Gino wurde in San Vito di Tagliamento (PN) geboren. Das klassische Lyzeum machte er im Diözesan Museum in Pordenone. Dort besuchte er auch das Gymnasium. Am 15. August 1946 erhielt er vom Bischof die Erlaubnis, bei den Söhnen des Heiligsten Herzen Jesu einzutreten. Bei seiner Bitte um Aufnahme erklärte er, dass bereits sein Bruder Felice Comboni Missionar bei diesen in London sei.
Gino machte sein Noviziat und das Scholastikat in Venegono. Dort legte er am 9. September 1948 die ersten zeitlichen Gelübde ab und am 22. Mai 1950 die ewigen. Am 19 Mai 1951 wurde er zum Priester geweiht.
Gleich danach wurde er nach Viseu, Portugal, geschickt, um sich auf die Mission vorzubereiten. 1953 erhielt er Sendung nach Mosambik. Er übernahm die Aufgabe als Kaplan in Nacaroa (1953 – 1954), das Amt des Pfarrers in Cabaceira (1954 – 1955) und des stellvertretenden Pfarrers in Carapira. 1956 wurde er nach Portugal versetzt als Hausoberer in Falceiro. Er blieb in Portugal bis 1971. Dann nahm er am Aggiornamento-Kurs in Rom teil. 1972 wurde er erneut nach Mosambik versetzt. Er verbrachte viele Jahre im Katechisten Zentrum in Anchilo. Die letzten Jahre verbrachte er in Nampula. 2015 kehrte er endgültig nach Italien zurück.
Im Katechisten Zentrum – so lesen wir im Buch von P. Arnaldo Baritussio »Mosambik 50 Jahre Comboni Missionare« - war P. Gino in der direkten Ausbildung tätig. Neben dieser Tätigkeit wurden eine Reihe von Initiativen im Rahmen von Veröffentlichungen unternommen. Und dabei war P. Gino der eigentliche Organisator. Die zurück liegenden Jahre 1053 – 1954 schränkten ihn aus gesundheitlichen Gründen schwer ein. Die Ärzte stellten seine Gesundheit auf wunderbare Weise wieder her.
Unter seiner Leitung wurden 18 Titel veröffentlicht darunter Lektionare, Katechismen, Gesangbücher, Gebetbücher und Bibeln. Bis 1982 waren dies 149.000 Kopien, davon 24.000 komplette Bibeln, Ausgaben des Neuen Testaments und eine Auswahl von Texten aus dem Alten Testament. Alle Ausgaben waren in der ortsüblichen Sprache verfasst. Die Bibel wurde vorzugsweise an die Gemeinden abgegeben. Wenn man die Gesamtauflage bis 1994 ausweiten wollte, würden die Bibelausgaben auf 175.000 kommen. Neben den Lektionaren für die Sonntagsgottesdienste ist noch erwähnenswert das Malonpelo (Handbuch für Gebete und sonntäglichen liturgischen Feiern der Gemeinde) mit 227.000 Kopien.
Wie auch P. Gianluca Contini, der mi P. Gino zusammen gearbeitet hat, betont, ist P. Gino der Missionar der Ortssprache gewesen. Welch ein Glück den vollständigen Text der Bibel in Macua Sprache übersetzt benutzen zu können für die drei Lesejahre A, B, C., dazu das Manopelo (für die täglichen Gebete). Die Gläubigen halten es in der Hand gleichsam als Zeichen ihrer Identifikation mit dem Glauben und dem Leben. So wird das Wort Gottes dem Volk in ihrer Muttersprache verkündet und auch verstanden. Es ist ein großartiges Instrument, durch das der Heilige Geist die Verkündigung und Evangelisierung erfüllt. Der Text der Bibel ist das erste offizielle vollständige Dokument übersetzt in die Macua Sprache.
„P. Gino hat sein Leben dem Wort Gottes geweiht, um es dem Volk Gottes in Mosambik zugänglich zu machen, ohne dass ein Jota und ein Detail des Gesetzes verloren ging,“ sagte P. Renzo Piazza in seiner Ansprache während des Reqiems.
„Ich hatte den Eindruck, dass P. Gino in den letzten Tagen die Gnade erhalten hatte, dass der entscheidende Augenblick seines Lebens gekommen sei, in dem der Vorgang aufgeht und er dem Herrn begegnet. Er hat dies zum Anlass für den persönlichen Dialog mit den Mitbrüdern genommen sich ihnen anzuvertrauend und das in einem Moment, wo ihm das Sprechen schon Mühe machte und schwer fiel. Er hat sich bei allen, die ihn gepflegt haben, bedankt. Wenige Minuten vor seinem Hinscheiden bat er, man möchte ihn ins Haus bringen, damit er noch der hl. Messe um 18,00Uhr beiwohnen könne.
„Ich möchte P. Gino ein kräftiges Danke sagen – sagte P. Jeremias dos Santos Martins der Generalvikar – für seine Art wie er die Mission in Mosambik viele Jahre gelebt hat. :Es waren Jahre des Leids vor allem während der Zeit, in der die Comboni Missionare aus Mosambik ausgewiesen wurden und auch während der harten und von Gewalt erfüllten Jahre des Bürgerkrieges. P. Gino nahm immer teil an den Freuden und Leiden, an den brutalen Zeiten des Krieges, die das Volk zu erleiden hatten. Mit Ausdauer hat er den Weg des Volkes begleitet vor allem während der langen Jahre des Bürgerkrieges (16 Jahre).
Die Arbeit der Übersetzungen ist sein großartiger Dienst an der Evangelisierung gewesen. In seiner Haltung als Perfektionist hat er sich mit Freude und Kompetenz jener lokalen Sprache gewidmet, die von sieben Millionen Menschen gesprochen wird. Er hat die neu in Mosambik eingereisten Missionaren in diese Sprache eingeführt und unterrichtet.
„Ich danke Gott für das Geschenk seines Lebens. Für alles, was er getan hat, vor allem, für das, was er für die Menschen und mich gewesen ist: Ein Weggefährte im Missionseinsatz, ein Beispiel der Hingabe, ein leidenschaftlicher Verkünder des Wort Gottes, der das Wort Gottes den einfachen Leuten zugänglich gemacht hat. Die Freude der Menschen war immer groß, wenn sie das Wort Gottes in der Makua Sprache hörten.“ „Jetzt spricht Gott auch in unserer Sprache zu uns“.