MONATSNACHRICHTEN DER COMBONI-MISSIONARE VOM HERZEN JESU
GENERALLEITUNG
10. KONSULTA: 6. – 20. Juni und 6. – 8. Juli 2011
Allgemeine Mitteilungen
Bemerkungen zu den Sechs-Jahres-Plänen
Während dieser Konsulta haben wir die Sechs-Jahres-Pläne der Provinzen und Delegationen gelesen und begutachtet. Wir danken euch für eure Arbeit, besonders für die Programme im Einklang mit den Anleitungen des Generalkapitels und der Programmierung der Generalleitung. In einigen Plänen vermissen wir klare Zeitangaben und Hinweise auf Mittel zur Umsetzung der Programme. Die Bewertung der Einsätze scheint nicht als dringend betrachtet zu werden im Bezug auf die Möglichkeiten, die wir haben, sie weiterzuführen oder nicht. Auch Überlegungen über die Notwendigkeit, unsere Aufgaben neu zu organisieren, sind in der Programmierung nicht ersichtlich, auch wenn in der Praxis einige Provinzen und Delegationen in diese Richtung gehen.
Wir hoffen, dass diese Planungen uns allen helfen, unseren Missionsdienst, der uns heute aufgetragen ist, mit größerem Einsatz zu erfüllen, und dass wir gleichzeitig die Entscheidungsfindung fördern, die notwendig ist, um den Herausforderungen der Mission von heute und der neuen Wirklichkeit der Kongregation Rechnung zu tragen.
Unabhängigkeit des Südsudan
Der kommende 9. Juli ist das offizielle Geburtsdatum des Südsudan als neue Nation. Wir wollen uns allen unseren Mitbrüdern, Mitschwestern, der Ortskirche und allen, die in diesem Land wohnen und arbeiten, anschließen, um dem Herrn für dieses wichtige Ereignis in der Geschichte des Landes nach den langen Jahren von Krieg und Leiden zu danken. Wir hoffen, dass dieser Termin wirklich der Anfang einer neuen Ära wird, geprägt von Frieden, Brüderlichkeit, Freiheit, Gerechtigkeit und Fortschritt. Wir danken dem Herrn für das Zeugnis der Liebe und des missionarischen Einsatzes aller Söhne und Töchter von Comboni, die dieses Volk bis zu diesem Freudentag begleitet haben. Wir bitten um die Gnade, dass wir weiterhin mit Leidenschaft unsere Treue zum Missionsberuf in diesem von unserem Gründer so geliebten Land leben.
Raga und Wau
Die Provinzobern der beiden sudanesischen Provinzen haben sich mit den Mitbrüdern von Raga und Wau getroffen, um über die Zukunft dieser Gemeinschaften zu entscheiden, für die sich durch die Unabhängigkeit des Südsudan eine neue Situation ergibt. Obwohl diese Gemeinschaften geographisch im Süden liegen, haben sie bis jetzt zur Khartum Provinz gehört. Nach den gemeinsamen Überlegungen und im Einverständnis mit der Generalleitung wurde beschlossen, dass diese Gemeinschaften ab 1. Juli 2011 der Südsudan Provinz angeschlossen werden.
Die Lage in Eritrea
Im Verlauf der letzten Monate haben in der Delegation von Eritrea zwei Novizen ihre ersten Gelübde abgelegt und die dort studierenden Scholastiker ihre Gelübde erneuert. Trotz der Ungewissheit, über ihre mögliche Einberufung zum Militärdienst geht ihre Ausbildung weiter.
Wir begleiten unsere Mitbrüder, die ihren Missionsdienst in diesem heiklen Augenblick der Geschichte des Landes erfüllen, mit unserem Gebet, und flehen zum Herrn für dieses Volk, das uns inmitten von Schwierigkeiten und Leiden ein Beispiel der Treue und der Ausdauer gibt.
