dort die Korosko Route zu nehmen). Ich erhielt Eure telegrafische Mitteilung ein Stunde, nachdem sie von Wadi Halfa abgeschickt worden war… Deswegen bitte ich Euch, die Karawane und die Kamillianer nach Khartum zu bringen, und zwar auf dem Nil über Dongola nach Dabba und von Dabba nach Omdurman durch die schöne Wüste von Bayuda, die reizender und weniger langweilig ist als die Reise nach Kordofan, usw.… Obwohl ich die Reiseroute von Wadi Halfa nach Khartum gut kenne, weil auch ich sie vor vierzehn Jahren auf meiner Rückreise von Zentralafrika nach Europa benutzt hatte, so habe ich doch noch hier genaueste Informationen eingeholt, etc. …

(D. Daniel Comboni)

[Dieser Brief von Comboni wurde von P. Carcereri in einem Bericht an Propaganda Fide nur teilweise wiedergegeben.]


573
Card. Alessandro Franchi
0
Khartum
19.12.1874

Nr. 573 (544) AN KARDINAL ALESSANDRO FRANCHI

AP SC Afr. C., v. 8, ff. 296–299

Nr. 12

Khartum, 19. Dezember 1874

Erlauchter und Hochwürdigster Kirchenfürst,

[3681]

mit wahrem Jubel habe ich Ihren wertvollen Brief vom 31. August, Nr. 6, erhalten, mit dem mir Eure Eminenz das Ergebnis der Generalversammlung der Heiligen Kongregation von Propaganda Fide mitteilt, die sich gewürdigt hat, sich mit den Angelegenheiten meines schwierigen Vikariats zu beschäftigen. Da ich augenblicklich sehr viel zu tun habe, werde ich in einem späteren Brief auf alle Einzelheiten Ihres wichtigen und inhaltsreichen Briefes eingehen und Ihnen zeigen, wie klug und praktisch jede einzelne Anordnung ist, die mir die Heilige Kongregation für mein Vorgehen in den einzelnen Angelegenheiten dieser Mission gegeben hat.


[3682]

Ja, Hochwürdigster Kirchenfürst, es ist ganz offensichtlich, dass jene erhabene Kongregation, die alle Auslandsmissionen der Welt leitet, unter der Führung des Heiligen Geistes steht. Ich habe meine Mitarbeiter über das geschätzte Dokument informiert, in dem Gott durch seine Kirche zu uns spricht. Der uns so klar aufgezeigte göttliche Wille hat uns alle sehr getröstet. Ich verspreche Ihnen von ganzem Herzen, die klugen und umsichtigen Anordnungen Ihres Briefes, die ein Denkmal der Weisheit der Hochwürdigen Väter von Propaganda Fide sind, nach besten Kräften in die Tat umzusetzen. Es fehlen mir die Worte, um Eurer Eminenz und Ihren Hochwürdigsten Kollegen meinen Dank für die ermunternden Worte auszusprechen, mein heiliges mir vom Heiligen Stuhl aufgetragenes Unternehmen mit Ausdauer weiterzuführen und mit dem liebevollen Beistand Gottes zu rechnen. Ich bin mir bewusst, dass ich so viel Entgegenkommen von Seiten der Hochwürdigen Kardinäle der Heiligen Propaganda-Kongregation nicht verdient habe.


[3683]

Ich darf Ihnen aufrichtig versichern, dass solche ermunternden Worte, inmitten von ständigen Sorgen in meinem mühevollen Apostolat, wie himmlisches Manna für meine Schwachheit gewesen sind, meinen Mut und meinen Geist gestärkt und verdoppelt und für meine Mitarbeiter wie heilsamer Balsam gewirkt haben. Wenn man ganz sicher sein kann, dass man den Willen Gottes erfüllt, sind alle Opfer und Kreuze, ja sogar der Tod, der beste Trost für unsere Seele und die höchste Belohnung für unsere Leiden. Ich bitte Eure Eminenz demütigst, den Hochwürdigsten Kardinälen der Heiligen Kongregation meine tiefe Dankbarkeit und Verehrung zu übermitteln und ihnen zu versichern, dass ich mit unzerstörbarer Standhaftigkeit ihren wohlwollenden Erwartungen und großherzigen Wünschen, die einzig und allein die Ehre Gottes und das Heil der Seelen vor Augen haben, treu entsprechen will.


