Comboni, an diesem Tag

In lettera a Elisabetta Girelli (1870) da Verona si legge:
Noi siamo uniti nel Sacratissimo Cuore di Gesù sulla terra per poi unirci in Paradiso per sempre. È necessario correre a gran passi nelle vie di Dio e nella santità, per non arrestarci che in Paradiso.

Schriften

Suche
Erweiterte Suche - Klicken Sie hier, um Ihre Suche zu verbessern
N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
321
Don Gioacchino Tomba
0
Cairo
30. 7.1869

Nr. 321 (301) AN P. GIOACCHINO TOMBA

AMV, Cart. „Missione Africana”

[W.J.M.J.]

Kairo, 30. Juli 1869

Lieber Hochwürden D. Gioacchino,

[1930]

nur ein paar Zeilen, um Ihnen über uns zu berichten und Sie zu bitten, D. Beltrame an sein mir gegebenes Versprechen zu erinnern: Er wollte mir die Kopie der Berichte, die er von Khartum und dem Weißen Nil nach Verona geschickt hat, außer dem letzten Bericht, den ich habe, senden. Er hatte es mir in Ihrer Gegenwart bei seiner Abreise versprochen. Ich habe ihm einmal geschrieben, aber nec unum verbum [nicht ein Wort]. Ich wende mich an Sie, damit ich durch Ihre guten Dienste die Berichte bekommen kann, die ich im Moment notwendig brauche. Sagen Sie dem D. Giovanni, dass, auch wenn er sehr beschäftigt ist, Promissio boni viri est obligatio [Das Versprechen eines guten Mannes ist eine Verpflichtung].


[1931]

Ich warte schon auf Nachrichten über das Institut, sowohl das von S. Carlo wie das von Canterane. Aber ich habe kein Glück. Niemand schreibt mir. Was die afrikanischen Mädchen des Instituts von Verona betrifft, kann ich nur sagen, es geht ihnen allen gut, auch Caltuma. Sie sind wirklich gute Mädchen. Sie sind besorgt, weil sie keine Nachrichten von ihren Lehrerinnen, Tanten, Müttern und ihren Oberinnen erhalten. Was sollen wir tun? Wir trösten uns gegenseitig und schauen nach vorn. Was mich betrifft, kann ich sagen: Meine drei Institute laufen bestens. Am Fest Maria Himmelfahrt habe ich fünf afrikanische Mädchen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren getauft. Ich habe keine Zeit, Ihnen zu beschreiben, welch wertvolle Bekehrungsarbeit sie ständig leisten. In ganz Venetien hat der unglückliche P. Zanoni gegen meine Institute gesprochen. Er hat den Verstand verloren. Er hat gegen mich und seine eigenen Gefährten an den Bischof von Verona, an die Propaganda Fide und an den Erzbischof und Apostolischen Delegaten von Ägypten geschrieben. Ich habe geantwortet mit Geduld, mit kurzen Worten und mit Fakten.


[1932]

Die Verfolgung hat meine Institute zehn Jahre vorangebracht. Ich hatte die echte Freundschaft und den Rückhalt unseres Apostolischen Delegaten und des Ortspfarrers. Der Apostolische Delegat gab mir den Auftrag, ein drittes Institut zu gründen. Ich habe drei große Häuser. Für zwei habe ich die Miete für ein Jahr bereits bezahlt, und für das andere für sieben Jahre. In sehr kurzer Zeit habe ich meine Institute mit 20.000 Franken als Jahresrente ausgestattet. Außerdem habe ich sie mit Möbeln, Wäsche etc. im Wert von jährlich 20.000 Franken versorgt. Sie haben genug zum Essen und Trinken. Ich habe Seife, Zucker, Kaffee, Öl aus Nizza und Butter aus Moravia für eineinhalb Jahre. Ich bin groß, dick, kräftig, robust, weiß und rot, gebräunt, aber nicht schwarz, und bin fröhlicher als Napoleon III. etc. Ich habe also Grund genug, Gott dankbar zu sein und mich seinem Segen für die Zukunft anzuvertrauen. Die Namen der drei Institute lauten: 1. Haus des Herzens Jesu (Missionare); 2. Haus des Herzens Mariens (Schwestern des Hl. Josef von der Erscheinung); 3. Haus der Hl. Familie (Schwester Caterina Valerio aus Verona). Sie unterhält eine Schule, die von muslimischen Mädchen und häretischen Mädchen aller Art besucht wird. Unter den fünf Lehrerinnen sind auch Luigia und Domitilla.

Beten sie für den armen D. Comboni und seine Institute. Wir haben 38 Grad. Grüßen sie mir alle Männer und Frauen.

Ihr ergebener

D. Daniel Comboni


322
Mons. Luigi Ciurcia
0
Cairo
2. 8.1869

Nr. 322 (302) AN Bischof LUIGI CIURCIA

AVAE, c. 23

[W.J.M.J.]

Kairo, 2. August 1869

Hochwürdigste Exzellenz,

[1933]

ich habe etwas gewartet mit der Antwort auf Ihr Schreiben vom 13. Juni. In erster Linie wollte ich den Inhalt heranreifen lassen, wie Sie mir sehr weise empfohlen hatten. Und zweitens hielt ich es für notwendig, mit Fakten auf die wichtigste Frage zu antworten, nämlich auf die Suche und das Einrichten eines getrennten Hauses. Und das Ganze hat mich viele Schritte, Demütigungen, Ausgaben und Anstrengungen gekostet, die aber schließlich mit der Hilfe des Himmels mit Erfolg gekrönt waren. Mir scheint, dass ich Ihnen eine komplette Antwort auf die vier Fragen werde geben können, die Sie mir in Ihrem Brief gestellt haben. Dabei hatten Sie die Güte, mir einige Informationen zu geben, die Ihnen die Propaganda Fide gemacht hat.


[1934]

Vor allem scheint mir das Urteil Seiner Eminenz, des Kardinals Barnabò, nicht allzu exakt, dass mein Institut eines festen Fundamentes entbehre. Eure Exzellenz wissen genau, dass es ein genauso gutes Fundament hat, wie es die meisten neu entstehenden Ordensgemeinschaften haben, abgesehen von Immobilien, Gebäuden und Grundstücken. Es nährt die stärkste Hoffnung, dass dieses Fundament, das in den weiten Schoß der göttlichen Vorsehung versenkt ist, die die Herrin über die Ereignisse und die Zeiten ist, ein wirklich solides Fundament ist. In der Tat steht es in erster Linie unter dem väterlichen Schutz Eurer Exzellenz, der voll hinter diesem Institut steht und seinen Fortbestand mit Nachdruck und Nächstenliebe unterstützt. Das ist die beste Garantie für ein gutes Fundament.


[1935]

An zweiter Stelle wissen Sie, wie hoch der Schutz zu werten ist, den Ihre Majestät die Kaiserin von Frankreich übernommen hat. Und drittens ist die Art und die Zielsetzung, die es im Auge hat, derart, dass sie bei keiner der moralischen Institutionen vor Ort Zweifel oder ernsthafte Befürchtungen hervorrufen kann und darf. Diese Institutionen haben es bisher mit einem gewissen Wohlwollen begleitet. Seine Zielsetzung ist eindeutig und klar: Die Evangelisierung der schwarzen Rasse. Das, soweit es das Äußere betrifft.


