Nr. 381 (1154) UNTERZEICHNUNG DER GELESENEN MESSEN
IN SA. CATARINA IN ALEXANDRIa, ÄGYPTEN
ASC, Messverzeichnis
Nr. 382 (358) An BISCHOF LUIGI DI CANOSSA
ACR, A, c. 14/75
Gepriesen seien Jesus und Maria in Ewigkeit, Amen!
Hochwürdigste Exzellenz,
es ist nur billig, den Herrn und unseren guten Verwalter, den hl. Josef, zu loben, der die Afrikaner erlösen will. 20.000 Lire sind keine Ohrfeige. Die Hilfsbereitschaft unserer Freunde von Prag ist bewundernswert. Ich schrieb an Msgr. Bragato, dass wir für den Ankauf und die Renovierung des Hauses Caobelli 20.000 Lire brauchen und fragte deshalb, ob Ihre Majestäten beim Kauf des Hauses mithelfen. Gleichzeitig aber schrieb ich an Negrelli, er möge sich um 20.000 bemühen, obwohl ich in meinem Herzen mit 3.000 Gulden zufrieden wäre. Das gute Jesuskind aber hat uns die ganze Summe vermittelt. Gepriesen sei Jesus! Eure Exzellenz sieht, dass Gott das Werk für Afrika will.
Ich würde vorschlagen, dass Eure Exzellenz den ehrwürdigen Seminarrektor anweist dafür zu sorgen, dass die Mieter ausziehen und dass er nach seinem Gutdünken nach Erhalt des Geldes den Betrag gleich ausbezahlt, da das für uns vorteilhaft ist. Der Rektor ist in solchen Sachen sehr geschickt. Ich glaube, dass uns von den 16.600 Lire, für die er das Haus gekauft hat, ein bedeutender Gewinn bleibt, wenn wir gleich bezahlen. Ich werde inzwischen mit Negrelli in Verbindung treten, um zu erfahren, ob er das Geld direkt nach Verona schickt oder ob ich es in Prag abholen soll. Im letzteren Fall wäre es angebracht, das Geld in Wien bei einem Korrespondenten von Commendatore Trezza zu hinterlegen, von dem es Eure Exzellenz ohne einen Centime zu verlieren erhalten würde.
Jeden Tag bitte ich Gott um 1. Kreuze, 2. gutes Personal, 3. Geld. Und siehe da, der gute Jesus bereitet auch Kreuze zum Wohl des Werkes vor.
Hier kommt gleich eine unangenehme Angelegenheit: P. Stanislao heult jetzt, weil ich ihn, wie er sagt, verraten habe, und er jetzt nach Europa zurück muss. Er schrieb mir einen Brief, der mir großes Herzeleid verursachte. Wir werden wohl beide Männer verlieren, nicht weil wir sie verlieren wollen, sondern weil sie es selber wollen. Vielleicht ist es besser, mit unseren eigenen Werkzeugen zu arbeiten. Es tut mir sehr leid, denn es handelt sich um zwei gute Leute. Ich denke aber mit kühlem Kopf über das nach, was mir Bischof Ciurcia (den ich gebeten hatte, P. Stanislao zu beschwichtigen und ihn zum Bleiben zu bewegen) vor zehn Tagen schrieb: „Erwarte nicht, dass ich auch nur einen einzigen Schritt tue oder auch nur ein einziges Wort verliere, um jemanden zum Bleiben zu überreden, auch wenn er die besten Qualitäten hätte, dem aber die wichtigste fehlt: Er kann sich nicht unterordnen.“
P. Stanislao hat anscheinend von Bischof Ciurcia Briefe erhalten, in denen dem Kanoniker die Erlaubnis gegeben wird, Nonnen die Beichte abzunehmen: er hat das alles Ravignani anvertraut, er selbst wohnt als Gast im Kolleg (so schreibt er mir), bereit auch als Kellermeister zu arbeiten, solange er gebraucht wird. Ich bin der Ansicht, dass es klüger ist, bis zu meiner Ankunft in Kairo weder die Mitglieder, die die Kamillianer allgemein schätzen, darüber zu unterrichten, noch die Vereine (Köln und Wien), zu denen ich positiv über die beiden gesprochen habe.
Nach alledem scheint es mir wichtig, Geduld zu haben und die Dinge mit Ruhe an uns herankommen zu lassen. Wenn im Brief, den Ihnen P. Stanislao schreibt, nichts dagegen spricht, würde ich es für gut achten, dass Eure Exzellenz ihm einen sehr milden und väterlichen Brief schreibt und ihn ermahnt, auf Gott zu vertrauen, denn auch Sie würden sich beim Generaloberen dafür einsetzen, ihn nicht nach Europa zurückzurufen, sondern das Ende der schlimmen Ereignisse in Europa abzuwarten, um dann alles zu regeln.
Ich brauche die nötige Ruhe, die mir Gott in stürmischen Augenblicken immer schenkt, um die Geduld zu bewahren. Der Pater General und der Provinzial der Kamillianer behaupten, dass sie niemanden für Afrika haben. P. Carcereri verlangt, dass wir zwei Kamillianern (nach den früheren und jetzigen Geschichten) ein so wichtiges Werk anvertrauen, und wir, Kanoniker und Priester, ihre Untermieter werden. Es fehlt das Fundament: die Demut. Es gibt auch einen Brief von P. Stanislao an P. Artini: Es würde für Eure Exzellenz hilfreich sein, den Inhalt des beigelegten Briefes von P. Stanislao an P. Artini zu kennen, und sich dann beim Letzteren zu erkundigen, wenn Sie Ihren Brief schreiben.
