N. 1141 (1094) – AN P. GIUSEPPE SEMBIANTI
ACR, A, c. 15/138
J.M.J. Nr. 42
Khartum, 4. Oktober 1881
Mein lieber Pater,
Heute habe ich Ihren Einschreibebrief vom 31. August erhalten, der auch von Hochwürden P. Vignola unterschrieben ist.
Der Brief hat mich im Ganzen überrascht und auch geärgert. Ich weiß nicht, ob die Last der teuren Kreuze, die mir Jesus schickt, mein Gefühl und Urteil beeinflusst.
Ich dachte mir, dass man in der Angelegenheit von Virginia das ausschlaggebende Urteil von Rom abwarten würde, nachdem Sie und Seine Eminenz den Fall dort vorgelegt hatten. Kardinal Simeoni schrieb Ihnen zwar, dass Virginia jetzt nicht nach Afrika gehen soll, mir aber hat er keine diesbezügliche Anordnung erteilt.
Um aber dem achtbaren Willen von P. Vignola, der Virginia sofort vom Institut entfernt haben will, kein Hindernis in den Weg zu legen, gebe ich Ihnen den Befehl, Virginia 500 Franken zu übergeben, und sie gleich nach Rovereto zu D. Bertanza und seiner Schwester Teresina zu schicken. Dort wird Virginia bis zu ihrer weiteren Bestimmung, die ihr Gott zuweisen wird, Ruhe haben. Ich will vorläufig nicht, dass sie zu ihrer schismatischen Familie nach Beirut zurückkehrt. Ich teilte das bereits vor längerer Zeit dem Hochwürdigsten Oberen Seiner Eminenz Kardinal Simeoni mit.
Es eilt, dass Virginia das Institut von Verona zum Wohl ihrer Moral verlässt, denn sie lebt zu sehr isoliert, ist entmutigt und gedemütigt worden. Bemühen Sie sich, sie zu überzeugen, jetzt nach Rovereto zu gehen, denn dort wird sie auch geistlichen Beistand finden. Zu diesem Zweck habe ich gerade an D. Giovanni Bertanza geschrieben und ihn gebeten, persönlich zu kommen oder jemanden zu schicken, um Virginia abzuholen. Dann wird das Institut der Frommen Mütter des Negerlandes zufrieden sein.
Es geschehe ruhig alles, was Gott will, Gott verlässt niemals den, der auf ihn vertraut. Er ist der Beschützer der Unschuld und der Anwalt der Gerechtigkeit. Ich bin glücklich im Kreuz, das, wenn es aus Liebe zu Gott gerne getragen wird, den Sieg schafft und das ewige Leben.
Ihr in Liebe verbundener + Daniele, Bischof.
Ich bitte Sie, den beigelegten Brief Virginia zu übergeben
Aff.mo + Daniele V.o
N. 1142 (1095) – REISEAUFZEICHNUNGEN
ACR, A, c. 18/33 nn. 1-4
1881
N. 1143 (1096) – POSTSCRIPTUM IN EINEM BRIEF
ACR, A, c. 20/56 n. 4
1881
N. 1144 (1097) – KORRESPONDENZVERMERK
ACR, A, c. 20/24
1881
N. 1145 (1098) – AUS DEM STERBEBUCH VON KHARTUM
ACR, A, c. 10/3
Khartum, 1881
N. 1146 (1099 – LANDKARTE VON DAR-NUBA
ACR, sez. carte geografiche
1881
SCHRIFTEN OHNE DATUM
Wir fügen die “Dokumente ohne Datum” der Vollständigkeit halber hinzu
N. 1147; (1100) – TAGESSTUNDENPLAN
AMV, cart. „Missioni Africane“
N. 1148 (1101) – DIE COMBONI INSTITUTE – EINE ZUSAMMENFASSUNG
(Protokoll)
ACR, A, c. 25/25
Das Werk für die Wiedergeburt Afrikas, das ich in Verona unter dem Schutz Seiner Eminenz di Canossa gegründet und sozusagen aus dem Boden gestampft habe. Ich habe folgende Einrichtungen für das Apostolat in Zentralafrika vorbereitet, die notwendig sind, um seinen heiligsten Zweck wirksam und sicher zu erfüllen.
1. Das Missionsinstitut für Afrika, das Priester, Katechisten und Handwerker für das afrikanische Apostolat ausbildet und vorbereitet. Ich habe entsprechende Regeln verfasst, die zur gegebenen Zeit der Heiligen Kongregation zur Genehmigung unterbreitet werden, um eine Kongregation zu werden.
2. Das Institut der Frommen Mütter des Negerlandes zur Heranbildung von fähigen Schwestern der Nächstenliebe, um in Zentralafrika alle katholischen Einrichtungen für Frauen aufzubauen. Ich habe ihm entsprechende Regeln gegeben, die ich nach einer angemessenen Zeit der Erprobung an Ort und Stelle in Afrika der Heiligen Kongregation oder der Bischofskongregation zur Approbation vorlegen werde.
Diese zwei Institute verfügen, neben den entsprechenden Einrichtungen, über zwei Häuser und ein Landgut, dessen Erträge teilweise zu ihrem Unterhalt beitragen.