[1936]

Was die innere Leitung betrifft, wird das Institut für die Mädchen von den Schwestern des Hl. Josef von der Erscheinung geführt. Ihre Regel wurde von der Kirche approbiert. und ihr Protektor ist der Hochwürdigste Herr Kardinal-Präfekt der Propaganda Fide. Im Institut für die Jungen sind jetzt vier junge Priester tätig, die den besten Willen haben und sich guter Gesundheit erfreuen. Es fehlt ihnen nicht an den entsprechenden Fähigkeiten, um die Verpflichtungen ihres Dienstes zu erfüllen. Im Falle, dass ich sterben sollte oder dass das kleine Seminar von Verona nicht genügend Personal zur Verfügung stellen könnte, wäre es möglich, wenn man es für angebracht hielte, mit dem Orden der Kamillianer zu rechnen, um das Werk weiterzuführen.


[1937]

Außerdem hatte mein Institut immer eine Tagesordnung und einen Stundenplan, der nach Normen erstellt wurde, wie sie in anderen Instituten angewandt werden. Allerdings haben sie gewisse Eigenheiten, die auf ihr Ziel hin ausgerichtet sind. Es hat seine Aufgabe begonnen und führt sie weiter zu Gunsten der armen Afrikaner, die unter so vielen Nöten leiden.


[1938]

Was die Mittel zum Unterhalt meines Instituts betrifft, hat es die volle Unterstützung der seriösesten und stärksten frommen Vereine, die von der Kirche für die Unterstützung des Katholischen Apostolats approbiert sind. Unterstützt werde ich auch von illustren und mächtigen Wohltätern aus meinem privaten Bekanntenkreis.

  1. Der Kölner Verein für den Loskauf der Afrikaner hat sich schriftlich verpflichtet, jährlich 5.000 Franken zur Verfügung zu stellen. Mündlich hat er 10.000 versprochen. In der Tat hat er in einem Jahr 18.300 Franken gespendet.
  2. Die Glaubensverbreitung von Lyon und Paris hat (dank der wirksamen Vermittlung Eurer Exzellenz) 5.000 Franken zur Verfügung gestellt und darüber hinaus versprochen, die Summe, je nachdem, wie sich das Werk entwickelt, zu erhöhen.
  3. Ich hoffe auf Unterstützung durch den Verein des Hl. Ludwig von München (zweimal gab er 1.500 Franken); durch den Verein der Unbefleckten Empfängnis für den Nahen Osten in Wien (er gab 100 Franken); durch den Verein vom Heiligen Grab in Köln (er gab 500 Franken); durch die Schulen des Nahen Ostens (sie gaben 200 Franken); durch den Verein der Kindheit Jesu, durch den Verein des Hl. Franz von Sales; durch das Apostolische Werk in Rom, Lyon und Paris etc. etc.  
  4. Es hat auch die täglichen Messintentionen für die vier Missionare, die ich im Moment habe.

[1939]

5. In kurzer Zeit bekam ich, fast ohne darum zu bitten, 9.642 Franken von privaten Wohltätern. Zu ihnen gehören Ihre Kaiserliche Hoheit Marianna in Prag, Seine Königliche Hoheit Prinz von Sachsen und Augusta, seine Gemahlin, der Prinz von Löwenstein (das ist jener, der am 11. April dem Hl. Vater eine Million zu Füßen legte), der Prinz D. Alex. Torlonia, der Baron von Havelt, der Kardinal Prinz von Schwarzenberg, Erzbischof von Wien, der Erzbischof von Salzburg, die Kronprinzessin von Portugal etc. etc.

6. Die französische Regierung hat mir bei meinen beiden Expeditionen von 1867 und 1869 geholfen, über 11.000 Franken zu sparen. Sie übernahm die Reisekosten sowie die Transportkosten für die Kisten. Ich erwarte auch eine kräftige Unterstützung vom Orientalischen Fonds. Außerdem haben mir einige Vertreter des Außenministeriums Hilfe zugesagt.

7. Die Institute sind ausgerüstet mit Möbeln, Hausrat, Wäsche und Kultgegenständen im Wert von über 20.000 Franken.


[1940]

Was das Haus betrifft, weiß Eure Exzellenz, was ich alles unternommen habe, um es von Seiner Hoheit, dem Vizekönig, gratis zu bekommen. Dabei hatte ich einige wertvolle Empfehlungen. Trotz so vieler Hindernisse und Abweisungen und dem ungünstigen Geist, der im Allgemeinen gegen die Afrikaner herrscht, hege ich das volle Vertrauen, dass es mir in nicht allzu langer Zeit gelingen wird, zwei Häuser zu erwerben, entweder durch die Hochherzigkeit der ägyptischen Regierung oder mit dem Geld, das mir die göttliche Vorsehung zukommen lassen wird. Auf alle Fälle hic et nunc verfügen die Institute über zwei Gebäude, deren Mieten für ein Jahr bereits bezahlt sind, und ein drittes, dessen Miete für über sechs Jahre bezahlt ist. Das Haus für die Jungen (das wir vom Herzen Jesu nennen) ist 800 Meter vom Institut entfernt, das die Schwestern vom Hl. Josef leiten (wir nennen es Haus des Herzens Mariens); es ist 175 Meter von der Schule entfernt, die von Schwester Caterina Valerio T.F. geleitet wird (dieses Haus nennen wir Haus der Hl. Familie). Sobald sich die Institute zu gegebener Zeit mit ihren Aktivitäten weiter ins Innere Afrika ausgebreitet haben werden, wozu sie ja ausdrücklich bestimmt sind, hoffe ich, dass Eure Exzellenz uns die Freude bereiten wird, eines der Häuser zur Verfügung zu stellen, die bereits in dem riesigen Vikariat bestehen. All dem darf ich hinzufügen, dass es noch viele weitere Quellen gibt, mit denen ich rechnen kann, falls das Werk sich wie vorgesehen entwickeln wird.


[1941]

Da ich inzwischen die Kreuze als heilsam und notwendig für das Wachstum der heiligen Werke ersehnte und der gute Jesus, trotz meiner Unwürdigkeit, darin mir gegenüber freigebig war, bin ich glücklich, die Anordnung der Vorsehung in voller Ergebenheit anzubeten, die es zuließ, dass unser erlauchter hochwürdigster Kardinal-Präfekt in seiner Leichtfertigkeit meinen Hilfsquellen beträchtlichen Schaden zufügte. Denn er verbreitete die Meinung, Comboni sei ein Verrückter, den man in Ketten legen sollte etc. etc. Solche Gerüchte haben sich in Rom verbreitet, sie gelangten nach Italien und Frankreich und vielleicht sogar bis nach Deutschland. Dadurch sind vermutlich einige stutzig geworden und haben die Hilfe auf Eis gelegt. Diese Gerüchte waren so belastend, dass ich es unterließ, Schritte zu unternehmen, die mir allein auf meiner letzten Reise in Europa mehr als 100.000 Franken eingebracht hätten.


[1942]

Angesichts dieser Daten und Hoffnungen darf man wohl nicht schließen, dass mein Institut einer soliden Grundlage entbehre. Nicht wenige Einrichtungen anderer Missionen haben ein weniger solides Fundament als das meine. Es ist erst 18 Monate alt, und in einer so kurzen Zeit hat es so manchen harten Sturm überstanden, so dass es, wenn es kein genügend starkes Fundament gehabt hätte, längst zusammen gebrochen wäre.


