MONATSNACHRICHTEN DER COMBONI-MISSIONARE VOM HERZEN JESU
GENERALLEITUNG
Neuer Comboni-Bischof
Der Heilige Vater hat am 18. November 2020 den Comboni-Missionar, unseren südsudanesischen Mitbruder Pater Matthew Remijio Adam Gbitiku, zum Bischof der Diözese Wau (Südsudan) ernannt.
Mons. Matthew wurde am 5. Mai 1972 in Mboro (Diözese Wau) geboren. Er besuchte das Knabenseminar von Bussere in Wau (1984-1986) und die Oberschule in Wengiball (1986-1989). Während seiner Postulatszeit studierte er Philosophie am Priesterseminar von Khartum (Sudan) und begab sich anschließend nach Kampala ins Noviziat (1997-1999). Das Theologiestudium absolvierte er in Lima/Peru. Am 3. Oktober 2004 wurde er zum Priester geweiht. Nach seiner Priesterweihe wurden ihm folgende Aufgaben anvertraut: Pfarrvikar von Masalma in Omdurman (Khartum), dann Pfarrer, geistlicher Begleiter der Legionäre Mariens der Erzdiözese Khartum und Berater der Rongo-Gruppe (2004-2008). Von 2008 bis 2010 studierte er in Rom an der Gregoriana-Universität Spiritualität und schloss das Studium mit einem Lizenziat ab. Anschließend arbeitete er in der Berufungspastoral der Erzdiözese Khartum (2010-2012). Von 2012-2013 war er geistlicher Begleiter der Theologiestudenten des Priesterseminars St. Paul in Khartum und Generalvikar der Erzdiözese (2013-2017). Von 2017 bis zu seiner Bischofsernennung war er Vizerektor und Verwalter des Comboni-Scholastikats in Nairobi, Kenia. Wir beglückwünschen unseren Mitbruder zu seiner Ernennung!
Ewige Gelübde
Sch. Nieto Castro José de Jesús (M): Metlatónoc (M) - 25/10/2020
Sch. Sitwaminya Fiston Mughanyiri (CN): El Carmen (EC) - 15/11/2020
Priesterweihen
P. Wedipo Paixão Silva (BR) - São Mateus (BR) - 31/10/2020
P. Orishaba Elias (UG) - Makiro (UG) - 31/10/2020
P. Ouandora Seigneur Malthus (RCA) - Mbaïki (RCA) - 14/11/2020
Werk des Erlösers
Dezember: 01 – 15 PE; 16 – 31 U
Januar: 01 – 15 A; 16 – 31 BR
Gebetsmeinungen
Dezember - Dass die Feier der Menschwerdung des Sohnes Gottes den Menschen hilft, sich gegenseitig besser zu verstehen, sich zu respektieren und die Vielfalt der Menschen anzunehmen. Darum lasst uns beten.
Januar – Dass der Glaube an Jesus Christus uns anspornt zusammenzustehen und die Auswirkungen der Pandemie, insbesondere unter den Ärmsten, zu lindern. Darum lasst uns beten.
ASIEN
Covid-19 in der Delegation
Die Delegation Asien ist gegen das Virus nicht immun geblieben, aber auch nicht so arg heimgesucht worden, wie befürchtet, als die Pandemie in Wuhan/China ausgebrochen war. Die Regierung von Taipeh hat schnell Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung zu verhindern. Diese Maßnahmen sind recht erfolgreich gewesen. Obwohl unsere Pfarrdienste gelitten haben, geht es allen unseren Mitbrüdern gut. Pater Adam ist es sogar gelungen, in Urlaub zu fahren. Kürzlich ist er wieder nach Taipeh zurückgekehrt. Nach zwei Wochen Quarantäne konnte er seinen Dienst in der Pfarrei wieder aufnehmen.
