ich hoffe, Sie haben vor zehn Tagen meinen letzten Brief erhalten. In diesem wiederhole ich all das, was ich Ihnen in jenem Brief schon gesagt habe. Meine Gefühle für meinen Vater, dem ich alles verdanke, sind die Gleichen geblieben. Jetzt erzähle ich noch mehr, nämlich, dass ich am Donnerstag durch die Vermittlung des Kardinals Barnabò vom Heiligen Vater gerufen worden bin. Ich war eine Stunde und zehn Minuten bei ihm. Ich wurde in seinem Schlafzimmer empfangen und sprach drei Viertelstunden über den neuen Plan. Dann verlas ich einen wunderschönen Brief, den die kleine Metilde di Canossa dem Papst geschrieben hat. Was für wunderschöne Gedanken hat dieses engelgleiche Kind zum Ausdruck gebracht. Der Papst hatte sehr große Freude daran. Er beauftragte mich, ihr seinen Segen zu bringen.
Ich sprach lange über Sie, mein lieber Superior, über das Institut und über die Paramente. „Wie geht es meinen lieben alten Mazza?“ fragte mich der Hl. Vater. „Sagt ihm, dass ich ihn liebe und von Herzen gern segne etc.“ Als wir dann von den Paramenten sprachen, sagte er: „Wunderschön. Ich sage Euch, dass ich noch nie eine so großartige Arbeit gesehen habe. Der Kardinal hatte es im Sommer in S. Filippo angezogen und es ein wenig verschwitzt. Er ordnete an, dass man es im Sommer nicht mehr verwenden soll, um es nicht zu beschädigen. Ich will, dass es im Päpstlichen Palast als wertvolles Stück der Kunst aufbewahrt wird. Ich schicke meinem guten Mazza einen besonderen Segen.“ Der Papst liebt das Institut, vor allem dessen seinen Oberen.
Was Afrika angeht, so freut es mich zu sehen, dass meine Vorstellungen vom Papst wohlwollend aufgenommen wurden. „Ich bin glücklich darüber“, sagte er, „dass Sie sich mit Afrika beschäftigen. Gehen Sie jetzt nach Paris und stellen Sie den Plan dem Vorstand des Werkes der Glaubensverbreitung vor. Dann wird Kardinal Barnabò je nach der Hilfe, die Frankreich Ihnen gewähren wird, ein Rundschreiben an alle Apostolischen Vikare und Präfekten versenden und das Dekret der Approbation ausstellen. Ich beauftrage Sie, sich zu überlegen, wie alle anderen Institute und Gesellschaften in den Plan hereingenommen werden können. Ich gebe ihnen meinen Segen. Labora sicut bonus miles Christi [arbeite als guter Soldat Christi]“. Diese letzten Worte klingen noch in meinem Herzen nach. P. Rossi, der Beichtvater von Antonelli, Kardinal Barnabò und viele andere haben mir gesagt, dass mein Plan das einzige Mittel sei, um den Glauben im Inneren Afrikas einzupflanzen.
Mein geliebter Superior! Ich habe keinerlei Verdienst dabei. Als ich nach Rom kam, träumte ich nicht einmal vom Plan. Die Vorsehung hat meinen Geist und mein Herz geführt. Ich hätte meinen Oberen um Rat fragen sollen, bevor ich irgendetwas anfing. Aber der Gedanke, dass ich mit einem Brief wenig erreicht hätte und der Obere umsichtig vorgeht und mir sein Urteil erst nach längerer Zeit gegeben hätte, ließ mich dem Drang meines Herzens folgen. Es scheint mir, dass ich es so richtig gemacht habe. Außer dem Guten, das mein Plan für Afrika bringen wird, wird er die Unternehmungen in Afrika für Jahrhunderte ordnen, aber als Nebenwirkung wird er auch Ihren Plan verwirklichen. Dann versicherte mir am Freitag der Kardinal Barnabò, dass er nach dem Abkommen, das ich in Paris schließen werde, die Errichtung von zwei Apostolischen Vikariaten oder Präfekturen unterzeichnen wird, und eines davon wird er nach meinem Wunsch dem Institut Mazza anvertrauen. Da Don Beltrame ganz allgemein die Gebiete der Dinka, Agnarquai etc., die er erforscht und gut beschrieben hat, gefielen, kann ich veranlassen, dass dem Institut das Gebiet östlich des Nils zugeschrieben wird. Aber darüber möchte ich zuerst Ihre Ansicht hören. Ich bin sicher, dass das Institut mit meinem Plan viele Leute bekommen wird. Mit der Mission wird sich das Institut für immer erhalten.
Ich habe hier einen deutschen Brief, den ich vor drei Wochen von einem Mitglied des Komitees in Wien erhielt. Darin heißt es: „Wenn Sie der Mission nicht zu Hilfe kommen, wird sie zusammenfallen.“ Ich war mir nicht ganz sicher, und so ließ ich das Komitee den Kern meiner Absichten wissen. Der Kardinal und P. Lodovico haben mich über ihren Briefwechsel mit Wien informiert. Ich werde mit ihnen mündlich darüber sprechen. Der General der Franziskaner bemühte sich beim Papst und beim Kardinal sehr, die volle Jurisdiktion über Afrika zu erhalten. Der Bischof von Ägypten wurde zum Provikar ernannt.
Mein Plan hat deren Vorhaben zunichte gemacht und hat für immer das schlimmste Hindernis weggeräumt, das unserem Institut im Wege stand, um das im Jahre 1849 konzipierte Vorhaben zu verwirklichen. Es stimmt, dass der Kardinal versprochen hatte, den Wüstenstamm, wie vorgeschlagen, an Don Beltrame zu übergeben. Aber das Gebiet ist nicht von Afrikanern bewohnt, und mit diesem Gebiet könnten die zwei Institute für Afrikaner in Verona keinerlei Beziehungen pflegen. Außerdem würden wir mit einem solchen System von Wien keinerlei Unterstützung bekommen. Gemäß dem Anhang an meinen Plan werde ich dagegen veranlassen, dass dem Institut einer der zwei Teile - der östlich des Nils oder der westlich des Nils - übergeben wird. Er erstreckt sich vom Wendekreis des Krebses bis zum Äquator, das heißt, von Assuan und Shellal bis beinahe zu den Quellen des Nils. Studieren Sie dies gut, mein lieber Superior, und Sie werden sehen, wie Gott mich geführt hat, der auch aus dem Schlechten etwas Gutes machen kann, und wie ich unter der Eingebung der Seligen Margareta Alacoque gemäß Ihren Absichten und nach Ihrem Vorhaben gehandelt habe.
Ich erfülle die Anordnungen des Kardinals Barnabò und folge dabei Ihren Plänen. Da ich den Plan verschiedenen Gesellschaften in Deutschland, Frankreich und Spanien vorlegen muss, lasse ich einige Kopien davon drucken, um das Urteil, die Beobachtungen und Änderungsvorschläge der bedeutendsten Männer und Prälaten des katholischen Europa zu bekommen, so dass er dann im kommenden Frühjahr veröffentlicht werden kann. Herr Superior, veranlassen Sie bitte alles, um sowohl afrikanische Männer und Frauen als auch Missionare nach Ägypten zu senden. Bis zum nächsten Sommer müssen in Kairo schon zwei Häuser für Zentralafrika eröffnet sein, die dem Institut Mazza unterstehen.