Treffen in den nächsten Monaten
Wir bereiten uns für mehrere Versammlungen auf Instituts- und Kontinentalebene vor: Treffen der Erzieher in Palencia (Spanien), Treffen der Provinzverwalter und der Weiterbildung auf Kontinentalebene. Wir wünschen allen Teilnehmern fruchtbare Arbeit und ermutigen sie, mit Eifer nach dem zu suchen, das uns hilft, der Mission besser zu dienen.
Das Geschenk der Berufungen
Im Mai und Juni haben 33 Novizen ihre ersten Gelübde abgelegt. Diese neuen Mitbrüder sind ein großes Geschenk Gottes. Wir heißen sie herzlich willkommen und laden sie ein, sich unserer Kongregation anzuschließen mit dem Entschluss, ihr Leben mit großer Bereitschaft und ohne Vorbehalte in die Waagschale zu werfen, um gemeinsam die Schönheit der Berufung als Comboni-Missio-nare zu leben.
Die Schwierigkeit, geeignetes Personal für die Ausbildung zu finden, bereitet uns Sorgen. Es ist schwierig, jene Provinzen zufriedenzustellen, die eine bedeutende Zahl von Kandidaten haben.
Herz-Jesu Fest
Wir wünschen allen Mitbrüdern ein frohes Herz-Jesu Fest. Wir bitten den Herrn um die Gnade, unseren Missionsdienst mit Eifer und Bereitschaft zu erfüllen. Die Feier dieses Festes möge ein Gebetstag sein und eine Gelegenheit, unseren Einsatz zum Wohl der Ärmsten unserer Zeit zu erneuern.
Kommission “Lebensform”
Erstes Treffen
Die vom Generalrat während der März Konsulta 2011 ernannte Kommission hat sich zum ersten Male am 26. Mai im Generalat getroffen. Alle Mitglieder waren anwesend: P. Venanzio Milani (Koordinator), P. Carmelo Casile, P. Danilo Castello und P. Manuel João Pereira Correia.
Zuerst einmal hat die Kommission die ihr gestellte Aufgabe analysiert: „Einen Kommentar zur Lebensform zu verfassen mit dem Zweck, diese uns näher zu bringen, damit sie uns als Hilfe für unser inneres Wachstum dient, in Treue zu unserem Charisma“ (AC 2009, 31.4).
In einem zweiten Schritt hat die Kommission drei Punkte aufgestellt.
Eine Feststellung: Der Lebensform gegenüber ist eine weit verbreitete „Entfremdung“ eingetreten, sie ist ein „unbedeutendes Dokument“ geworden, das wenig bekannt ist und meistens unterbewertet wird. Es ist unbedingt notwendig, dieses „große Hindernis“ zu entfernen, um „mit der Lebensform wieder mehr vertraut zu werden“ (AC 2009, 31).
Eine Überzeugung: Wer unsere Lebensform kennt, schätzt dieses Dokument, diesen „verborgenen Schatz“, den wir nicht zu heben vermocht haben. Manch einer meint, dass “wir diese Lebensform nicht verdienen“. Das Generalkapitel hat diesen Tatbestand wahrgenommen und die Kongregation aufgefordert, die „Lebensform wieder hervorzuholen“ (AC 31).
Eine Priorität: Es scheint wichtig zu sein, die Lebensform als charismatische „Wachstumshilfe“ hervorzuheben (AC 2009, 31), und stärker auf die Verbindung mit dem „Leben“ und mit dem Evangelium hinzuweisen als auf Vorschriften, die auf die „Regel“ aufmerksam machen.
In einem dritten Schritt hat die Kommission einige Arbeitsvorschläge ausgearbeitet, die dem Generalrat vorgelegt werden. Einer davon ist, eine Gruppe von Mitbrüdern zu beauftragen, eine Querlesung der Lebensform vorzunehmen“ und in drei Richtungen zu arbeiten: (charismatische) Identität, Spiritualität und Mission.
