Comboni, an diesem Tag

Da Khartoum scrive (1878) a M. Camperio direttore della rivista "Esploratore":
La scienza e la religione si bacino in fronte, si aiutino a vicenda e producano insieme quel miglioramento, rigenerazione e vera civiltà che deve essere lo scopo a cui mira la scienza.

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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
981
An Kard. Giovanni Simeoni
0
Roma
25.11.1880

N. 981; (939) – AN KARDINAL GIOVANNI SIMEONI
AP SC Afr. C., v. 8, f. 1112
J.M.J.
Roma, 25. November 1880

Durchlauchter Kirchenfürst,

[6153]

Da ich bereits meine Vorkehrungen getroffen habe, meine Niederlassungen für Akklimatisierung und Erprobung in Kairo nach den weisen und umsichtigen Ratschlägen zu organisieren, die mir Eure Eminenz mündlich gegeben hat, bitte ich Sie nun, die peinliche und ungute Situation der soeben erwähnten Niederlassungen mit dem Ortsordinarius zu regeln, das heißt, mit dem Apostolischen Vikar von Ägypten.


[6154]

Deswegen bitte ich Eure Eminenz, jenen Instituten die Privilegien und den Status zu gewähren, die die Heilige Kongregation der Niederlassung der Missionare von Algier gegeben hat, die der berühmte Msgr. Lavigerie im Vikariat von Tunis gegründet hat. Alle in Ägypten gegründeten Niederlassungen wie die der Lazzaristen und der Missionare der afrikanischen Missionen von Lyon haben einen regulären Status. Das Verhalten meiner Institute von Kairo ist seit der Gründung vor 13 Jahren immer im strengsten Sinn des Wortes vorbildlich gewesen. Deswegen gebührt ihnen die gleiche Stellung wie den anderen.

In der Hoffnung, dass diese schon so oft an Propaganda Fide herangetragene Bitte erhört wird, küsse ich den Heiligen Purpur, usw. und verbleibe

Ihr demütiger, ergebener und gehorsamer Sohn

 + Daniele Comboni, Bischof und Apostolischer Vikar von Zentralafrika.


982
An seinen Vater
0
Napoli
27.11.1880

N. 982; (940) – AN SEINEN VATER

ACR, A, c. 14/123

Napoli, 27. November 1880

Kurze Notiz

983
An Kard. Giovanni Simeoni
0
Cairo
05.12.1880

N. 983; (941) – AN KARDINAL GIOVANNI SIMEONI
AP SC Afr. C., v. ff. 1117/1119
Kairo, 5. Dezember 1880

 

Durchlauchter Kirchenfürst,

[6155]

Mit der Gnade Gottes bin ich nach einem heftigen Sturm zwischen Candia und Alexandria mit 27 Stunden Verspätung in Kairo angekommen.

In Alexandria habe ich Msgr. Ciurcia über meine Angelegenheiten informiert, die mit ihm zu tun haben. Er freut sich sehr, wenn die Heilige Kongregation meinen beiden Niederlassungen die Privilegien und den Status gewährt, welche die Niederlassung der Missionare von Algier haben, die Msgr. Lavigerie im Vikariat von Tunis gegründet hat. Er hat mir versichert, dass er selbst in dieser Angelegenheit vor einigen Monaten an Eure Eminenz geschrieben hat.


[6156]

Ich empfehle diese Sache Ihrem großen Wohlwollen.

Ich bitte Sie zudem in visceribus Christi, bald meinem Ansuchen stattzugeben, und mir die Hilfe zu gewähren, um die ich Sie in Rom ersucht habe, damit ich den durch den Bankrott von Brown erlittenen Verlust wettmachen kann. Eure Eminenz wird sich über die reichen Früchte freuen, die Eure große Wohltat im wichtigen und mühsamen Vikariat hervorbringen wird.


[6157]

Gleichzeitig lege ich Ihnen die andere Bitte ans Herz, um die ich Sie ebenfalls in Rom gebeten habe, nämlich Msgr. Ciurcia zu schreiben und ihm mitzuteilen, dass sich Eure Eminenz sehr freuen würde, wenn der polnische Priester D. Vincenzo Jermolinsky (der von 1870 bis 1875 zu mir gehört, sehr aufopferungsvoll in Afrika gearbeitet und den ich wegen Machenschaften meiner Gegenspieler verloren hatte), der jetzt unter den Kopten arbeitet, wieder unter meine Jurisdiktion zurückkehren würde. Dieser heilige Priester arbeitet jetzt in Kairo und wäre froh, wenn ihn Msgr. Ciurcia oder Propaganda einladen würde, zu mir nach Zentralafrika zu kommen. Aber ohne dieses klare Zeichen des göttlichen Willens bleibt er wo er ist, denn er ist wirklich ein guter Mann und voll Opfergeist. Im Sudan haben wir mehr als 2000 Kopten zu bekehren. Es ist ein Unding, dass er als polnischer Lateiner dem koptischen Ritus folgt.


