Monatsnachrichten der Comboni-Missionare vom Herzen Jesu

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Gesegnetes und frohes Osterfest 2023!

GENERALLEITUNG

Rom: Treffen der Oberen der Comboni-Missionare mit der Gruppe der Comboni Survivors

Am 21. und 22. März 2023 trafen sich der Generalobere, Pater Tesfaye Tadesse Gebresilasie, sowie Mitglieder des Generalrats und ehemalige und gegenwärtige Provinzobere der London Provinz in Rom mit Mitgliedern der Comboni Survivors. Einbegriffen war eine vierzigminütige Privataudienz beim Heiligen Vater, die von P. Andrew Small, OMI, Sekretär der Päpstlichen Kommission für den Schutz der Minderjährigen, organisiert wurde.

Für die Mitglieder des Generalrats und die Oberen der London Provinz war das Treffen eine sehr wertvolle Gelegenheit, die Mitglieder der Gruppe persönlich zu treffen und ihre Aussagen zu hören. Kardinal Nichols eröffnete und schloss das Treffen ab, an dem auch P. Andrew Small und, auf ausdrücklichen Wunsch der Gruppe, der derzeitige Bischof von Leeds, Marcus Stock, teilnahmen. Am Mittwochabend wurde zum Abschluss des Treffens ein Kommuniqué mit folgendem Inhalt veröffentlicht:

Gemeinsame Erklärung nach dem Treffen der Comboni Survivors und der Comboni-Missionare

Erklärung der Comboni Survivors

Kürzlich forderte Papst Franziskus die Verantwortlichen der Kirche auf, mit konkreten Maßnahmen auf die Erfahrungen der Überlebenden des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Geistliche zu reagieren. Als Gruppe von Comboni Survivors haben wir die Comboni-Missionare seit vielen Jahren um konkrete Maßnahmen gebeten, aber deren Antwort waren meistens Stillschweigen oder Zweifel an der Wahrhaftigkeit unserer Bitten. Viele andere Opfer haben ähnliche Reaktionen von Seiten der Verantwortlichen erlebt. Diese Atmosphäre von Angst und Gegenklage begann sich in den letzten Monaten zu ändern, als wir uns mit den früheren und heutigen Verantwortlichen der Comboni-Missionare trafen und von ihnen empfangen wurden.

An unserem letzten Treffen nahmen die Oberen der London Provinz teil, die in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren unsere Bitten um Hilfe aufgegriffen hatten. Mit ihnen teilten wir unsere schmerzlichen Geschichten von Missbrauch und unsere tiefe Enttäuschung über deren erschreckende Antwort, als wir um Hilfe gebeten hatten.

Im Verlauf dieses Treffens, zu dem auch eine Begegnung mit Papst Franziskus vorgesehen war, hatten wir das Gefühl, dass uns die Oberen der Comboni-Missionare nicht nur zuhörten, sondern uns auch glaubten, was uns ein Gefühl der Beruhigung gab. Es war für uns eine transformative Erfahrung, die uns in unserem Bemühen um Gerechtigkeit und Dialog als einzigem Weg der Heilung für diejenigen, denen Unrecht widerfahren war, bestätigt hat.

Wir blicken zurück auf all die Fehler und Missverständnisse, die wir im Laufe der Jahre seitens der Comboni-Missionare erlebt haben, und sind verärgert, wenn wir daran denken, wie viel Leid hätte vermieden werden können. Mit gutem Willen und beiderseitigem Einsatz für Dialog und Aktion können Frustration und Schmerz, die wir viele Jahre mit uns herumgetragen haben, so kanalisiert werden, dass sich die Dinge ändern, nicht nur für uns, sondern auch für all jene, die ähnliche Erfahrungen wie wir machen. Papst Franziskus hat uns ermutigt, auf dem Weg des Dialogs und der Begegnung zu bleiben, auch in den dunkelsten Tagen.

Wir sind den Comboni-Missionaren zutiefst dankbar für ihre freundliche Einladung, nach Rom zu kommen. Wir sehen in ihnen Verbündete auf dem Weg der Heilung und Erneuerung. Wir sind zuversichtlicher denn je, dass diese „gemeinsame Reise“ in eine andere und gesündere Richtung für uns alle führt. Wir verpflichten uns, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Erklärung der Comboni-Missionare

Wir danken den Comboni Survivors, dass sie unserer Einladung nach Rom gefolgt sind, um mit den Mitgliedern unseres Generalrats und den früheren und heutigen Oberen der London Provinz zu sprechen.