Wir hoffen, dass diese Initiative dazu hilft, in den Mitbrüdern ein neues Interesse für die Lebensform zu wecken, wie es das Generalkapitel wünscht.
Comboni-Laien-Missionare von Europa
Die europäische Kommission der Comboni-Laien-Missionare (LMC) hat sich vom 30. April bis 1. Mai in Limone getroffen. Anschließend und am selben Ort hat die Zentralkommission der CLM ihre Jahresversammlung abgehalten.
Für das kommende Jahr wurden zwei Treffen eingeführt und festgesetzt: Die Jahresversammlung der europäischen Kommission der CLM in Coimbra (Portugal) vom 28. April bis 1. Mai) 2012 und das Treffen der CLM von Europa in Verona vom 2. bis 8. August 2012. Dieses wird das Thema “Den Spuren Combonis folgend” behandeln. Verona ist als Tagungsort ausgewählt worden, um dem Wunsch entgegenzukommen, die wichtigsten Orte von Comboni und der Comboni-Missionare zu besuchen. Deswegen wird ein Tag dem Besuch von Limone reserviert.
Treffen der Zentralkommission der CML
Die Mitglieder der Kommission Alberto de la Portilla, Spanien, P. Günther Hofmann, DSP, und P. Arlindo Pinto, Generalat (Rom) trafen sich vom 2. – 4. Mai 2011 in Limone.
Folgende Treffen wurden vereinbart:
Das Treffen der Koordinatoren der anglophonen und frankophonen Provinzen Afrikas findet in Layibi (Gulu, Uganda) vom 10. (Anreisetag) bis 16. Dezember 2011 (Abreisetag) statt.
Das zweite Treffen ist die 5. Generalversammlung der CLM, die in Maia (Oporto, Portugal) vom 2. (Anreisetag) bis 9. Dezember (Abreise) stattfinden wird.
Durch diese beiden Treffen hoffen wir, die Bewegung der CLM auf den vier Kontinenten, wo Comboni-Missionare arbeiten, zu konsolidieren. Die Herausforderungen für die Laienberufungen in der Kirche sind groß und damit auch für die Berufe der Comboni-Laien-Missionare. Bei diesen Treffen können interkulturelle, internationale und interkontinentale Erfahrungen ausgetauscht werden und zentrale Themen wie Identität, Spiritualität, Organisation und Mission der CLM vertieft werden.
Erste Profess
Sch. Russom Qurban Oqbamariam (ER) Asmara (ER) 03.06.2011
Ewige Profess
Missay Soku Jerome Nerio (RDC) Kisangani (RDC) 29.05.2011
Opioła Paweł Roman (PL) Słopnice (PL) 04.06.2011
Werk des Erlösers
Gebetsmeinungen
Juli – Dass wir bei unseren verschiedenen Treffen die liturgischen Feiern, die Entscheidungsfindung, den offenen und freien Gedankenaustausch, das brüderliche Hinhören und die Offenheit für das Allgemeinwohl als unentbehrliche Voraussetzung annehmen und verwirklichen, um dauerhafte Früchte zu ernten. Darum lasst uns beten.
August – Dass der Heilige Geist, der vom Vater und vom Sohn gesandt wird, die Jugendlichen bei ihrer Vorbereitung auf das Missions- und Ordensleben führt und Orientierung gibt, damit sie gemeinsam mit ihren Leitern seiner Einladung Gehör schenken und ihr folgen. Darum lasst uns beten.
September – Dass alle Mitbrüder tatkräftig bei der Umsetzung der Kapitelsbeschlüsse mitwirken und diesen Einsatz als Willen Gottes ansehen, der auch durch das letzte Generalkapitel zu uns gesprochen hat. Darum lasst uns beten.
