Comboni, an diesem Tag

Da Khartoum scrive (1878) a M. Camperio direttore della rivista "Esploratore":
La scienza e la religione si bacino in fronte, si aiutino a vicenda e producano insieme quel miglioramento, rigenerazione e vera civiltà che deve essere lo scopo a cui mira la scienza.

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N° Schrift
Empfänger
Asteriskus (*)
Absender
Datum
991
An Kard. Giovanni Simeoni
0
Cairo
21.12.1880

N. 991; (949) – AN KARDINAL GIOVANNI SIMEONI
AP SA C Afr.. C., v. 8, ff. 1122-1125
J.M.J.
Kairo, 21. Dezember 1880

Durchlauchter Kirchenfürst,

[6190]

Umsonst habe ich bis jetzt auf die Hilfe gewartet, um die ich Sie wegen des Bankrotts von Brown gebeten habe. Mein heiliger Josef lässt mich nie im Stich. Ich hoffe, dass mir die Heilige Kongregation zu Hilfe eilt. Der heilige Josef vermittelt zwischen uns beiden.

Mit Hilfe der klugen Ratschläge der Jesuitenpatres und meines eigenen Bemühens habe ich die Angelegenheiten in Kairo in Ordnung bringen können. Die Patres sind sehr gut zu mir, obwohl ich dessen ganz unwürdig bin, und begleiten mein Werk, das ganz Gott gehört, mit sehr viel Wohlwollen, obwohl es ein dorniges und mühsames Unterfangen ist. Demnächst werde ich Ihnen einen ausführlichen Bericht schicken.


[6191]

In Ägypten, dem wichtigsten Hauptquartier und dem günstigsten Ausgangspunkt für die christliche Wiedergeburt von fast halb Afrika, habe ich mit großer Freude eine neue, sehr wichtige Institution entdeckt, die bis jetzt in diesem klassischen Land gefehlt hat, und für die Bedürfnisse der höheren Klassen und der wohlhabenden Frauen äußerst notwendig ist: nämlich das fromme Institut der Dames de la Mére de Dieu. Es steht unter der Leitung einer sehr klugen Oberin und zeitigt bereits gute Früchte. Es liegt in der Nähe meiner Niederlassungen, weswegen ich es schon mehrere Male besucht habe. Es hat mich beeindruckt. Seine Hoheit der Khedive hat seine Genugtuung darüber ausgesprochen, ein so schönes Institut im Entstehen zu sehen. Er hat seine Ziehtochter zur Erziehung dorthin gebracht und sie zur Prinzessin ernannt. Sie hat mir die Hand geküsst und obwohl erst acht Jahre alt den Mut gehabt, mir zu sagen, dass sie studieren und sich gut benehmen wird. Als ich dann die vor mir knienden adeligen Mädchen im Saal gesegnet habe, hat sie den Mut gehabt stehen zu bleiben.


[6192]

Ich habe auch die katholische Tochter des jüdischen Finanzministers Blum Pascha getroffen, der sich glücklich schätzt, dass seine katholische Tochter von diesen Schwestern erzogen wird. Am meisten jedoch haben die Jesuiten diese Schwestern der Ehre-Legion gelobt, die sie religiös betreuen. Nach ihren Worten sind diese Schwestern vorbildliche Ordensfrauen. Ich teile Ihnen das alles mit, um Ihnen meine Genugtuung darüber auszudrücken, dass meine Schwestern die Frommen Mütter des Negerlandes in der Nähe dieses Instituts wohnen. Sie können von diesen Schwestern nur lernen und von ihrem erbaulichen Beispiel profitieren.