[1943]

Mir scheint auch die andere Behauptung des Kardinals nicht allzu genau. Danach seien wegen fehlender ordentlicher Reglementierung Unannehmlichkeiten entstanden, die ihm ganz allgemein berichtet worden wären. Die Organisation meines Instituts wurde unter Beachtung der besonderen Umstände ganz regulär vorgenommen. Es hatte von Anfang an sehr geeignete Regeln, die dem Ort und der Zielsetzung entsprachen. Es hatte auch seinen Stundenplan, sei es für den täglichen Ablauf, sei es für die Zeit der Exerzitien, der Einkehrtage etc. Und diese Regeln und Stundenpläne wurden und werden eingehalten. Ich besitze einen Brief, den mir P. Zanoni geschrieben hat. Er ist der Einzige, der sich über solche Unannehmlichkeiten beklagte. In diesem Brief erklärt er, diese interne Ordnung meines Instituts sei unerträglich, viel zu streng und für Kartäuser geeignet.


[1944]

Wenn das Fehlen einer regulären Ordnung der Grund für diese Ungebührlichkeiten, die vorgefallen sind, gewesen wäre, hätte sie nicht ein alter Mann von 49 Jahren begangen. Viel wahrscheinlicher wären sie von einem jungen Mann im Alter von 28 Jahren und von einem anderen mit 22 Jahren begangen worden. Aber wer von diesen meinen beiden Gefährten konnte oder kann mir etwas über ihr Verhalten sagen, außer der unglückliche Zanoni, der sich selbst für unwürdig hält, unter ihnen zu leben und sich seit weniger als einem Jahr von ihnen zurückgezogen hat, wie Eure Exzellenz ja weiß? Es war also nicht das Fehlen einer regulären Ordnung, es war eine jener bösartigen Machenschaften, die Gott dem Teufel erlaubt, um seine Werke zu prüfen, damit diese sich festigen und die Hölle besiegt werde. Schauen Sie in das Apostelkolleg, Br. Elias an der Seite des Seraphischen Patriarchen, die Apostasien innerhalb der Kirche und der religiösen Orden etc. Kann man sagen, dass Ungebührlichkeiten vom Fehlen einer regulären Ordnung kommen?


[1945]

Es schmerzt mich zu sehen, dass man in gewisser Weise meinem Institut ganz allgemein die Schuld eines Individuums zuschiebt. Es existierten die Ungebührlichkeiten, aber im Ankläger, nicht in den Angeklagten. Deshalb würde ich wünschen, dass Seine Eminenz hier einen ganz anderen Fall sehen würde, einen Fall, wie es ihn tatsächlich gegeben hat. Anstatt immer wieder die Schuld auf das Institut zu schieben, sollte er die wirkliche Unschuld an der Seite einer unwürdigen Heimtücke sehen, die verleumdet, wessen sie selber schuldig ist. Auch kann mich der Kardinal-Präfekt nicht beschuldigen, unüberlegt P. Zanoni die Kontrolle über das Institut für die Mädchen anvertraut zu haben. Dieser Alte mit seinen 49 Jahren auf dem Buckel besaß einen weißen Bart und hatte 15 Jahre lang wichtige Posten inne, auch das Amt des Präfekten in einer der Häuser seines Ordens in Mantua. Meiner Meinung nach war das Garantie genug, um Vertrauen in Zanoni zu haben. Und um ehrlich zu sein, ich hätte mehr an mir selber als an ihm gezweifelt. Aber der Herr sei allezeit gepriesen, dem es gefiel, mir mit diesem Fall eine Lektion zu erteilen, die mich gelehrt hat, in Zukunft mit noch größerer Vorsicht zu handeln.


[1946]

Schließlich komme ich zu den Erklärungen, die Eure Exzellenz mich gebeten hat über P. Guardi, den Orden der Kamillianer und über meine beiden Gefährten Carcereri und Franceschini zu geben, auf die sich die Beobachtungen und Vermutungen beziehen, die Eure Eminenz gemacht hat. Hier nun die wahren Fakten: Im März 1867 wurde der Orden der Diener der Kranken, wie übrigens alle anderen Orden in Italien auch, aufgehoben. Die Patres Carcereri und Franceschini wollten nicht, wie es einige andere taten, zu ihren Familien zurückkehren, sondern baten zusammen mit zwei Mitbrüdern, in die Mission ins Ausland gehen zu dürfen. Diesen Wunsch hegten sie schon seit längerer Zeit. P. Guardi, der damals Generalprokurator war, unterstützte den Wunsch des Provinzials, der sich gewisse Hoffnungen bezüglich dieser Personen machte, und verweigerte ihnen die Zustimmung. Er bat sie, die Entwicklung der Ereignisse abzuwarten.


[1947]

Inzwischen wurde der Bischof von Verona von ihrer Absicht informiert. Er dachte daran, diese Gelegenheit zu nutzen, um sie nach Afrika zu schicken. Deshalb befürwortete er das Gesuch, das diese an den Hl. Vater über die Kongregation für die Ordensleute eingereicht hatten. Dabei informierte er aber auch ausdrücklich und exakt Seine Heiligkeit darüber, dass der Generalobere den Bittstellern keine Zusage gemacht hatte. Diesem Gesuch wurde stattgegeben, und mit dem Päpstlichen Schreiben vom 5. Juli wurden die genannten Patres für fünf Jahre unter die Jurisdiktion des Bischofs von Verona gestellt. Ihre Oberen widersetzten sich der Abreise. Selbst als sie schon in Ägypten angekommen waren, versuchten sie mehrere Male, sie wieder zurückzurufen. Selbst Kardinal Barnabò, angeregt von P. Guardi, dessen innigster Freund er war, hat P. Carcereri und Franceschini in einem Brief vom 15. September nahegelegt, zurückzukehren. Angesichts des so starken Drängens des Kardinal-Präfekten und des P. Guardi, der inzwischen Generalvikar der Kamillianer geworden war, machte ich mir größte Sorgen, ich könnte für Afrika nicht nur diese beiden Personen verlieren, die die Bedeutung unseres Werkes begriffen haben, sondern noch einige andere des gleichen Ordens, die mit den gleichen Fähigkeiten und der gleichen Bereitschaft ausgerüstet sind, um sich dem schwierigen Apostolat in Zentralafrika zu widmen.


[1948]

Deshalb habe ich begonnen, darüber nachzudenken und es ernsthaft mit unserem lieben P. Stanislao zu besprechen, um einen Weg zu finden, wie wir das Wohl Afrikas und die Interessen meines entstehenden Werkes mit den ständigen Erklärungen des Kardinal-Präfekten und den einsichtigen Wünschen des P. Guardi in Einklang bringen könnten. Wir haben uns also Folgendes vorgestellt: Falls es Eurer Exzellenz zusagen würde, wäre es sehr angebracht, dass allmählich vielleicht auch schon bald im Rahmen des Instituts für Knaben als Hilfe für die Institute eine kleine Hausgemeinschaft der Kamillianer entstehen könnte. Die Patres würden zunächst die Betreuung der Kranken übernehmen. Sollte sich das Werk gut entwickeln, könnte man dem Orden der Diener der Kranken die Evangelisierung unter einem der tausend schwarzen Stämme Zentralafrikas anvertrauen. Für unser Werk bestünde keine Schwierigkeit, ihnen einen Teil der Einnahmen zu überlassen.


[1949]

Das ist, Monsignore, der Gedanke, auf den ich aufmerksam machen wollte in einem meiner Briefe, die ich Ihnen kürzlich schrieb. Es ist eine Idee, über die wir sorgfältig nachgedacht haben und die nach unserer Meinung eine ganz vernünftige und glückliche Lösung sein könnte zum Vorteil des armen Afrika. Das waren unsere Überlegungen. P. Carcereri hat zu Beginn des Jahres P. Guardi eine Andeutung davon gemacht. Aber dann ist nichts mehr gesagt und getan worden. Das ist alles. Deshalb verstehe ich nicht, aus welchem Grund P. Guardi von einer Initiative spricht; er wurde diesbezüglich nie angefragt, und nie offiziell von niemandem um einen Einsatz seines Ordens gebeten, weder für meine Institute noch für die Mission.