[6158]

Haben Sie Mitleid mit meinem Vikariat, Erhabener Kirchenfürst, das eines der schwierigsten ist. Es gibt nur wenige Priester in der Welt, die allem und sich selbst entsagt haben wie Jermolinsky. P. Felinski von Rom kennt ihn sehr gut, weiß von dieser Angelegenheit und was ich für diesen heiligen Priester getan habe, der unter meiner Leitung die Ausbildung und mühevolle Einführung gemacht hat. Jermolinsky kennt die Schwierigkeiten und die Bedeutung meiner Mission und würde sich glücklich preisen, für Zentralafrika zu sterben. Er ist einer von jenen, die sich voll einsetzen, von den Afrikanern wegen seiner Nächstenliebe verehrt wird und sicher einen afrikanischen Stamm bekehren würde. Schreiben Sie bitte an Msgr. Ciurcia und empfehlen Sie ihn oder sagen Sie ihm wenigstens, dass er Eurer Eminenz eine Gunst erweist, wenn er D. Vincenzo Jermolinsky einlädt, sich mir anzuschließen oder mir nach Khartum zu folgen.


[6159]

Ich habe ihn 1875 wegen einer Intrige verloren, womit aber weder die Kopten und noch weniger die Franziskaner etwas zu tun hatten. Im Gegenteil, ich verdanke alles Msgr. Ciurcia und dem Franziskaner P. Pietro da Taggia, dass ich 1870 diesen fähigen und frommen Mann gewinnen konnte, den ich gründlich in die arabische Sprache und ins Apostolat einführen ließ.

Ich habe mich gefreut, den Apostolischen Visitator der Kopten Hochwürdigsten D. Antonio Morgos kennen zu lernen.

Ich küsse den Heiligen Purpur und verbleibe

Ihr demütiger, unwürdiger und gehorsamer Sohn

+ Daniele Comboni, Bischof

und Apostolischer Vikar von Zentralafrika


984
An seinen Vater
0
Cairo
06.12.1880

N. 984; (942) – AN SEINEN VATER
ACR, A, c. 14/124
Kairo, 6. Dezember 1880
 
Mein liebster Vater,

[6160]

Ich hoffe, dass Ihr in Verona seid. Wir hatten eine sehr stürmische See. Die Wellen waren im Vergleich zu denen, die Ihr in Sestri gesehen habt, wie Öl. Erschöpft von der Eile und den Komplikationen der Reise von Verona, Sestri, Mailand, Rom, Neapel, usw. usw. bin ich seekrank geworden und habe mich mehrere Male ergeben müssen. 30 Stunden vor Alexandria in Ägypten musste der Kapitän das Schiff dem Wind überlassen, d.h. fast bis Tunis zurückkehren. Aber wir sind angekommen. Ich möchte von Euch Post erhalten. Gestern habe ich einen Priester und einen Diakon geweiht und am 8. werde ich noch einen zum Priester weihen. Ich bin dabei, eine Expedition vorzubereiten. Ich hoffe, dass Ihr Weihnachten in Verona verbringt. Wir arbeiten für die größere Ehre Gottes und die Rettung der am meisten verlassenen Seelen der Welt. Gott ist immer mit uns. Betet und Gott wird Euch segnen. In einigen Tagen werde ich zwei erwachsene Afrikaner taufen, einen auf den Namen Luigi.

Schickt bitte unserem Eustachio 30 Franken nach Mailand. Ich werde sie Euch dann zurückgeben. Grüße an Teresa. Betet für Euren Sohn

+ Daniele, Bischof.


985
An P. Giuseppe Sembianti
0
Cairo
06.12.1880

N. 985; (943) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/102
Kairo, 6. Dezember 1880

 

Mein lieber Pater,

[6161]

Ich hoffe, dass mir Propaganda einen kleinen Betrag gewährt. Im Falle einer positiven Antwort habe ich Msgr. Masotti gebeten, diesen Betrag an Euch zu schicken. Ich bitte Sie, ¾ davon an Giulianelli zu überweisen. Den Rest können Sie zurückbehalten. Ich bin noch todmüde von der Reise und habe viel gelitten. Nach Candia ist die Lage wirklich gefährlich geworden. Wir mussten ein Stück zurückfahren und 11 Stunden haltmachen. Aber dann ist mit Gottes Hilfe alles gut gegangen. Durch die tagelange, hektische Arbeit in Rom und Neapel ganz ermüdet, habe ich dem Meer den gewohnten Tribut entrichtet. Gestern habe ich D. Dichtl zum Priester und D. Giuseppe zum Diakon geweiht.