Ich bin sicher, dass einige unserer jungen Priester sich der Mission anschließen werden. Nach dem alten System hätte sich keiner unserer Neupriester für einen Einsatz in der Mission entschlossen. Außerdem hat der Papst gesagt, dass er keinem Missionar seinen Segen geben würde, der sich einfach von heute auf morgen in Zentralafrika niederlassen würde. Der Papst selbst war ja schon entschlossen, das Vikariat aufzuheben. Ich hoffe, dass ich meinen Plan so ausgearbeitet habe, dass man ihn versteht. Jetzt, da der Papst diese beglückenden Worte zu mir gesagt hat: „Labora sicut bonus miles Christi [Arbeite wie ein guter Soldat Christi]“, fürchte ich nichts mehr. Ich werde den heftigsten Widerständen begegnen, vor allem von Seiten bestimmter Ordensgemeinschaften, die nicht immer von der Liebe des Evangeliums geleitet sind. Aber ich fürchte mich nicht. Der Gott der Barmherzigkeit wird den schrecklichen Fluch aufheben, der seit Jahrhunderten auf den unglücklichen Kindern Hams lastet.
Denken Sie daran, mein lieber Superior, dass ich Sie liebe und dass ich Ihrer nicht unwürdig sein will.
In allem Ihr Sohn
D. Daniel
von Rom aus habe Ihnen nicht geschrieben, da ich von Kardinal Barnabò erfahren hatte, dass P. General Ihnen die wohlwollende Antwort des Apostolischen Vikars von Ägypten mitgeteilt haben muss. Errichten Sie also unterdessen die zwei Institute in Ägypten, und ich werde dafür sorgen, dass Ihnen ein weites Feld in Zentralafrika übertragen wird und auch, dass das Komitee in Wien Ihnen eine jährliche Summe zuweist. Was das Komitee Ihnen über den Vertrag mit dem Institut Mazza geschrieben hat, hat es auch an Kardinal Barnabò geschrieben. Aber ich kann Ihnen versichern, dass mein Institut außer durch mich keinerlei Briefwechsel mit Wien hatte. Nur ich stand mit ihm in Verbindung, nur mit mir hat es gesprochen und mir geschrieben. Ich werde diese Dinge mit großem Interesse verfolgen.
Ich habe Kardinal Barnabò meine Gedanken vorgelegt, wie man für Afrika Vorteile gewinnen könnte. Er stimmte meinem Plan zu und befahl mir, sofort im Namen des Papstes nach Paris zu gehen und dann nach Wien. Lieber Pater, kein halbes Jahr wird vergehen, und Wien wird Ihnen eine gute jährliche Summe für Ihre großen Werke überweisen. Ganz im Vertrauen gesagt, ich habe bei der Propaganda Fide eine Nachricht hinterlassen, in der ich vorschlug, einen großen Teil Afrikas der franziskanischen Provinz von der Reform in Neapel, für gewöhnlich ‚La Palma‘ genannt, zu überlasen. Das habe ich gleich nach meiner Rückkehr aus Neapel getan. Bevor ich Rom verließ, sagte mir der Kardinal, dass sobald der Vertrag mit der Propaganda Fide von Paris unterzeichnet sei, P. Lodovico und seinen Nachfolgern die gewünschte Mission zugewiesen werden wird. Wer langsam geht, kommt weit voran. Ich werde den Kardinal sicher dazu bewegen können, meinen Vorschlag zu Gunsten von La Palma in Wien zu unterstützen, falls sie ihn mir ablehnen sollten (was ich aber nicht glaube).
Schließlich wissen Sie, P. Lodovico, dass die Werke Gottes in der Welt auf Schwierigkeiten treffen müssen. Gott wird uns in unserer Sorge um das liebe Afrika zur Seite stehen. Ich kann mich vor Freude kaum noch halten. Siebzig Minuten war ich am Donnerstag beim Papst. Er ermutigte mich, mich um Afrika zu kümmern, nahm meinen Plan gütig auf und sagte mir zum Schluss: Labora sicut bonus miles Christi. Es gibt jetzt keine menschliche Macht mehr, die mich zwingen könnte, auch nur einen einzigen Schritt zurückzuweichen. Gott will, dass wir für Afrika arbeiten. La Palma ist wie ein Vorbild, nach dem sich alle anderen Institute grundsätzlich richten könnten. Mein Plan schließt für gewöhnlich die Erziehung von Afrikanern in Europa aus, aber P. Lodovico soll das tun, was Gott ihm eingibt, erstens, weil er von Gott geführt wird, und dann, weil Neapel in einer besonders günstigen Lage ist, verglichen mit Verona und dem übrigen Europa.
Grüßen Sie mir die Schwarzen sowie D. Francesco und beten Sie
für Ihren
D. Daniel
JohannES CH. Mitterrutzner
ACR, A, c. 15/61
Mein lieber Herr Professor,
morgen in der Frühe, Mittwoch, reise ich mit dem ersten Zug von Verona ab, um am Abend in Brixen zu sein. Ich glaube, wir müssen gemeinsam den neuen Plan für Afrika studieren, den ich der Heiligen Kongregation der Glaubensverbreitung vorgelegt habe. In vier Audienzen, aber vor allem in der vom 28. Oktober, hat mich der Papst ermutigt, mich mit Afrika zu beschäftigen. Ich höre immer noch in meinen Ohren die tröstenden Worte: „Labora sicut bonus miles Christi.“ Seine Eminenz Kardinal Barnabò befahl mir im Einverständnis mit dem Papst, sofort nach Lyon und Paris zu gehen, um mit der Leitung der frommen Werke der Glaubensverbreitung zu einem Übereinkommen zu gelangen. In vierzehn Tagen werde ich abreisen. Aber zuvor wollte ich mich mit Ihnen treffen, um als Konsequenz meines Planes die baldige Wiederbelebung der Mission von Zentralafrika, so wie es das Hohe Komitee in Wien wünscht, zu diskutieren. Zu diesem Zweck habe ich dem Kardinal Barnabò bereits Vorschläge unterbreitet, der sie umsetzen wird, sobald ich aus Paris zurückkomme.
Die Franziskaner, und besonders der General, sind soweit, dass sie meine Verhandlungen in Paris rasch herbeisehnen, um so die Hälfte der Jurisdiktion herzugeben. Dabei merken sie gar nicht, wie ich zur richtigen Zeit und am richtigen Ort die richtige Politik angewandt habe. All das bleibt unter uns gesagt. Mündlich werden wir uns noch besser verstehen. Gott weiß auch das Böse zum Guten zu wenden. Meine Absicht ist es, die tüchtigen deutschen Missionare einzusetzen und auch Kirchner für mich zu gewinnen.