[1950]

Was die Patres Carcereri und Franceschini betrifft, haben sich diese nie von ihrem Orden getrennt gefühlt, ganz im Gegenteil: Unterstützt durch das Päpstliche Schreiben rangen sie mit P. Guardi, der ihnen drohte, sie als Abtrünnige zu betrachten. Weder von mir noch vom Bischof von Verona, noch von irgendjemand, soweit ich weiß, wurden sie oder werden sie als vom Orden Getrennte betrachtet. Deshalb befinde ich mich in der gleichen Situation wie Seine Eminenz, die nicht weiß, aus welchem Grund und von wem Carcereri und Franceschini als vom Orden Getrennte betrachtet werden. Ich kann Eurer Exzellenz versichern, dass weder der Bischof von Verona noch ich etwas unternommen haben in Bezug auf jenen geschätzten Orden.


[1951]

Wir leben von der Gnade Gottes und unter dem Schutz Ihrer väterlichen Exzellenz. So schwierig das Unternehmen auch sei, dem wir uns geweiht haben und das wir zu einem guten Ende führen wollen, und je tobender die Stürme sind, die über uns kommen können, fürchten wir nichts, da wir uns vom Herrn und Eurer Exzellenz gestützt wissen. Inzwischen beharren wir auf dem Gebet. Die Verträge mit Christus sind zuverlässiger und sicherer als alle Verträge der Mächte dieser Welt. Also, petite ed accipietis ist sicherer als der Vertrag von Wien im Jahre 1815, der Vertrag in Paris im Jahre 1856, der von 1867 in Nikolsburg und Prag und auch sicherer als das Übereinkommen vom 15. September 1864 etc. Für unser Werk wird überall gebetet. Deshalb wird es uns gelingen, das Werk zum Erfolg zu führen non obstantibus mundo et diabolo [trotz des Widerstandes der Welt und des Teufels]. Empfangen Sie, Hochwürdigste Exzellenz, meinen aufrichtigen Dank auch für Ihren letzten liebenswürdigen Brief vom 19. des vergangenen Monats. Wir alle bitten Sie voller Dankbarkeit und Hochachtung um Ihren pastoralen Segen.

Ihr demütiger und ergebener Sohn

D. Daniel Comboni


323
Mgr. Joseph De Girardin
0
Cairo
7. 8.1869

Nr. 323 (303) AN MSGR. DE GIRARDIN

AOSIP, Afrique Centrale

[W.J.M.J.]

Kairo, 7. August 1869

Monsignore,

[1952]

als ich mich im vergangenen Monat Dezember in Paris aufhielt, hatte ich das Glück, Ihnen in einem kleinen Bericht die Bedeutung meiner Institute in Ägypten zu erklären. In ihnen werden gute Kräfte für die Bekehrung der Menschen im Inneren Afrikas ausgebildet. Ich hatte Ihnen auch das Empfehlungsschreiben des Erzbischofs von Irenopolis und Apostolischen Vikars von Ägypten und Oberen des weiten Apostolischen Vikariates Zentralafrikas, Bischof Ciurcia, vorgelegt. Damit wollte ich den Verein der Kindheit Jesu um Unterstützung bitten für ein Werk, von dem zweifellos die Bekehrung so vieler schwarzer Völker Afrikas abhängt.


[1953]

Sie hatten die Güte, mir bei der nächsten Verteilung der Spendengelder Ihres Werkes eine kräftige Hilfe in Aussicht zu stellen, denn auch wir kaufen ständig viele ungläubige Kinder vom ewigen Tod los, vor allem aus der Rasse der Schwarzafrikaner. Sie werden ausgesetzt und sich selbst überlassen und erkranken. Aber bis zur Stunde habe ich, Monsignore, noch nichts erhalten. Ich wiederhole deshalb meine bescheidene Bitte und flehe Sie an, mir bald Hilfe zukommen zu lassen für meine drei Häuser, die ich unter sehr großen Opfern innerhalb der kurzen Zeit von 18 Monaten gegründet habe. Sie werden verstehen, dass man vor allem bei Neugründungen möglichst rasch große Geldmittel benötigt, damit wir sobald als möglich die in Ägypten ausgebildeten Kräfte in das Innere Afrikas schicken können, um den unglücklichsten und am meisten vernachlässigten Menschen zu helfen.


[1954]

Ich hatte Gelegenheit, zwei Mal die Tragweite und Bedeutung und die Geschichte der Mission Zentralafrikas zu erklären, die von Papst Gregor XVI. errichtet wurde. Ich beschränke mich jetzt nur darauf, Ihnen ein paar Worte über meine Institute in Ägypten zu sagen. Sie sind gegründet worden, um afrikanische Missionare beiderlei Geschlechtes auszubilden, die dann Apostel in den Orten ihrer Heimat im Zentrum Afrikas werden sollen. Das erste Institut ist für Missionare und nennt sich Haus des Heiligsten Herzens Jesu. In ihm wirken vier Missionare, ein Laie und drei Schwarzafrikaner. Sie kümmern sich um alles, was mit dem priesterlichen Dienst zu tun hat. Vor allem erteilen sie den Schülern und Katechumenen Unterricht. Sie kümmern sich auch um die geistliche Leitung der anderen beiden Institute.


[1955]

Das zweite Institut ist für die schwarzen Lehrerinnen. Es heißt Haus des Heiligen Herzens Mariens. Für dieses Haus habe ich die Schwestern des Hl. Josef von der Erscheinung gerufen. Die Gemeinschaft in diesem Haus setzt sich zusammen aus drei Schwestern und 17 schwarzen Lehrerinnen. Das Ziel ist, gute schwarze Lehrerinnen auszubilden für die Erziehung und das Apostolat der Afrikanerinnen in Zentralafrika. Anschließend an dieses Gebäude befindet sich eine Krankenstation, ein kleiner Krankensaal für die kranken schwarzen Mädchen und die verstoßenen Kinder.


[1956]

Das dritte Institut heißt Haus der Hl. Familie, weil es sich 25 Schritte von der hl. Grotte entfernt befindet, in der die Hl. Familie während ihres Exils in Ägypten sieben Jahre lang gewohnt hat. Hier wohnen zwei Klausur-Schwestern vom Dritten Orden. Sie habe ich nach der Aufhebung der religiösen Orden in Italien von Verona nach hier gebracht. Mit ihnen zusammen leben fünf schwarze Lehrerinnen, die auf Arabisch, Italienisch, Französisch und Dinka unterrichten. Diese Schule wird von Häretikern und Ungläubigen besucht und erfreut sich eines guten Rufes, weil hier Schwarzafrikanerinnen unterrichten.