[6162]

Um den 20. herum werde ich nach Suez aufbrechen. Alle erst von Verona angekommenen Schwestern und auch die drei Laien lasse ich in Kairo zurück.

Bitte schicken Sie mir noch ein Dutzend von Ihren Fotografien. Die letzte habe ich dem Jesuitenoberen von Kairo gegeben. Ich möchte, dass Sie sich mit ihm in Verbindung setzen, entsprechend meinen Zielen. Ich segne alle und meinen Vater, usw.

In  Liebe + Daniele, Bischof.


986
An Msgr. Jean François des Garets
0
Cairo
06.12.1880

N. 986; (944) – AN MONSIGNORE JEAN FRANÇOIS DES GARETS
APFL, Afrique Centrale, 10
Kairo, 6. Dezember 1880

 

Herr Präsident,

[6163]

Ich danke Ihnen für die zwei Briefe vom 15. und 17. November, die ich gerade erhalten habe, und für den Betrag von 6.025 Franken, die mir vor sechs Monaten ein Priester von Amiens versprochen hatte, mit der Auflage, 3000 heilige Messen zu lesen. Sie stammen von einer mir unbekannten Frau und sind für mich und meine Missionare bestimmt. Wir haben bereits eine Anzahl davon gelesen.

Am 20. dieses Monats reise ich mit einer Karawane von 14 Personen von Suez ab. In Kairo bleibt der Apostolische Missionar D. Francesco Giulianelli als Oberer meiner Institute für Akklimatisierung zurück, an den Sie ab jetzt das Geld und die Spenden für das Vikariat von Zentralafrika schicken können.


[6164]

Ich bitte Sie, Herr Präsident, nehmen Sie sich dieser schwierigen und mühevollen Mission an und gewähren Sie mir einen höheren Betrag als voriges Jahr, denn ich befinde mich in großer finanzieller Verlegenheit. Schicken Sie mir aus Liebe zu Gott eine bedeutende Vorauszahlung von der nächsten Verteilung.

In Verona habe ich sehr unter Fieber gelitten. Ich spüre auch noch die schrecklichen Prüfungen von 1878-1879. Ich kann nicht mehr als drei Stunden innerhalb von 24 Stunden schlafen, aber trotzdem bin ich voll Energie und fühle mich verpflichtet, meine Arbeit in Zentralafrika wieder aufzunehmen, nachdem ich meine Institute von Verona neu organisiert habe.

Ich nehme keine Missionare an, die nicht bereit sind, sofort zu sterben. Ich vertraue auf die baldige Heiligsprechung von zahlreichen afrikanischen Heiligen, die zur Bekehrung von ganz Afrika beitragen werden.

Ich empfehle meine Mission Ihren Gebeten und verbleibe Ihr ergebener Diener

+ Daniele Comboni, Bischof und Apostolischer Vikar.

 

Übersetzung aus dem Französischen.


987
An P. Giuseppe Sembianti
0
Cairo
10.12.1880

N. 987; (945) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/103
J.M.J.
Cairo, 10. Dezember 1880

Mein lieber Rektor,

[6165]

Ich komme nicht zum Schreiben, da ich Tag und Nacht zu tun habe. Heute Morgen habe ich Ihre geschätzten Briefe erhalten. Aber wie soll ich Ihnen antworten? Ich wollte heute meine Korrespondenz erledigen, musste aber dann mit dem Hochwürdigsten Apostolischen Visitator der Kopten sehr wichtige Angelegenheiten besprechen, usw. Um am 20. nach Suez abreisen zu können, müssen wir alle wie Esel arbeiten. Ich muss auch mein Treffen mit dem Khedive sehr sorgfältig vorbereiten, der mich Morgen um 11 Uhr in Privataudienz empfangen und mit dem ich schwerwiegende Punkte besprechen werde. So wie ich mich Gott empfehle, sollen auch Sie ganz auf das Herz Jesu vertrauen, das Ihnen bei der Leitung sowohl von Sestri als auch von Verona beistehen wird. Der Religionsunterricht allein scheint mir für Sestri nicht genug zu sein, in Anbetracht der Bedingungen jener Gegend. Jedoch was immer Sie tun können, es wird Gott angenehm sein.