Veröffentlichung
P. Pietro Gianmaria Piu: “¡Queremos ver a Jesús!” – Catecumenado, camino de la misión”; 120 Seiten. Herausgegeben vom Zentrum der MBB, Casa Comboni, Guatemala, Juni 2011. Es handelt sich um eine praktische Hilfe für die Katechese in der Pfarrei und in der Gemeinde anhand von sechzehn ausgearbeiteten Katechesen.
Lorenzo Fazzini: „Un Vangelo per l’Africa – Cesare Mazzolari, vescovo di una Chiesa crocifissa“.
Verlag Lindau, Turin, 143 Seiten. Im Buch geht es um Bischof Cesare Mazzolari mccj, der seit 30 Jahren Missionar im Sudan und seit 13 Jahren Bischof von Rumbek ist. Der Südsudan wird demnächst der 54. afrikanische Staat werden. Der Autor spricht von der Liebe des Bischofs für dieses Land im Verlauf der dramatischen Kriegsperiode und der neuesten Entwicklungen, die auf eine neue Zukunft hoffen lassen, die aber erst aufgebaut werden muss.
CURIA
Gründung des Comboni Instituts
“Am Jahrtag der Gründung unseres Institutes danke ich dem Herrn für die 144 Jahre combonianischer Geschichte und für das Lebenswerk aller unserer Mitbrüder, die durch ihre Weihe und ihren missionarischen Eifer diese Geschichte geschrieben haben.
Wenn wir zurückschauen, sehen wir, dass der Beginn dieser Geschichte sehr bescheiden gewesen ist, aber gleichzeitig auch voller Überraschungen, um dem Herrn die Möglichkeit zu geben, im Leben von 3911 Comboni-Missionare seine Größe zu offenbaren. Mit ihrer Weihe haben sie die Mission von Zentralafrika und viele andere unserem Charisma entsprechend verwirklicht. Diese Missionen sind Ausdruck der Dringlichkeit, das Evangelium an unsere Brüder und Schwestern weiterzugeben.
Bei der Geburt der Institute für Afrika war Comboni praktisch allein, hatte nur das Gründungsdekret in der Hand, eine Mission so groß wie ein Kontinent, eine Leidenschaft und eine Liebe für die Afrikaner so groß wie sein Herz, einen Glauben an den Herrn größer als die unglaublichen Hindernisse und einen Plan, der ihn bereits vom christlichen Afrika träumen ließ.
Wir sind ein Institut, dass große Prüfungen und vielseitige Unsicherheit erlebt hat: Fehlen von Mitteln, Strukturen und Personal. Das Wort „ausreichend“ gehört scheinbar nicht zu unserem Wortschatz. Gleichzeitig haben wir viele Mitbrüder mit großartigen Gaben, die mit unseren Maßstäben nicht gemessen und kalkuliert werden können: menschliche und christliche Schätze, Glaubenstärke, Berufsliebe, Hingabe und Opfergeist, Bereitschaft zum Martyrium und combonianisches Selbstbewusstsein, im positiven Sinn des Wortes.
Die innere und äußere Wirklichkeit des Instituts hat sich im Wandel der Zeit sicher verändert, aber das Wesentliche ist geblieben. Der Herr will uns weiterhin als eine kleine Gruppe von Aposteln benützen, um in der Menschheitsgeschichte präsent zu sein.
Dieses Fest fordert uns heraus, an die Zukunft unseres Instituts zu denken. Wir leben in einer sehr schwierigen Zeit, wenn wir an die vielen Situationen denken, denen wir uns stellen müssen. Aber wir gehen weiter in der Gewissheit, dass uns Gott seinen Geist nicht vorenthalten wird. Wir setzen eine Mission fort, die immer von großer Dynamik gekennzeichnet gewesen ist. Wir feiern heute nicht nur ein vergangenes Werk, sondern auch die Herausforderung der Zukunft mit dem Auftrag, unserem Institut ein neues Angesicht zu geben. Wir sind berufen, Gottes Werk zu sein, das sich in Demut und Armut verwirklicht, die wir in uns tragen“.