Tun Sie aber, was Ihnen der Geist Gottes eingibt, denn ein Oberer, der wie Eure Exzellenz von Gott eingesetzt ist, wird von ihm informiert. Der Grund für all das ist jener verfluchte Egoismus von Mönchen und Ordensleuten, der fast alle Orden beherrscht: „Der Orden, dann Christus und die Kirche”. Es ist eine harte, aber unvermeidbare Wahrheit, die bereits in der apostolischen Zeit vorkam und die schon Paulus erwähnt … Das Gute, das getan wird, ist nicht wirklich gut, sagt der Ordensmann, wenn es nicht vom Orden kommt.
Zuallererst kommt die Kirche, dann erst der Orden. Die Orden sind nur die Arme der heiligen Kirche.
Inmitten meines Leids aber bin ich sehr froh, dass Ihr väterliches Herz im Segen von Prag Trost findet. Es werden noch größere Tröstungen folgen, erwarten Sie aber auch noch größere Kreuze, die notwendig sind, um die Dinge nach Gottes Willen zu gestalten.
Ich kam erst heute Abend in München an. In Bozen sagte mir der hochwürdige Prälat, dass sich vier Majestäten in Meran aufhielten, und so fuhr ich gleich dorthin. Nachdem ich jedoch von der Stadt aus auf den Hügel zum Schloss des kaiserlichen Prinzen hinaufgestiegen war, befand ich mich mit dem König von Neapel in einem so warmen Zimmer, dass ich mir danach in der Kälte eine Erkältung zuzog. Nach einer halben Stunde Weges verneigte ich mich (nicht ohne Erfolg) vor der Prinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen, der Tante des Notus von Judäa, und verbrachte mit ihr eine halbe Stunde in einem noch wärmeren Zimmer. Ich musste bei den Kapuzinern von Meran eine Zeit lang das Bett hüten. Anschließend weilte ich einige Tage beim hochwürdigsten Bischof von Brixen in seinem herrlichen Palast, zusammen mit Msgr. Cosi, dem Apostolischen Vikar von Chantong. Dort wurde ich dann mit gutem Feuerholz und Stärkungsmitteln wieder vollständig gesund. Gestern früh hielt ich mich kurz in Innsbruck auf, um die Gräfin Spaur (die 1848 Pius IX. begleitete) zu besuchen und einen meiner Cousins.
Vorläufig erzähle ich Ihnen nichts von den Gefühlen des katholischen Deutschland bezüglich Rom: Ich will mich genauer informieren. Das heißt nicht, dass wir in Verona allem Glauben schenken. P. Curci hat vielleicht eine große Wahrheit ausgesprochen.
Wir vertrauen auf Gott und ruhen in ihm allein. Ich wäre froh, wenn Sie mir den Brief an den Bischof von Passau schicken und die Anzahl der Messen mitteilen könnten, die der Rektor für München gelesen hat. Hier in München habe ich noch mit niemandem gesprochen, außer mit meinem Freund Msgr. Oberkamp, mit dem ich die Hälfte meiner Münchner Geschäfte besprochen habe. Grüßen Sie mir unseren unvergleichlichen und heiligen Seminarrektor D. Vincenzo; tausend Grüße an Graf Ottavio. Gesegnete Festtage und Neujahrsglückwünsche
von Ihrem demütigen Sohn
D. Comboni
Nr. 383 (359) An BISCHOF LUIGI DI CANOSSA
ACR, A, c. 14/76
München, Benediktinerkloster zum heiligen Bonifatius
Gepriesen seien Jesus und Maria in Ewigkeit. Amen.
Hochwürdigste Exzellenz,
ich habe vergebens auf den Brief für den Bischof von Passau gewartet, dem der Wallfahrtsort Altötting untersteht. Ich brauche ihn aber unbedingt. Bis jetzt konnte ich mit der bayrischen Regierung noch nichts abschließen. Der Innen- und Kultusminister war in Versailles und kam erst am 12. dieses Monats zurück. Ich fand Unterkunft bei meinem Freund Haneberg, Benediktinerabt, Universitätsprofessor und bester Arabist der Welt. Er nahm mich wie ein Vater auf. Der Nuntius Msgr. Meglia, Erzbischof von Damaskus, und Abt Haneberg informierten mich über die Laune des Ministers, mit dem ich verhandeln soll.