Obwohl auch wir von den Missetaten erschüttert wurden, die einige unserer Mitbrüder und Laienmitarbeiter begangen hatten, haben wir erst spät die Auswirkungen des Schadens vollständig begriffen, den diese Missbräuche im Leben derjenigen angerichtet haben, die vor vielen Jahren unserer Fürsorge anvertraut worden waren. Wir bedauern und verurteilen, was geschehen ist.

Wir bedauern auch die Missverständnisse und die verpassten Gelegenheiten, der Gruppe zu antworten, die leider weiteren Schaden und Verletzungen bei denjenigen verursacht haben, die bereits viel gelitten hatten. Es tut uns aufrichtig leid, dass wir manchmal nicht angemessen reagiert haben. Wir bitten erneut um Vergebung.

Wir hoffen, dass diese Begegnung mehr Frieden und Heilung bringen kann. Wir verpflichten uns, weitere konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Euren Lebensweg zu erleichtern.

Als Verantwortliche der Comboni-Missionare haben wir Eure Erfahrungen angehört. Wir glauben Euren Berichten von Schmerz und Enttäuschung und wollen die Dinge verbessern. Wir verpflichten uns, aus diesen Erfahrungen zu lernen und sie in die Kinderschutzprogramme unseres Instituts einzubeziehen, um sicherzustellen, dass wir aus der Vergangenheit lernen und jeglichen Missbrauch in der Zukunft verhindern können.

Wir werden gemeinsam nach Wegen suchen, um einem jeden die notwendige spirituelle Betreuung und Unterstützung zukommen zu lassen, soweit es uns möglich ist.

Schließlich danken wir Papst Franziskus, der sich mit uns getroffen hat, Kardinal Vincent Nichols, Bischof Marcus Stock und Pater Andrew Small, OMI, sowie all jenen, die uns geholfen haben, diesen Moment der Gnade zu erleben. Wir erflehen die Hilfe des Herrn, der allein alles neu machen kann.

Priesterweihe

Byron José Valverde Arce      San José (PCR)             25. März 2023

Werk des Erlösers

April     01 – 15 CN         16 – 30 EC

Mai       01 – 15 ET          16 – 31 I

Gebetsmeinungen

April

Dass alle, die am Rande der großen Städte leben, sich angenommen und frei fühlen, geachtet und gefördert werden, und ihnen die Möglichkeit geboten wird, sich zu integrieren, damit die Städte wieder ein menschliches Aussehen bekommen. Lasst uns beten.

Mai

Dass die Feier des Welttags für geistliche Berufungen in den Herzen junger Männer und Frauen das Bewusstsein weckt, dass die Mission ihre Verfügbarkeit braucht, um der Einladung Jesu Folge zu leisten, überall in der Welt für ihn Zeugnis abzulegen. Lasst uns beten.

Liturgischer Kalender der Comboni-Missionare

April

25.

San Pedro de San José de Betancur, Ordensmann

PCA (Zentralamerika, Costa Rica, Guatemala, El Salvador, Nicaragua)

Mai

Letzter Monatssamstag:
Unsere Liebe Frau vom Herzen Jesu

Gedenktag

02.

Hl. Athanasius, Bischof und Kirchenlehrer

Ägypten

       

KURIE – ZENTRUM DER WEITERBILDUNG

Comboni-Erneuerungskurs 2023

Der Comboni-Erneuerungskurs (CCR) ist eine Auszeit, die das Comboni-Institut Mitbrüdern zwischen 45 und 65 Jahren anbietet. In diesem Jahr nehmen elf Missionare von Januar bis Mai im Generalat in Rom daran teil. Sie unterbrechen ihre Tätigkeit, um ihr Leben zu überdenken und dann in die Mission zurückzukehren.

