Montag, 11. Oktober 2021
Der Gottesdienst ist der Höhepunkt unseres 100-jährigen Jubiläums. Im Februar 1921 wurde im Josefstal die erste Hausgemeinschaft der Comboni-Missionare in Deutschland gegründet. Seither gehören die Missionare zur Stadt Ellwangen. In diesem Gottesdienst sagen die Comboni-Missionare Dank für die vielen Menschen, die sie und ihre Arbeit in den 100 Jahren unterstützt haben. [Video]
Die internationale Ordensgemeinschaft, gegründet vom Heiligen Bischof Daniel Comboni 1867 in Verona, für die Mission im heutigen Sudan, arbeitet heute mit über 1500 Missionaren in über 40 Ländern der Welt. Daniel Comboni hatte damals den Traum, dass Afrika einmal durch Afrikaner missioniert werden würde. Heute zeichnet sich die Erfüllung dieses Traumes ab, wenn die Mehrheit der jungen Mitbrüder aus diesem Kontinent stammen.
„Halleluja. Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
Lobt ihn wegen seiner machvollen Taten, lobt ihn nach der Fülle seiner Größe.
Lobt ihn mit dem Schall des Widderhorns, lobt ihn mit Harfe und Leier!“
(aus Psalm 150)
Lieber Pater Hubert und Mitglieder der DSP,
Friedens- und Hoffnungsgrüße in Christus, unserem Herrn!
Wir feiern mit Freude den hundertsten Jahrestag der Präsenz der Comboni-Missionare in Ellwangen. Diese Gemeinschaft hat bei der Gründung und der missionarischen Tätigkeit der DSP eine grundlegende Rolle gespielt und deren Früchte haben zum Wohl der ganzen Kongregation beigetragen.
Heute bewegt uns in erster Linie ein Gefühl der Dankbarkeit dem Herrn des Weinbergs gegenüber, der durch den heiligen Daniel Comboni so viele Missionare dazu inspiriert hat, die missionarische Berufung mit voller Hingabe anzunehmen. Wir möchten auch all der Missionare gedenken, die im Laufe eines Jahrhunderts durch diese Gemeinschaft gegangen sind und auf die eine oder andere Weise zur Festigung unserer Präsenz in dieser Gegend beigetragen haben. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, dem Herrn für die Mission zu danken, die wir zusammen mit unseren Verwandten, Freunden und Wohltätern in einem tiefen Geist der Dankbarkeit feiern.
Wir feiern dieses Jubiläum in der schwierigen Zeit der Pandemie, die auch eure Gemeinschaft hart getroffen hat. Unsere Gedanken sind bei allen, die von uns gegangen und nun beim Vater sind. Wir beten für alle, die noch immer an der Krankheit leiden. Wir vertrauen euch alle der Fürsprache der Gottesmutter und des heiligen Daniel Comboni an.
In der Hausgemeinschaft in Ellwangen haben wir Momente der Freude und auch des Leids erlebt. Die Mauern dieses Hauses haben die dramatischsten Momente des zwanzigsten Jahrhunderts mitgemacht, aber gleichzeitig auch der unergründlichen Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes Zuflucht gewährt, und dabei ihr großes Vertrauen in den göttlichen Plan für die Menschheit gezeigt. Das hilft uns, mit Überzeugung auf unsere Vergangenheit zurückzublicken und zu merken, dass Freuden und Leiden Teil der Heilsgeschichte sind. Das Betrachten unserer Vergangenheit hilft uns, unsere Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu richten, um die Hoffnung in eine Mission neu zu beleben, die auch heute noch mit der gleichen Dringlichkeit ruft wie vor hundert Jahren.
Die DSP hat in ihrer langen Geschichte viele Mitbrüder für die Mission und die Ortskirchen und in besonderer Weise viele Comboni-Brüder für das Institut gegeben. Dank der kanonischen Wiedervereinigung von MFSC und FSCJ innerhalb desselben Instituts im Jahr 1979 wird dieser Reichtum der Mitbrüder der DSP mit dem gesamten Institut geteilt. Dies ist zweifellos das Ergebnis einer soliden Ausbildung und einer klaren Vision, die die Gemeinschaft von Ellwangen ihren Kandidaten vermittelt hat.