[6166]

Seit acht Tagen liege ich Sr. Francesca in den Ohren, damit sie in Kairo vorübergehend das Amt der Oberin übernimmt, bis ich vom Sudan eine neue Oberin schicke. Aber sie will absolut nicht annehmen, obwohl ich sie schon sehr oft darum gebeten habe. Sie beharrt auf ihrer Ablehnung, denn nach ihrer Meinung sei sie 1. zu jung und 2. nicht fähig dazu und 3. würden Neid und Unruhe unter den anderen entstehen, die älter und fähiger sind als sie, wie sie sagt, und 4. ihr das Befehlen nicht liegt. Sie fühle sich glücklich, wenn sie gehorchen kann, auch wenn sie alt wäre, usw. Was soll ich also tun? Faustina zur Oberin zu machen für jene, die besser ausgebildet sind als sie, usw. usw.? Ich habe Faustina gebeten, das Amt vorübergehend zu übernehmen. Sie aber weigert sich und sagt, dass die Piemontesinnen fähiger sind als sie und sie deswegen Angst hat. Zudem hat mir Sr. Vittoria geschrieben, dass sie wegen des zu erwartenden Fieberausbruchs in Kordofan Sr. Eulalia mit einer anderen Schwester nach Kordofan schicken musste.


[6167]

Wenn ich nur drei akklimatisierte Schwestern nach Afrika mitnehme (da ich beschlossen habe, Sr. Amalia in Kairo als Oberin und auch als Schutzengel für die zwei Piemontesinnen zurückzulassen), bedeutet das nur eine Hilfe beim Tellerputzen und in der Küche (Sr. Amalia und die zwei verstehen kein Wort Arabisch). So habe ich mit dem Gedanken gespielt, sechs Schwestern mit Sr. Amalia und die zwei Piemontesinnen mitzunehmen. Das ist gutgeheißen worden, aber ich habe noch nicht entschieden, obwohl Sr. Amalia davon überzeugt ist. Bitten Sie den Herrn, damit er mich erleuchtet, denn bis jetzt sehe ich keinen besseren Weg, als die Piemontesinnen mit Sr. Amalia (im Ganzen sechs) mitzunehmen, auch weil es im ganzen Vikariat tatsächlich keine katholische Mädchenschule gibt.


[6168]

Grüßen Sie meinen Vater. Er soll für mich beten. Grüße an die Oberin und Virginia, von der ich mir viel erwarte, besonders was die arabische Sprache betrifft.

Grüße an den Kardinal. D. Losi spinnt, wenn er behauptet, dass nie Geld geschickt worden ist; er spinnt. D. Giulianelli hat in Kairo vor nicht langer Zeit einen Wechsel von Kordofan von 109 Pfund ausbezahlt. Auch ich will nachsehen. Mit spinnenden Heiligen ohne Kopf zu verhandeln, ist wirklich ein Problem. Ich glaube aber, Sie haben ihn etwas kurz gehalten. Ich werde das Beste von den Vorräten nach Nuba mitnehmen, für Don Fraccaro. Mit den beiden von mir geweihten Deutschen bin ich sehr zufrieden, auch die Jesuiten sind voll des Lobes über sie. Die drei Laien von Verona bleiben in Kairo: der Toskaner, Battista, Domenico, usw.

Grüße an D. Luciano. In Liebe

+ Daniele, Bischof.


988
An P. Giuseppe Sembianti
0
Cairo
17.12.1880

N. 988; (946) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/104
J.M.J.
Kairo, 17. Dezember 1880

 

Mein lieber Rektor,

[6169]

Ich habe Ihren lieben Brief erhalten. Mit D. Tagliaferro brauchen wir viel Geduld. Wir müssen alles etwas in die Länge ziehen (er mag sagen und schreiben, was er will), bis wir ihn dazu bringen, nach Verona zu gehen, mit unserem Hochwürdigsten Vater zu reden, der Herz und Verstand zu rühren und den eisernen Willen von D. Angelo zu brechen vermag, und ihm eine Entscheidung abzuringen (der Hochwürdige Podestà ist bereit, mitzuwirken). Man soll mehr oder weniger Folgendes zu ihm sagen: „Msgr. Comboni setzt sein ganzes Vertrauen auf Sie (D. Angelo); aber wir sind überzeugt, dass die Brüder jederzeit, d. h. der Laie, sowohl die Schwestern als auch die Missionare aus dem Haus drängen können. Msgr. Comboni hat sich entsprechend Ihres Versprechens, ihm das Haus zu schenken, an die Arbeit gemacht.


[6170]

Die Anwälte betrachten die Schenkung als nicht existent, solange sie nicht gesetzlich verankert ist. Ohne diese gesetzliche Grundlage kann Comboni nicht handeln und das Werk in Sestri nicht entwickeln, denn er könnte von heute auf morgen auf die Straße gesetzt werden, etc.“ Sollte andererseits D. Tagliaferro sofort eine wirkliche Schenkung machen, dann müssten wir ganz im Ernst sofort daran gehen, ein bedeutendes Werk zu verwirklichen. Wir müssen ihn also hinhalten.