Grüßen Sie den Bischof von seinem lieben Freund
D. Daniel
Nr. 124 (120) AN HERRN GOTTFRIED NÖCKER
12. Jahresbericht, … 12 (1864), SS. 86–91
Sehr verehrter Herr,
ich hoffe, Sie haben meine Briefe aus Rom erhalten. Im ersten gab ich Ihnen einen kleinen Bericht und in dem anderen legte ich die Idee eines neuen Projektes für die Bekehrung der Schwarzafrikaner vor. [Anmerkung: Comboni benutzt meistens den Ausdruck Neger, den wir aber heutzutage vermeiden wollen.] Sie werden sich wundern, dass ich beständig auf Reisen und jetzt in Brixen bin. Aber Sie müssen wissen, dass Afrika und seine armen Schwarzen sich meines Herzens bemächtigt haben, das nur noch für sie schlägt, zumal seit der Statthalter Jesu Christi, der Hl. Vater, mich ermutigt hat, für Afrika zu arbeiten. Deshalb werden Sie mir verzeihen, wenn ich meine wenigen afrikanischen Kinder, die ohnehin in guter Hut sind, verlasse, um für ihr ganzes Volk zu arbeiten.
Den letzten Nachrichten ist zu entnehmen, dass die Mission von Zentralafrika fast gänzlich zum Erliegen gekommen ist. Es befinden sich augenblicklich nur noch ein Franziskanerpater und ein Bruder in Khartum. Das Gebiet am Weißen Fluss wurde ganz aufgegeben, und die Missionsstation in Shellal wurde verlassen. Der Vorstand des Marienvereins in Wien, der unter großen Opfern und mit großem Eifer für die Aufrechthaltung der zentralafrikanischen Mission gearbeitet hat, bemüht sich nach Kräften, sie wieder zu eröffnen. Selbst die Propaganda Fide in Rom war der Meinung, diese Mission vorläufig ganz aufzugeben, da sich mit europäischen Missionaren nichts ausrichten ließe. Als ich nun nach Rom kam und dort von dem neuen Plan sprach, den ich in Köln konzipiert und auf der Reise von Köln nach Mainz weiter in Gedanken entwickelt hatte, trug mir Kardinal Barnabò auf, diese Gedanken zu Papier zu bringen, und in meinen Plan alle für Afrika wirkenden Kräfte einzubeziehen und zu nutzen.
Der Plan gefiel dem Papst und Kardinal Barnabò. Seine Durchführung wird aber voraussichtlich auf unzählige Hindernisse stoßen, weil der Geist der Liebe Jesu Christi in vielen Klassen und Institutionen fehlt, und besonders wegen der Politik.
Das Werk soll ein katholisches sein, nicht ein spanisches oder französisches oder deutsches oder italienisches. Den armen Afrikanern muss von allen Katholiken geholfen werden, weil eine Nation allein die schwarze Rasse nicht zu unterstützen vermag. Die katholischen Unternehmungen, wie die des seligen Olivieri, des Institutes Mazza, des P. Ludovico, der Lyoner Gesellschaft etc., haben gewiss einzelnen Afrikanern viel Gutes getan, aber man hat bis jetzt noch nicht angefangen, den Katholizismus in Afrika einzupflanzen und für immer zu sichern. Mit unserem neuen Plan dagegen möchten wir dem katholischen Glauben bei allen Stämmen und in allen von Schwarzen bewohnten Gebieten den Weg bereiten. Und um dies zu erreichen, scheint mir, werden wir alle bereits bestehenden Unternehmungen vereinen müssen. Diese werden in uneigennütziger Weise den hohen Zweck im Auge behalten und deshalb auf ihre Sonderinteressen verzichten.
Sie werden begreifen, was für eine herrliche Zukunft dem Kölner Verein bevorsteht, der in gewisser Weise der Urheber des neuen Projektes ist, denn erst aus der Besprechung mit den Herren des Vorstandes habe ich die Gedanken zu dem Plan gefasst. Jetzt sind schon mehrere andere Personen und Vereine dem Plan beigetreten. Ich habe Ihnen von Rom aus einen Entwurf des Planes geschickt. Ich habe ihm eine Übersicht über die apostolischen Vikariate und Präfekturen, die Afrika ringsum einschließen, beigefügt. Ich habe mir dann sehr umfassend über die Gründung von vier Quasi-Universitäten [Anmerkung: Comboni benutzt tatsächlich den Ausdruck quasi università] und von mehreren Handwerkerschulen [Anmerkung: es könnten auch Schulen für Kunsthandwerk gemeint sein] rings um die große Halbinsel Afrika Gedanken gemacht. Zuletzt habe ich über die große Mission des Zentralkomitees nachgedacht, welches wir in einer Hauptstadt Europas gründen werden.
Ich werde Ihnen von Lyon aus, wohin ich mich jetzt begebe, den ganzen Plan schicken, so wie er jetzt ist, und bitte Sie, ihn vor meiner Ankunft in Köln mit den verehrten Vorstandsmitgliedern und sonstigen einsichtsvollen Männern durchzugehen und zu prüfen.
Ich befinde mich hier in Brixen beim unermüdlichen Dr. Mitterrutzner, der sich um die afrikanische Mission so sehr verdient gemacht hat. Er billigt meinen Plan und hält ihn für dringend notwendig, um die Lage der Küstenmissionen verbessern und von allen Seiten ins Innere von Afrika eindringen zu können. Ich hoffe, dass der erste Erfolg meiner Unternehmung das Wiederaufleben der zerstörten Missionsstationen binnen weniger Monaten sein wird. Ich bespreche mich eben darüber mit Mitterrutzner, der für mich mit dem Marienverein in Wien verhandeln wird, während ich im Auftrag von Kardinals Barnabò den Plan der Direktion des Werkes der Glaubensverbreitung in Lyon und Paris unterbreiten werde. Von Paris werde ich dann nach Köln kommen. Auf meiner Reise durch Piemont will ich mich über alles unterrichten, was den Tod des seligen Olivieri und die Folgen seines Todes betrifft, um Sie darüber in Köln zu informieren.
Lassen Sie mich jetzt noch einmal dem Kölner Verein meinen Dank abstatten für die große Unterstützung, die ich für meine Afrikaner in Verona erhalten habe. Sie können sich nicht vorstellen, wie weit diese Wohltat reicht. Ich will deshalb versuchen, Ihnen einen kleinen Begriff davon zu geben, damit Sie und die Mitglieder erkennen, wie groß ihr Verdienst vor dem lieben Gott ist.
Unsere Institute haben 600 Kinder zu ernähren, 200 Knaben und 400 Mädchen, die schwarzen Jungen und Mädchen mit eingeschlossen. Wir haben keine Einkünfte, außer von einem kleinen Streifen Land und einigen Häusern, deren Pacht höchstens ein Dutzend Personen ernähren könnte. Der ehrwürdige Stifter Mazza hat alles, was er besaß, für seine Institute hergegeben und will nicht, dass wir von Geld sprechen, weil er immer sagt, die Vorsehung allein sei die Grundlage und der Unterhalt seiner Institute. Er ist ein Wunder von Vertrauen, von Gottergebenheit und Selbstverleugnung. Seit zwölf Jahren, nachdem Venetien und die Lombardei ihres Weines und ihrer Seide beraubt wurden, die die größten Reichtümer des Landes waren, hat die Wohltätigkeit nachgelassen. Wenn die Vorsehung uns für heute Nahrung schickt, wissen wir aber nicht, ob wir morgen auch etwas haben werden. Sie können also leicht begreifen, dass die Kost für die Kinder oft sehr mager ausfällt.