[3684]

Ich schreibe Ihnen erst jetzt, da ich nicht in meiner Residenz, sondern in Berber gewesen bin. Ich habe dort eines der größten und schönsten Häuser der Stadt am Nilufer für die Kamillianer gekauft und eingerichtet. Es bietet Raum für eine Krankenstation oder ein Krankenhaus, eine Kapelle und Schulen und besitzt einen Garten. Dort wohnt jetzt der Kamillianer P. Franceschini, den ich für die Mission von Ghebel Nuba vorgesehen hatte, ihn dann aber in Berber gelassen habe, da mir P. Carcereri schrieb, dass nach dem Willen von Propaganda Fide und des Generalsuperiors Guardi die Kamillianer ein Jahr lang im Haus von Berber beisammen bleiben sollen. Um dem Inhalt des Briefes nicht zu widersprechen, der nicht ganz der Konvention mit dem Hochwürdigsten General des erhabenen Ordens der Krankenpfleger entspricht, habe ich die Ankunft von P. Carcereri in Khartum abgewartet, um die Sache gemeinsam zu besprechen.


[3685]

Kaum hatte ich den geschätzten Brief Eurer Eminenz erhalten, in dem Ihre Hochwürdigsten Kollegen mir den Auftrag erteilen, sogleich unter den Völkern von Nuba eine neue Mission zu eröffnen, habe ich sofort zwei fähige Missionare auf die Reise geschickt, um sich dem Oberen von El Obeid anzuschließen, diese meine kleine Vorhut dorthin zu begleiten und sich an meinem Vorhaben zu beteiligen. Nach den neuesten Nachrichten, die mich diese Woche erreicht haben, hat der Häuptling einen seiner Verwandten mit sechs Nubiern auf unsere Mission von El Obeid geschickt, die nun dort untergebracht sind. In einigen Tagen werden sie meine kleine apostolische Karawane zu ihrem Bestimmungsort bringen, sobald mein ausgezeichneter Missionar D. Giovanni Losi wieder gesund ist, der D. Salvatore Mauro als Oberen von El Obeid ersetzen wird.


[3686]

Sobald ich wieder in Khartum bin, werde ich Ihnen von der Karawane berichten, die von P. Carcereri angeführt wird und am 25. Oktober von Kairo abgereist ist. Da P. Carcereri die lange und unsichere Route von Wadi Halfa und Dongola genommen hat und nicht die durch die Wüste Atmur, der Missionare und Händler immer gefolgt sind, wird er zwei Monate später in Khartum ankommen, obwohl diese Jahreszeit die günstigste für Sudanreisen ist.


[3687]

Das ägyptische Heer, das von Ismail Pascha, dem Generalgouverneur des größten Teiles des Sudan, angeführt wird, hat bereits die Hauptstadt von Darfur erobert, den Sultan enthauptet und seinen Kopf im Triumph nach Tendelti gebracht. Derselbe General Ismail Pascha hat mir von der Hauptstadt von Darfur aus geschrieben, mich über seine Siege informiert und mir versichert, ohne viel Blutvergießen jenes wichtige Land erobern zu können. Nach den Festtagen des Großen Bairams gedenkt er nach Khartum zurückzukehren und mich in meiner Residenz zu begrüßen. Ich aber weiß von noch sicherer Quelle, dass das Volk von Darfur den Onkel des Verstorbenen zum Sultan gewählt und sich nach der Brandschatzung der Hauptstadt Tendelti in die Berge im Nordwesten des Reiches zurückgezogen hat, die sehr fruchtbar und schwer zugänglich sind. Sie sind entschlossen, sich zu verteidigen und zu sterben. Deswegen kann man nicht behaupten, nach Einnahme der Hauptstadt das Reich Darfur erobert zu haben. Das ägyptische Heer hat noch einen langen Weg vor sich, bis es behaupten kann, dass die Eroberung von Darfur abgeschlossen ist.