[6171]

Ich werde ihn mir also mit Briefen warm halten. Lassen Sie sich nicht entmutigen und bereiten Sie qualifizierte Lehrerinnen vor. Die Werke Gottes werden nie ohne große Schwierigkeiten umgesetzt, denn wenn auch alles gut geht, werden wir es immer mit unserem Feind, dem Teufel, zu tun haben, der seine Intelligenz, die er als Engel besessen hatte, nicht verloren hat. Immer mutig voran! Die zwei Häuser von Sestri sind für das Werk von größtem Interesse, auch um die Gesundheit der Oberin zu gewährleisten, usw. usw. Sestri brauchen wir für Zentralafrika. Die Hörner des Teufels und von Tagliaferro (den wir sicher dazu bringen werden, uns Gutes zu tun) sind nicht so stark wie die… und das Haupt Christi. Was hätte ich getan, wenn ich bei der Gründung und Entwicklung der afrikanischen Mission vor dem Teufel Angst gehabt hätte (der sich sowohl der Guten als auch der Bösen bedient), die für den Heiligen Stuhl nur unter meiner Leitung möglich geworden ist. In Verona mögen sie sagen, was sie wollen, aber der Papst und die wirksamsten und besten Missionare des Orients sind überzeugt, dass sie nur der unerschütterlichen Willenskraft des mit Sünden beladenen Comboni Pfuschers zu verdanken ist. Jetzt leuchtet es auch mir langsam ein. Mit der Hilfe der inständigen Gebete der ganzen Welt und des Heroismus meiner angefeindeten Missionare ist es mir gelungen (ich bin ein unnützer Knecht), die dornige Mission am Leben zu erhalten.


[6172]

Ich sehe jetzt ganz klar, dass uns Jesus Christus führt und die mächtige Hand des heiligen Gründers Bertoni zum richtigen Zeitpunkt meinem Werk zu Hilfe gekommen ist, das mit so viel Liebe vom guten Kardinal di Canossa unterstützt wird (ohne dessen Hilfe ich es nicht einmal zum Kuraten an der Scala gebracht hätte). Haben Sie also Mut, mein lieber Pater, machen Sie weiter und lassen Sie sich nicht entmutigen. Mit der Unterstützung des Herzens Jesu (dem ich die Kirche weihe, die ich in Kairo zwischen den beiden Instituten bauen will und am kommenden Weihnachtsfest den Grundstein dazu legen werde; die Fundamente sind bereits ausgehoben), von Unserer Frau vom Heiligsten Herzen Jesu, von unserem lieben Verwalter Beppo, vom Geist und den Ratschlägen unseres verehrten Generaloberen P. Pietro und vom Schutzmantel unseres Hochwürdigsten Bischofs wird uns alles gelingen. Ich habe keine Angst vor der Welt. Es geht ja um die Interessen Jesu und der Kirche. Wir werden zu nicht unbedeutenden Grundsteinen des großen Gebäudes der afrikanischen Kirche, das dornigste aber auch das glorreichste und humanitärste Werk hic et nunc der katholischen Kirche. Setzen Sie Ihr ganzes Vertrauen auf jenen Gott, der uns dorthin gestellt hat, wo wir uns jetzt befinden. Tragen wir das Kreuz, das Instrument, das die Hörner des Teufels und der verrückten Welt gebrochen hat. Immer voran!


[6173]

Ich warte auf den Jesuitenoberen von Syrien, P. Normand, der mit mir sprechen muss. Er ist auch für die Jesuiten von Ägypten verantwortlich. Ich habe den Jesuitenoberen von Kairo und auch den Jesuiten P. Villeneuve gebeten, unseren Häusern in Ägypten beizustehen und sie zu überwachen. Ich habe ihnen Ihren Namen und die Adresse gegeben. Zur gegebenen Zeit werden sie mit Ihnen in Verbindung treten. Um die Jesuiten auf unserer Seite zu haben (von denen wir nur Gutes und Vorteilhaftes empfangen), werde ich den Erzbischof und Apostolischen Delegaten von Ägypten bitten, dass ein Jesuit den beiden Instituten den monatlichen Besinnungstag halten kann. P. Villeneuve habe ich alle Vollmachten übertragen, um in meinen Instituten das Amt des Beichtvaters zu übernehmen. Dem Msgr. Ciurcia werde ich nichts davon sagen. P. Villeneuve soll genauso handeln, soweit er kann.