Minister Luts empfing mich dann sehr höflich und versprach, mir in allem entgegenzukommen. Mit seiner Empfehlung schickte er mich zum Kulturrat Baron Süssmayr. Dieser teilte mir mit, dass es unmöglich sei, Messen für das Ausland zu bewilligen. 1. weil es vom Strafrecht ausdrücklich verboten ist, Messstipendien fürs Ausland zu gewähren. Er zeigte mir vier sehr strenge Paragrafen, die König Maximilian erlassen hatte. 2. Weil die achtzigtausend Messen von Altötting nicht einmal ausreichen, den armen Kirchen Bayerns zu helfen. Nachdem ich aber zu diesem Zweck nach München gekommen sei, riet mir der Ministerialrat, Eure Exzellenz zu ersuchen, dem Bischof von Passau einen Bittbrief zu schreiben und ihn um eine Spende von tausend Gulden für zweitausend Messstipendien zu bitten. Der Bischof wird sich dann um die Zustimmung von Regierungschefs Zwehl bemühen (der Kulturrat schrieb eigenhändig den Namen in mein Notizbuch). Er glaubt, dass Ihrem Gesuch innerhalb dieses Jahres stattgegeben werden wird. In Wien warte ich auf den Brief.
Derselbe Ministerialrat und Abt Haneberg schickten mich zu einer anderen Quelle: einem Münchner Wallfahrtsort, der sich in Zukunft als Manna erweisen wird. Ich stellte mich dem Direktor des Herzog-Krankenhauses vor, dem Abt Meixner, der mich wie einen Bruder aufnahm. Er sagte mir, er habe gerade die letzten Messen nach Stockholm und Hamburg geschickt, werde mir aber eine stattliche Anzahl für meine Rückreise herrichten und ab und zu welche an Eure Exzellenz schicken. Auch der Bischof von Brixen, Msgr. Gasser, wird mir bei einer Rückreise eine Anzahl geben. Ich habe tausend Messen vom Erzbischof von München für Sie, von dem ich heute Morgen 500 bayrische Gulden erhielt, die zu Ihrer Verfügung stehen. Jede Messe beträgt einen Silberfranken und 10 Centimes. Ich habe zehn Blätter mit je hundert Messen. Ich lege ein Modell bei.
Morgen fahre ich nach Altötting, am Montag nach Salzburg, am Mittwoch nach Passau, am Donnerstag nach Linz und am Freitag nach Wien. Obwohl hier in Deutschland niemand erwartet, dass Preußen mit Waffengewalt zu Gunsten des Papstes einschreiten wird, weder der Bischof von Brixen noch der Nuntius, noch der Korrespondent von Unità Cattolica, ein Freund von mir (alle diese sind überzeugt, dass der Papst zu seiner Zeit auf irgendeine Weise befreit werden wird), und trotzdem sagte der Erzbischof von München: „Ich weiß aus sicherer Quelle, dass der König von Preußen ganz entschieden die Haltung der italienischen Regierung Rom gegenüber missbilligt, sie sehr bedauert und etwas für den Papst tun möchte, aber vorläufig kann er nichts tun, vielleicht, wenn der Krieg zu Ende ist.“
Ich schrieb an Kardinal Hohenlohe nach Schillingfürst (Oberfranken) und bat ihn, sich um die Messen von Altötting zu bemühen. Ich besuchte auch seinen Bruder Prinz Hohenlohe, den berühmten Hanswurst, der die Regierungen zu überzeugen suchte, sich beim Konzil einzuschalten. Ich ging zu seiner Frau, Prinzessin Wittgenstein, einer Schwester der Prinzessin von Campagnano, der Frau von D. Mario Chigi: Überall schöne Worte, aber niemand rührte einen Finger. Fiat!
Ich schließe diesen Brief, indem ich meinen Gram mit Ihnen teile, den mir die Briefe von P. Stanislao Carcereri verursachten. Er wartet wohl auf eine endgültige Antwort von P. Guardi, um sofort mit Franceschini nach Europa zurückzukehren. So hat er mir ganz offen geschrieben. Das darf er aber nicht ohne Ihre Erlaubnis, denn Sie sind ja der unmittelbare und direkte Vorgesetzte der Kamillianer. Wir hatten für fünf Jahre geplant. Ohne Ihre Zustimmung dürfen sie nicht abreisen. Geht er aber jetzt, dann habe ich einen weiteren Grund zu behaupten, dass gewisse Ordensleute Esel sind. Um nicht so viel Ärger zu haben, wird es wohl besser sein, mit den eigenen Werkzeugen zu arbeiten. Grüßen Sie mir Graf Ottavio, den Seminarrektor D. Vincenzo.
Es küsst Ihre Hand
Ihr unwürdiger Sohn
D. Comboni
In Passau bespreche ich mit dem Bischof die Angelegenheit von Altötting. In Wien warte ich auf den Brief.
je dürftiger meine Ergebnisse für die Mission sind, desto mehr Erfolg hoffe ich mit Messen zu haben. Verwundete, Häftlinge, Witwen, Waisen, der Peterspfennig, der totale Zusammenbruch des Handels bringen es mit sich, dass man kaum Wohltäter findet. Ich habe bei allen königlichen Prinzen und Prinzessinnen von Bayern und beim König selbst angeklopft, aber nur 200 Gulden erhalten. Ich glaube aber, dass ich mit meinen Predigten und meinen Besuchen beim Ludwigverein an die 1.000 Gulden jährlich für Afrika sichern konnte mit dem Versprechen, alle Jahre einen Missionsbericht zu schicken. Bis jetzt handelt es sich nur um Worte und Versprechungen von Seiten des Vorstandes, bis jetzt habe ich aber nur 300 Gulden zusammengebracht. Ich habe den Betrag nach Kairo geschickt, denn ich werde mit Brandbriefen verfolgt. Ich kann aber nicht verstehen, dass es in dieser prekären Situation passieren konnte, was mir P. Stanislao mitteilte: Gestern (19. Januar) kam der Messwein aus Griechenland an, gekauft und bezahlt für das ganze Jahr. Es handelt sich um 1.584 Oke (mehr als 2.500 Liter) zum Preis von 746 Franken. Gott hat es gefügt, dass mehr als ein Drittel davon vor dem Eingangstor verschüttet wurde. Vor aller Augen barst der Boden eines großen Fasses und wurde weit weggeschleudert.