Die Kleidung besorgte früher einmal Don Mazza voll und ganz; seit einigen Jahren fehlen ihm aber auch dazu die Mittel. Die europäischen Mädchen haben aber noch Vater oder Mutter, oder Oheim oder Tante, oder Vormund oder Gönner, die ihnen Unterstützung zukommen lassen. Aber niemand dachte an die armen Afrikanerinnen (die, wie Sie wissen, lange vor den afrikanischen Jungen im Institut waren), ausgenommen die Lehrerinnen des Instituts, die oft ihre eigene Nahrung an die armen Kinder abtraten. Don Mazza sah das alles und litt darunter schrecklich, ohne Abhilfe schaffen zu können. Seit meiner Rückkehr aus Afrika arbeitete ich viel, um den armen afrikanischen Mädchen zu helfen. Dazu verwandte ich meine Stipendien und was ich für Predigten erhielt. Endlich ließ mich die Vorsehung den Verein zu Köln kennenlernen. Ich bat denselben um Unterstützung und wurde erhört. Seitdem geht es meinen Schwarzen gut. Sie sind gekleidet und lernen ohne Sorge und ohne an den Hilfsquellen der Vorsehung zu zweifeln. Kleidung, Wärme, Holz, Leinenstoff, Brot zweimal am Tag, Getränke, Fleisch dreimal die Woche, Papier, Bücher, Arzneien, eine bessere Nahrung für die Kranken. Alles, was sie nötig haben, wird von dem Geld gekauft, das ich aus Köln erhalte. Aber die schreckliche Krankheit, die alle befiel und sie das ganze Jahr aufs Bett warf und an der drei starben, hat unseren Geldbeutel diesmal besonders stark angegriffen. Ohne die Hilfe von Köln wüsste ich mir nicht zu helfen und viele wären schon längst gestorben.
So ist also der Kölner Verein der wahre Protektor und der gute Vater der Veroneser Afrikaner. Erkennen Sie nun die großen Verdienste Ihres Vereins? Gott möge den Vorstand, alle Mitglieder und Wohltäter dafür segnen! Gott möge es ihnen vergelten, denn ich bin zu unwürdig, Ihnen zu danken, wie Sie es verdienen. Jetzt ist nun auch noch der letzte Gesunde krank geworden, nämlich Michele Ladoh. Er ist ein Opfer der Nächstenliebe, weil er sich bei der Betreuung der kranken Brüder überanstrengt und aufgezehrt hat. Ich fürchte sehr um sein Leben. Der gute Junge weiß noch nicht, was Sünde ist. Die afrikanischen Mädchen erfreuen sich einer guten Gesundheit. Ihre Fortschritte halten mit dem Plan des vorigen Jahres gleichen Schritt. Die Preise waren dieselben wie damals. Augenblicklich erwarten sie, bald nach Afrika gehen zu dürfen, um ihren Landsleuten das Licht des katholischen Glaubens zu bringen. Ich hoffe, dass sich ihre Wünsche bald erfüllen lassen.
meine Reise nach Turin und Lyon war wegen dem Schnee, der die Straßen blockierte, sehr unangenehm. Mich begleitete Prinz Sartorinsky. In Culoz verließ er mich. Von Susa aus reiste ich auf einem Wagen, der von 22 Pferden gezogen wurde. Wir fuhren auf den Moncenisio. Nach sechs Stunden bergauf verhinderte der Schnee die Weiterfahrt. Wir stiegen auf Schlitten um. Jeder Schlitten wurde von vierzehn Pferden gezogen. Ich habe im Moment keine Zeit, diese nächtliche Szene zu beschreiben. Sie steht in krassem Gegensatz zur Wüste Afrikas. Nach unglaublichen Anstrengungen, um uns durch die Klüfte und steilen Hänge zu kämpfen, erreichten wir gegen zwei Uhr nachts die Passhöhe und wurden von den Eremiten des Hl. Bernhard freundlich aufgenommen. Diese werden sogar von Napoleon I. respektiert. Wir konnten uns aufwärmen. Sie gaben uns eine schmackhafte Suppe mit Bohnen, Linsen und Rüben, Brot und Chèvrin. Chèvrin ist ein ausgezeichneter Ziegenkäse. Im Morgengrauen bestiegen wir wieder die Schlitten. Nach 22 Stunden Schlittenfahrt über verschneite und vereiste Straßen kamen wir nach St. Michel. Dort ging es mit der Eisenbahn weiter durch Chambéry, ganz Savoyen und entlang dem wunderschönen See Borgex. Um vier Uhr am Nachmittag kamen wir in Lyon an. Über den Erfolg meiner Bemühungen kann ich noch nichts sagen, da ich noch keinen Bescheid habe. Es wird sich durch die Erkrankung des Kardinals Barnabò etwas verzögert haben. Er ist nach meinem Wunsch der einzige, der Korrespondenz mit Lyon und Paris haben soll.
Sie werden die sechs Kopien meines Planes erhalten haben, die Kanonikus Ortalda, oder besser gesagt ich, auf seinen Rat hin drucken ließ. Von meinem Vater werden sie weitere zehn Kopien erhalten. Ich möchte, dass sie eine davon Tregnaghi und eine Martinati geben. Lassen Sie den Text des Planes auch Garabini lesen. Am meisten aber drängt mich, dass Gott und die Gottesmutter Maria um einen guten Ausgang angefleht werden. Deshalb schicken Sie eine Kopie an P. Perez mit der Bitte, die Philippinos dafür zu interessieren und sie beten zu lassen, eine weitere Kopie an die Stigmatiner, eine an D. Mich. Falezza, eine an den Rektor der Scala, an den Pfarrer von S. Stefano und an all jene Personen, die dafür beten. Eine Kopie schicken Sie an unsere Priester von S. Giorgio und grüßen Sie sie von mir. Und Farinato? Ach, der ist eh Luft für mich. Das Geld interessiert mich nicht. Was ich nicht ertrage, ist Betrug. Es tut mir leid, denn ich mag ihn, aber ich traue ihm nicht mehr. Ich werde Ihnen mitteilen, wie oft wir Nudeln und Bohnen gekauft haben. Das geschah allerdings nur ein oder zwei Mal im Monat. Alles andere war immer nur Brot alle zwei Tage. Aber jetzt reicht es. Es hängt mir schon zum Hals heraus.