[6174]

Ich habe D. Giulianelli und Faustina angeordnet (der Lückenbüßerin bis zur Ankunft der Oberin. Sie kann es machen, denn sie hat die zwei Schwestern von Sestri und eine engelgleiche Postulantin von Wien, die von den Ursulinen empfohlen worden ist. Sie werden Faustina sicher gehorchen), mit Ihnen und mit unserer Oberin von Verona in Verbindung zu bleiben, damit die beiden Institute gute Fortschritte machen. Sie müssen mir einerseits über den Werdegang der beiden Institute Bericht erstatten, aber gleichzeitig in allem von Ihnen und der Oberin abhängen. Sie wird tun, was sie kann (damit alles ordnungsgemäß weiterläuft) und Gott wird nichts anderes von ihr verlangen. Ich übernehme die volle Verantwortung über ihre Entscheidungen, die die Institute von Kairo betreffen. Aber in praktischen Angelegenheiten kann sie P. Villeneuve um Rat fragen. Wie auch… es ist mein unumstößlicher Wunsch, dass die Regeln für beide Institute so bald wie möglich erstellt werden (das ist wohl auch der sehnlichste Wunsch von Rom).


[6175]

Haben Sie also Mut und gehen wir an die Arbeit. Sobald Sie die Regeln vorbereitet haben, schicken Sie diese an mich, aber durch P. Villeneuve (der sie durchsehen und von erfahrenen Jesuiten überprüfen lassen muss). Er wird sie mir dann in den Sudan schicken. Sobald Sie die Regeln aufgesetzt haben, unterbreiten Sie diese auch dem ausgewogenen Urteil des Hochwürdigsten P. Pietro Vignola, bevor Sie sie nach Ägypten schicken. Es ist wichtig, dass wir innerhalb eines Jahres oder schon früher die Regeln (zum ausschließlichen Gebrauch der Missionare und Schwestern) drucken und jedem ein gedrucktes Exemplar in die Hand geben können. Die Mitglieder sollen sie während der Probezeit betrachten, den Eid auf sie ablegen und sie annehmen, um Mitglieder der Mission zu werden. Es ist besser, gleich an die Arbeit zu gehen, sofort, denn später werden Sie weniger Zeit dazu haben, denn Gott wird uns sicher viele Kandidaten beiderlei Geschlechtes schicken.


[6176]

Dichtl ist ein sehr gutes Element und auch D. Josef. Sie haben den richtigen Geist, für die Afrikaner zu sterben. Giulianelli ist ein sehr tüchtiger Verwalter, aber als Oberer taugt er wenig, obwohl er sich etwas gebessert hat. Als Verwalter (er war zweiter Angestellter des Papstes in der Verwaltung) ist er eine Perle. Ich wünsche, dass auch Sie sich bei der Buchhaltung und der Zusammenfassung, die Sie mir schicken, an das System von Giulianelli halten, denn es scheint mir wirklich perfekt und sehr einfach zu sein. Ich habe ihn gebeten, Ihnen ein Formular zu schicken. Er wird es nach meiner Abreise tun.


[6177]

Die Schwestern von Kairo, besonders Sr. Amalia, sprechen kein Wort Arabisch. Sie waren erstaunt, als sie merkten, dass die Schwestern Casella und Benamati alles verstehen. Das Gleiche ist von den Schwestern von Zentralafrika zu sagen, die zum großen Leidwesen der einheimischen Händler keinen Unterricht geben. Die Einheimischen jedoch schätzten unsere Schwestern sehr.


[6178]

Am vergangenen Samstag hat mir der Khedive von Ägypten einen großartigen Empfang bereitet. Er hat mir versichert, dass er

1. Dem Hokkomdar oder Generalgouverneur vom Sudan für mich und meine Missionare einen speziellen Empfehlungsbrief ausstellen wird. Der ägyptische Sudan ist nach der gerade gedruckten Landkarte, die die christlichen Schulbrüder beim Unterricht benutzen, fünf Mal größer als ganz Frankreich, denn Frankreich umfasst (nach dem erwähnten Atlas: Cours spécial de Geographie pour l’enseignement primaire Supérieur des Ecoles de France) ungefähr 500.000 km² und Ägypten mit den dazugehörigen Regionen 2.500.000 km². Sie merken, wie wichtig dieses Empfehlungsschreiben ist.

2. Er hat per Telegraph dem Generalgouverneur den Auftrag gegeben, einen Dampfer von Khartum nach Berber zu schicken, um mich abzuholen.