[6193]

Ich habe alle Minister des Khedive von Ägypten besucht, sowohl die türkischen als auch die jüdischen. Einige von ihnen haben mir einen Gegenbesuch abgestattet. Der residierende Minister seiner Apostolischen Majestät Herr Baron Schöffer hat mich bei meiner wichtigen Expedition in allem unterstützt. Den herzlichsten Empfang jedoch hat mir seine Hoheit der Khedive bereitet, ein alter Bekannter von mir. Er hat sich dreiviertel Stunden lang mit mir unterhalten und mir Zigarre und Kaffee angeboten. Er hat sich äußerst zufrieden gezeigt, dass ich ihm schreiben und ihn über Zentralafrika informieren werde (wo er ein Gebiet beherrscht, das fünf Mal größer ist als Frankreich, wie aus dem neuen Atlas hervorgeht, der 1880 in Tours von Mame gedruckt worden ist: Cours spécial de Geographie pour l’enseignement primaire, 342 Seiten, und wie ich immer behauptet habe). Zudem hat er mir versprochen:


[6194]

1. Ein Empfehlungsschreiben an Seine Exzellenz Raüf Pascha, den Generalgouverneur der ägyptischen Besitzungen des Sudans in Khartum vorzubereiten und ihm den Auftrag zu geben, meine Missionare und mich zu beschützen und uns beizustehen, wo immer er kann. Mit Raüf Pascha habe ich schon immer bestens verstanden.

2. Den Generalgouverneur zu benachrichtigen, von Khartum einen Dampfer zu schicken, um mich in Berber abzuholen (um die Strecke mit den Katarakten von zirka 300 Meilen zurückzulegen, für die ich gewöhnlich 20 Tage bis zu einem Monat benötigt habe).

3. Dem Finanzminister den Auftrag zu geben, das Geld der Mission in Kairo entgegenzunehmen und mich von der Mudiria in Khartum auszahlen zu lassen. Das ist ein großer Vorteil, denn auf diese Weise wird die Mission nicht mehr auf wucherische Händler angewiesen sein, Wechsel für die Mission auszustellen und sie in Kairo abzuheben. Der Finanzminister hat mich bereits von den oben erhaltenen Verordnungen benachrichtigt, die er pünktlich ausführen wird.


[6195]

Endlich hat mir auch der fanatische türkische Außenminister ein Firman (Empfehlungsschreiben) ausgestellt, damit alle Autoritäten meiner Expedition behilflich sind und sie von jeder Kontrolle und den Zollgebühren in Suakin und Khartum befreien. Seine Exzellenz der Präsident des Ministerrates und Innenminister Riaz Pascha, ein alter Bekannter von mir im Zusammenhang mit afrikanischen, geographischen Angelegenheiten, hat mir einen weiteren Firman für alle Gouverneure der ägyptischen Monarchie ausgestellt, die bis zu den Nyanzaseen und den Grenzen des Waday Imperiums reichen, und angeordnet, meine Mission und mich in allen Belangen zu beschützen. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, Waffen und Munition mitzunehmen, usw. (was normalerweise verboten ist). In Ghebel Nuba z. B. ist es sehr opportun, bewaffnet zu sein, denn die Baggara und die nomadischen Beduinen neigen zum Stehlen und die Leute zu drangsalieren, usw.


[6196]

Ich hatte beschlossen, von Suez mit dem Rubattino abzureisen, der am 20. Dezember vom Hafen auslaufen sollte. Aber so wie er am 6. ist er auch am 20. nicht eingetroffen, da er zur Bai von Hassáb gefahren ist, ohne in Suakin zu halten. Man ließ mir mitteilen, dass am 6. Januar ein Dampfer auslaufen wird. Aber da mich das heiße Wasser verbrannt hat, habe ich jetzt Angst, auch vom kalten verbrannt zu werden. Deswegen entschied ich mich,  am 31. Dezember mit dem türkischen Dampfer von Suez loszufahren, der mir (dank einer hohen türkischen Persönlichkeit) für 15 Personen einen Preisnachlass von 60% gewährt und nur ein Viertel der Transportkosten für 20 Kisten verlangt hat, die ich nach Zentralafrika mitgenommen hatte.