Die diesjährigen Teilnehmer kommen aus neun Ländern und erfüllen verschiedene Dienste in den Bereichen der Missionspastoral. Ihr Alter reicht von 55 bis 74 Jahren. Die CCR wird von den Mitbrüdern P. Fermo Bernasconi und P. Alberto de Oliveira Silva koordiniert.

Während des Kurses wird dem Gemeinschaftsleben, der Reflexion und dem persönlichen und gemeinsamen Gebet viel Bedeutung und Raum beigemessen. Auf diese Weise kann jeder seine persönlichen Lebens- und Missionserfahrungen freier und leichter mitteilen und das gegenseitige Sich-Verstehen fördern.

In der Regel wird jeden Morgen ein Ausbildungsthema vorgestellt, das den Mitbrüdern helfen soll, die verschiedenen Etappen des persönlichen, gemeinschaftlichen, religiösen und missionarischen Lebens zu überprüfen. Aus diesem Grund werden verschiedene Themen behandelt, die die verschiedenen Dimensionen des Lebens einbeziehen und jedem Missionar helfen, sein persönliches und gemeinschaftliches Leben zu überdenken, sich spirituell und beruflich zu erneuern, sich mit dem Leben und den Schriften Combonis zu beschäftigen und dessen Lebensstil angesichts der verschiedenen Herausforderungen der heutigen Mission zu überprüfen, auch unter Berücksichtigung der Dokumente des 19. Generalkapitels.

Der Kurs sieht mehrere Initiativen vor, um den Gemeinschaftssinn zu fördern. Die Gruppe war bereits in Greccio und Fonte Colombo - dem Umfeld des heiligen Franziskus, dem großen Inspirator des einfachen Lebens und der Mission - und in Subiaco, dem Land des heiligen Benedikt, und hat bereits mehrere Feiern in der nahegelegenen Abtei „Tre Fontane“ besucht und daran teilgenommen. Ein letzter Besuch galt der Gemeinschaft von Castel Volturno, eine echte „Pilgerfahrt“ zu den Herausforderungen der Comboni-Mission in Europa, die den vielen Migranten und der lokalen Bevölkerung zur gegenseitigen Bereicherung dient.

Auf dem Programm stehen noch zwei ganz besondere Besuche, die bei allen große Erwartungen wecken: von Verona und Limone sul Garda, der engen Heimat des Vaters und Gründers, des heiligen Daniele Comboni, und der Aufenthalt im Heiligen Land, um die biblischen Orte und die Straßen kennenzulernen, auf denen Jesus seine Mission erfüllt hatte.

P. Pierino Landonio berichtet uns, wie der Kurs trotz der geringen Teilnehmerzahl läuft und wie ihn die Gruppe erlebt: „Wir sind von den beiden Kuriengemeinschaften gut aufgenommen worden und werden ‚sehr gut‘ begleitet. Wir finden die behandelten Themen sehr interessant. Der Kurs wird sicher für einen jeden von uns zu einer bereichernden Erfahrung werden. Nach jahrzehntelangem Aufenthalt und missionarischem Wirken in verschiedenen Ländern, was manchmal ermüdend oder scheinbar unfruchtbar ist, wird es letztendlich nur zum Wohl der Mission selbst sein, wenn man die eigenen Schritte zurückverfolgt und sich mehr Zeit nimmt, mit Ihm in einer kontemplativen Dimension zu leben“.

BRASILIEN

Diözese Roraima: Neuer Bischof

Die Diözese Roraima ist seit der Ernennung von Bischof Dom Mario Antonio da Silver zum Erzbischof der Diözese Mato Grosso im Mai 2022 vakant. Während dieser Vakanz von etwa zehn Monaten leitete der Fidei Donum Priester Lucio Nicoletto aus der Diözese Padua als Diözesanadministrator die Diözese.

Am 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des Heiligen Paulus, ernannte Papst Franziskus den 62-jährigen Dom Evaristo Pascoal Spengler O.F.M., Bischof der Diözese Marajó, zum zehnten Bischof der Diözese Roraima.

Die ergreifende Eucharistiefeier zur Amtseinführung fand am Fest Mariä Verkündigung, am 25. März 2023, auf dem zentralen Platz der Stadt vor der Erlöser-Kathedrale in Anwesenheit des Kardinals von Amazonien, Dom Leonardo, mehrerer Bischöfe, Priester, Ordensleuten sowie Regierungsvertretern statt. Auch zahlreiche Laien aus der Diözese und von außerhalb nahmen daran teil.