Auch in Macau haben die eingeführten Maßnahmen gewirkt. Die jetzt noch bleibenden Beschränkungen betreffen den sozialen Abstand und den Mundschutz. Reisen und Flüge nach China sind jedoch noch sehr begrenzt. In Macau wurde kein Mitbruder vom Virus infiziert. Pater Victor Mejía, der seit Anfang März in Mexiko festsaß, ist endlich nach Macau zurückgekehrt und befindet sich in Quarantäne. Unsere Aufgaben in China sind alle ausgesetzt worden, auch weil kein Einreisevisum ausgestellt wird. In Vietnam ist kein Mitbruder und keiner unserer Studenten infiziert worden. Es hat vorübergehende Sperrzeiten gegeben. Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen haben die Ausbreitung des Virus verhindert, so dass das Leben fast wieder normal verläuft.
Die Philippinen, besonders die Hauptstadtregion, stehen den achten Monat in Folge unter einer allgemeinen Quarantäne (mit unterschiedlichen Lockdowns, je nach Zeit und Ort). Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Die Schließung von Geschäften und die Bewegungseinschränkungen haben zu einem starken Anstieg von Arbeitslosigkeit und Armut, von Korruption und psychischen Gesundheitsproblemen und zu einer allgemeinen Verschlechterung der Lebensqualität geführt. Auch unsere Arbeiten mussten eingeschränkt werden. Wir danken dem Herrn, dass es unseren Mitbrüdern und unseren Studenten gut geht. Mit Blick auf den Rest der Welt haben wir so viele Gründe, dem Herrn zu danken.
BRASILIEN
Priesterweihe
Am 31. Oktober 2020, dem letzten Tag des Missionsmonats, wurde unser Diakon Wedipo Paixão Silva zum Priester geweiht.
Der Diözesanbischof Paulo Bosi Dal Bó von São Mateus stand der Feier vor. In dieser Diözese wurde Wedipo geboren und ist seine Berufung herangereift.
In dieser Region begannen die Comboni-Missionare 1952 ihre Missionstätigkeit in Brasilien. Der Comboni-Bischof Aldo Gerna, der die Diözese São Mateus aufgebaut hat, ist eine prophetische Figur geworden. Im Alter von 90 Jahren wollte er bei der Priesterweihe dabei sein. Er meinte: „Bei einem solchen Ereignis, in dem sich ein Sohn unseres Landes der Mission weiht, durfte er nicht fehlen".
Die Feier wurde von der Stadtgemeinde San Luca vorbereitet, in der vor 35 Jahren viele Familien ein Stück Land für ihren Lebensunterhalt erworben hatten. Ein Landstück, ein Dach über dem Kopf und eine sichere Arbeit ist ein Motto, das in dieser Region Realität geworden ist, mit dem ständigen und aktiven Beistand der Kirche, die stets die landlosen Familien begleitet hat.
Wegen der restriktiven Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie konnten nur zweihundert Gäste an der Priesterweihe teilnehmen. Fünftausend Personen verfolgten die Weihe in den sozialen Netzwerken und viele weitere waren über Radio Kairos verbunden, einen Diözesansender, der die gesamte nördliche Region des Bundesstaates Espírito Santo erreicht.
Die Comboni-Familie hat Wedipo in diesem für sein Leben so wichtigen Augenblick begleitet, durch die Präsenz von zwei Comboni-Missionaren und zwei Comboni-Laienmissionaren (CLM) aus Mexiko. Auch Gruppen aus den Städten Curitiba und São Paolo, in denen Wedipo einige Jahre während seiner Ausbildung verbracht hatte, waren zur Feier gekommen.
Die erste heilige Messe feierte der Neupriester in der St. Benedikt Gemeinde, in der Siedlung der Agrarreform „Vale da Vitória“, dem Lebensraum eines organisierten Volkes, das kämpft und träumt, das arbeitet und eine radikale Option für das bäuerliche Leben getroffen hat. In dieser kleinen Gemeinde des Landesinneren verlor P. Wedipo vor sieben Jahren durch einen Unfall seine Mutter.
Wedipos Eucharistiefeier war eine herzliche und dankerfüllte Würdigung seiner Mutter und der Glaubensgemeinschaft, die immer an seine Berufung geglaubt und sie unterstützt hatten. Das Leben ist stärker als der Tod: „In dieser kleinen Kirche habe ich meinen Glauben an die Auferstehung vor dem Leichnam meiner Mutter bekundet, und jetzt erneuere ich meinen Glauben an den Gott des Lebens, der mich nie verlassen hat“, sagte Pater Wedipo in der Predigt.