[6197]

Ich habe die Lage in Ägypten besser angetroffen und finde die Arbeit der Regierung klüger und gemäßigter als früher. Der gegenwärtige Khedive ist ein junger, gutmütiger Mann, der gute Absichten hat und ehrlich ist. Wenn er auch nicht so intelligent und tüchtig ist wie sein Vater oder erster Khedive, der sich jetzt in Rom aufhält, so ist er dafür frei von dessen Bosheit, Falschheit und Korruption, der in Ägypten viel Gutes aber auch viel Schlechtes getan hat. Die Korruption ist ins Uferlose gewachsen. Er hat viele Tugenden gehabt aber auch viele Sünden begangen. Der Fellache ist jetzt sehr zufrieden, da er nur einmal zahlen muss und dafür eine Bestätigung erhält, während er früher für eine einzige Sache mehrere Male zahlen musste und dabei noch geschlagen wurde. Wenn früher alle Mitarbeiter in der Verwaltung gestohlen haben, so ist jetzt die Anzahl der Diebe auf weniger als ein Viertel zurückgegangen.


[6198]

Ich habe festgestellt, dass die Jesuiten hier in Kairo sehr gut arbeiten. Ich habe ihre Schulen besucht und beobachtet, wie sie ihre Schüler, besonders die Kopten, in die Kultur einführen. Nach meiner bescheidenen Überzeugung ist die Anwesenheit dieser Grenadiere des katholischen Apostolats für Ägypten ein großer Segen. Ich kenne Ägypten seit vielen Jahren, bin mit der höheren, mittleren und unteren katholischen und nichtkatholischen Schicht in Verbindung und kenne auch die Freimaurerei sowie den Abschaum und die Elite der ägyptischen Gesellschaft gut. Es hat mich beeindruckt zu sehen, wie sie mit Ruhe, Klugheit und ohne viel Lärm alles merken und überall die Nase hineinstecken. Sie kennen die Probleme und die Situation des ägyptischen Volkes sehr gut. Es sind ihrer nur drei Priester, zwei Scholastiker und drei Laienbrüder: aber sie wissen alles und finden den schwachen Punkt eines jeden heraus, usw. und bereiten den Weg vor, um sie zum Glauben, zu Gott zu führen. Gestern hat mich ihr Oberer zum katholischen Linant Pascha gebracht, der 40 Jahre Minister für öffentliche Arbeiten gewesen war, usw., den ich seit 20 Jahren kenne. Sie bereiten nun den Boden und einen Plan für seine Beichte vor, usw. Er ist 82 Jahre alt, hat Ägypten mit Kindern aller Hautfarben bevölkert aber immer dafür gesorgt, dass alle gleich nach der Geburt getauft wurden, usw.


[6199]

Den Jesuiten wird es sicher gelingen, ihn zu retten. Inzwischen habe ich festgestellt:

1. Dass die Jesuiten trotz der Freimaurerlogen und des europäischen Abschaums, die Ägypten verwirren, vom ganzen Volk, ja sogar von den Türken und allen Orientalen sehr geschätzt werden;

2. Dass sie in kürzester Zeit viele Zuhörer haben würden, wenn sie eine große Kirche hätten, in der sie das Wort Gottes verkünden und Beichten entgegennehmen könnten, denn in Ägypten herrscht großer Hunger nach dem Wort Gottes. Alle würden kommen, um ihnen zuzuhören. Aber vorläufig haben sie nur einen Saal als Kapelle.


[6200]

Entschuldigen Sie bitte, erhabener Kirchenfürst, wenn ich Dinge angesprochen habe, die mich nichts angehen. Ägypten ist der Schlüssel zum halben afrikanischen Kontinent. Ich bin ein einfacher und unwürdiger Arbeiter in Afrika aber die Sache Jesu Christi und die afrikanische Kirche liegen mir sehr am Herzen. Die Anliegen von Zentralafrika, Abessinien, der Galla und des ganzen äthiopischen Hochlands sind eng mit Afrika verbunden, besonders natürlich die religiösen Belange. Ich werde immer wieder zu diesem für mich so wichtigen Anliegen zurückkommen.