[3688]

Oberst Gordon, der Generalgouverneur von Äquatorialafrika, der mir oft schreibt, hat mir positive Nachrichten über die Expedition geschickt. Sein Hauptadjutant, der Amerikaner Oberst Long, ist am Viktoria-See angelangt, den Speke und Grant entdeckt hatten, und hat eine Zeit lang am Hof des Königs Metisi gelebt, des mächtigsten unter den Äquatorialfürsten. Oberst Long besuchte mich nach seiner Rückkehr in Khartum und erzählte mir, dass König Metisi ihm zu Ehren und vor seinen Augen fünfzehn Personen umgebracht hat, als Zeichen der Freude des Königs über die Gegenwart eines vornehmen Gastes.


[3689]

Im Verlauf meiner langen Reisen zu den Stämmen am Weißen Fluss 1858 und 1859 habe ich sehr interessante Aufzeichnungen über die äußerst wichtigen Reiche am Äquator gemacht, die an die großen Seen, die Nilquellen, angrenzen. Jetzt hat mir Oberst Long sehr aufschlussreiche Einzelheiten über jene Völker, die zu meinem Vikariat gehören, mitgeteilt, so dass wir nach meiner Meinung (auch nach den wiederholten Einladungen von Generalgouverneur Oberst Gordon) nach der Errichtung und Stabilisierung der Mission von Ghebel Nuba eine weitere im Gebiet des Äquators bei den Nilquellen aufmachen sollten. Natürlich werde ich vorher das Projekt und die Ergebnisse meiner Nachforschungen Eurer Eminenz unterbreiten und Eure gewünschte Zustimmung abwarten. Inzwischen werde ich die Anordnungen Eurer Eminenz und der Heiligen Kongregation bezüglich der Mission von Ghebel Nuba mit viel Umsicht in die Tat umsetzen.


[3690]

Indem ich Ihnen meine Dankbarkeit und meinen vollkommenen Gehorsam erneuere, übermittle ich Ihnen tausend Wünsche für das kommende Weihnachtsfest und für das neue Jahr.

Ich küsse Ihren Heiligen Purpur und verbleibe in den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens

Eurer Hochwürdigsten Eminenz demütiger und gehorsamer Sohn

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika


[3691]

Sie werden sicher gehört haben, dass infolge der Intrigen des diplomatischen Vertreters und englischen Generalkonsuls in Ägypten und des preußischen Generalkonsuls der Khedive von Ägypten den häretischen koptischen Patriarchen von Kairo ernannt hat. Er ist Mönch des großen Klosters der Jungfrau Maria (Deir el-Aadra), das zwischen Alexandria und Kairo liegt, und hat den Namen Cyrillus IV. gewählt. Koptische Priester von Khartum haben mir mitgeteilt, dass der neue Patriarch Cyrillus IV. nicht lange zögern wird, einen neuen koptischen Bischof für Khartum vom ägyptischen Antoniuskloster zu ernennen.


574
Madre Emilie Julien
0
Khartum
27.12.1874

Nr. 574 (545) AN MUTTER EMILIE JULIEN

ASSGM, Afrique Centrale Dossier

[J.M.J.]

Khartum, 27. Dezember 1874

Meine ehrwürdigste Mutter,
.

[3692]

viele Aufgaben und Verpflichtungen haben mich gehindert und hindern mich immer noch, Ihnen zu schreiben. Aber einige Zeilen möchte ich Ihnen doch senden, um Ihnen ein gutes Neues Jahr zu wünschen: die Wünsche gelten Ihnen, der Mutter Assistentin, Sr. Celeste (sie möge mir gute arabische Schwestern ausbilden, die sich selbst und Zentralafrika heiligen), der guten Sr. Caterina Tempestini, allen Schwestern, Frau Villeneuve etc. Seien Sie versichert, dass der gute Don Bortolo Rolleri, der Obere von Kairo, in Zukunft Ihre an mich adressierten Brief nicht mehr öffnen wird. Er hat Ihren und alle anderen Briefe gelesen, da er dazu von mir bevollmächtigt worden war. Denn ich erhielt Briefe mit Wechseln von tausenden von Franken in Khartum und in El Obeid, die ich wieder nach Kairo zurückschicken musste, um das Geld von der Bank abzuheben, da es hier diese Möglichkeit nicht gibt.