(Rom, 1. Juni 2011 – Aus der Predigt von Generalsuperior P. Enrique Sánchez G.).
90. Geburtstag von Br. Libero Ribelli
Am 2. Juni hat Br. Libero seinen 90. Geburtstag und 63 Jahre Missionsdienst mit einem Dankgottesdienst in der Kirche des Generalats gefeiert. Seit 1993 gehört Br. Libero zur Gemeinschaft der Kurie. Er ist eine familiäre Gestalt geworden, ja fast eine Institution auf dem engen Raum zwischen Kirche und Sakristei. Das Wort „Pension“ gibt es in seinem Wortschatz scheinbar nicht, auch wenn sich so manche Beschwerden einstellen. Wir wünschen unserem Mitbruder, dass er jenen Geist bewahren möge, der ihn während des 2. Weltkrieges aus den „Gefahren des Don“ in Russland herausgeführt hat.
ZENTRAL-AMERIKA
60 Jahre Priester
Am 19. Mai feierten wir das 60-jährige Priesterjubiläum von P. Alberto Villotti in der Medalla Milagrosa Pfarrei, San José, Costa Rica. Der Jubilar erzählte bei der Eucharistiefeier von seinem Priester- und Missionsleben während dieser “ersten” sechzig Jahre. Viele Gläubige aus der Pfarrei, Mitbrüder von den drei Hausgemeinschaften der Stadt sowie der Delegationsobere, der gerade die Gemeinschaft visitierte, nahmen am Gottesdienst teil, an den sich ein Umtrunk anschloss.
P. Alberto ist 83 Jahre alt, seine Gesundheit ist etwas angeschlagen, aber er feiert Eucharistie in der Pfarrei und hilft im Beichtstuhl aus. Er arbeitet gerne im Garten, was ein guter Zeitvertreib ist.
Übergabe der Pfarrei Cuscatancingo
Die Comboni-Missionare übernahmen die Pfarrei Cuscatancingo, El Salvador, am ersten Januar 1994, auf Einladung der Erzbischofs Rivera y Damas, der beschlossen hatte, ihnen eine der neuen erst eröffneten Pfarreien anzuvertrauen. Niemand holte sie damals ab und niemand hieß sie willkommen. Am 12. Juni 2011 hingegen fand sich eine große Menschenmenge in der Kirche der Unbefleckten Empfängnis ein, dessen Pfarrer P. Giacomo Piccinelli fünfzehn Jahre lang war. Der gegenwärtige Pfarrer P. Orlando Borghi übergab dem neuen Pfarrer aus dem Diözesanklerus offiziell die Pfarrei.
Pfarrei dem Hl. Daniel Comboni geweiht
Am Sonntag den 19. Juni 2011 hat unsere Gemeinschaft von El Salvador eine neue Pfarrei übernommen, die auf Wunsch des Erzbischofs José Luis Escobar dem Hl. Daniel Comboni geweiht werden soll. Das neue Pfarrgebiet gehörte zur Franziskanerpfarrei San Bartolo. Die Pfarrei zählt 42.000 zum Großteil arme Einwohner. Sie besteht aus drei Zonen, in denen 70 Basisgruppen arbeiten. Die einzigen bestehenden Strukturen sind eine kleine Kapelle, die der Hl. Familie geweiht ist, und zwei Grundstücke, auf denen sonntags die hl. Messe gefeiert wird. Die Mitbrüder wohnen in einem Mietshaus.
ÄTHIOPIEN
Die Ordensoberen, die sich am 26. Mai getroffen hatten, haben unseren Provinzial P. Julio Ocaña Iglesias für die nächsten zwei Jahre zum Präsidenten der Vereinigung der Ordensoberen (CMRS) von Äthiopien gewählt. Wir beglückwünschen P. Julio dazu und wünschen ihm eine erfolgreiche Tätigkeit, die ihm die Möglichkeit bietet, etwas missionarischen und combonianischen Geist in diesen seinen neuen Dienst einfließen zu lassen.