Ich wünsche Ihnen frohe Feiertage und ein gutes Neues Jahr. Ich bitte Sie, meine Glückwünsche auch dem Heiligen Vater zu überbringen, dem Sekretär, usw. Ich küsse den Heiligen Purpur und verbleibe Ihr unwürdiger und gehorsamer Sohn

+ Daniele Comboni, Bischof.


992
An Don Vincenzo Marzano
0
Cairo
26.12.1880

N. 992; (950) – AN DON VINCENZO MARZANO
ACR, A, c. 15/57
J.M.J.
Kairo, 26. Dezember 1880
Mein lieber Don Vincenzo,

[6201]

In einigen Tagen werde ich Deine Kirche besuchen, die sehr schön sein soll.

Dieses große Werk bereitet mir Freude. Es gereicht Gott zur Ehre und ist ein neuer Beweis Deines Eifers. Sie ist der Lohn für Deine Mühen (zusätzlich zu jenem, der Dir im Himmel zuteil werden wird). Ich spreche Dir meine väterliche Genugtuung aus. Unter uns gesagt, ich habe eine noch größere Genugtuung erlebt, als ich mit meinen eigenen Augen und Händen feststellen konnte, dass die Welt voll von Schurken ist, die Dich maßlos verleumdet haben.


[6202]

Ich habe in kluger Weise Dir nie etwas davon gesagt in der Hoffnung, dass sie der Lüge überführt würden, was dann tatsächlich geschehen ist, usw. usw., zu ihrem eigenen Hohn und ohne den Frieden Deines edlen Herzens zu trüben, das wie ich Afrika liebt. Das hat mich erneut überzeugt, dass man nicht zuviel auf Heilige vertrauen soll, die essen.

Ich möchte aber nicht, dass Dich das hochmütig macht: wir sind Menschen und es besteht immer die Gefahr, dass wir Dummheiten machen.

Bete lieber für sie zum Herrn (was auch ich tue), lobe die Gerechtigkeit Gottes und danke ihm. Ich bin und werde immer Dein Vater sein.

Ich segne alle! Tuissimus

+ Daniele.


993
Bestätigung
0
Cairo
27.12.1880

N. 993; (951) – BESTÄTIGUNG
ACR, A, c. 26/34 n. 2
Kairo, 27. Dezember 1880
Bestätigung der Segnung des Grundstückes für die Kapelle in Kairo.

994
Notizen
0
Cairo
28.12.1880

N. 994; (952) – BEMERKUNG
ACR, A, c. 22/3 n. 3 und 4
Kairo, 28. Dezember 1880
Notiz zum Kirchenprojekt von Heilig Kreuz.

995
An P. Giuseppe Sembianti
0
Cairo
28.12.1880

N. 995; (953) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/105
J.M.J.
Kairo, 28. Dezember 1880


Mein lieber Rektor,

[6203]

Ich bin so erschöpft, dass ich kaum atmen kann. Die Griechen und besonders die Kopten und tausend Schwierigkeiten und Geschäfte, welche die Ehre Gottes betreffen, usw. haben mich gestern, heute und die ganze Nacht hindurch mit Schreibereien und Arbeiten festgehalten. Gestern früh ist D. Bortolo mit Pimazzoni (ein echter Missionar) nach Suez abgereist, um alles auf den türkischen Dampfer des Khedive zu bringen (der Rubattino hat keinen fixen Fahrplan und verkehrt oft nicht). Ich werde morgen mit den Schwestern, den Priestern und dem restlichen Personal der Karawane aufbrechen. Heute Morgen habe ich in der Schwesternkapelle einen jungen, braven Afrikaner getauft, den Dichtl unterrichtet hat. Er kennt den ganzen Katechismus von Msgr. Valerga in Arabisch und die Geschichte der beiden Testamente. Dichtl ist sehr intelligent und spricht Arabisch, (hat aber wie alle Deutschen keine gute Aussprache), so dass er Katechismusunterricht geben und predigen kann. Ich habe ihn jetzt ganz zu mir genommen zur Ehre Gottes und zum Wohle Afrikas. D. Josef Ohrwalder ist weniger begabt aber mutiger, ist sehr gut, setzt sich ganz für die Mission ein und ist bereit, sofort zu sterben.