In Kairo, Ägypten habe ich folgende Niederlassungen gegründet:
3. Ein Haus für die Missionare von Zentralafrika, wo sich die Missionare, Katechisten und Handwerker des Veroneser Instituts akklimatisieren können und sich durch Studium und religiöse Einführung für die Missionen in Afrika vorbereiten.
4. Das Institut der Frommen Mütter.
5. Ein Haus für die Missionare von Zentralafrika, wo sich die Missionare des Veroneser Männerinstituts akklimatisieren können und sich durch Studium und religiöse Einführung für die Missionen im Innern Afrika vorbereiten.
6. Niederlassung der Frommen Mütter des Negerlandes, in der sie sich für die Missionen im Innern Afrikas akklimatisieren, usw.
Diese zwei Niederlassungen habe ich ganz neu auf einem Grundstück, das mir der Khedive geschenkt hatte, errichtet.
In der Stadt Berber, Obernubien:
7. Ein Erholungsheim für Missionare, die von Ägypten durch die Wüste Corosco oder über Suakin am Roten Meer kommen, und für kranke Missionare von Khartum.
8. Niederlassung für Schwestern zum gleichen Zweck. Die beiden Häuser und der große Gemüsegarten, die ich gekauft und umgebaut habe, sind mein Eigentum. Die Missionare und Schwestern, die unterwegs nach Berber sind, betreuen die wenigen Katholiken und retten einige Seelen.
In Khartum, der Hauptstadt der ägyptischen Besitzungen im Sudan:
9. Eine Niederlassung für Missionare:
Das Missionshaus von Khartum wurde 1857 vom Provikar Knoblecher gebaut. Das Schwesternhaus ist wie das Haus der Missionare 109 Meter lang. Ich habe es 1874 von Grund auf neu gebaut. Der Garten, der dank der Bewässerungsanlage jährlich einen Gewinn von 8000 Franken abwirft, ist völlig neu hergerichtet worden. Laut Gordon Pascha, der Abessinien, Aden, usw. besuchte und laut der bedeutendsten Afrikareisenden, die die Ost- und Westküsten Afrikas bereisten, ist die katholische Mission von Khartum das größte Denkmal europäischer Zivilisation (!! christlichen) von West- und Zentralafrika.
VI. Im Königreich von Kordofan
A. In der Hauptstadt El Obeid
10. Eine Niederlassung für Missionare und zweite Residenz des Apostolischen Vikars, Landwirtschaftsschule, Schulen, Waisenhaus, Kolleg oder Kleinseminar für Afrikaner, Zufluchtsort für Sklaven, Berufsschule, usw., usw.
11. Eine Niederlassung für die Frommen Mütter des Negerlandes und zweite Residenz der Provinzoberin, Noviziat für afrikanische Kandidatinnen, Schulen, Waisenhaus, Handarbeitsunterricht für Frauen, Zufluchtsort für Sklavinnen, usw.
Diese zwei Häuser zusammen mit vermieteten Lagerräumen im Zentrum der Stadt, die Kirche, Garten und Tiefbrunnen habe ich gekauft und umgebaut. Brunnen sind dort wo es keine Flüsse gibt wertvoller als Häuser im Kordofan. Sie sichern den Lebensunterhalt der Mission.
B. Malbes im Südwesten
Da die bekehrten Afrikaner arm sind, nach der Bekehrung bei den Muslimen arbeiten müssten und durch diesen Kontakt den Glauben wieder verlieren könnten, da sie die Mission nicht unterhalten kann, habe ich eine Tagereise von El Obeid entfernt, in der Ebene von Malbes, viele Grundstück gekauft, die sich über einen Kilometer erstrecken, um ihnen und ihren Familien den Unterhalt zu sichern und für ihr Seelenheil zu sorgen. Wir gruben Tiefbrunnen und gründeten die Katholische Kolonie der Afrikaner Pius IX., siedelten dort die Familien der bekehrten Afrikaner an und wiesen jeder Familie ein Stück Land zu, damit sie es bebauen und das ganze Jahr hindurch das Notwendige zum Leben haben, und die Mission keine Auslagen hat.
Die Katholische Kolonie von Malbes, in der jetzt 22 katholische Familien wohnen, wird sich zu einem Dorf, zu einer von den Muslimen getrennten ganz katholischen Stadt entwickeln. Mit entsprechenden Normen werde ich ihnen helfen, den Glauben zu bewahren.
Wir errichteten eine ganz Reihe von sehr soliden Hütten aus Zweigen und Stroh und dazu eine Kapelle.
12. Ein Erholungsheim für die Missionare von Kordofan und Ghebel Nuba, die durch Krankheiten oder Fieber geschwächt worden sind, usw. und eine von einem Landwirt von Verona geleitete Landwirtschaftsschule. An jedem Sonn- und Feiertag wird eine Messe gelesen und Katechismusunterricht erteilt.
N. 1149 (580) – VERWALTUNGSNOTIZ
ACR, A, c. 22/5 n. 10
N. 1150; (1102) – AN DANIELE SORUR
ACR, sez. Fotografie
Widmung auf einem Herz-Jesu Bild.