Die Comboni-Missionare freuen sich über das Vertrauen und die Wertschätzung der Ordensgemeinschaften der Comboni-Familie gegenüber. Es sei bemerkt, dass auch der Vorgänger in diesem Amt von 2005 – 2009 Comboni-Missionar war und die Sekretärin von 2004 – 2007 eine Comboni-Schwester (Sr. Mariolina Cattaneo, neu ernannte Provinzoberin von Äthiopien).
Wie früher arbeiten verschiedene Comboni-Missionare und Comboni-Schwestern in verschiedenen Kommissionen der CMRS und erfüllen Aufgaben in der Ortskirche.
ITALIEN
Treffen der Comboni-Laien-Missionare
Die Comboni-Laien-Missionare hielten vom 27. bis 29. Mai im Haus der Comboni-Missionare von Florenz ihre Landesversammlung ab. An die sechzig Mitglieder von einem Dutzend Gruppen von Sizilien bis Lombardei nahmen am Treffen teil. Auch sechs Comboni-Missionare und zwei Comboni-Schwestern waren anwesend. Der Provinzial der italienischen Provinz P. Corrado Masini begrüßte die Teilnehmer. Am Schluss der Versammlung ergriff P. Venanzio Milani das Wort und ermutigte die Laien, ihre Identität auf dem Fundament der Spiritualität nach dem Leben und Geist von Comboni zu vertiefen.
Die Versammlung stand unter dem Moto: „Gemeinsam am Webstuhl des Lebens“. Folgende Sprecher lieferten Beiträge: P. Domenico Guarino (Identität), Professor Carmelo Dotolo (Analyse und Planung) und Professorin Giuliana Martirani (Methode). Bei der Eucharistiefeier am Sonntag erhielten zwei Ehepaare ihre Missionssendung: das eine Paar kehrt nach Brasilien zurück, das andere reist nach Uganda aus.
Ausstellung von Werken junger Künstler
Die Werke von jungen Künstlern, die am Wettbewerb, den das Mutterhaus von Verona organisiert hatte, teilgenommen haben, werden in unserem Haus in Limone im Sommer 2011 ausgestellt werden. Es handelt sich um 25 Werke zum Thema: Afrika und Daniel Comboni – ein spannendes Abenteuer. Die Werke sind bereits in Verona ausgezeichnet und ausgestellt worden.
Die Bedeutung eines Besuches im „Geburtshaus“ von Comboni
Bischof Luciano Monari von Brescia weilte im August vorigen Jahres in der Einsiedelei (ermeo) von Montecastello, die nicht weit von Limone entfernt ist, um Priestern aus verschiedenen Diözesen die Exerzitien zu halten. Ich habe ihn angerufen und ihm den Vorschlag gemacht, das Geburtshaus von Daniel Comboni kurz zu besuchen, das er noch nicht gesehen hatte. Er nahm meine Einladung begeistert an. Ich holte ihn im Auto ab.
Während der Fahrt sprachen wir über den Zyklus seiner drei Pastoralbriefe, den er gerade abgeschlossen hatte. Ich wagte zu sagen: „Ihre Briefe gefallen mir, aber der Zyklus ist nicht vollständig, ein Brief fehlt noch“. Er gab mir zur Antwort: „Du hast Recht, es fehlt ein Brief über die missionarische Dimension der christlichen Gemeinde“. Nach dem Besuch des Geburtshauses, der Kapelle und der Ausstellung, bat ich den Bischof, im Pilgerbuch seine Eindrücke niederzuschreiben. Er schrieb folgende Worte: „Im Plan der Wiedergeburt Afrikas beeindruckt mich die Eindringlichkeit, mit der Comboni von den Laien und Frauen spricht. Gerade das braucht unsere heutige Kirche: damit beginnt eine wirkliche ‚Erneuerung’ unserer christlichen Gemeinden. Der Herr schenke uns eine gute Portion des Geistes von Comboni, Hoffnung und den nötigen Mut“.