[6204]

D. Paolo Rosignoli zeigt geringes Interesse an der Mission, hat wenig Bereitschaft zum Leiden und wenig Liebe zur Tugend. In Kairo hat er Franziskaner, Brüder, Jesuiten und den Apostolischen Delegaten der Kopten bearbeitet, damit sie mich bewegen, ihn in den Sudan mitzunehmen. Ich wollte ihn eigentlich nicht mitnehmen, sondern ihn nach Rom zurückschicken. Er ist ganz verzweifelt und weigert sich zu gehen. Der gute P. Villeneuve ist mehrere Male zu mir gekommen und hat mir Punkte und Bedingungen vorgeschlagen, unter denen ich ihn in den Sudan mitnehmen könnte. Er solle vor mir den Eid erneuern, den er in Rom abgelegt hat, und schriftlich erklären, dass seine Familienangehörigen für die Reisekosten aufkommen, sollte er freiwillig heimfahren wollen, usw. (ein Vorschlag von D. Bortolo).


[6205]

Don Paolo ist mit allen Bedingungen voll und ganz einverstanden, usw. Schließlich bin ich zu den Jesuiten gegangen (zu P. Villeneuve in erster Linie und zu P. Salzani) und habe die Punkte mit ihnen durchdiskutiert und überprüft. Dann habe ich auf den Rat der Jesuiten hin praktisch entschieden, ihn unter meiner Aufsicht mitzunehmen. Die guten Jesuiten bemerkten, dass im Falle von D. Rosignoli sicher gewaltig übertrieben worden ist. Die Brüder und die Franziskaner, die er oft besucht, schätzen ihn sehr. Er hat bei P. Villeneuve die Exerzitien gemacht und eine Generalbeichte abgelegt. P. Villeneuve hat mir gesagt, dass ich ihn mitnehmen kann. Ich dürfe sicher sein, dass die schreckliche und ungerechte Prüfung, die er ertragen hat (denn jener Pennacchi, ohne mich, den einzigen Oberen von Rosignoli vorher um Rat zu fragen, und Kardinal Consolini, im übrigen ein frommer und gelehrter Mann, der sich von Pennacchi an der Nase herumführen lässt, sind deswegen von Propaganda gerügt worden) und zudem in letzter Zeit die Angst, die er nach seiner Ankunft in Kairo auszustehen hatte, da ich ihn nach Frascati zurückschicken wollte, ihm eine große Lehre sein und helfen werden, sich zu bessern, usw. usw.


[6206]

Eine der Anklagen gegen D. Paolo, die D. Bortolo von D. Giulianelli erfahren hatte (dieser ist ein guter, heiliger Verwalter, aber wenig umsichtig und beharrlich in der Leitung eines Instituts), bezog sich auf seine weltliche Gesinnung und seinen Ehrgeiz, weil er Frauenparfüm verwenden soll. Ich ließ mir seine Koffer öffnen und fand acht Fläschchen acque della Scala. Diese Flüssigkeit ist notwendig und hilft gegen Krämpfe. D. Bortolo hat solche mehrere Male an die Schwestern nach Afrika geschickt. Ich erzählte davon den Jesuiten. Die lachten hellauf und sagten: nehmt ihn mit und behaltet ihn unter eurer Führung. Wir hoffen, dass er gut arbeiten wird. Heute Morgen habe ich einen Afrikaner und eine Afrikanerin von 22 Jahren getauft, die bei unserem guten und tüchtigen Prokurator Giuseppe Sciaui wohnt (er sendet Grüße an den Lehrer Gagliardoni, an Msgr. Stegagnini und an D. Bortolo).