[1957]

Drei Häuser zu errichten und sie mit dem Notwendigen auszustatten und in ihnen mehr als 50 Personen zu unterhalten, kostet eine Menge Geld. Dafür, Herr Direktor, haben Sie sicher Verständnis. Bedenken Sie, dass diese drei Häuser das Zentrum des Apostolates für Zentralafrika sind. Es ist die schwierigste und wichtigste Mission der katholischen Kirche, da das Evangelium noch nie zu diesen Volksstämmen vorgedrungen ist, die zahlenmäßig mehr als hundert Millionen ausmachen. Ich erzähle Ihnen das aus eigener Kenntnis, denn ich war bei der Gruppe von Missionaren dabei, die in einer Reise von sechs Monaten bis zum 4. Längengrad vorgedrungen ist. Von den 39 Missionaren sind noch sechs am Leben. Von diesen bin ich der einzige, der noch arbeitet. 33 sind gestorben in diesen glühend heißen Ländern. Nach zwölf Jahren schwersten Apostolates bitte ich Sie inständig um Hilfe. Ich habe sie dringend notwendig. Ich weiß, dass Sie nicht nur China unterstützen, sondern auch das arme Afrika. Ich bitte Sie mit Tränen in den Augen, helfen Sie mir. Gott wird Ihren Eifer vergelten, und die frommen Vereine werden gesegnet werden mit einer Menge von geretteten Seelen.

Empfangen Sie, Monsignore, meine größte Hochachtung und meinen innigsten Dank.

Ich bin immer Ihr Ergebener Diener

D. Daniel Comboni

Apostolischer Missionar von Zentralafrika

Oberer der Institute für Afrikaner in Ägypten

[Übersetzt aus dem Französischen.]


324
Autografo su foto
1
Cairo
7. 8.1869
325
Contratto di locazione
1
Cairo
9. 8.1869
326
Claude Girard
0
Cairo
27. 8.1869

Nr. 326 (307) An Claude Girard

AGB

]W.J.M.J.]

Kairo, 27. August 1869

Mein lieber Freund,

[1958]

ich bitte Sie, im Heiligen Land über die Preisverteilung der Christlichen Schulbrüder zu sprechen [Gemeint sind Belobigungen]. Es war wirklich großartig. Bereiten Sie einen guten Artikel vor, aber sagen Sie nicht, dass ich ihn für Sie geschrieben habe. Ich stehe erst am Anfang. Ich brauche hier in Ägypten ein gewisses Ansehen. Hier eine kurze Zusammenfassung: Der 23. August war einer der schönsten Tage für die Hauptstadt Ägyptens und für die Katholiken. Wer am Nachmittag durch die Straßen Kairos ging, stieß auf eine außerordentliche Menge von Menschen aller Art, die nicht nur aus den ausgedehnten Stadtteilen der Stadt kamen, sondern auch aus den Stadtrandgebieten: Balei, Alt-Kairo, Scubra etc. Das Ziel dieser gewaltigen Menschenmenge war die großartige Institution der Christlichen Schulbrüder, wo die erlesene Jugend Ägyptens und der europäischen Kolonie ihr Können unter Beweis gestellt hat.


[1959]

Das ist der Ort, an den in alten Zeiten die Weisen Griechenlands kamen, um sich ihr Wissen anzueignen, um ihre Gesetze zu konsultieren. Hier ist der Ort, an dem so viele Jahrhunderte alte Monumente noch heute von der gewaltigen Entwicklung der künstlerischen Fähigkeiten unserer Vorfahren kündigen, wo aber heute, seit einigen Jahrhunderten, die beklagenswerteste Ignoranz unter all den Regeln des Korans herrscht. Hier sagte ich, konnte man die wertvollsten Texte rezitieren hören, die auf die großartigste Weise und mit einer bewundernswerten Spontaneität vorgetragen wurden und dazu noch gleichzeitig in drei oder vier Sprachen wie Arabisch, Französisch, Türkisch, Italienisch, Englisch, Griechisch und Hebräisch. Es gab wirklich noble, einfallsreiche, freie und charakteristische Vorführungen. Man konnte Konzerte hören von Musikchören mit Klavier und mit Saiten- und Blasinstrumenten. Werke einiger der größten Künstler wurden aufgeführt mit einer Sicherheit, einer Spontaneität und einer großen Präzision. Vorn konnte man Bilder und feinste Zeichnungen sehen, geografische Karten und schönste und seltene Schriften aller Art. Es gab Kopien und Originale, zoologische, botanische und mineralogische Sammlungen. Es gab auch architektonische Modelle und tausend andere Dinge, die man nicht so einfach beschreiben kann. Und all das wurde ausgeführt von genialen Schülern des Kollegs in fünf Klassen und elf Abteilungen und von Kindern der gebührenfreien Schule, die in zwei Klassen und fünf Unterabteilungen eingeteilt ist. Die Schüler sind alle zwischen sechs und fünfzehn Jahre alt. Es war ein Schauspiel, das nicht nur die Orientalen überrascht und hingerissen hat, sondern auch die Europäer.


[1960]

Mit großer Freude begrüßen wir diese Epoche, in der in Ägypten die Liebe zur Wissenschaft erwacht. Wir haben dieser Feier mit tiefer Bewegung beigewohnt. Der bewundernswerte Eifer der Christlichen Schulbrüder unter der Leitung von Br. Ildefonso ist unvergleichlich. Mit vollem Recht haben sie diesen feierlichen Applaus verdient von Seiten aller Schichten der Bevölkerung, von den Direktoren aller Institute in der Hauptstadt, von den Bischöfen, von angesehenen Personen des zivilen Lebens, von den Militärs und den Europäern. Diese großartige Preisverleihung wurde vom würdigen Vertreter Frankreichs in Kairo, Herrn Franco, geleitet. Anwesend waren die Konsuln von England, Belgien, Persien, Griechenland, Spanien und Preußen. Außerdem waren noch viele hohe ägyptische Regierungsvertreter wie die Exzellenzen Haffiche Pascha, Arek Pascha, Hussein Bey, der Polizeipräfekt und viele Persönlichkeiten aus dem Haus des Vizekönigs und der Regierungsvertreter anwesend.


[1961]

Das Institut der Christlichen Schulbrüder ist eines der wichtigsten Elemente des katholischen Apostolats und der christlichen und europäischen Zivilisation in Ägypten. Hier lernt und bewundert man all die Fortschritte der europäischen Studien. Wie viel Gutes diese hochherzigen Söhne des verehrten De La Salle tun, der mit seinem Einfluss bereits auf der ganzen Welt mit 1.300 Niederlassungen präsent ist und die Zivilisation verbreitet, wird die Zukunft zeigen. Das Institut der Schulbrüder hat in Ägypten schon viele Früchte hervorgebracht. Viele von denen, die ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen haben, haben inzwischen wichtige Posten in der Regierung inne. Sie werden von allen Regierungsstellen eingestellt.


[1962]

Wir fühlen uns glücklich, unser aufrichtiges und ehrliches Lob den wirklichen Initiatoren der moralischen und intellektuellen Zivilisation Ägyptens zu spenden und uns mit ihnen zu freuen. Frankreich, die hochherzige Beschützerin und Verbreiterin der europäischen Zivilisation, wird durch die Brüder gut belohnt, da durch die Schulbrüder sein Einfluss im Vorderen Orient vergrößert wird. Frankreich verdient das, denn dort, wo es um eine katholische und humanitäre Sache geht, dort ist Frankreich immer präsent. Aber die Brüder dienen vor allem der Sache der Kirche durch ihr bewundernswertes Beispiel, das sie den Völkern mit ihrem heiligen Leben geben, und mit ihren Grundsätzen einer hoch stehenden Moral, die sie ihren Schülern vermitteln.