[6179]

3. Er hat den Finanzminister Riaz Pascha und Blum Bascha von Kairo (der mich besucht hat) mitgeteilt, dass mein Geld vom Österreich-Ungarischen Konsul im ägyptischen Schatzamt hinterlegt werden kann und mich die Mudiria in Khartum ausbezahlen wird. Dadurch werden mir von Seiten der sudanesischen Händler mit den Wechseln Unannehmlichkeiten und Betrügereien erspart. Er hat mir zudem gesagt, dass ich ihm jederzeit schreiben kann, denn er weiß und ist davon überzeugt, dass ich die afrikanische Kultur fördere. Er hat sich sehr über meinen geschichtlichen Überblick der afrikanischen Entdeckungen gefreut. Alle Paschas, die Innenminister, usw. der Kriegsminister haben mich begeistert empfangen.

Am 30. fahren wir von Suez ab, zusammen 14 Personen. D. Pimazzoni (er ist ein wahrer Engel, möchte aber nicht in Beirut die Schule besuchen, usw.) reist mit mir ab. In Berber wird er den Talar und die Tonsur erhalten. Er wird unter der Aufsicht von D. Losi und D. Luigi das Studium absolvieren. Ich hoffe, in wenigen Jahren einen erstklassigen Priester zu haben.


[6180]

Was D. Rosignoli betrifft, bin ich noch unentschlossen. Er hat keine großen Fehler. D. Giulianelli hat ihn auf Anraten von D. Pennacchi vielleicht zu streng behandelt. Der Jesuit P. Villeneuve meint, dass der größte Fehler meiner Institute von Kairo der Mangel an Nächstenliebe unter den Kandidaten ist. Ich habe hinzugefügt: und der Mangel an Demut. Er sagte, dass die Grundlage der christlichen Vollkommenheit die Nächstenliebe ist: Diese durchdringt die Werke mit Liebe, usw. Er hält nicht viel weder von Giulianelli noch von Rolleri, denn nach seiner Meinung sind sie zwar fromm aber Egoisten. Er hat mir den Rat gegeben, meine Autorität als wesentliches Element in allem einzubringen. Deshalb habe ich ihn gebeten, mir einige Hinweise niederzuschreiben, wie ich mich im Umgang mit meinen Untergebenen verhalten soll. Er wird mir den Gefallen tun. Gott ist so gut!


[6181]

Nach meinem ehrlichen Dafürhalten ist der Jesuit P. Villeneuve ist ein sehr gelehrter und innerlicher Mensch aber etwas überspannt. Wir werden uns seine guten Eigenschaften, seine Liebe und sein Interesse für mich und unser Werk zunutze machen. Der Obere von Kairo ist klüger und gediegener, aber zaghafter im Handeln als P. Villeneuve. Deswegen ist es gut, dass beide die Regeln durchsehen. Dann gibt es noch einen deutschen Pater, der eine wahre Perle ist.


[6182]

Sobald das Geld von der ewigen Stadt ankommt (dieser arme apostolische Visitator der Kopten hat bis jetzt den Betrag, den ihm Propaganda versprochen hatte und am 15. Oktober in der Kongregation beschlossen worden war), d. h. vom Sekretär von Propaganda, schickt er es gleich an D. Giulianelli und beachtet die Anordnungen, die ich Ihnen im letzten Brief gegeben habe. Ich hätte noch vieles mitzuteilen, muss aber den Brief jetzt zur Post bringen. Um die finanziellen Mittel in Verona brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Beppo ist dort, um Ihnen in Ihren Bedürfnissen beizustehen. Viele Grüße an den Kardinal, an P. Vignola, an die Stigmatiner und die Institute. Ich wünsche allen von Herzen frohe Festtage und ein gutes Neues Jahr. Beten Sie für mich und bitten Sie immer um Gebete für diesen geringsten Diener.

Ihr in Liebe verbundener + Daniele Comboni,

Bischof und Apostolischer Vikar.


989
An seinen Vater
0
Cairo
17.12.1880

N. 989; (947) – AN SEINEN VATER
ACR, A, c. 14/125
Großkairo, 17. Dezember 1880

Mein lieber Vater,

[6183]

Obwohl ich viel arbeite (und ich arbeite für Gott), kann ich jetzt sagen, dass ich ausgeruht und wieder bei Kräften bin. Die Fahrt von Verona nach Kairo hat meinem Kopf und Körper viel Arbeit abverlangt. Jetzt aber fühle ich mich wirklich wohl.