„Möge allein der Wille Gottes geschehen.“ Msgr. Cosi, Apostolischer Vikar von Chantong, klopfte in Wien an alle Türen der Erzherzöge, aber ohne Erfolg. Msgr. Simor, der Primas von Ungarn, schenkte ihm 300 Gulden. Ich werde auch jenen Monsignore aufsuchen. Bei den Erzherzögen hoffe ich mehr Glück zu haben als Msgr. Cosi. Wallfahrtsorte sind die einzigen Quellen für Messen. Zurzeit gibt es wenig Pilger, da der viele Schnee ihre Andachtsfeiern verhindert. Ich habe aber mit allen Wallfahrtsorten, die ich besucht habe, beste Vereinbarungen getroffen und habe konkrete Versprechungen von Äbten und Wallfahrtsseelsorgern für die Zukunft etc. Einer wird mir jedes Jahr 2.000 schicken. Eure Exzellenz wird sich bei meiner Rückkehr freuen. Bis jetzt aber habe ich (zusätzlich zu den 1.000 Messen von München) nur 500, das heißt 220 österreichische Gulden in Banknoten zu je 44 Soldi vom Wallfahrtsort Maria Plain, von Abt Albert V. von St. Peter in Salzburg. Auch dieser wird uns jedes Jahr welche schicken. Ich habe bereits alles gut überlegt, wie solche Monsignore mit honigsüßen Briefen günstig gestimmt werden können. In Verona werde ich Ihnen alles erzählen.
Meine Diskretion verpflichtete mich, die bischöflichen Briefe für Messen vorzuzeigen und auf ihre Annahme zu drängen. Da ich für die Missionen bitte, ist es nur recht und billig, dass ich alle Dokumente für Messen vorlege, andernfalls könnten sie glauben, dass ich Messspenden für die Mission verwende. Ich habe nur zwei Briefe. Ich bitte Sie, mir noch einmal fünfzehn vorzubereiten und sie vom Seminarrektor unterschreiben zu lassen. Sie sollen aber nicht zu lang sein, sonst werden sie nicht gelesen, sondern eher kurz. Bitte tun Sie es gleich und senden Sie sie mir nach Wien an die Adresse des Apostolischen Nuntius.
Beim Lesen Ihres lieben Briefes, in dem Sie mir mitteilten, dass die beiden in Kairo beruhigt sind, bin ich vom Tod zum Leben auferstanden. Ich weinte vor Rührung und dankte dem Jesuskind (dessen Wunderstatue ich immer bei mir habe. Sie wurde mir von meinen Salzburger Nonnen geschenkt, ist zweihundert Jahre alt, ihr Schmuck ist mehr als 60 Gulden wert. Sie wird der König von Afrika werden). Aber nach einer Stunde las ich die Briefe aus Kairo und bin wieder in meine frühere Traurigkeit zurückgefallen. P. Guardi schrieb an P. Stanislao, dass die beiden ohne Schwierigkeiten sofort nach Italien zurückkehren können, falls es keine Hoffnung mehr für einen Vertrag gäbe, so wie er tausendmal versprochen worden wäre. P. Stanislao hat bereits beschlossen abzureisen, aber nicht vor Ostern.
Vielleicht bringen die Briefe Eurer Exzellenz eine Wendung. Aber wenn ein Ordensmann ein Esel ist, dann hege ich kaum Hoffnung. Entschuldigen Sie, aber mit meinem Vater muss ich offen sprechen. Ich könnte schon überheblich werden. Aber Gott hat mich gelehrt, meinen Nacken vor so vielen Demütigungen, Abtötungen und Ablehnungen zu beugen, so dass mir keine Versuchungen zum Stolz kommen. Gott tut gut daran, andernfalls würde der Esel sein Haupt erheben, und …
Segnen Sie Ihren demütigen und unwürdigen Sohn
D. Daniel
Viele Grüße vom Salzburger Erzbischof, mit dem ich schöne Stunden verbrachte.