Der bischöfliche Leitspruch von Dom Evaristo, der sich in seinem Wappen widerspiegelt, lautet: „Fahr hinaus, wo es tief ist“. Diese Worte sprach Jesus zu Petrus, als er ihn aufforderte, seine Netze in tieferen Gewässern auszuwerfen (Lk 5,4).

Der neue Bischof kennt die Herausforderungen in der Diözese, an deren Spitze er nun steht. Dazu gehören vor allem die Lage von Migranten und der Indio-Gruppen. Die Hauptstadt Boa Vista des Bundesstaates Roraima ist Ziel vieler Migranten, insbesondere aus Venezuela. Die Diözese heißt sie willkommen und bietet ihnen die notwendige Unterstützung an.

Im Bundesstaat Roraima leben die meisten Indios Brasiliens, die in verschiedene Gruppen unterteilt sind: Macuxi, Wapichana, Ingariko, Yanomami, usw. Die Yanomami haben oft die Aufmerksamkeit der lokalen und internationalen Medien auf sich gezogen, weil sie in ihrem angestammten Land unter der wachsenden Zahl illegaler Minen und illegaler Besetzungen von indigenem Land sowie unter Hunger, Umweltverschmutzung, hoher Kindersterblichkeit und Krankheiten wie Malaria leiden. Seit 2003 arbeiten Comboni-Missionare unter den Macuxi und Wapichana-Indios.

In seiner Predigt erinnerte der neue Bischof an die bevorzugte Option für die Indios und Migranten. Er sagte: „Ich weiß, dass Papst Franziskus Amazonien in sein Herz geschlossen hat. Da ich berufen bin, dem Evangelium treu zu sein, betrachte ich meine Versetzung nach Roraima als Teil von Gottes Plan für mich und für diese Ortskirche. Deshalb beabsichtige ich, in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche zu handeln, im Geiste der Synodalität“. Abschließend dankte er seinen Vorgängern und dem Diözesanadministrator für deren Dienste an der Ortskirche. (P. Teddy Keyari Njaya, mccj)

spaNIEN

Treffen der Comboni-Familie

Die Comboni-Familie von Spanien traf sich am 11. und 12. März 2023 in Madrid. Zentrales Thema war der Austausch über den Weg, den wir überall gehen, wobei auch die kürzlich abgehaltenen Generalkapitel der Comboni-Missionare, der Comboni-Missionsschwestern und die kontinentalen Versammlungen der Comboni-Laienmissionare (LMCs) in Amerika und Afrika berücksichtigt wurden.

P. Pedro Andrés eröffnete das Treffen und berichtete über den Ablauf unseres Generalkapitels, während am Samstagnachmittag das Kapitel der Comboni-Missionsschwestern vorgestellt wurde.

Am Sonntag hatten die Comboni-Laienmissionare das Wort. Zunächst sprach Isabel, Koordinatorin der spanischen Gruppe, über die letzte Versammlung und die Herausforderungen, denen wir in Spanien gegenüberstehen: vor allem müssen wir genau feststellen, wie viele wir sind, wo wir sind und welche unsere Einsätze sind. Anschließend tauschten wir uns über die Kontinentaltreffen in Amerika (Lima-Peru) und Afrika (Cotonou-Benin) aus. Dabei konnten wir den Reichtum und die Schwächen unserer Mitglieder in diesen Kontinenten kennenlernen.

Zum Schluss luden die Verantwortlichen der drei Gruppen ein, solche Treffen fortzusetzen.

Die Begegnung endete mit einer Eucharistiefeier. Dabei fand besondere Erwähnung, dass P. Pedro Andrés nach Peru ausreisen wird, nachdem er sechs Jahre lang der spanischen Provinz als Provinzoberer gedient hatte. (Alberto de la Portilla, Koordinator des LMC-Zentralausschusses und Mitglied der LMCs von Spanien)

ÄTHIOPIEN

Trockenheit im Borana Gebiet

Vom 10. bis 13. März besuchten der Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Souraphiel, und die Vertreter des Vikariats Hawassa, Mons. Juan González Núñez, Apostolischer Administrator, Pater Nicola Di Iorio, Delegierter Vikar, und Pater Tsegaye Getahun, Leiter des katholischen Sekretariats in Hawassa, die Region Borana im Süden des Vikariats, die größtenteils von der gleichnamigen ethnischen Gruppe bewohnt wird. Diese Region leidet am meisten unter der Trockenheit. Die Besucher wollten den vielen Opfern Hilfe und vor allem Hoffnung bringen.