[3693]

Ich sehe jetzt ein, dass es nicht angebracht ist, dass Ihre Briefe an den Oberen der Mission von anderen gelesen werden, und so habe ich Don Bortolo Bescheid gegeben, keinen mehr zu öffnen. Sie dürfen beruhigt sein, Ihre Briefe werden nicht mehr gelesen. Sie können sie deshalb weiterhin an ihn schicken. Ich bedauere es sehr, dass nur drei Schwestern mit der Karawane mitkommen. Ich brauche noch zehn, von denen die meisten arabische Schwestern sein sollten. Ich zweifle nicht an Ihrem Interesse für meine Mission. Ich weiß, dass sich P. Stanislao in Kairo bitter beklagt hat, dass Sie bis Mitte Oktober die fünf versprochenen Schwestern noch nicht geschickt hatten. Ich bin sicher, dass Sie alles Mögliche getan haben, um sie zu schicken, und diese so bald wie möglich zusammen mit der Provinzoberin von Zentralafrika, um die ich Sie gebeten habe, nach Kairo kommen werden. Ich weiß, dass Ihnen P. Stanislao einen etwas scharfen Brief geschrieben hat. Aber Sie wissen doch, dass ich der Höhere Obere von Zentralafrika bin. Ich billige Überstürzung und Anstandsfehler in keiner Weise. Sie wissen, dass ich Sie schätze und Ihre Kongregation mir am Herzen liegt. Ich kenne Ihr Herz und Ihre positive Haltung. Alles wird sich legen.


[3694]

P. Carcereri hat in seiner Übereile und Ungeduld die Karawane zu den Katarakten [Stromschnellen] von Wadi Halfa geführt, anstatt einige Tage in Korosko auf die Kamele zu warten. Er steckt jetzt seit 25 Tagen mit der Karawane und den Schwestern in jenem Wüstendorf fest. Diese Unklugheit von P. Carcereri wird mir wenigstens 6.000 Franken mehr kosten als die Reise von Korosko nach Berber. Der gute Gott schickt mir ganz konkrete Kreuze. Er sei gelobt in Ewigkeit!


[3695]

Wir werden unsere Angelegenheiten in Rom und Verona gründlich besprechen. Nach der Gründung der Mission von Ghebel Nuba hoffe ich abreisen zu können. Ich möchte wenigstens 36 Schwestern in meinem Vikariat. Meine beste Schwester, die Sr. Giuseppina ersetzen kann (über die ich immer trauere und für die ich über hundert Messen gelesen habe oder habe lesen lassen), ist Sr. Anna Mansur. Sie ist noch jung, braucht noch eine Mutter, aber sie ist gut, fähig und großherzig. Ich warte ungeduldig auf Sr. Genoveva. In drei Jahren wird die Eisenbahn bis fünfzig Meilen vor Khartum gebaut sein. Dann werden Sie mit der Mutter Assistentin zu uns kommen. Sr. Maddalena geht es sehr gut. Oh, könnten Sie doch sehen, meine Mutter, wie glücklich diese Schwestern sind und wie bereit, ihr Leben für Zentralafrika hinzugeben.


[3696]

Am vergangenen Pfingstsonntag habe ich in Khartum zum ersten Mal die Firmung gespendet. Noch nie hat man in Khartum ein solches Fest gesehen. In meinem Hirtenbrief habe ich das Projekt des Kirchenbaus angekündigt. Heute habe ich 6000 Franken erhalten, um mit dem Bau zu beginnen. Wir haben nur ungefähr 130 Katholiken.

Nehmen Sie meine ehrfurchtsvollen Grüße entgegen.

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar von Zentralafrika

[Übersetzung aus dem Französischen.]


575
Dichiarazione su Miani
1
19. ?.1874
576
Don Bartolomeo Rolleri
0
1874

Nr. 576 (547) AN DON BARTOLOMEO ROLLERI

ACR, A, c. 18/37

1874

Liebster D. Bortolo,

[3697]

ich bitte Euch, diese Kopie an unseren verehrten Bischof von Verona zu schicken. Die vielen Geschäfte und die große Hitze haben mich daran gehindert, dieser Konvention einen Begleitbrief beizulegen. Ich werde es aber bald nachholen. Erklärt ihm, wie vorteilhaft es für das Vikariat und für uns ist, dass wir die beiden guten Patres Carcereri und Franceschini haben und zusätzlich eine kleine Gruppe fähiger Kamillianer. Das Vikariat ist groß, das größte der Welt.