[1963]

Mein lieber Freund, mit diesen Stichworten schreiben Sie doch bitte einen schönen Artikel über ‚Terra Santa‘. Ich versichere Ihnen, dass man selten in Europa und selbst in Paris eine so großartige Preisverleihung sieht wie diese hier in Kairo. Ich habe viel durchgemacht, aber auch viel Freude erlebt. Mit meinen Instituten geht es gut voran. Der Bischof von Verona schreibt nur selten. Ich weiß nicht warum. Aber hier sind wir sehr geschätzt vom Apostolischen Delegaten und von allen.

Grüßen Sie mir Ihre Frau, Ihre Söhne und die Patres von La Salette.

Ihr Freund für immer

Don Daniel Comboni


327
Mons. Luigi di Canossa
0
Cairo
2. 9.1869

Nr. 327 (308) AN BISCHOF LUIGI DI CANOSSA

ACR, A, c. 14/68

Kairo, 2. September 1869

Gelobt seien Jesus Christus und Maria!

Hochwürdigste Exzellenz,

[1964]

wir warten bereits ungeduldig auf Ihre Zeilen, denn seit über zwei Monaten müssen wir schon darauf verzichten. Der Delegat ist seit einem Monat in Damaskus, um seine Gesundheit wieder herzustellen. Wir hatten den ganzen Sommer über eine erdrückende Hitze. In unseren Zimmern waren es 40 bis 45 Grad, an der Sonne und an der Tür waren es 60 bis 66 Grad, und das von Mittag an bis um drei Uhr. Unser lieber D. Bortolo hatte darunter sehr zu leiden. Aber jetzt geht es ihm etwas besser. Wenn ich fünfzig solcher Missionare hätte, würde sich halb Afrika bekehren. Entgegen meinen Erwartungen und dem Äußeren nach zu schließen hat er hervorragende Qualitäten, wie sie einem Missionar gut anstehen. Gott möge ihn uns lange zu unserer Erbauung und zum Wohl für Afrika erhalten.


[1965]

P. Zanoni hat mir geschrieben und sich angeboten, zurückzukehren. Er erklärte mir, dass er einen Plan hätte, an einem anderen Ort gemäß unserem Plan ein neues Institut zu gründen. Er sei mit Leib und Seele dabei. Wir wissen positiv, dass er erklärt hat, niemandem von seiner Idee etwas zu sagen, nicht einmal dem Bischof von Verona. Er hat sein Herz nur Frau Margherita Tommasi geöffnet. Auf der anderen Seite hat sie daraufhin vergessen, was zwischen mir und ihm vorgefallen war und möchte in Übereinstimmung mit Zanoni für das Werk arbeiten. Ich habe mich zur Zurückhaltung entschlossen, die von Eurer Exzellenz abgesegnet ist, und werde nie mehr an Zanoni schreiben. Zusammen mit meinen Gefährten bin ich der Ansicht, dass es besser wäre, mich mit Frau Tommasi auf keine Weise einzulassen. Sie würde das Werk mit ihrer Unklugheit und ihrer Geschwätzigkeit nur in Misskredit bringen. Wir würden für sie das Doppelte von dem brauchen, was wir erbetteln. Sie würde vom Werk leben, indem sie den Auftrag zum Geldsammeln zu ihrem eigenen Nutzen missbrauchen würde. Falls sie bei Eurer Exzellenz in dieser Sache vorstellig werden sollte, dann verlangen Sie von ihr die Namen der Orte und Personen, von denen sie die Spenden des vergangenen Jahres erhalten hat. Eine gute Verwalterin muss ja Rechenschaft ablegen. Sie werden sehen, das gibt ein Fiasko.


[1966]

Mit unseren drei Häusern geht es gut voran. Der Delegat hat mir geschrieben, dass er dem Kardinal einen Bericht geschrieben und darin zu unseren Gunsten gesprochen habe. Da ich ihm vor seiner Abreise nach Syrien einen Bericht über unsere Häuser vorbereitet hatte, schrieb er mir zurück, ich solle ihm eine weitere Kopie anfertigen, die er an die Propaganda Fide schicken wolle. Monsignore, wir vertrauen auf jenen Gott, der will, dass unser Werk am Fuße des Kreuzes entstehe. Am Tage des hl. Gaetano hat mir der Graf von Modena einen handgeschriebenen, sehr schönen Brief geschickt und einen Scheck über 500 Franken beigelegt. Wir vertrauen auf Gott.


[1967]

Wir bitten und beschwören Ihr väterliches Herz, uns mit P. Angelo da Pirano die Lehrerin Angela Degani zu schicken. Schwester Valerio wird sie zu einer Missionarin Afrikas ausbilden. Ich habe kein Papier mehr, um Eurer Exzellenz die Notwendigkeit und Nützlichkeit dieser Bitte zu erklären. P. Carcereri, Schwester Caterina und ich bitten Sie in Visceribus Christi, Angela Degani zu schicken. Wir haben viel zu tun, um uns auf das Konzil vorzubereiten. Wir bereiten uns hier vor mit Gebeten und mit den Kreuzen. Beide sind uns nur allzu wertvoll.

Herzliche Grüße an Graf Ottavio, an D. Vincenzo, an Monsignore Vicario

von Ihrem ergebenen Sohn

D. Daniel Comboni

Empfangen sie herzliche Grüße von uns allen, die wir Ihren Segen erbitten. Vorgestern taufte ich ein ungläubiges Mädchen in Todesgefahr. Vor zwei Stunden taufte P. Carcereri ein weiteres Mädchen.
 


328
Mons. Luigi di Canossa
0
Cairo
8. 9.1869

Nr. 328 (309) An bischof Luigi di Canossa

ACR, A, c. 14/69

Groß-Kairo, 8. September 1869

Gelobt seien Jesus Christus und Maria!

Hochwürdigste Exzellenz,

[1968]

vielleicht ist Eure Exzellenz gerade in den heiligen Exerzitien. Ich zweifle nicht daran, dass Sie für Ihre Söhne Afrikas beten werden. So wie der Herr großzügig seinen Segen spendet, so teilt er auch großzügig seine Kreuze zu. Sie sind unbedingt notwendig, um seine Werke durchzuführen. Ich schreibe Ihnen mit nur einem Auge, weil das andere an der ägyptischen Augenkrankheit [Ophthalmie] leidet.


[1969]

Empfehlen Sie bitte dem frommen Klerus von Verona, inständig für uns zu beten, wenn Sie im Seminar zu Exerzitien versammelt sind. Wir werden unsererseits das Gleiche tun. Die Allmacht des Gebetes ist unsere Stärke. Auch wenn der Verein von Köln mir in nur 40 Tagen 5.000 Franken geschickt hat, habe ich am Tag des hl. Gaetano dem Präsidenten geschrieben, er möge mir weitere 5.000 Franken schicken, denn ich möchte zusammen mit Geld aus anderen Quellen ein kleines Haus zu einem guten Preis erwerben. (Am selben Tag schickte mir Seine Hoheit Graf von Modena einen schönen Brief mit einem kleinen Scheck für die Bank Rothschild in Paris.) Hier ist die Antwort - unterschrieben vom Präsidenten und von allen Mitgliedern des hoch geschätzten Vereins:

[Übersetzung aus dem Französischen.]

Köln, 19. August 1869

„Hochwürdigster Vater,


[1970]

Wir haben Ihren Brief mit den sehr interessanten Berichten über Ihr heiliges Werk erhalten. Die Güte der göttlichen Vorsehung hat uns, alle Mitglieder unseres Vorstandes, zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen lassen, um über Ihre Vorschläge, die Sie uns geschickt haben, zu beraten und zu diskutieren. Wir verstehen gut, dass es von großer Wichtigkeit wäre, ein eigenes Haus für Ihre Institute zu besitzen anstatt hohe Mieten zu bezahlen. Bis zur Stunde haben wir alles Ihrem bewundernswerten Eifer und Ihrer großen Klugheit anvertraut. In gleicher Weise legen wir die Verantwortung für die außerordentlichen Ausgaben, die Sie zu machen haben, in Ihre Hände.