Bittet man einen Borana um Wasser, sagt man in Äthiopien, dann bietet er einem Milch an. Heute kann dieses großzügige Volk jedoch weder Milch noch Wasser anbieten: die Menschen und ihr Vieh sind buchstäblich am Verdursten.

Die Borana bewohnen den südlichsten Teil Äthiopiens, an der Grenze zu Kenia. Ihr Land ist eine ewig trockene Steppe, aber wenn es regelmäßig regnet, können dort zwei bis drei Millionen Rinder und große Ziegenherden gehalten werden.

Leider hat sich das normale Niederschlagsmuster in diesem Bezirk drastisch verändert. Seit fünf Jahren hat es nicht mehr geregnet, und die Kapazität der Region, eine solche Katastrophe zu verkraften, ist nun völlig erschöpft. Nach und nach sind alle Wasserstellen versiegt, und fast das gesamte Vieh ist verendet. Es ist die Rede von mindestens zwei Millionen Rindern, die verhungert und verdurstet sind.

1984 ereignete sich eine ähnliche Tragödie. Ich habe sie aus erster Hand miterlebt. Damals starben mehr als eine Million Menschen. Heute verspricht die Regierung, dass sie keinen einzigen Menschen wegen der Dürre sterben lassen wird. Vielleicht würde es ihr sogar gelingen, alle Borana in Lagern unterzubringen. Es wird jedoch nicht möglich sein, mit Sicherheit zu sagen, wie viele an Unterernährung und Hunger bereits gestorben sind. Nach und nach sind die meisten Menschen bereits in die von der Regierung eingerichteten Lager für Binnenvertriebene umgezogen.

Die Delegation der katholischen Kirche unter Leitung des Kardinals von Addis Abeba besuchte das Lager in Dubluk, das mit 80.000 Bewohnern eines der größten in der Region ist. Die meisten Evakuierten leben in Zelten, manche in richtigen Hütten, andere in Hütten aus Plastikfolie. Die Menschen sind sauber und anständig gekleidet und gut ernährt: Kleidung und Lebensmittel werden von der Regierung und von Wohltätigkeitsorganisationen bereitgestellt. Doch unter den Menschen, die einst wohlhabend waren und nun alles verloren haben, herrscht ein Gefühl der Verzweiflung. Wie bereits erwähnt, dauert die Dürre nun schon seit fünf Jahren an - die längste, an die sich die Menschen hier erinnern können. Das Vikariat von Hawassa hat von Anfang an den Vertriebenen auf jede erdenkliche Weise geholfen. Im Gebiet der Borana gibt es drei katholische Missionen, die von Spiritanern geleitet werden. Diese zeichnen sich aus durch ihre soziale Arbeit in Form von Schulen, Studentenwohnheimen und dem Bau von Tiefbrunnen.

Das Vikariat als solches hat die betroffene Bevölkerung immer unterstützt. Aber wir wissen nicht, wie lange die Notlage dauern wird. Bisher konnten wir etwa anderthalb Millionen Borana unterstützen, indem wir große Mengen an Hilfsgütern, die wir von Organisationen wie Caritas Amerika, Caritas Österreich und anderen erhalten haben, an sie verteilten.