Als ich bei den Mönchen auf dem Moncenisio Bohnen gegessen habe, ist mir in den Sinn gekommen, dass ich Farinato Bohnen und Nudeln habe zahlen müssen, ohne dass sie gegessen wurden. Schluss jetzt… Sagen sie Hans, er möge mir schreiben. Grüßen sie mir den Superior und sagen Sie ihm, dass ich immer an ihn denke und dass es mein Wunsch ist, dass seine Gedanken, die sich auf Afrika beziehen, Wirklichkeit werden mögen. Er möge für uns und ein gutes Gelingen beten und beten lassen. Grüßen Sie mir auch D. Beltrame und schließlich unsere Priester und Jugendlichen. Lassen Sie die unsrigen um ein gutes Gelingen meiner Unternehmungen in Afrika beten. Ich werde noch über viele Dinge berichten. Aber jetzt gehe ich schlafen. Nach Weihnachten wird sich der Senat mit der Frage der Einberufung der Kleriker und die Abschaffung der Vacca beschäftigen. [Anmerkung: Was damit gemeint ist, entzieht sich meiner Kenntnis.] Ich habe keine Sitzung des Senats ausgelassen. Ich hatte auch die Freude, einige Stunden mit Manzoni zu verbringen, der sich in Begleitung des Pfarrers von S. Michele befand.
Grüßen Sie mir Urbani, auch meine beiden Protestanten, und sagen Sie ihnen, sie mögen mir schreiben. Besuchen Sie sie. Mein Pförtner schaue gut auf meine Burg, so wie er es mit dem Klavier tut, nicht wie mit seinem Schlafzimmer. Herzliche Grüße an den Bischof.
Ihr ergebener
D. Daniel
Ich bitte Sie, mir alles zu schreiben, was das Institut betrifft. Beschränken Sie sich nicht nur auf eine Seite, sondern auf drei oder vier. Mir schreibt sonst niemand, also enttäuschen Sie mich nicht und erzählen Sie mir viele Dinge. Ich bin im Seminar der Afrikanischen Mission in Lyon untergebracht. Monsignore Planque ist der Obere und ist mir sehr wohl gesonnen. Ich werde am Anfang auf viele Schwierigkeiten stoßen, und danach noch auf viele mehr. Aber die Werke Gottes sind nun einmal so. Lassen Sie fleißig zum Herrn beten und Mut.
Nr. 126 (122) AN KARDINAL ALESSANDRO BARNABÒ
AP SC Afr. C. v. ff 675–675v. 683–683v
Hochwürdigster Kirchenfürst,
von Rom aus begab ich mich nach Verona. Mein Superior D. Mazza, der dort den Entwurf zum Plan für die Bekehrung Afrikas eingehend gelesen hatte, äußerte sich sehr zufrieden darüber. Die Hoffnung, dass zum Wohle Inner-Afrikas nun bald ein stabiles Fundament gelegt würde, ließ den guten Alten regelrecht jünger werden. Um ehrlich zu sein, mir scheint, dass der Kern des Planes die von Eurer Eminenz gewollte Wirkung haben wird, nämlich die bereits existierenden Institutionen mit ihren Möglichkeiten zum Wohl Afrikas zu vereinen und am Leben zu erhalten. Ohne dass ich das weiter beweisen muss, werden Sie es ohne weiteres aus dem Plan ersehen.
Viele hervorragende Persönlichkeiten und Bischöfe haben sich mit diesem Plan beschäftigt und ihn gelesen. Unter ihnen auch der Bischof von Verona. Alle haben ihn begrüßt. Ich wurde ermutigt, ihm mein ganzes Leben zu weihen, um ihn in die Tat umzusetzen. Gestützt auf die Gnade Gottes fühle ich mich auch entsprechend stark, mich allen Schwierigkeiten zu stellen, denen wir bei so einem großen Werk ganz sicher begegnen werden. Aber die Zustimmung und die Ermutigung der anderen macht nicht viel Sinn und nützt nichts, wenn nicht alles von Eurer Eminenz ausgeht, die in diesem Fall das direkte ausführende Organ des Willens Gottes ist. Sie werden mir nicht böse sein, wenn ich Ihnen jetzt darlege, was der Hl. Vater mir am 29. Oktober am Nachmittag gesagt hat:
„Es freut mich außerordentlich, dass Sie sich der Menschen im Inneren Afrikas annehmen. Ich segne Eure Bemühungen und Absichten. Ich werde dem Kardinal-Präfekten davon berichten. Besprecht Euch mit ihm und folgt seinen Anweisungen, denn Kardinal Barnabò ist sehr sehr scharfsinnig, und so werdet Ihr, wie ich hoffe, viel Gutes für Afrika tun“. Um mir die übergroße Mühe des vielen Schreibens und Kopierens zu ersparen, habe ich eine ganze Anzahl von Kopien des Planes drucken lassen, die ich Eurer Eminenz schicke, damit Sie alles kennenlernen. Nehmen Sie aus dem Plan all das heraus, was Ihnen nicht gefällt, denn das, was Eurer Eminenz nicht gefällt, wird auch mir nie gefallen. Und geben Sie Ihre Zustimmung für das, was sie für richtig halten. Sie wissen sehr wohl, dass ich und alle, die sich dem Werke anschließen werden (und da gibt es schon einige; ich habe die feste Hoffnung, dass unter ihnen auch der tüchtige Kirchner sein wird), nichts unternehmen können und keine Initiative ergreifen werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung und Ermutigung.
Sobald die Kirche dem Plan zustimmt und ihren Willen dazu kundgetan hat, werden wir Geld, Personal, gute Zusammenarbeit und alles bekommen. So wird die Verwirklichung des Planes einen glücklichen Anfang nehmen. Andernfalls wären meine Bemühungen und die der anderen weniger als Null wert. Ich vertraue mich Ihrer Eminenz an, die die Dinge so lenken wird, dass das Werk gut beginnen kann. Es hat ja das Ziel, den furchtbaren Fluch von den erbarmungswürdigen Söhnen Hams zu nehmen, der seit so vielen Jahrhunderten auf ihnen liegt, und den Glauben Schritt für Schritt fest in den endlosen Regionen im Inneren Afrikas zu verwurzeln, über denen das Licht des Evangeliums noch nicht strahlt.
Entsprechend der Anweisung Eurer Eminenz bin ich beim Vorstand des frommen Werkes der Propaganda Fide in Lyon vorstellig geworden. Und ohne dass mir überhaupt Zeit gewährt wurde, meine Wünsche zu äußern, wurde mir folgende Antwort gegeben: „Wir haben überhaupt keine Jurisdiktion. Unser Werk ist rein katholisch. Wir helfen allen Missionen und Institutionen im Ausland, die von der Propaganda Fide approbiert sind und uns von dieser empfohlen werden. Dabei spielt die Nationalität keine Rolle, und wir helfen in dem Ausmaß, wie es unsere Mittel erlauben. Wir haben noch keinen Centime einer Mission gegeben, die nicht von der Propaganda Fide empfohlen wurde. Keine Empfehlung, nicht einmal die des Kaisers, könnte uns von unseren Grundsätzen abbringen, die die Basis für unser Handeln sind. Wir kennen nur die Anweisungen von Rom und unsere Mittel. Diese verteilen wir in Übereinstimmung mit den Anweisungen aus Rom.“
„Wir schreiben an die Propaganda Fide nur, um auf die verehrten Schreiben zu antworten, und stehen im Briefverkehr mit Missioni Estere nur, um den zuständigen Oberen die Spenden zuzuteilen. Wenn die Propaganda Fide Eure Werke und Eure in Afrika errichteten Institute empfiehlt, sind wir bereit Euch zu helfen, so wie wir das mit allen anderen Missionen auch tun. So haben wir z. B. in Tripolis einer Institution für Zentralafrika geholfen.“ Wie ich in diesem frommen Werk von Lyon und bei den Personen, die sich ihm geweiht haben, gehört, beobachtet und gesehen habe, weist alles auf Heiligkeit, Katholizismus und Integrität hin. Es ist ein wesentlich katholisches Werk. Ihre würdigen Mitglieder sind die geeignetsten, um ein solches Werk zu leiten. Sie sind weder einseitig noch autonom. Eure Eminenz wusste schon vor mir, welche Antwort sie mir in Lyon geben würden.