Pater Wedipo wird auch in den Pfarreien der Diözese Gottesdienste feiern, die von einem starken combonianischen Geist geprägt ist. Dann wird er nach Rondonia reisen, wo heute ein Teil seiner Familie lebt, um dann in seine Mission von Mexiko zurückzukehren, wo er in der Berufungspastoral arbeiten und junge Menschen begleiten wird, die wie er die Mission leidenschaftlich lieben.
Gott segne das Leben und den Weg von Pater Wedipo und segne unsere Missionsfamilie mit guten Berufungen für das Reich Gottes!
DEUTSCHSPRACHIGE PROVINZ
Covid-19 – Die Situation in der Provinz
Als Provinz sind wir dankbar, dass wir bisher keine Coronafälle bei unseren Mitbrüdern in der Provinz zu beklagen haben. Allerdings sind viele Mitbrüder angesichts der zunehmenden Fallzahlen in den drei Ländern unserer Provinz, Österreich, Deutschland und Italien, sehr besorgt, besonders da die große Mehrheit zur Hochrisikogruppe gehört. Wir möchten hier aber auch unsere Solidarität mit den Provinzen zum Ausdruck bringen, die in den letzten Wochen und Monaten der Pandemie Mitbrüder an diese Krankheit verloren haben und versichern euch unser Gebet.
Combonifest
Für das Comboni-Fest 2020 war in Ellwangen ein Vortrag von Prof. Dr. Roman Siebenrock vorgesehen, der an der theologischen Fakultät in Innsbruck unterrichtet. Er wollte zum Thema „Dem Leben trauen – weil Gott es mit uns lebt“, sprechen. Aufgrund von Corona bedingten Einschränkungen musste diese Veranstaltung leider abgesagt werden. Deshalb feierten wir das Comboni-Fest in den privaten Räumen unserer Gemeinschaften.
Die Comboni-Laienmissionare hatten am selben Wochenende im Provinzialat in Nürnberg ein Arbeitstreffen organisiert, und so war es eine gute Gelegenheit, mit ihnen einen feierlichen Gottesdienst zur Ehre Combonis zu gestalten. Neben den CLM durften wir auch die benachbarten Paulusschwestern begrüßen, die seit Anfang der Pandemie fast jeden Tag die Gottesdienste mit uns feiern, besonders als auch in der Pfarrei keiner stattfinden konnte. Mit 14 Teilnehmern waren in Corona-Zeiten sowohl die Kapelle als auch der Speiseraum maximal gefüllt.
Provinzversammlung
Die Provinzversammlung war für Juni 2020 angesetzt, wurde dann auf den November verlegt, wo sie nun wegen Corona wieder nicht, wie vorgesehen, stattfinden konnte. Anstatt sie ausfallen zu lassen wurde eine Hybridform ausprobiert. Einige Themen wie Überlegungen zum Dienstamt und Kriterien für mögliche Kandidaten für das Generalkapitel wurden zeitgleich in den einzelnen Hausgemeinschaften besprochen, während andere wichtige Themen, wie der Bericht des Provinzials und des Provinzverwalters, über Zoom in alle Hausgemeinschaften gebracht wurden. Obwohl viele Mitbrüder aus Altersgründen sich bis dato kaum mit den Entwicklungen von Online-Kommunikation auseinandergesetzt oder diese verwendet hatten, wurde es eine sehr gute Erfahrung für alle. Auf diese Weise war es dann möglich alle Mitbrüder der Provinz zu einem Gedankenaustausch „zusammenzubringen“.
Ein wichtiges Thema betraf mögliche Umbauten im Missionshaus Ellwangen, da Abwasserleitungen undicht geworden sind und der Aufzug aus technischen Gründen erneuert werden muss. In diesem Zusammenhang wollte die Provinzleitung ein Meinungsbild von allen Mitbrüdern einholen, ob auch die Zimmer der pflegebedürftigen Mitbrüder, die derzeit im Dachgeschoß des Missionshauses versorgt werden, notdürftig renoviert werden sollten. Feuerschutz und Wärmeisolierung sind neben unzureichenden Waschmöglichkeiten und undichten Abwasserleitungen ein Problem. Als Alternative stand im Raum, ein leerstehendes Nebengebäude entsprechend neu für die Pflegebedürfnisse einzurichten und ein zweites Stockwerk als Investition für die Zukunft auszubauen.