Am Tag nach unserem Besuch bei den Evakuierten begann es zu regnen. Nun wird man sagen, dass es die Katholiken waren, die den Regen gebracht haben! Das wäre ein seltsames Missverständnis. Wir wissen sehr wohl, dass Gott allein der Herr über alles ist, was seine Vorsehung uns zur Verfügung stellt. (Mons. Juan González Núñez, mccj)

ITALIEN

Fest der Familienangehörigen in Padua

„Es war schön, beisammen zu sein, sich zu treffen und einen Familientag zu erleben“. Diese Worte hörte man aus dem Munde von vielen Familienangehörigen der Comboni-Missionare, die sich am Sonntag, 12. März, in Padua zu ihrem jährlichen Treffen versammelt hatten. Mit den Mitbrüdern der Hausgemeinschaft waren es etwa siebzig Personen, die sich über den schönen gemeinsamen Tag freuten und sich dankbar zeigten. „Der Stil unseres heutigen Treffens war anders als sonst: die Atmosphäre war besonders familiär“, meinte einer der Teilnehmer. Schließlich waren sie die Protagonisten des Tages, die Verwandten, die von ihrem Sohn oder Bruder erzählten.

Pater Gaetano Montresor hat den Akzent für die Feier gesetzt, indem er noch einmal bekräftigte, dass „jeder Angehörige eines Comboni-Missionars zur Comboni-Familie gehört, so dass die Familie des einen zur Familie aller wird und jeder sich zu Hause fühlt, wenn er die Familie eines Mitbruders besucht“.

Das Treffen begann mit einer Reihe von Schilderungen aus dem Missionsleben. Dann folgte der Vortrag von Pater Eliseo Tacchella, der einige Punkte des jüngsten Besuchs von Papst Franziskus in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan aufgriff. Um die starken Botschaften von Papst Franziskus während seiner Reise zusammenzufassen, zitierte er folgenden Satz: „Hände weg von Afrika!“. Pater Eliseo schilderte auch die Situation der Ausbeutung der Bodenschätze in der Demokratischen Republik Kongo und die schrecklichen Methoden, die dabei angewandt werden. Er sprach vom unsäglichen Leid der Bevölkerung und beschrieb den Zustand der absoluten Armut, in dem die Menschen leben müssen.

Auf die oft gestellte Frage, warum die Comboni-Missionare, die in erster Linie für die Evangelisierung Afrikas gegründet wurden, auch in Lateinamerika präsent sind, antwortete Pater Alessio Geraci und betonte, dass die Kongregation auf eindringliches Bitten von lateinamerikanischen Ortskirchen dort angefangen hatte, wohlwollend unterstützt vom Heiligen Stuhl. „Wenn die Kirche ruft, antworten die Comboni-Missionare“. Heute, so Pater Alessio weiter, arbeiten dort unsere Missionare mit großem Einsatz in der Verkündigung, mit besonderem Augenmerk auf die besorgniserregende Zerstörung der Ökosysteme, auf die schwierige Situation von ethnischen Minderheiten, auf die immer häufigeren Gewaltausbrüche und auf die Schwächen einiger Demokratien.

Auf diesen intensiven Austausch von Geschichten und Informationen folgte die Eucharistiefeier. Dabei wurde der kürzlich verstorbenen Familienmitglieder gedacht, besonders der Mütter, Väter, Schwestern und Brüder von unseren Missionaren, sowie der zahlreichen Mitbrüder, die aus dieser Gegend stammen oder in dieser Gemeinschaft gearbeitet haben. (Pater Gaetano Montresor, mccj)

Workshop zur integralen Ökologie

Am 3. und 4. März 2023 veranstaltete das Scholastikat Casavatore einen Workshop zur integralen Ökologie, unter der Leitung von Pater Fernando Zolli und Bruder Antonio Soffientini, Mitglieder der Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (GFBS) der italienischen Provinz, sowie von Monica Fioretti und Vittorio Moccia. Monica und Vittorio fördern und unterstützen den Widerstand in der Region Kampanien gegen Giftmülldeponien, Boden- und Luftverschmutzung.

Im Lichte des „Evangeliums der Schöpfung“, der theologischen Orientierungen, die in der Enzyklika Laudato si' und im Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus „Querida Amazonia“ zur Sprache kommen, und der konkreten Erfahrungen in der Region - die von den alten Römern Campania felix genannt wurde und heute als Terra dei Fuochi bezeichnet wird - sind den Scholastikern klargeworden:

- die Bedeutung der Zusammenhänge zwischen Schöpfung und Menschheit;

- die Wichtigkeit, den Blick auf die Verwüstungen zu schärfen, die das technisch-wissenschaftliche System sowohl der Mutter Erde als auch den Armen und Ausgegrenzten zufügt;

- die Dringlichkeit, den übermäßigen Ausstoß von Kohlendioxid (auch bekannt als Kohlenstoffdioxyd und unter der chemischen Formel CO2) in die Atmosphäre zu stoppen, um den Klimawandel aufzuhalten;

- die Notwendigkeit, die wilde und systematische Ausbeutung des Gemeingutes anzuprangern, die dramatische Folgen für die Bevölkerungen des globalen Südens hat;

- die Wichtigkeit der wachsenden Verpflichtung, die Verteidigung des gemeinsamen Hauses als integralen Bestandteil der Evangelisierung zu übernehmen.