Der hl. Josef schickt uns je nach Bedarf finanzielle Mittel. Es lebe das Heiligste Herz Jesu!

Daniel Comboni


577
Marchesa d'Erceville
0
1874

Nr. 577 (548) AN MARQUIS D’ERCEVILLE

„Œuvre Apostolique“, Paris 1874, pp. 345–346

1874

Ehrwürdiger Präsident!

[3698]

Sie haben tausend Gründe, mir wegen meines langen Schweigens Vorwürfe zu machen, nach all unseren langen, erbaulichen Beziehungen in Rom. Aber es wird Ihnen nicht schwer fallen, meine Entschuldigung anzunehmen, sobald Sie von den Kreuzen hören, die mir auferlegt wurden und mich sogar am Schreiben gehindert haben. Meine Institute von Kairo hatten unter furchtbaren Anfeindungen zu leiden. Sie sind Gefahr gelaufen, aufgelöst zu werden. Aber da Gott für alle gestorben ist, will er, dass auch die armen Afrikaner am großen Fest des ewigen Vaters teilnehmen. Nicht nur die bedrohten Institute sind durch die Hand Gottes gerettet worden. Ja, er hat noch eines dazugegeben, denn statt zwei sind es jetzt drei Institute. Das erste heißt „Haus des Heiligsten Herzens Jesu“. Es wird von vier Priestern geleitet. Das zweite heißt „Haus des Heiligsten Herzens Mariens“. Es wird von den Schwestern des Hl. Josef von der Erscheinung geführt. Im Haus wohnen drei Schwestern mit neunzehn afrikanischen Lehrerinnen und vielen Katechumenen.


[3699]

Das dritte heißt „Haus der Heiligen Familie“. Es liegt in der Nähe des Ortes, wo Jesus, Maria und Josef sieben Jahre lang in Ägypten gewohnt haben. Mutter Caterina Valerio von Verona leitet dieses Haus zusammen mit fünf afrikanischen Lehrerinnen. Ihre Schule wird von muslimischen, heidnischen und häretischen Mädchen besucht. In Alt-Kairo mit 23.000 Seelen gibt es viele Mädchen, die keine Schule besuchen, weil sie nackt sind. Hätte ich doch alte Kleider, um sie zu bekleiden! Wie viel Gutes könnte man tun! So habe ich nun drei Kapellen zu versorgen. Was Sie mir geschenkt haben, ist etwas mehr als die Hälfte von dem, was ich besitze. Haben Sie also Mitleid mit unserer Armut!

Daniel Comboni

[Übersetzung aus dem Französischen.]


578
Marchesa d'Erceville
1
1874

Nr. 578 (549) AN MARQUIS D’ERCEVILLE

„La Foi Catholique. Livre des Dames Chrétiennes“

Paris, 1879, SS. 107 – 108

1874

[Kurzer Artikel.]
.

579
Convenz. con Suore S.Giuseppe
0
1874
[3700]

Um der Mission von Zentralafrika in allen Bereichen der Erziehung und Nächstenliebe zum Wohl von Frauen und Kindern zu helfen, arbeitet die Kongregation der Schwestern des Heiligen Josef von der Erscheinung bereitwillig mit ihren Schwestern am erhabenen Werk des Apostolats mit. Deswegen haben die Ehrwürdigste Generaloberin dieser Kongregation, Frau Emilia Julien, und der Apostolische Provikar von Zentralafrika, Daniel Comboni, gemeinsam folgende formelle und gegenseitige Konvention abgeschlossen. Diese bleibt in Kraft und hat auch für die Nachfolger Gültigkeit, solange es dem Heiligen Stuhl genehm ist.


[3701]

Artikel eins

Die Generaloberin ist sich bewusst, dass das Apostolat in Afrika äußerst schwierig und mühsam ist, und wird deswegen dafür geeignete Schwestern schicken.


[3702]

Artikel zwei

Der Apostolische Provikar wird dafür Sorge tragen, dass die Schwestern in jeder Mission die Regeln ihres eigenen Instituts vollkommen beobachten können, im Einklang mit den konkreten Bedürfnissen der Mission.


[3703]

Artikel drei

Der Provikar verpflichtet sich, das Haus der Schwestern ordentlich einzurichten und alles Notwendige zur Verfügung zu stellen, um ein normales Missionsinstitut zu errichten.