Ich bin deshalb sehr zufrieden. Alles hängt ab von der Anweisung der Propaganda Fide. Deshalb bin ich sicher, dass der Plan in den Küstengebieten, die Afrika umgeben, umgesetzt wird, sobald Eure Eminenz ein Dekret unterschrieben hat. Dann wird das fromme Werk von Lyon und Paris die Hilfe gewähren, die sie auch anderen Missionen gewährt. Deshalb müssen sich meine gegenwärtigen Bemühungen ganz auf den Start des Werkes richten. Ich bin mir der Wirkung sicher, sobald Eure Eminenz die formale Ermutigung ausgesprochen hat. Inzwischen bleibe ich in Lyon und warte auf Ihre geschätzten Anweisungen und Instruktionen. Sie sind die Grundlage für mein Handeln zu Gunsten des afrikanischen Werkes und die Richtlinie, wie ich mich bei den Gesprächen mit dem spanischen Priester zu verhalten habe, der vom Bischof von Amiens nach Rom geschickt wurde, wie Eure Eminenz andeutete.
Ich bitte Eure Eminenz, mir beim Hl. Vater einen besonderen Segen zu erbitten, für den ich tausend Mal mein Leben geben würde. Indem ich Ihren heiligen Purpur küsse bin ich
Ihr gehorsamer Diener
D. Daniel Comboni
ACR, A, c. 25/9 n. 1
Erste gedruckte Ausgabe in Turin, mit einigen Varianten zu Nr. 114.
ich hatte einen detaillierten Brief für den Superior geschrieben und auch schon einen noch längeren für Sie, als Ihr Brief vom 1. des Monats eintraf. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich habe im Moment keine Kraft und keine Lust zum Schreiben. Ich schicke also den Brief an den Superior gar nicht ab, der ihn doch nicht lesen würde. Ich schreibe vorerst meinem Rektor nicht, denn mir fehlt dazu die moralische Kraft. Dagegen lasse ich die beiden Briefe an Canossa und an Pompeji offen. Lesen Sie alle beide und lesen Sie sie auch denjenigen von unseren Lieben des Instituts vor, die zu mir stehen. Dann schließen Sie die Briefe und schicken Sie sie an ihre Adressaten. (Mit Farinato regeln wir die Rechnungen nach meiner Ankunft. Es lohnt sich nicht, zu Tregnaghi zu gehen. Er gibt ja doch nichts. Es wäre eine Schuld, die ich nicht anerkennen würde.) Aus Paris werde ich mehr Einzelheiten berichten. Ich vertraue auf Gott und die selige Jungfrau Maria. Ich soll Geld für den Superior gebettelt haben?
Ich soll Geld von Giovanelli erhalten und es nicht dem Superior gegeben haben? Er, lieber Rektor, weiß, dass ich eine Quelle habe, die mich mit Geld für die Schwarzen versorgt. Er weiß auch, dass ich es gewissenhaft verwenden muss. Dem Superior würden sie nie Geld schicken, und es ist mir nie gesagt worden, dem Superior welches zu geben. Ich habe um Geld gebettelt, ich bin gereist, und ich habe es für diesen Zweck bekommen. Und so muss ich entscheiden, was ich zu tun habe. Der Superior hat überhaupt kein Recht außer mir zu befehlen, mich nicht in die Angelegenheiten der Schwarzen einzumischen. In diesem Fall hätte ich die Pflicht, ihm zu gehorchen, wenn er mir dies befehlen würde. Aber auf das Geld hat er kein Anrecht. Ich allein muss es gemäß den Anweisungen, die ich empfangen habe, ausgeben. Ich hätte noch tausend andere Argumente. Aber im Moment habe ich nicht die moralische Kraft zu schreiben.
Obgleich der gute Alte sich mir gegenüber jetzt nicht als Vater, sondern als Tyrann zeigt, liegt der Grund meiner Niedergeschlagenheit darin, dass der gute Alte wegen mir leidet, ja wegen nichts leidet und ohne allen Grund. Jetzt spüre ich mehr denn je die Gnade, katholisch zu sein. Der Glaube allein ist die einzige Kraft, die mich tröstet, aus Liebe zu Christus zu leiden. Ein Herz, das nicht von Christus erfüllt ist, müsste zugrunde gehen. Auf Ihren lieben Brief werde ich etwas später genauer eingehen. Ich bin wirklich am Boden. Der Superior sollte endlich damit aufhören, sonst wird es ganz schlimm. Jetzt brauche ich Ermutigung und nicht Entmutigung. Der Superior hätte mir in Verona etwas sagen müssen. Man sieht, dass jemand meine Abwesenheit benutzen will, um ihn zu beeinflussen. Aber ob in der Ferne oder in der Nähe, ich bin derselbe und empfinde die Dinge mit der gleichen Stärke überall auf der Welt. Der Superior kann mir nichts vorwerfen, das ihn berechtigen würde, mich aus dem Institut auszuschließen.
Lieber Rektor, schreiben Sie mir nach Paris postlagernd. Von dort aus werde ich dann in aller Ruhe schreiben. Beten Sie für mich. Von meinem Vater werden Sie zehn Kopien erhalten haben, eine davon ist für D. Vertua gedacht. Einen herzlichen Gruß an den Superior, an unsere lieben Mitbegründer und Priester der vier Jahre und an die Kleriker, die Jugendlichen, die Lehrerinnen, unter ihnen besonders Frau Cavattoni. Mit herzlichem Dank und in Verbundenheit
Ihr
D. Comboni
bis jetzt habe ich noch nichts für Afrika erreicht. Das ist eine schwierige Aufgabe, bei der man Weitsicht, die rechten Mittel, Mut und die besondere Hilfe Gottes braucht. Kardinal Barnabò hat mich beauftragt, mir alle afrikanischen Einrichtungen in Frankreich anzusehen, das heißt eigentlich alles, was auf kirchlicher und weltlicher Ebene mit Afrika zu tun hat, vor allem in Lyon. Dort befindet sich das Seminar der Afrikanischen Mission [Missioni Africane]. Ich wurde von Superior Msgr. Planque freundlich empfangen. Er ist ein Mann von hervorragenden Qualitäten und in ganz Frankreich sehr geschätzt. Wer hätte das gedacht? Gott fügte es, dass ich, als ich ihm begegnete, in die Hände eines Heiligen, aber scharfen Gegners fiel. Wegen heiligster Zielvorstellungen verwarf er meinen Plan total. Und was noch mehr zählt, er ging zu den Mitgliedern des Zentralrates des Werkes der Glaubensverbreitung und zu Kardinal De Bonald und bearbeitete sie, auch dagegen zu sein. Da ich nicht verstehen konnte, wie ein solch fähiger und heiligmäßiger Mann sich so verhalten konnte, hatte ich mit ihm viele Gespräche. Er versicherte mir, dass es sich bei diesem Plan um eine Luftblase handelte. Dieser Plan sei der Afrikanischen Mission schädlich. Es sei ein Plan, der niemals akzeptiert noch unterstützt würde. Er würde immer gegen diesen Plan sein.