Andererseits hat sich die Gemeinschaft im Laufe der Jahre in der Region etabliert und begleitet unter anderem eine Gottesdienstgemeinde, die sich langsam entwickelt hat und sich regelmäßig zur Feier der Eucharistie trifft. Die missionarische Vitalität zeigt sich auch im Einsatz für Migranten und für die Verlassenen, was ein wesentlicher Teil unseres Charismas ist. Wir denken auch an unsere älteren und kranken Mitbrüder, die jetzt in diesem Hause wohnen. Sie haben ihr Leben für die Mission eingesetzt. Wir denken dankbar an alle Personen, die die Mitbrüder liebevoll betreuen und begleiten.
100 Jahre Präsenz sind auch 100 Jahre von Dienst, von missionarischer Bewusstseinsbildung, von Fürsorge für Menschen in Not auf verschiedenen Kontinenten und für die an den Rand gedrängten und die Immigranten in Deutschland. Es sind auch 100 Jahre von Gemeinschaft und Kollaboration, von Zusammenarbeit mit der Ortskirche. Seit einigen Jahren arbeiten wir mit den Comboni-Missionsschwestern und den Comboni-Laienmissionaren zusammen. Wir danken den Bischöfen, der Ortskirche, den Comboni-Schwestern, den Comboni-Laien und anderen Ordensleuten sowie allen Wohltätern, die unsere missionarische Arbeit im Laufe der Jahre unterstützt haben und uns dabei geholfen haben, unsere missionarische Berufung zu leben. Unser Dank gilt auch all jenen, die uns auf verschiedene Weise bei der Missionsarbeit unterstützt haben, wie den Mitarbeitern der Zeitschrift KONTINENTE. Vielen herzlichen Dank an alle!
Möge Gott euch weiterhin segnen und euch zu einem Instrument des Segens für andere machen. Ein Frohes Fest des heiligen Daniel Comboni zu seinem 140-jährigen Jubiläum des Dies Natalis.
Schöne Festtage!
Der Generalrat
1. Oktober 2021
Fest der heiligen Therese von Lisieux
Patronin der Weltmission
„Ein Jahrhundert segensreiches Wirken“
Erzbischof Schick gratuliert zu 100 Jahren Comboni-Mission in Deutschland
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den Comboni-Missionaren zu ihrem 100-jährigen Bestehen im deutschsprachigen Raum gratuliert. Am Sonntag, dem Gedenktag des heiligen Daniel Comboni, feiert der Orden die Eröffnung der ersten deutschen Niederlassung der Comboni-Missionare in Ellwangen. Damit dürfe die Ordensgemeinschaft auf ein Jahrhundert segensreiches Wirken in Deutschland zurückschauen, so Schick in einem Brief.
Die Comboni-Missionare hielten nach den Worten des Erzbischofs in Deutschland den Missionsauftrag und das Evangelisationsverständnis lebendig. Sie brächten die Frohe Botschaft und letztlich Jesus Christus zu den Menschen, betonte Schick. „Dafür spreche ich Ihnen und allen verstorbenen Mitglieder der Gemeinschaft große Anerkennung aus und sage: Vergelt’s Gott!“
Die Comboni-Missionare vom Herzen Jesu (MCCJ) wurden 1867 vom heiligen Daniel Comboni gegründet. Sie leben nach dem Vorbild ihres Gründers, der zu den großen Missionaren Afrikas zählt, und widmen sich besonders der Mission. Die Nähe zu den Menschen, besonders den Armen, ist eine wichtige Quelle ihrer Spiritualität. Die erste deutsche Niederlassung wurde 1920 in Ellwangen eröffnet. Das Provinzialat der Comboni-Missionare für den deutschsprachigen Raum befindet sich in Nürnberg.
[Von DS – Erzbistum Bamberg]