[6207]

Im Vertrauen gesagt, das Apostolat in Ägypten ist das Monopol der Franziskaner, die jeden, der nicht zu den Franziskanern des Heiligen Landes gehört, hartnäckig bekämpfen. Ich musste wiederholt beim Apostolischen Delegaten, dem Erzbischof Ciurcia um die Erlaubnis bitten, die zwei Afrikaner zu taufen. Er hat mir nicht erlaubt, den Grundstein unserer Kapelle zu segnen, um den Nachbarn nicht den Vorwand zu geben, die neue Kirche zu besuchen und an der heiligen Messe teilzunehmen. Er hat Glocken verboten, usw. usw. Ich habe mit P. Salzani darüber gesprochen (er ist ein guter und sehr kluger Mann, der erste nach P. Normand, dem Jesuitenoberen von Syrien und Ägypten). Er meinte, ich solle Propaganda darüber informieren, denn es sei nun an der Zeit, Rom darüber zu informieren.


[6208]

Ich bin aber vorsichtig. Ich habe mit P. Salzani einige Abmachungen darüber getroffen. Er hat mich gebeten, mit ihm nach Syrien zu fahren, um mit P. Normand zu sprechen. Ich habe mich immer wieder geweigert, denn ich muss mich so schnell wie möglich in den Sudan begeben. Der Obere P. Salzani hat dann P. Normand nach Beirut telegraphiert. Er hat geantwortet, dass er am Sonntag in Kairo sein wird. Aber ich reise morgen ab. Jetzt geht die Post ab. Ich werde Ihnen von Suez aus schreiben, wenn ich Zeit habe. Dem Kardinal, dem Superior D. Luciano viele Grüße (ich habe die Nachricht vom Tod seines Schwagers erhalten. Ich werde von Suakin aus seiner Schwester schreiben. Mein Beileid!), usw.

In Liebe + Daniele, Bischof.


996
Unterschrift im messregister von Suez
0
Suez
30.12.1880

N. 996 (954) – UNTERSCHRIFT IM MESSREGISTER VON SUEZ
ACFS, Registro delle Messe
30. Dezember 1880

997
An seinen Vater
0
Suez
31.12.1880

N. 997; (955) – AN SEINEN VATER
ACR, A, c. 14/126
Suez am Roten Meer, 31. Dezember 1880

[6209]

In einer Stunde (3 Uhr Nachmittag), heute am 26. Jahrtag meiner Priesterweihe in Trient, reise ich von hier ab (nahe der Stelle, wo der Pharao vorbeizogen war, usw.) nach Suakin. Alle senden Euch herzliche Grüße; wir sind 16 Personen.

In fünf Tagen werden wir in Suakin das Schiff verlassen. Grüße an die Verwandten, Freunde, usw. Es geht uns allen gut.


998
An das werk der glaubensverbreitung von Lyon
0
1880

N. 998 (956) – AN DAS WERK DER GLAUBENSVERBREITUNG VON LYON
APFL, Afrique Centrale, tableau 1880
Jahresende 1880
Statistiken und Verwaltungsnotizen.

999
Liste der ausreisenden missionare
0
1880

N. 999; (957) – LISTE DER AUSREISENDEN MISSIONARE
ACR, A, c. 18/31
Jahresende 1880

1000
An den komtur Moroni Gaetano
0
1880

N. 1000; (958) – AN DEN KOMTUR MORONI GAETANO
„Museo delle Missioni Cattoliche“ 23 (1880), Seiten 519-520
1880

[6210]

Im Februar 1879 besuchten mich zwei hochgestellte muslimische Paschas. Ich empfing sie in meinem Salon von Khartum, während ich einen umfangreichen Artikel Ihres Werkes über Äthiopien und die entsprechenden Artikel über Ägypten und Abessinien usw. studierte. Exzellenz, begann einer der beiden, studieren immer: immer über die Bücher gebeugt. Das stimmt, ich studiere immer, gab ich zur Antwort. Ich studiere eure Geschichte, eure Kriege, eure Verrücktheiten und eure Christenverfolgungen. Agiaib! (das ist erstaunlich!), fügten die beiden Paschas hinzu. Und diese Kriege sind alle in jenem Buch enthalten? Ja, gab ich zur Antwort, hier sind sie alle aufgezeichnet.