auch wenn die Nachrichten von P. Carcereri betreffs der Cousine von D. Falezza übertrieben sein mögen, auch wenn unsere Oberin in Kairo, die dreizehn Jahre lang Oberin des Konservatoriums von Malta, dem Zufluchtsort für unglücklich verheiratete Frauen war, über genügend Energie und Kraft verfügt, eine verrückte Frau im Zaum zu halten, wenn die Cousine von D. Falezza in diesem Zustand wäre, um die Unordnung zu beenden, wenn es wirklich so ist, oder um des lieben Friedens willen mit P. Stanislao, wenn die Unordnung wirklich so groß ist, schickte ich um 14.00 Uhr nachmittags am 6. dieses Monats ich folgendes Telegramm nach Kairo (es kostete 19 Gulden und 10 Kreutzer) an P. Stanislao: „Wenn Ihr es nach Rücksprache mit P. Pietro Compagni für notwendig haltet, dann entfernt sofort in kluger Form die Cousine von D. Michele von den Instituten.“
Die Briefe, die ich vom Seminar aus an D. Michele schrieb (er kann sie Eurer Exzellenz zeigen), berichten ausreichend, dass ich bei dieser Frau, die ich zweimal zusammen mit ihm besuchte, nie eine volle Umkehr feststellen konnte. Jedoch da wir in dieser Welt sind, um auch den Teufel zu bekehren, falls es möglich wäre, und wenn ich überlege, dass ich diese Frau nach Kairo in das Haus des Heiligsten Herzens Mariens schickte, dessen Oberin die Tatkraft eines deutschen Hauptmanns hat und Entschlossenheit zeigt, sobald es ihre Pflicht verlangt, so schien es mir keine schlechte Lösung zu sein, dieser Frau zu helfen. Ich sehe aber nicht, dass unser Institut bloßgestellt werden könnte, nur weil sich diese Frau schlecht benimmt.
Vor einiger Zeit schrieb ich an P. Stanislao und an die Oberin, sie zu überwachen und nicht außer Haus gehen zu lassen, sondern ihr nur zu erlauben, auf der Terrasse oder im Garten spazieren zu gehen: Wenn sie aber unbedingt weggehen will, dann soll sie entlassen werden. Ich verstehe nicht, warum der Apostolische Vikar alarmiert werden soll und vielleicht auch die Ordensleute, weil das Institut eine Sünderin aufgenommen hat, die von mehreren Schwestern überwacht wird. Arme Welt, wenn uns solches erschrecken sollte.
Unser P. Stanislao hat gute Eigenschaften: Aber er hat noch wenig Welterfahrung, bei manchen Anlässen ist er noch wie ein Anfänger. Deswegen habe ich ihn immer wieder mit Worten und dem Beispiel ermahnt, vor wichtigen Entscheidungen immer die Gefährten und P. Pietro zu Rate zu ziehen. Ich bitte Sie, in dieser Angelegenheit zu beten, die ich meinem lieben König von Afrika anvertraut habe, den ich bei mir habe.
Der Apostolische Nuntius lässt Sie grüßen. Vorgestern speiste ich mit ihm. Gestern schenkte mir der gute Mann 100 Gulden mit der einzigen Auflage, für ihn zu beten.
Beten Sie, Eure Exzellenz, (Grüße an Graf Ottavio, an D. Vincenzo, Perbellini, den Vikar)
für Ihren demütigen und ganz unwürdigen Sohn
D. Daniel Comboni
Nr. 386 (362) AN BISCHOF LUIGI DIE CANOSSA
ACR, A, c. 14/79
Gelobt seien Jesus und Maria in Ewigkeit. Amen.
Hochwürdigster Bischof,
ich bitte Sie inständig, mir per Post das bekannte Büchlein von P. Curci zu schicken, in dem steht, dass der Heilige Stuhl von Preußen nichts erwarten soll, und das in Italien so viel Aufsehen erregt hat. Es ist für seine Hoheit den Fürsten von Modena, der es unbedingt lesen will. Heute hat er mich gebeten, es ihm zu besorgen. Da er mir eine Unterstützung gewähren wird und ein wichtiger Wohltäter ist, möchte ich ihn zufrieden stellen. Ich hoffe, dass Sie es mir gleich schicken werden, an den Dominikanerkonvent, wo ich wohne. Ich werde mich bemühen, für Eure Exzellenz ein anderes Exemplar aufzutreiben. Der Fürst von Modena lässt Sie grüßen. Er ist ein guter Katholik. Unter den Erzherzögen Österreichs herrscht eine große Abneigung gegen den Kaiser von Deutschland und Preußen, aber viel Sympathie für Frankreich, das jetzt ohne Bonaparte und Patronin dasteht. Man hofft, dass Gott, so wie er das französische Kaiserreich bestraft hat, in Bälde auch dem hochmütigen Despot und Koloss Deutschland eine große Lektion erteilen wird. Hier herrscht große Angst, dass der stolze preußische Monarch in Österreich Unruhe stiften könnte.
Das genügt für heute, ich habe nämlich keine Zeit. Ich erhielt die zwölf Bittschriften für Messen. Ich warte mit Ungeduld auf das Büchlein von P. Curci. Eurer Exzellenz wird es gelingen, es mir so bald wie möglich zu schicken.
