In Pace Christi

De Berti Romeo

De Berti Romeo
Geburtsdatum : 14/09/1938
Geburtsort : Sorga (Italia)
Zeitliche Gelübde : 09/09/1957
Ewige Gelübde : 09/09/1963
Datum der Priesterweihe : 28/06/1964
Todesdatum : 11/08/2015
Todesort : Castel d’Azzano (Italia)

Romeo stammte aus Sorgà, Verona, und kam am 14. September 1938 zur Welt. Er verbrachte seine Noviziatszeit in Florenz und Gozzano und studierte Theologie in Verona und Rebbio. Am 28. Juni 1964 wurde er in Verona vom Kardinal Gregorio Agagianian zum Priester geweiht.

P. Francesco G. Moretti: “P. Romeo war einer der ersten Comboni-Missionare, den ich getroffen hatte. Er war zweiundzwanzig Jahre alt und ich zehn. Er war unser Präfekt im Seminar von Rebbio. Er besuchte die Vorlesungen am bischöflichen Priesterseminar von Como. Wir nannten ihn “Bruder” und er war wirklich einer… Auch später in Kenya war er für mich immer ein Bruder, so wie im Seminar. Ich werde ihn nie vergessen“.

Nach der Priesterweihe wurde er nach Thiene versetzt und arbeitete dort von 1964 bis 1971 als Lehrer, Verwalter und Hausoberer. Von 1971 bis zu seinem Tod 2015 gehörte er ununterbrochen zur Provinz Kenya.

Mit anderen Mitbrüdern besuchte er in Kipalapala, Tanzania, einen Sprachkurs und verbrachte einige Monate im Seminar von Uru der Apostles of Jesus.

In Kenya waren seine Arbeitsfelder die Pfarreien Kariobangi (1973-1983), Gilgil (1983-1987) und Kerio Valley (1987-1992). Auf Anraten des Bischofs verließ er Kerio Valley, da sein Leben in Gefahr war. Während des Wahlkampfes hatte er nämlich zu deutlich über die Korruption in jener Gegend gesprochen, der Heimat des damaligen Präsident Daniel Arap Moi.

1993 wurde er nach Kabichbich und dann nach Kacheliba versetzt. Von 1993 bis 1998 war er Provinzrat und Vizeprovinzial und Postulatsleiter in Ongata Rongai (1995-1998).

Von 1999 bis 2012 war er Provinzverwalter. Obwohl er keine besondere Vorbereitung für dieses Amt hatte, gelang es ihm, die etwas verworrene finanzielle Lage der Provinz zu sanieren.

Br. Fernando Cesaro berichtet: “Als Gilgil Bankrott machte, gelang es ihm, für alle Arbeiter der Baustellen eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Er entließ die Arbeiter genau nach den Gesetzesvorschriften und zahlte jedem, was ihm gebührte. Zwölf Jahre lang verwaltete er mit Kompetenz und Umsicht die Güter der Provinz“.

Sein letzter Auftrag (2013 bis 2015) war die Gründung der neuen Pfarrei Embakasi, in der Nähe des Flughafens von Nairobi, wo die Provinzleitung das Zentrum für Missionarische Bewusst­seinsbildung St. Daniel Comboni errichten ließ. 2015 kam P. Romeo ins Krankenzentrum von Castel D’Azzano, da er an einem Tumor erkrankt war. Dort verstarb er am 11. August 2015.

P. Giuseppe Caramazza: “Das italienische Wort ‘burbero’ (Brummbär) beschreibt P. Romeo wahrscheinlich am besten. Er konzentrierte sich ganz auf das Wesentliche, so dass er unglücklich und spröde erschien und unfähig, gute menschliche Beziehungen aufzubauen. In Wirklichkeit aber war er nicht so. Ich hatte die Gelegenheit, ihn etwas besser kennenzulernen als er das Postulat in Ongata Rongai leitete. Damals konnte ich einige seiner Charakterzüge und seine Arbeitsweise beobachten, die mich beeindruckten.