[6211]

Zum Beispiel hier in Nubien: alle jene Völker waren katholisch, es gab christliche Bischöfe, Priester und Mönche. Ihr Muslime habt sie getötet und vertrieben, usw. usw. Agiaib! riefen sie aus. Und das steht alles in diesem Buch?“ Ja, erwiderte ich, alles steht hier. Dort seht ihr auch die anderen Bücher des gleichen Autors (ich zeigte auf meine kleine Bibliothek mit den 103 Bänden hin und auf den ersten Band mit dem Inhaltsverzeichnis). „Agiaib“, fügten sie hinzu. Wer hat denn diesen Berg von Büchern geschrieben?“ Eine einzige Person, erwiderte ich. „Unmöglich, sagten sie. Niemand ist dazu fähig, nicht einmal unser Prophet (Mohammed) kann das, sondern nur der Höchste Gott: Allahel aazim fagket“. Es ist ein einziger Mann gewesen, sagte ich. Er ist mein Freund und lebt noch. „Er lebt noch?“ Allah iataual ümroh (Gott erhalte sein Leben). Wisst Ihr wer dieser Mann ist? Fragte ich sie. Es ist ein gewisser Cavaliere Moroni. „Ah, dein Bruder Comboni, erwiderte einer der beiden (Moroni, Comboni)“. Nein, Moroni ist nicht mein Bruder. Wisst Ihr, wer dieser wichtige Mann ist? Fragte ich sie weiter. Er war der Kammerdiener, der Diener des Papstes, der innige Freund des großen Papstes Gregors XVI. „Agiaib, riefen die beiden Paschas außer sich vor Staunen aus! Der Diener des Papstes (Kaddam el Baba) hat das geschrieben und diesen Bücherberg aus seinem Gehirn herausgeholt?“


[6212]

Ja, erwiderte ich. Er war der Diener des Papstes. „Das ist es, fügte Pascha Hassan hinzu: ona scia Allah! Wenn schon der weise Diener des Papstes einen solchen Berg von Büchern zur Welt gebracht hat, wie außerordentlich muss dann die Weisheit des Papstes, seines Herrn selbst sein?!! Wer unter den Sterblichen kann die Weisheit eures Papstes erreichen?“ Erstaunlich! (Agiaib). Niemand außer Gott; nicht einmal der Prophet! Der Papst ist der größte und weiseste der Sterblichen. Keiner unserer Muftis (Hohepriester) weiß ein Tausendstel des päpstlichen Dieners: nur Gott kann das machen, usw.“


[6213]

Sehen Sie, Herr Komtur, welchen Eindruck ihr großartiges Werk auf die zwei Türken gemacht hat. Aber genug davon. Für mich ist der Index ein Vermögen wert. Wenn schon dieser Index dem Autor zur Ehre gereicht, dann noch mehr dem, der ihn gedruckt hat. Der Herr wird Ihnen diesen großartigen Dienst belohnen und zwar schon auf Erden aber besonders im Himmel.

Ich bitte Sie um Ihr Gebet, denn ich habe 100 Millionen von Ungläubigen in meinem Vikariat. Auf Wiedersehen. Beten Sie inständig für mich.

Ihr ergebener und in Liebe verbundener + Daniele Comboni, Bischof von Claudiopolis in partibus infidelium und Apostolischer Vikar von Zentralafrika