Ich habe verschiedene Mitglieder des Vorstandes, verschiedene erfahrene Missionare, einige Bischöfe und den Kardinal-Erzbischof von Lyon konsultiert. Alle wussten von meinem Plan. Schließlich habe ich dieses ganze Vorhaben [Anmerkung: Comboni nennt es ‚enigma‘] erklärt, das eigentlich sehr klar ist. Das Seminar der Afrikanischen Missionen von Lyon wurde von Msgr. Bischof Bresillac, bereits Apostolischer Vikar von Comboitur von Indien, gegründet, und wurde Msgr. Planque anvertraut, der Apostolischer Vikar von Dahomey in Westafrika ist. Der Plan von Planque und dem verstorbenen Monsignore (der auf halbem Weg mit allen Missionaren starb) hat zum Ziel, von Westen her nach Zentralafrika vorzudringen. Mein Plan ist gegen die Methode, mit einem Schlag direkt in das Innere Afrikas vorzudringen, so wie man das in anderen Missionen praktiziert. Er stützt sich dagegen auf den Grundsatz: Afrika durch Afrika zu einer neuen Geburt zu verhelfen. [Anmerkung: Comboni benutzt den Begriff rigenerazione, der mit dem deutschen Begriff Wiedergeburt übersetzt wird.]
Von daher sagt Herr Planque, dass mein Plan die Berufungen austrocknen wird, denn in ihm wird bestätigt, dass die Europäer in Afrika sterben. Er hat also dem Vorstand von Lyon gesagt, dass man nicht in Afrika stirbt, wie dies ganz offensichtlich in der Mission der Galla der Fall ist. Er bekämpft also den Plan in seinen Grundzügen. Er leugnet zugleich, dass der Schwarze fähig ist, Katechist, Lehrer, Handwerker und noch weniger Priester zu werden. Und das sagt der, der in Cádiz ein Kolleg gegründet hat, in dem Schwarze zu Priestern und Handwerkern ausgebildet werden sollen. Das Komitee findet er umständlich und kompliziert etc. Darin, so meine ich, hat er sogar Recht, auch wenn ich darauf bestehe, es zu gründen. Ich will es ganz einfach gründen. Herr Planque hat mir versichert, dass er diesbezüglich an die Propaganda Fide schreiben würde. Schließlich und endlich habe ich in Lyon in diesem Mann den größten Feind. (Kardinal Barnabò wünscht natürlich, dass ich ihn zu all den anderen hinzugewinne.) Deshalb habe ich beschlossen, Lyon zu verlassen und mein Hauptquartier in Paris aufzuschlagen. [Anmerkung: Comboni nennt es ‚campo di battaglia‘].
Inzwischen habe ich an Bischof Massaia in Paris geschrieben. Er hat mir gleich geantwortet. Dadurch konnte ich Kontakt aufnehmen mit dem Grafen d’Ercules, dem Gründer des frommen Werkes der Glaubensverbreitung, einem ehrwürdigen und heiligmäßigen Herrn. (Das war mir möglich durch umfassende Empfehlungen einiger meiner Damen, mit denen ich ewige Freundschaft pflegen werde, denn die katholische Frau bedeutet mir alles.) Ich gewann seine Freundschaft und stellte ihm schriftlich auf Französisch den Entwurf des Planes vor. Er lud mich zum Mittagessen ein. Zu meiner großen Überraschung war dazu auch der Präsident des Zentralrates eingeladen. Ich habe natürlich alles aufgeboten, von Afrika zu erzählen über all das, was ich gesehen und das, was die anderen erlebt hatten. Meine Zuhörer fanden, dass ich sehr gut über Afrika informiert bin. Es gefiel mir, dass sie mich über all die Pläne von Herrn Planque fragten, und das zum wiederholten Mal. Ohne ihnen zu zeigen, dass ich über die Meinungen von Herrn Planque informiert war, die dem Vorstand überbracht worden waren, habe ich in aller Ruhe und Bescheidenheit, als wäre es eine Sache per accidens, auf all ihre Fragen geantwortet.
Ich glaube, ich habe in den Herzen dieser guten Alten den besten Eindruck hinterlassen. Mehrere Mal habe ich es ihnen wiederholt, und sie haben gemerkt, dass ich davon überzeugt bin, dass ich nichts unternehmen will ohne das Placet der Kirche und dass das, was der Kirche nicht gefällt, auch mir nicht gefällt. Und falls der Papst den Plan nicht approbiert, je vais déchirer mon plan, [werde ich meinen Plan zerreißen]. Der Graf d‘Ercules gab dem Präsidenten meinen gedruckten Plan und sagte ihm: „Le Plan de Mr. Comboni est un grand Plan qui me plaît beaucoup, il a été dans le Centre de l’Afrique, il a vu mourir ses camarades, il connaît beaucoup l’espirt africain.“ Ich fügte dann hinzu, dass ich erfreut darüber sei, dass der Präsident den Plan kennenlernt, denn er wird zu gegebener Zeit weitere Informationen dazu aus Rom bekommen. Ich verließ Lyon und begann eine Korrespondenz mit dem Grafen d’Ercules, ohne dass Herr Planque davon erfuhr. Dieser Umstand und dieses glückliche Treffen werden mir zu gegebener Zeit viel helfen. Inzwischen bin ich auf Einladung von Bischof Massaia nach Paris gekommen, wo ich mich seit vier Tagen aufhalte. Heute gehen wir nach Versailles, wo wir uns eine Woche lang aufhalten werden. Dann wollen wir nach Paris zurückkehren. Ich hoffe, dass mir dieser alte erfahrene Bischof Afrikas sehr nützlich sein wird. Ich will langsam vorgehen, nachdenken, mich beraten lassen, denn das Unternehmen ist nicht zum Spaßen. Ich bin zusammen mit Bischof Massaia bei den Kapuzinern untergebracht. Er ist Kapuziner. Er will mich immer an seiner Seite haben. Er hat ein Herz so groß ist wie das ganze Gebiet östlich des Nils. In diesem Gebiet ist er der eifrigste Apostel.
Was soll ich Ihnen von Paris erzählen? Wir sind in einer anderen Welt, mein lieber Rektor. In Zukunft werde ich Ihnen einiges über Paris schreiben. Es ist die Stadt der weltlichen Vergnügen, die Stadt der eminent katholischen Werke, verführerisch für diejenigen, die der Welt und Gott folgen. In den vier Tagen fühle ich mich glückselig, denn ich habe hier in Paris viele liebe Menschen getroffen. Unter ihnen Msgr. Spaccapietra, den Erzbischof von Smyrna, und Msgr. Sohier, Apostolischer Vikar vom nördlichen Cochinchina, Baron Gros, Botschafter in China etc. etc. Die Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu haben mich mit Begeisterung empfangen. Die Schwester der Gräfin Canossa Durazzo nahm aus meinen Händen das kleine Päckchen entgegen, das mir Graf Ottavio übergeben hatte. Sie sprach mit den mehr als hundert Nonnen des Heiligsten Herzen Jesu. Fast alle sind Adelige. Sie alle haben Afrika zum Herzensanliegen ihrer innigsten Gebete gemacht.