Die Mitbrüder sprachen sich, angesichts der sinkenden Anzahl von Mitbrüdern in der Provinz, mehrheitlich für eine kleine Lösung aus, so dass die Provinzleitung entsprechende Schritte unternehmen kann.
Im virtuellen Raum der Zoom-Konferenz entwickelte sich darüber hinaus ein reger Austausch darüber, ob und wie wir auf Zukunft hin noch in der Lage sein werden, die pflegebedürftigen Mitbrüder selber im Haus zu pflegen, wo schon heute die Arbeit fast ausschließlich von Angestellten geleistet wird.
Während es für viele Mitbrüder von großer Bedeutung war, unsere Senioren im eigenen Haus zu versorgen, merkten andere jedoch an, dass eine Auslagerung der Pflege in fremdgeführte Senioren-und Pflegeheime finanziell leichter zu stemmen wäre. Alternativ wäre eine Zusammenarbeit mit anderen Ordensgemeinschaften anzudenken, die in ähnlicher Situation sind oder selber größere Pflegeheime bedienten.
Diese Rückmeldung wurde von der PL zur Kenntnis genommen und gibt Stoff für weitere Überlegungen.
ÄTHIOPIEN
Gebet um Frieden
Der Provinzrat lädt alle Mitbrüder ein, für den schwerkranken Mitbruder Pater Seyum und um Frieden zu beten, insbesondere für das Gebiet von Benishangul-Gumuz (die Gumuz-Mission musste am 21. Oktober evakuiert werden; hoffentlich nur vorübergehend), aber auch für das ganze Land.
Ein Lazaristen-Pater aus Addis Ababa hat an die Mitglieder der Ordenskonferenz eine Botschaft geschickt, um ihnen mitzuteilen, dass in der Hauptstadt ein Ordensoberer für kurze Zeit festgenommen worden war. Hier sein Schreiben: „Liebe Brüder und Schwestern, der Friede des Herrn Jesus Christus sei mit euch! Während der letzten zwei Wochen haben wir in unserem Land Schmerzliches erlebt. Unsere Brüder und Schwestern der Region Tigray haben sich in einer Kriegssituation befunden. Wir hofften, dass alles bald vorbei sein würde. Wir alle leiden sehr darunter, besonders aber unsere Brüder und Schwestern, deren Familien und Freunde in Tigray leben. Die Kommunikationssperre hat zusätzliche Sorgen bereitet. Wir hofften jeden Tag, dass es der letzte Kriegstag sein würde, aber der Angriff ist weitergegangen. Dies sollte einem armen Land von hundert Millionen Einwohnern nicht zugemutet werden.
Lasst uns beten, dass der Herr wie ein Schild die Unschuldigen, die Armen und unsere Familien beschütze, die dort leben. Der Friede sei mit Euch allen!“
Pater Sisto Agostini, Provinzial
WIR BETEN FÜR UNSERE VERSTORBENEN
DEN VATER
Józef von Pater Szpara Adam Witold (PL), Domingos José, von Pater Raimundo Rocha dos Santos (BR).
DIE MUTTER
Maria Rosalia, von Pater Manuel Ceola (T); Aurora, vom Sch. José Manuel Hernández Cruz (M).
DEN BRUDER
Henry Kinanga, von Pater Isaiah Nyakundi (ET).
DIE SCHWESTER
Isabella, von Bruder Giuseppe Lagattolla (I); Juliette, von Bruder Tsoklo Zissou Simon (I); Lina, von Bruder Virginio Manzana (I).
DIE COMBONI-MISSIONSSCHWESTERN
Sr. Alessandra Fulceri, Sr. Maria Daniela Fulvi.
Übersetzung: Pater Alois Eder
Layout: Andrea Fuchs
Druck und Versand: Hannelore Schuster