Es bittet um den Segen
Ihr ergebener Sohn
D. Daniel Comboni
Apostolischer Missionar
Ein Italiener schenkte unseren Instituten von Kairo ein Grundstück, das zehn Minuten von Kairo entfernt liegt und einen Wert von 6.000 Franken hat. So steht es in dem Brief, den ich gestern erhielt. Einzelheiten sind mir noch nicht bekannt.
als gebrechlicher Veteran der schwierigen Mission von Zentralafrika, der bereit ist, tausendmal sein Leben für hundert und mehr Millionen Schwarzafrikaner hinzugeben, die in jenen sengend heißen Regionen noch immer in der Nacht des Heidentums leben, habe ich auf Einladung des Heiligen Stuhles den Plan für die Wiedergeburt Afrikas entworfen. Dabei verfolge ich das Ziel, den Glauben und die Zivilisation unter jenen Stämmen dauerhaft zu verankern, im Einklang mit dem großherzigen Vorhaben, mit dem Eure Majestät jene erhabene Mission fördert, und sie mit Ihrem mächtigen, kaiserlichen Schutz begleitet. Auf der Basis dieses Planes habe ich in Ägypten mit Zustimmung des Heiligen Stuhles drei Institute für Afrikaner gegründet, im beigelegten Plan für die Wiedergeburt Afrikas ist von ihnen die Rede, um afrikanische Jugendliche beiderlei Geschlechtes im Glauben, der Moral, den Wissenschaften und im Handwerk zu unterrichten, damit sie nach ihrer Ausbildung in ihre Heimatländer zurückkehren, um Boten des Glaubens und der Zivilisation für ihre Landsleute zu werden, unter der Anleitung von europäischen Missionaren, die sich in Ägypten bereits dem Klima angepasst haben.
Von dieser hilfreichen Institution können das Heil und die Zivilisierung Afrikas, wo ein Zehntel der Weltbevölkerung lebt, abhängen. Um Priester, Schwestern, Katechisten, Handwerker, schwarze Lehrerinnen und die einheimischen Schüler beiderlei Geschlechtes in den drei bereits bestehenden Instituten unterzubringen, muss ich jedes Jahr 2.400 Gulden als Miete für drei Häuser bezahlen, da ich selbst über kein Gebäude verfüge. Angesichts der heutigen schwierigen Zeiten tue ich mich sehr schwer, für den Unterhalt der drei Institute aufzukommen. Vor dem Thron Eurer Majestät kniend, dem Hohen Schutzherrn Afrikas, bitte ich inständig und mit Tränen in den Augen das großzügige Herz Eurer Majestät um eine Unterstützung für den Bau der Hauptniederlassung für die Afrikaner in Kairo. Ich verfüge bereits über den Baugrund, fünf Minuten vom Bahnhof entfernt, sowie über etwas Baumaterial und Lebensmittel für die Institute.
Schwierig, großartig und überaus wichtig ist das heilige Werk, dem ich mich geweiht habe. Mit der Hilfe Gottes und unter der glorreichen österreichischen Fahne, die über das weite Afrika, das zweimal so groß ist wie ganz Europa, wehen wird, werden wir erfolgreich sein. Meine mutigen Missionare und ich scheuen weder Gefahren noch Schwierigkeiten, Leiden und Schweiß. Wir werden bis zum Tod in diesem humanitären Unternehmen für Religion und Zivilisation ausharren.
Ich lege das ‚Postulatum pro Nigris Africae Centralis‘ bei, das von Seiner Heiligkeit Papst Pius IX. dem Vatikanischen Konzil vorgelegt wurde. Im Vertrauen darauf, dass meine demütige Bitte erhört wird, knie ich ehrerbietig vor Eurer kaiserlichen Majestät.
D. Daniel Comboni
Apostolischer Missionar von Zentralafrika
Gründer und Oberer der Institute
für Schwarzafrikaner in Ägypten
ich bin noch tief gerührt von der großen Versammlung der Erzbruderschaft St. Michael im großen Saal vom Sophienbad (so groß wie die Kirche S. Nicolò mit 28 Tribünen). Nach dem Mittagessen mit dem Apostolischen Nuntius betraten wir den Saal, der sich mit den höchsten Vertretern des Wiener Adels gefüllt hatte, wo die Prinzen, Fürsten, Grafen und Prinzessinnen sich eins waren in der Liebe zum Papst. Nur wenige Bischöfe und Priester sprechen mit solcher Inbrunst und Liebe über die Anliegen der Kirche und des Papstes wie die Redner dort. Sie sprachen sich öffentlich dafür aus, dass Österreich den Papst befreien soll, dass Österreich einmal groß war, weil es katholisch war. Jetzt ist es in Gefahr, weil es sich von seinen Traditionen entfernt hat. Es ist nun an der Zeit, dass der Kaiser, den der Papst sehr schätzt, mit gleicher Liebe antwortet. Der Präsident sprach wie ein Engel. Weiterhin sprachen Prinz von Fürstenberg, Bruder des Erzbischofs von Olmütz, Prinz Altgrave von Salm-Clary, Czerny, Dr. Graff aus Innsbruck und Graf Brandis, Präsident der Katholischen Gesellschaft von Oberösterreich. Die Versammlung, die vier Stunden dauerte, schloss mit dem Päpstlichen Segen, den der Apostolische Nuntius erteilte. In Wien gibt es hervorragende Katholiken.
Der Kardinal von Wien überreichte mir einen ansehnlichen Geldbetrag. Ich erhielt einen weiteren Brief, der das, was ich Ihnen über Amerika geschrieben hatte, bestätigt. Die Briefe aus Kairo sind beruhigender. Es scheint, dass Mutter Caterina Valerio das Institut freiwillig verlassen will. P. Stanislao sagt, dass sie eine wahre Nervensäge sei. Unter anderem hätte sie ihren Landsmann aus Montorio, Domenico, dazu gedrängt, das Institut zu verlassen und sich den Franziskanern anzuschließen.