Ich habe eine Messe gefeiert. Die Gründerin wird allen Niederlassungen in Europa, die ihr unterstehen, empfehlen, täglich zu beten, dass mein Plan gelingen möge. Das Gleiche geschieht im Institut der Maria Riparatrice [Maria von der Wiedergutmachung]. Sobald ich Zeit habe, werde ich über die 190 Mädcheninstitutionen in Frankreich einige Seiten schreiben. Sie sind in Italien nicht bekannt. Sie stellen ihr Leben in den Dienst von Werken der Frömmigkeit und der Nächstenliebe. Da gibt es unter anderen den Buon Soccorso [Gute Hilfe]. Das ist eine Institution, die in ganz Frankreich verbreitet ist. Die Nonnen gehen einzeln in die Familien, um bei der Hausarbeit zu helfen und sich um die alten Menschen zu kümmern. Eine Nonne von ihnen ist auch beim Grafen d’Ercules in Lyon. Sie isst mit der Familie bei Tisch etc. Sie legen Gelübde ab und kleiden sich wie Nonnen des Krankenhauses. Das reicht jetzt aber, denn mir fällt gerade ein, dass ich nach Emmaus gehen muss. Auch wenn ich viele Dinge zu erzählen hätte, Schluss jetzt.
Ich möchte nichts sagen, was den Superior betrifft. Ich sage nur, dass man in allen Dingen Philosophie braucht, und zwar Philosophie nach dem Evangelium. Ich erkläre mit Blick zum Himmel und zur Erde, dass nichts wahr ist von dem, weswegen ich angeklagt wurde. Ich habe nie etwas von Giovanelli empfangen, das ich nicht dem Superior gegeben hätte. 1862 war es das letzte Mal, dass er dem Superior durch meine Vermittlung Geld geschickt hat. Nach 1862 habe ich von Giovanelli keinen einzigen Centime erhalten, weder für mich, noch für den Superior. Ich habe nie im Namen des Superiors Geld erbeten, nie und nimmer. Ich habe fernstehende Personen um Geld für die Schwarzen gebeten, als ich Vizerektor war und nicht wusste, wie ich sie kleiden und ärztlich betreuen sollte. Ich erhielt eine gewisse Summe, die mir für die Schwarzen übergeben wurde. Ich habe dieses Geld, das ich erbeten hatte, aber ohne je D. Mazza zu erwähnen, gewissenhaft für die Schwarzen verwendet. Ich habe das Geld nicht ihm gegeben, denn es war ja zum Unterhalt der schwarzen Mädchen gespendet worden. Ich habe so auf Grund meines Gewissens gehandelt, und werde immer so handeln, solange ich Geld erhalte. Darin habe ich gewissenhaft und genau gehandelt. Wenn der Superior das anders sieht, geschehe der Wille Gottes. Ich werde zu den Heiligen Herzen Jesu und Mariens für ihn beten. Ich kann sonst nichts anderes tun. Ich mag ihn sehr. Ich bin aber ein wenig enttäuscht über sein Verhalten, das meinem Werk Schaden zufügen könnte.
Ich versichere Ihnen, mein lieber Rektor, dass ich mich über gewisse Heilige ärgere. Aber Gott ist gut. Die Heiligen Herzen Jesu und Mariens sind meine große Zuversicht und der Kern meiner Philosophie.
Ich bin ein Sünder und voller Fehler, aber es gibt Verzeihen und die Hilfe Gottes. Das Verhalten des Superiors ist von einer Art, dass es ganz gut denjenigen aus der Bahn werfen könnte, der nicht ganz fest steht. Sogar wenn ich einen Priester umgebracht hätte, ist dies nicht die Art und Weise, den vom Weg Abgekommenen zu bekehren und auf den rechten Weg zurückzuführen. Ich werde ihn aber immer lieben und werde ihm ewig dankbar sein. Denn wenn ich jetzt in der Lage bin, Gutes zu tun, so verdanke ich das dem lieben Alten. Aber er muss das alles loslassen, um die Dinge mit offenen Augen zu sehen, damit weder mir noch meinen Werken, noch ihm und unseren Instituten Schaden zugefügt wird. Der gute Alte hat großartige, ja gigantische Zukunftsvisionen, die für einen wahren Fortschritt geeignet sind. Aber leider fehlt ihm das rechte Verhalten, er besitzt keine Klugheit. Es könnte ihm Unannehmlichkeiten bringen, so wie ich sie bereits habe, wenn er sich weiter so verhält. Im Moment schreibe ich ihm nicht und lebe, als ob nichts gewesen wäre. Aber ich glaube dann nicht so kleinkariert zu sein, dass ich nicht die Konsequenzen sehen würde. Lassen wir das also. Ich bete für unsere geschätzten Institute. In Verona möge man auch für mich beten. Das Zentrum unserer Beziehungen ist Gott.
Grüßen Sie mir ganz herzlich den Superior, den Bischof, D. Beltrame, D. Tomba, D. Brighenti, D. Fochesato, meinen Pförtner. (Von ihm werde ich strenge Rechenschaft fordern über seine Verwaltung. Wenn er seine Pflichten erfüllt hat, werde ich ihm einige der zwölf Vögel geben, die mir Fransele überlassen hat.) Grüße auch an den halben Priester [mezzo pretino], an alle unsere lieben Priester und Kleriker und die jungen Leute etc. etc. Mögen alle für den armen Pariser zum Herrn beten. Vergessen Sie nicht, mir ausführlich und alles zu schreiben, denn die Nachrichten von der Königin der Etsch [Verona] werden mehr denn je zu wichtigen Nachrichten am Ufer der Seine. Wenn Sie nach Canterane gehen, grüßen Sie mir die beiden Protestanten und Hans.
Was die Französin betrifft, habe ich an den Bischof von Genf geschrieben, er möge sich über die Schwester der De La Pièrre erkundigen. Er hat mir höflich geantwortet, dass er sein Möglichstes tun werde. Das im Vertrauen. Ich hoffe, dass ich auf dieser Reise auch die Schwester in den Schoß der katholischen Kirche bringen werde. Aber ich habe erst angefangen. Darüber rede ich mit niemandem außer mit Ihnen, mein lieber Rektor. Die anderen werden es erst erfahren, wenn der Fall ein gutes Ende gefunden hat. Der Bischof von Genf, Msgr. Mermillod, ist mein Freund, und in Rom erfuhr er über die Angelegenheit in Dresden. Er schreibt mir, dass „cet Apostolat caché attire toutes mes sympathies“ [dieses Apostolat meine ganze Sympathie in Beschlag nimmt] etc.
Ihr ergebener
D. Daniel
Auf dieser ganzen Reise habe ich in Lyon nur einen Brief, nämlich den Ihren, erhalten.