[6184]

Der König von Ägypten hat mir einen großartigen Empfang bereitet und viele Vergünstigungen gewährt. Diese werden unsere Reisekosten verringern und uns innerhalb seiner Besitzungen in Zentralafrika beschützen, die fünf Mal größer sind als Frankreich. Am Weihnachtsfest werde ich zwei einheimische Erwachsene taufen, einen Mann und eine Frau und den Grundstein für die neue Kirche segnen, die ich in Kairo auf dem Platz zwischen den Instituten bauen werde. Der heilige Josef wird sich um die finanziellen Mittel kümmern. Der Platz ist bereits voll von Baumaterial. Betet für dieses Werk. Am 30. reisen wir von Suez ab: der Bischof, vier Priester, sechs Schwestern und fünf Katechisten, im Ganzen sechzehn Personen.


[6185]

Schreibt mir einen langen Brief, besucht Virginia und ermutigt sie. Sie bedeutet eine große Hilfe für mein Werk. Die Schwestern von Kairo sprechen kein Wort Arabisch. Sie staunten nur so, als sie merkten, dass die zwei neuen Schwestern, die ich von Malcesine hierher gebracht habe, bei der arabischen Unterhaltung gut mitkommen. Betet, damit sie heilig wird und zufrieden ist. Grüßt mir Teresa, die Verwandten. Bleibt in Verona mit unserem würdigen Rektor, solange es Euch möglich ist. Der Bankier Brown hat mir geschrieben und mich für seine Unklugheit um Verzeihung gebeten. Er ist von Rom abgereist, ohne es mir mitzuteilen und mich auszuzahlen. Er schrieb mir, dass er mir bis zu 500 Franken zahlen kann, aber nicht mehr, denn seine Unklugheit und sein Fehlverhalten hätten ihn ruiniert. Pace pagati.

Ich segne Euch. Betet für Euren in Liebe verbundenen Sohn

Daniele, Bischof und Apostolischer Vikar.


990
An den Cav. Pelagallo
0
Cairo
20.12.1880

N. 990; (948) – AN DEN CAVALIERE PELAGALLO
ACR, A, c. 15/90
J.M.J.
Kairo (Ägypten), 20. Dezember 1880

 

Mein lieber Cavaliere,

[6186]

Es tut mir sehr leid, dass wir nicht wenigstens eine Stunde in Rom beisammen sein konnten. Ich musste mich nämlich sehr beeilen, um am 27. November mit dem französischen Postfrachtschiff die Reise anzutreten, das mittags vom Hafen von Neapel ausgelaufen ist. Und in der Tat, ich bin am Morgen in Neapel angekommen und habe gerade noch Zeit gehabt, beim französischen Konsulat meine Geschäfte zu erledigen, um meine Karawane aufs Schiff nach Ägypten zu bringen. Meine erste Pflicht ist es, so schnell wie möglich mein Vikariat zu erreichen.


[6187]

Die ganze Geschichte Brown habe ich Ihnen anvertraut. Sie haben die Güte gehabt, sich dieses leidigen Falles anzunehmen (wofür ich Ihnen unendlich dankbar bin), so dass ich darüber beruhigt sein kann. Nie mehr etwas mit Bankiers zu tun haben, sollte es sich auch um Heilige des Himmels handeln. Der einzige Bankier, dem ich voll vertraue, ist mein Verwalter der heilige Josef. Ihm habe ich auch mein Anliegen empfohlen, damit mir Propaganda einen guten Beitrag gewährt. Ja, ich habe ihn an die Wand gestellt, diesen heiligen und braven Verwalter den heiligen Josef, damit mir Propaganda zu Hilfe kommt. E viva Noè!


[6188]

Sollte mich Beppino nicht erhören, drohe ich ihm, mich an seine Frau zu wenden. Da ich eine Novene zur Unbefleckten (ich habe damit die Schwestern beauftragt) und ein Triduum zur Ispettazione del Parto (18. Dezember) gehalten habe, bin ich sicher, dass er mich erhören wird. Mein Verwalter Beppino muss also etwas auf sich geben, damit man bei finanziellen Geschäften nicht bei Frauen Zuflucht nehmen muss, die Männern zustehen. Empfehlen Sie mich unserem guten Freund D. Zitelli, damit er sich bei Propaganda um dieses Anliegen annimmt.


[6189]

Ich habe meine Koffer durchstöbert, aber nur die Briefe gefunden, die ich Ihnen mitschicke. Aber auch im Register von Brown, das Cavaliere Luigioni aufbewahrt (grüßen Sie ihn mir bitte recht herzlich), scheint mein Guthaben von etwa 20.000 Lire auf.

Brown hat mir von Malta aus geschrieben, dass er abreist (ohne zu sagen wohin) und einen Akt von lost of judgement begangen habe!!!, aber dann davon laufen und so viele Priester betrügen!! Ich grüße Sie. Beten Sie für Ihren in Liebe verbundenen

+ D. Comboni, Bischof