[1971]

Wir sind überzeugt, dass Sie gewissenhaft im Interesse unseres Werkes handeln, und deshalb haben wir beschlossen, die Summe von 10.000 Franken (500 Napoleondor) ganz zu Ihrer Verfügung zu stellen. Sie werden das Geld von unserem Bankier A. Schaffhausen in Köln erhalten. Msgr. Meurin von der Gesellschaft Jesu, Bischof von Bombay in Indien, der Sie in Kairo besucht hat, hat uns am vergangenen Sonntag in einem sprachgewandten Vortrag in der Bürgergesellschaft äußerst gute Nachrichten über Ihre Institute übermittelt. Diese guten Nachrichten können unser Interesse für Ihr heiliges Werk nur vermehren und uns ermutigen, Ihnen zu helfen so gut als möglich. Wir weisen darauf hin, dass Ihre Majestät die Kaiserin von Frankreich nach Ägypten abreist, etc. etc.

Empfangen Sie unseren tief empfundenen Respekt und vertrauen Sie den Mitgliedern des Komitees des Vereins von Köln, die sich der Bekehrung der armen Afrikaner weihen.“

[Es folgen die Unterschriften des Präsidenten und aller Mitglieder des Komitees.]


[1972]

Monsignore, 10.000 Franken mit den so großartigen Erklärungen dieser Herren in dem Brief, die sich verpflichtet haben, mir im Jahr nur 5.000 Franken zur Verfügung zu stellen, aber mir in 21 Monaten 28.300 Franken gaben, das ist kein Scherz. Ein anderes Mitglied des gleichen Vereins schrieb mir auf Englisch einen Brief, in dem er eine Zusammenfassung des Vortrages des oben erwähnten Bischofs über den Plan und das Werk und über den armen D. Daniel gab. Angesichts der Lobeshymnen des Jesuiten-Bischofs werde ich rot, denn ich bin zutiefst überzeugt, dass ich sie nicht verdiene und der unnützeste Knecht der Welt bin. Aber ich übersehe sie wegen des Geldes. Das Geld ist eine große Versuchung unseres Herrn Jesus Christus.


[1973]

Zusammen mit einem anderen sprach der gleiche Bischof in gleicher Weise vor dem Ausschuss der Propaganda Fide in Lyon. Ich kopiere Ihnen später den Brief des Präsidenten. Der Abt Negrelli schrieb mir aus Reichstadt, dass Msgr. Bragato mein Gesuch schon vorbereitet hat und nur noch auf den günstigen Moment wartet, es Seinen Hoheiten vorzutragen.


[1974]

Unseren guten Missionaren geht es gesundheitlich sehr gut. P. Carcereri ist unter der glühenden Sonne Afrikas nie krank gewesen. Das Haus des Herzens Mariens geht gut, aber dort waren zwei Schwestern sehr krank. Ein tüchtiger Arzt aus Kairo, dem ich nur zwanzig Franken für die Visite gab, kam nicht mehr wieder. Er ist ein Italiener aus Pisa. Dagegen will mein tüchtiger türkischer Arzt, der seit eineinhalb Jahren jeden Tag zur Visite kommt, keinen Centesimo annehmen, nur meine Freundschaft. Er betet jeden Tag zu Mohammed für uns und sagt, dass es ähnliche Menschen auf der Welt nicht gäbe. Diese guten Muslime sind sehr selten.

Überbringen Sie bitte meine herzlichen Grüße an Grafen Ottavio und an die ganze edle Familie, an Msgr. Vicario, Perbellini, an D. Vincenzo. Empfehlen Sie uns dem Gebet des Herrn Seminarrektors, dem Hochw. D. Dorigotti etc. etc. Mit großer Freude haben wir den Brief der Oberin der Kanossianer-Schwestern in China gelesen. Wir sollten eine Gebetsliga gründen. Ich küsse den heiligen Ring und bin

Ihr ergebener und gehorsamer Sohn

D. Daniel Comboni

PS: Schwester Caterina und dem Haus der Hl. Familie geht es sehr gut.


329
Indirizzo a Pio IX
0
Cairo
19. 9.1869

Nr. 329 (310) GruSSwort an Papst Pius IX.

„L’Unità Cattolica“, n. 232 (1869), S. 1076

Groß-Kairo, 19. September 1869

Heiligster Vater,

[1975]

an diesem heiligen Tag zu Ehren der mütterlichen Schmerzen der Unbefleckt Empfangenen, im Gedenken daran, was Eure Heiligkeit jeden Tag für die heiligste Sache leidet, ist es uns eine große Freude, uns mit Menschen aller Art zu vereinen, die aus allen Teilen der katholischen Welt kommen, um ihre Verehrung als Söhne und Töchter zu bekunden, auch anlässlich des feierlichen Anlasses des Ökumenischen Konzils, das nicht das letzte der großartigen Ereignisse Eures glorreichen Pontifikates sein wird. Aus diesen unwirtlichen Sandwüsten wiederholen wir Euch den Trost jener kindlichen Liebe und jenes unerschütterlichen Glaubens, der uns vor einigen Monaten vor Euren Füßen niederknien ließ, um uns anlässlich Eures 50-jährigen Priesterjubiläums mit der edlen katholischen Jugend Italiens zu erfreuen. Wir möchten Euch trösten in Euren Bitternissen, die Euch so viele unserer verblendeten Brüder bereiten. Wir wollen Euch auch unsere aufrichtigste Treue für die Sache bekunden, die Ihr vertretet und so mutig verteidigt.


[1976]

Getrieben vom göttlichen Willen und Eurem heiligen Wort in so weiter Ferne, und ohne dass sich unsere Verehrung und Liebe verringert hätte, die wir in der Heimat uns rühmen, sie Euch zu geben, können wir vielmehr bekräftigen, dass Ihr jeden Tag für uns eine immer heiligere Person, eine immer größere Überraschung seid und einer immer größeren Liebe würdig werdet. In der traurigen Einsamkeit, die uns umgibt, ist Euer Name die erfreulichste Erinnerung, Euer Bild die angenehmste Begleitung, Eure Lebensgeschichte der häufigste Gegenstand unserer Gespräche. Jeden Tag beten wir für Euch, sprechen wir von Euch, denken wir an Euch, leiden wir mit Euch. Es vergeht keine Nacht, ohne dass unsere Schüler ein Gebet für Euch verrichtet haben.


[1977]

Verehrter Pontifex und König, möge der Himmel Euch noch lange Jahre zum Ruhme der Kirche, zur Verteidigung der Gerechtigkeit, zum Trost der Gesellschaft, als Stütze für die Guten und zum Wohlergehen der katholischen Missionen erhalten, da doch in Euch sich alle geistlichen und sozialen Interessen der armen Menschheit vereinigen. Die ganze Welt schaut heute, ohne es zu wollen, auf Euch. Vor Euch schließlich zittern alle oder auf Euch hoffen sie. Nie ist der katholische Pontifex so interessant für die ganze Welt gewesen wie mit Euch, niemals hat der römische Pontifex Gott auf der Welt so weit vertreten wie Ihr. Wir wünschen Euch, dass Ihr das große Werk des Ökumenischen Konzils mit Erfolg gekrönt erleben dürft, an das Ihr auf höchste Eingebung hin Hand angelegt habt. Wir wünschen, dass Ihr Euch der heilsamen Folgen erfreuen könnt, die wir uns mit Euch von diesem Ereignis erwarten: Bekehrung so vieler auf Abwege geratener Menschen und Neuordnung der in Unordnung geratenen Gesellschaft. Als Zeichen unserer herzlichen Verehrung und Hilfe überreichen wir Euch den bescheidenen Betrag von 25 Lire. Wir versprechen Euch unsererseits schon von jetzt ab unbedingten Gehorsam des Willens und des Verstandes gegenüber den Entscheidungen des Konzils und sind bereit, sie bekannt zu machen und sie auch mit dem Blut und mit dem Tod als Ausdruck der Offenbarung Gottes zu verteidigen.