P. Romeo erweckt manchmal den Eindruck, der Tradition verhaftet zu sein. Ich war aber oft überrascht, wie offen er für die Soziallehre der Kirche war. In seinen Predigten betonte er Demokratie, und Gerechtigkeit, die Rechte von Frauen und Kindern. Er hatte die Lehre des II. Vatikanischen Konzils sicher akzeptiert. Er war z.B. ganz dafür, dass Laien so weit wie möglich Verantwortung im Leben der christlichen Gemeinden übernehmen sollten“.

P. Mariano Tibaldo: “Ich schätzte P. Romeo als meinen Freund, mit dem ich zuerst in der Pfarrei Kacheliba zusammengearbeitet hatte und später in seiner Eigenschaft als Provinzrat und Provinzökonom. Was ich besonders an ihm schätze war seine Ehrlichkeit, seine Nächstenliebe, seine aufopferungsvolle Arbeit und sein Gebetsleben.

Seine Ehrlichkeit ging so weit, dass er sich angesichts von Schwierigkeiten nie zurückzog und nie Verantwortungen auf andere abwälzte. Er trug die Folgen seiner oft schwierigen Entscheidungen und nahm aus Loyalität Verantwortungen auf sich, die er anderen hätte überlassen können. Man konnte sich auf P. Romeo ganz verlassen.

P. Romeo war eine feinfühlige Person, erweckte aber den Anschein von Ungeselligkeit. Brauchte jemand seine Hilfe, konnte er immer mit ihm rechnen. Als Provinzökonom unterstützte er nicht nur die Provinz, sondern auch Bischöfe und Mitglieder von anderen Instituten. Als ich ihm als Provinzial beibringen wollte, dass er die Grenzen seiner spezifischen Aufgabe nicht überschreiten solle, antwortete er mir, dass er der Ortskirche immer zu Hilfe eilen würde. Seine Genauigkeit als Provinzökonom ging so weit, dass er eines Tages den Bankangestellten auf einen Fehler von wenigen Cents aufmerksam machte. „Du solltest P. Romeo in der Bank anstellen” kommentierte die Frau des Angestellten.

Wie oft beobachtete ich P. Romeo auch an Wochenenden bei seiner Arbeit in seinem armseligen Büro! Nur eine Beschäftigung konnte ihn von seiner Arbeit als Provinzökonom ablenken: Sein Pastoraleinsatz an jedem Sonntagmorgen. P. Romeo war nicht in erster Linie ein Büromensch, sondern ein Seelenhirte, ein Mann, der sich mit Leidenschaft für die Leute einsetzte und sich mit Eifer der Predigttätigkeit widmete. Seine Kenntnis der einheimischen Sprache ermöglichte ihm den direkten Kontakt mit den Leuten, die seine Predigten schätzten.

Sein Gebetseifer hat mich immer beeindruckt: er betete viel und beharrlich und hatte seine Gebetszeiten gut geplant. Ich glaube, dass sein ständiger Kontakt mit dem Herrn die Grundlage und Kraft seines Missionsberufes war, und zwar bis zu seinem Lebensende, als der Herr an seine Tür klopfte und ihn einlud, sich ganz ihm zu überlassen. Diese Gelassenheit und Hingabe an Gott habe ich auch bemerkt, als ich ihn eine Woche vor seinem Tod in Castel D’Azzano besucht hatte.

P. Romeo war einer der Gründerväter unserer Mission von Kenya, einer der mzee, der “Älteren” der Provinz – im wahrsten Sinn des Wortes, das die afrikanische Kultur diesem Wort beimisst, wo der Ältere für die junge Generation zu einem Beziehungspunkt wird; eine Stimme, auf die gehört wird. Ist er einmal bei Gott angekommen, wird er die schützende Präsenz des heimischen Herdes”.