Tausend Grüße von allen vier Grafen Thum, das heißt von Francesco, Costantino, Leone und Federico. Dieser lag einen Monat lang im Bett, da er auf dem Eis ausgerutscht war. Der Fürst von Modena war eher knauserig: Er gab mir 300 Gulden. Aber Gott wird Sorge tragen. Zusätzlich zu den bereits nach Kairo abgegangenen Napoleondor, schickte ich heute Morgen noch einmal 25 durch das Außenministerium.
Gestern hatte ich einen glücklichen Tag, weil ich mit dem hl. Josef Klartext sprechen konnte. Ich bin mir bewusst, dass man mit diesem guten Heiligen mutig umgehen muss. Der Kanoniker Graf Coudenhove (geboren in Verona 1819) rät mir, nach Amerika zu gehen, wo er als Missionar gearbeitet hat. Er sagte, dass ich dort mit den interessanten Berichten über unsere Mission in englischer und deutscher Sprache ohne weiteres 100.000 Taler sammeln kann. (Das ist viel Geld!) Aber zuerst müssen wir sehen, wie die Männer in Ägypten zurechtkommen. Ich muss wohl selbst dorthin fahren. Inzwischen aber beten Sie, erheben Sie die Arme und
segnen Sie Ihren unwürdigen Sohn
D. Daniel Comboni
Ich schicke Ihnen ein Bild der Muttergottes von Altötting mit dem wunderbaren Schleier, das Gnaden austeilt. Grüße von D. Carlo Tomezzoli, dem ich eine Kopie Ihrer Messbriefe gab. Er wird versuchen, welche aufzutreiben. Jedes Jahr schickt er 200 oder 300 übrige Messen an die italienische Kirche. Er sagte, darüber werde er direkt mit Eurer Exzellenz sprechen.
Im Dominikanerkloster wohnt auch Msgr. Pelami, der zukünftige Obere des Seminars für die Auswärtigen Missionen in Rom. Er wird nach Ostern nach Verona kommen. Er war im Konklave, als Pius IX. zum Papst gewählt wurde. Wir haben enge Freundschaft geschlossen. Er ist ein aufrechter Mann. Ich würde mich freuen, wenn Sie ihn während seines Aufenthaltes in Verona gut aufnehmen und im Seminar unterbringen würden oder dergleichen. Er ist ein enger Freund des Nuntius. Viele Grüße an Graf Ottavio, D. Vincenzo, Msgr. Generalvikar, Msgr. Perbellini etc.
D. Daniel
Sollten Sie das Geld für die 1.500 Messen sofort brauchen, lassen Sie es mich wissen. Es sind:
Sobald ich Wien verlasse, hoffe ich, mehr zu bekommen.
endlich erfuhr ich gestern etwas über den Weg meines Bittgesuches, das ich persönlich Seiner Majestät übergeben und das er mit großem Wohlwollen entgegengenommen hatte. Da ich in meinem Brief Seine Majestät um Unterstützung für meine Hauptniederlassung in Kairo gebeten hatte, leitete Seine Majestät das Gesuch mit seinem positiven Gutachten an den Außenminister weiter, um die Meinung seines Agenten und Generalkonsuls von Ägypten zu erfahren; um herauszufinden, wie hoch die Ausgaben für das Gebäude sein würden. Der Außenminister sollte dann dem Kaiser einen Gesamtbericht vorlegen. Ministerialrat Gagern vom Auswärtigen Amt und der Chef des kaiserlichen Kabinetts, Ministerialrat Braun, arbeiten auf Hochtouren zu unseren Gunsten. Alle scheinen uns gut gesinnt zu sein, denn ich habe mich von hochrangigen Persönlichkeiten empfehlen lassen.
Der gute Ausgang hängt aber zum größten Teil vom Bericht des österreichischen Generalkonsuls von Ägypten ab. Da dieser dann seinerseits mit dem Apostolischen Delegaten Bischof Ciurcia Verbindung aufnehmen wird, habe ich beiden geschrieben und sie um ihre Empfehlung gebeten. P. Stanislao habe ich aufgetragen, diese Angelegenheit so gut als möglich in die Hand zu nehmen und die Wichtigkeit des uns geschenkten Baugrundes hervorzuheben. Ich glaube, eine entsprechende warme Empfehlung Eurer Exzellenz an Bischof Ciurcia würde von großem Nutzen sein. Ich bitte Sie deshalb, noch vor dem 25. dieses Monats einen schönen Brief an Bischof Ciurcia zu schreiben, denn auf diese Weise kann der Brief noch mit dem Dampfer von Brindisi abgehen, um am nächsten Samstag anzukommen. Es würde uns ein gutes Stück in unserem heiligen Werk weiterbringen, wenn wir einen Betrag von 10.000 oder 15.000 Gulden für das Haus in Kairo erhalten würden. Wenn Sie den Brief nach Alexandria via Brindisi am Samstag bis Mitternacht abschicken, wird er rechtzeitig in Brindisi ankommen.