Als konkrete Verpflichtungen haben die Scholastiker das Vademecum Laudato si' der italienischen Provinz angenommen, um sich zu einer neuen ökologischen Lebenshaltung und zu ökologischen Beziehungen zu erziehen. Sie haben beschlossen, der Plattform Laudato si' (LSPA) beizutreten, die vom vatikanischen Dikasterium für den Dienst der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung gefördert wird und vom 19. Generalkapitel als Priorität angenommen wurde. Sie wollen in der „ökologischen Spiritualität“ wachsen und sich verpflichten, einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen, als Hüter der Schöpfung und der Schwachen, gemäß dem ursprünglichen Plan Gottes und der Offenbarung durch Christus, „Das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen, was im Himmel und auf Erden ist“ (Eph 1: 9b-10).

PROVINZ ZENTRALAMERIKA

Priesterweihe von Byron José Valverde Arce

Die St. Joseph-Pfarrei in der Provinz Heredia, Costa Rica, feierte am 25. März, dem Hochfest der Verkündigung des Herrn, die Priesterweihe eines ihrer Söhne, des Diakons Byron José Valverde Arce.

2011 trat er in das Postulat der Comboni-Missionare ein. 2015 begann er das Noviziat in Xochimilco und beendete es mit den ersten zeitlichen Gelübden am 13. Mai 2017. Anschließend kam er ins Scholastikat Casavatore, wo er 2021 das Theologiestudium abschloss.

Dann begann er in der Pfarrei San Luis, Petén, Guatemala, seinen Missionsdienst und legte dort am 30. September 2022 die ewigen Gelübde ab. Kurz darauf wurde er zum Diakon geweiht.

Byron wurde von Mons. Vittorino Girardi, mccj, emeritierter Bischof der Diözese Tilarán-Liberia, zum Priester geweiht. Die Mitbrüder wollten Byron ihre geistige und körperliche Nähe spüren lassen, und nahmen in großer Zahl an seiner Priesterweihe teil, zusammen mit seinen Familienangehörigen, seinen Freunden und Wohltätern.

Die Pfarrei war tief bewegt von diesem einzigartigen Fest, das mit einer Gebetswoche und mit Initiativen von MBB vorbereitet worden war.

Bischof Vittorino forderte den Neupriester auf, weiterhin sein Ja zur Mission, zur missionarischen Leidenschaft und zu seinem Dienst zu sagen, nach dem Beispiel der Muttergottes, der Magd des Herrn.

WIR BETEN FÜR UNSERE VERSTORBENEN

DEN VATER

Calixto, von P. Victor Hugo Castillo Matarrita (RCA); Roger Arnaud, des Sch. Tabasse Taramboui Ebed Melek Ruben Dario (RCA); Maurice, von P. Longba Guéndé Godefroy-Médard (RCA).

DIE MUTTER

Lindóia Carolina Matzembacher Reghelin, von P. Valnei Pedro Reghelin (BR).

DEN BRUDER

Giacomo, von P. Rocco Bettoli (A); Giovanni, von P. Carmine Calvisi (I);

DIE SCHWESTER

Norina, von P. Gino Melato (I); Paula, von P. Alois Eder (DSP); Evelina, von P. Erminio Pegorari (+1999); Giuseppina, von P. Antonio Di Lella (I); Maria, von Br. Johannes Valentini (DSP).

DIE COMBONI-MISSIONSSCHWESTERN

Suor Giovanna Blanchetti; Suor Stefania Bassan; Suor Luisa De Berti.

Übersetzung: Pater Alois Eder

Layout: Andrea Fuchs

Druck und Versand: Hannelore Schuster