[1978]

In gleicher Weise bitten wir Sie in aller Demut, anlässlich dieses feierlichen Ereignisses, zusammen mit den Interessen und Bedürfnissen all der anderen Missionen, die Interessen der Missionen des allzu unglücklichen Afrikas zu berücksichtigen, und zwar als jene Menschen, die bisher am meisten unter den trostlosen Umständen leiden und in tiefer Verzweiflung leben. Auch unter den Afrikanern, Heiliger Vater, gibt es Schäflein, die zu Eurer Herde gehören. Es gibt auch Afrikaner, die ein Herz haben, das fähig ist, Euch zu lieben. Unter den Schwarzen - und da können wir gern aus unserer Erfahrung sprechen - hat Gott große Tröstungen für die Kirche und für Euch als seinen Stellvertreter vorbereitet. Die Stunde des Heils scheint für diese doppelt unglückliche Nation angebrochen zu sein. Der bewegende Schrei über sein unglückliches Schicksal hat bereits Gehör gefunden in Eurem väterlichen Herzen. Und wir wünschen uns, dass ein Funken Eurer Nächstenliebe für Afrika sich ausbreite unter den Hirten der katholischen Welt. Davon erwarten wir uns eine kräftige Schar von eifrigen Aposteln und eine wirksame Zusammenarbeit des christlichen Volkes sowie die Verwirklichung des prophetischen Wortes, das, angeregt vom Hl. Geist, das Heil der Schwarzen wie folgt verkündete: „coram illo procident Aethiopes“ [Vor ihm werden die Äthiopier niederknien].


[1979]

Das ist der Wunsch der Missionare, der Schwestern und Lehrerinnen, die die Erziehung der schwarzen Jungen und Mädchen in unseren Instituten und die Schule für Mädchen in Alt-Kairo leiten. Zugleich stellen wir Euch vier neu getaufte Erwachsene vor, die heute der Finsternis des Unglaubens entrissen und wiedergeboren wurden durch das Bad der Taufe. Und das ist auch der Wunsch und das Gebet dieser Neugetauften, die zusammen mit anderen, die ihnen in der Taufgnade vorausgegangen sind, heute zum ersten Mal die hl. Kommunion empfingen, für Euch. Ebenso hoffen die Katechumenen auf den Moment, in dem sie Euch ihren Vater nennen dürfen.

Euer heiliger Segen, den Ihr diesen von heiligen Wünschen erfüllten Herzen erteilt, wird bewirken, dass das erlöste Afrika nicht als letzter Edelstein in Eure glorreiche Krone eingefügt wird.

D. Daniel Comboni

[Es folgen die Unterschriften der Mitglieder der Institute.]


330
Mons. Luigi di Canossa
0
Cairo
9.1869

Nr. 330 (311) AN BISCHOF LUIGI DI CANOSSA

ACR, A, c. 14/70

Kairo, September 1869

Gelobt sei Jesus Christus!

Hochwürdigste Exzellenz,

[1980]

Gott sei Dank ist die große Hitze vorüber. Wir sind mitten im Herbst, und in unseren Zimmern sehen wir auf dem Thermometer 27 oder höchstens 28 Grad Réaumur (34 bis 35 Grad Celsius), und das nur von mittags 12 Uhr bis drei Uhr am Nachmittag. Allerdings spüren wir das bedrückende Schweigen unseres sehr verehrten Vaters und Superiors und Bischofs und Hirten, der uns schon drei Monate lang nicht das geringste Lebenszeichen gegeben hat, nicht einmal durch andere. Ich habe die Gelegenheit von vier feierlichen Taufen benutzt, um Seiner Heiligkeit unserem Papst Pius IX. eine Grußbotschaft und eine bescheidene, aber liebevolle Hilfe unserer drei Institute für die Wiedergeburt Afrikas für das Ökumenische Konzil zu übermitteln. Das alles habe ich unserem verehrten D. Margotti geschickt, damit er es, falls er es für sinnvoll hält, in der Unità Cattolica veröffentlicht. Die vier Taufen habe ich am vergangenen Sonntag, dem Fest der sieben Schmerzen Mariens, mit einem vollkommenen Ablass von 40 Tagen in unserer Kapelle im Haus Heiliges Herz Mariens an zwei über 20 Jahre alte Afrikanerinnen, an eine 25-jährige Muslimin und ein afrikanisches Mädchen von 15 Jahren gespendet. (Kardinal Barnabò schrieb nach Lyon, dass unser Werk nur 40 Tage Ablass in Verona habe.) Bei dieser Gelegenheit empfingen auch einige vor kurzem Getaufte die erste hl. Kommunion. Die Zeremonie der Taufe dauerte drei Stunden, alle weinten. Ich kann die Sehnsucht und das Verlangen nach der Taufe vor allem der drei Bekehrten kaum beschreiben.


[1981]

Nach dem Evangelium hielt ich ihnen eine Ansprache auf Arabisch, ebenso habe ich ihnen vor und nach der hl. Kommunion besinnliche Gedanken auf Arabisch vorgetragen. Unter anderem war auch eine Muslimin anwesend, die gleich bat, Christin zu werden. Aber sie wurde dann von ihren Eltern daran gehindert. Sie besucht unsere Schule. Am vergangenen Montag nahm ich in unser Institut eine afrikanische Frau (Bekenntnis Naturreligion) [Anmerkung: Comboni nennt sie negra idolatra] von 27 Jahren auf, die seit über zwei Monaten den Kontakt mit uns suchte, weil eine unserer Konvertitinnen des letzten Jahres, die inzwischen in Oberägypten ist, einen so starken Eindruck auf sie gemacht hatte.


[1982]

Sie sehen also, Monsignore und unser lieber Vater, dass man ‚Erfolge aufpickt‘, wie man in Verona sagt. Aber die Erfolge werden noch viel zahlreicher sein, wenn wir die 3.000 Franken erhalten, die wir aus Amerika bekommen werden. Kaiserin Carolina von Salzburg sandte mir 150 Fiorini über den Verein von Köln. Aber dieser Gutgläubige von Herrn Girard schickt an alle Kleider und Kultgegenstände, außer an mich. Er schickt diese Dinge denen, die sie gar nicht brauchen, wie zum Beispiel den Armeniern. Vor kurzem schickte er einige Kisten mit Kaseln und Leinentüchern an einen laisierten Priester in Alexandria, der sie sehr billig auf dem Markt verkaufte, um die Fracht zu bezahlen. Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht in einem Brief, den ich ihm vor kurzem geschrieben habe. Schicken Sie uns Ihren Segen und überbringen Sie unsere herzlichen Grüße an Marquese Ottavio.

Nehmen Sie herzliche Grüße entgegen von uns allen und von Ihrem

D. Daniel Comboni