Legen Sie Bischof Ciurcia unsere Institute ans Herz. Sobald der Bericht des Konsuls von Ägypten Wien erreicht, muss jemand beim Außenministerium garantieren, dass mich der Kaiser direkt oder durch Beust dem Vizekönig von Ägypten wärmstens empfiehlt. Dann werden wir auch den Khedive (den die Unità Cattolica als böse bezeichnet) dazu bringen, viel für unsere Institute zu tun. Der böse Mann wird die Sache ernst nehmen, denn er ist großherziger als irgendein europäischer Herrscher.
Ich konnte Beust treffen. Er las den Plan mit großem Interesse auf Deutsch und sagte zu mir: Das ist sehr interessant. Er redete mit mir wie ein Katholik, obwohl er nichts glaubt. Grüßen Sie mir den Seminarrektor. Da sich alles in die Länge zieht, werde ich Ihnen 220 Gulden für 500 Messen schicken, die vom Prälaten Msgr. Albert V. Eder, dem Abt des Benediktinerklosters St. Peter in Salzburg, stammen. Nächste Woche können Sie ihm auf Italienisch schreiben, um ihm zu danken und zu bitten, auch in Zukunft welche zu schicken.
Ich küsse Ihre Hände.
Segnen Sie Ihren armen, unwürdigen Sohn
D. Dan. Comboni
Nr. 390 (366) AN DON FRANCESCO BRICOLO
ACR, A, c. 14/24
[W.J.M.J.]
Mein liebster und sehr geschätzter D. Francesco!
nichts oder zu viel. Ich denke, dass es einen langen Brief bräuchte, um mich verständlich zu machen: aber fiat. Es ist wichtig, dass Sie ihn gut verstehen. In diesem Kloster, das mir in höflicher und großzügiger Weise Gastfreundschaft gewährt hat, wohnt ein wichtiger und gelehrter Prälat, der mich gebeten hat, ihm in einer Angelegenheit zu helfen. Aus Gründen der Freundschaft und wegen vieler anderer Motive, die ich nicht zu erwähnen brauche, muss ich Erfolg haben. Auf jeden Fall muss man erreichen, was dieser überaus würdige Monsignore vorhat, was auch immer diese Idee für einen Eindruck machen könnte.
Dieser Herr, dem diese Angelegenheit sehr am Herzen liegt, ist ein ausgezeichneter Katholik, hat großes Wissen und ist fromm. Er hat in vielfacher Weise besonders die Sache des Papstes und die Grundsätze des Evangeliums mit Hilfe der katholischen Presse verteidigt und sich für die Kirche, den Katholizismus und die Wahrheit besonders in Österreich sehr verdient gemacht. Es handelt sich um Monsignore Sebastian Brunner, Apostolischer Protonotar der Heiligen Römischen Kirche, infulierter Prälat, Hausprälat seiner Heiligkeit, Doktor der Theologie und Philosophie, Berater des Konsistoriums der Erzdiözese Agram, Dekan der Philosophie-Doktoren an der Universität von Wien, Mitglied der theologischen Fakultät von Salzburg, Mitglied der Accademia Tiberina, der Universität Sapienza und der Arcadia Accademia in Rom. Mit all diesen Titeln, die laut Aussage der gelehrtesten Männer von Wien alle wohlverdient sind, geht es Msgr. Brunner, wie ich glaube, um eine gute, nützliche und würdevolle Sache, die es verdient, von guten Menschen unterstützt zu werden. Es ist klar, dass der ehrbare Monsignore alle Auslagen übernehmen wird.
Die Gründe für dieses Gesuch finden sich in Anhang A. Es handelt sich um einen verehrungswürdigen, sehr gelehrten Bischof einer großen Diözese, dem vom Vorstand der Universität der Doktorgrad in Theologie ‚ad honorem‘ verliehen werden sollte. Die Titel dieses sehr gelehrten Bischofs sind mehr als genügend und brauchen hier nicht aufgezählt zu werden. Nun gilt es, die entsprechenden Schritte zu tun und in Padua alles Notwendige vorzubereiten, um das Ziel zu erreichen. Nachdem ich gerade keine Vertrauensperson habe, der ich diese Angelegenheit übergeben könnte, wende ich mich an Sie. Sie wohnen ja in der Nähe von Padua und kennen in Vicenza Monsignori und Gelehrte, die helfen könnten. Sollte dieses Vorhaben möglich sein (ich glaube, für die Universität von Padua müsste es eine große Ehre sein, dem großen Bischof einer großen Diözese einen Titel zu verleihen, den sie an einfache Priester vergibt), dann wird Monsignore Brunner ins Venezianische reisen, um vorzusprechen, zu handeln und zu verhandeln. Nachdem dieser in Wien eine sehr einflussreiche und hochgestellte Persönlichkeit ist, könnte dieser gelehrte und angesehene Monsignore Ihnen als Freund in Ihren Angelegenheit zu Diensten und behilflich sein, um dann anderen zu helfen. Von meinen Angelegenheiten will ich jetzt nicht sprechen. Ich möchte nur erwähnen, dass in Verona der Palazzo Caobelli für das neue Missionsseminar für eine schöne Summe Napoleondor bereits gekauft und bezahlt worden ist.
Viele Grüße an den Bischof, den ich, wie besprochen, informiert habe. Grüße an alle im Seminar.
In Liebe
D. Dan. Comboni