Artikel vier

Der Provikar verpflichtet sich, jeder Schwester jährlich 500 Lire zu überweisen, und zwar im Voraus, das heißt, jedes Semester 250 Lire.


[3704]

Artikel fünf

Der Provikar übernimmt alle Spesen für Reisen und Heimfahrt sowie alle Unkosten, die sich aus Änderungen, Versetzungen, Austausch von Schwestern oder Krankheit oder unvorhergesehenen Fällen ergeben, die vom Apostolischen Provikar oder der Ehrwürdigen Generaloberin als notwendig betrachtet werden.

Artikel sechs

Erlöse von Arbeiten, die von afrikanischen Mädchen ausgeführt werden, gehören der Mission, wie auch Spenden, die Wohltäter für das Institut der afrikanischen Mädchen geben.


[3705]

Artikel sieben

Stirbt eine Schwester, werden für sie die Sterbegottesdienste gehalten und Gebete verrichtet wie für verstorbene Priestermissionare, soweit es die Rubriken erlauben.


[3706]

Bemerkungen zur Konvention zu Anhang Nr. 1

  1. Da die Mission von Zentralafrika für die Schwestern neu ist, können die Vor- oder Nachteile dieser Konvention für beide Teile noch nicht abgeschätzt werden. Es wäre deshalb klug, diese Konvention nur ad quinquennium zu approbieren, um den beiden Vertragspartnern die Möglichkeit zu geben, nach einer fünfjährgen Erfahrung einen neuen Vertrag zu schließen.
  2. Die Pflichten und Aufgaben der Schwestern beziehen sich hauptsächlich auf die Erziehung der Mädchen, auf die Leitung von Waisenhäusern, Krankenstationen etc. und auf alle Werke der Nächstenliebe, welche für die Mission notwendig sind und dem Zweck der Kongregation des Heiligen Josef entsprechen.

[3707]

3. Artikel fünf sollte so abgeändert werden: „Der Apostolische Provikar übernimmt alle Reisekosten der Schwestern, sei es für die Ausreise in die Mission als auch für die Rückreise aus Gesundheitsgründen oder wegen unvorhergesehener Fälle, die vom Apostolischen Provikar und der Generaloberin als notwendig erachtet werden. Die Spesen für die Rückreise von Schwestern, die von der Generaloberin zurückgerufen und nach eigenem Wunsch anderswo eingesetzt werden, gehen nicht zu Lasten der Mission.“


[3708]

4. Artikel sechs sollte so lauten: „Alle Sach- und Geldspenden oder Erbschaften für die von den Schwestern geleiteten Institute wie auch alle Einnahmen von der Schule und von Arbeiten der Institute selbst gehören der Mission und stehen deshalb dem Apostolischen Provikar zur Verfügung.“


[3709]

Nota Bene: Nach Einfügen dieser kleinen Bemerkungen wird Provikar Comboni bereitwillig und gerne alles tun, was der Heiligen Kongregation in diesem Zusammenhang für opportun erscheint. Er wird deshalb ohne nochmalige Rücksprache jene Konvention unterschreiben, die ihm Propaganda Fide zuschicken wird, in der er den Willen Gottes erkennt.

 


580
A Maria Eufrasia Maraval
0
Khartum
1874
[3710]

Nach vielen Monaten habe ich Sr. Genoveva beauftragt, der Generaloberin zu schreiben und sie zu bitten, für März eine Provinzoberin zu ernennen und sie nach Ägypten zu schicken. Wir brauchen zehn Schwestern, denn zum Jahresende werden wir die Mission von Ghebel Nuba eröffnen. Ich bitte sie, Schwestern wie Sr. Giuseppina zu schicken: ich brauche arabische, tadellose Schwestern, die gerade das Noviziat abgeschlossen haben. Solche passen sich leichter an. Ich danke ihr, dass sie mir Sr. Anna geschickt hat, von der ich mir viel erwarte. Ich bitte sie, der Mission von Zentralafrika, um die sich ganz Frankreich annimmt, viel Aufmerksamkeit zu schenken. Diese sehr schwierige Mission braucht fähige und heilige Schwestern.

Gott segne Sie! Beten Sie für mich.

Daniel Comboni

Apostolischer Provikar

[Übersetzung aus dem Französischen.]