POLEN
Priesterweihe von Paweł Opioła
In Polen ernten wir nun die Früchte der guten Arbeit, die unsere Mitbrüder in den letzten Jahren geleistet haben. 2010 wurden zwei Mitbrüder geweiht und in diesem Jahre sind es ebenfalls zwei. Opioła Paweł Roman ist der erste, der geweiht wird. Er stammt aus der Diözese Tarnovia, in der Nähe von Krakau. Pawel, der seine ganze Ausbildung in Europa erhalten hat, wird in Malawi-Zambia seinen Missionsdienst antreten. In dieser Provinz hat er die letzten zwei Jahre als Scholastiker verbracht. Bereichert und bestärkt durch diesen Pastoraleinsatz ist er in die Heimat zurückgekehrt, um sich auf die Priesterweihe vorzubereiten. Sie fand am 4. Juni in seiner Heimatpfarrei Słopnice statt. Der Diözesanbischof hat bei seiner Predigt auf die Bedeutung des Missionsberufes für die Pfarrgemeinde und die Diözese hingewiesen.
Zur Priesterweihe und Primiz (am 5. Juni) waren die Comboni-Missionare P. Enrico Colleoni und P. Giambattista Moroni von der Provinz Malawi-Zambia gekommen.
Fast zwanzig Jahre Einsatz in Polen
In wenigen Wochen hätte P. Manolo Torres seine zwanzigjährige Präsenz in Polen gefeiert. Vor seiner Ausreise in den Kongo wurde er gebeten, in großen Umrissen die Geschichte der Missionare in Polen und der ersten polnischen Mitbrüder niederzuschreiben. P. Manuel Torres ist die lebende Geschichte der Comboni-Missionare in Polen. 1992 kam er hier an. Ab 1994 leitete er die Gruppe als Vertreter des Generalvikars. Wir sprechen ihm unseren großen Dank für seine Arbeit aus. Die Kontinuität und seine Fähigkeit, mit den kirchlichen Autoritäten, dem Klerus und den Leuten gute Beziehungen aufzubauen, haben viel dazu beigetragen, dass die Comboni-Missionare in fast allen Diözesen Polens bekannt wurden und geschätzt werden.
PORTUGAL
4. Landestreffen der COM
Das 4. Landestreffen der Cenacoli di Preghiera Missionaria (COM) fand am 10. Juni in Famalicão, im Haus der Comboni-Missionare statt. Fast 120 Personen von mehr als 30 Gruppen aus den Diözesen von Braga, Porto, Aveiro und Coimbra waren zum Treffen angereist.
Das Thema des Treffens war: „Begegnung mit Gott, Begegnung mit den Menschen“. Die Überlegungen am Morgen drehten sich um drei Punkte: Zusammengerufen, geliebt und gesandt. Wir alle sind von Gott geliebt und von ihm berufen, in den verschiedensten Umfeldern den Glauben zu verkünden. Am Mittag zelebrierte P. Silvério Malta eine Eucharistiefeier. Anschließend gab es ein Mittagessen und gemütliches Beisammensein.
Vor dem Abschlussgebet und dem Segen von P. Alberto Silva, sprach noch P. Carlos Nunes, der erst kürzlich von Malawi/Zambia zurückgekehrt war.
Nächstes Jahr feiert COM das silberne Jubiläum. Um es feierlich zu begehen, werden mehrere Initiativen vorbereitet, darunter das 5. Landestreffen am 1. Mai 2012.
Die COM sind kleine Gruppen von Nachbarn, die sich regelmäßig treffen, um durch ihr Gebet die Missionstätigkeit der Kirche zu unterstützen. Solche Gruppen werden von Mitarbeitern gegründet, die mit den Comboni-Missionaren oder Comboni-Schwestern verbunden sind.
SÜD AFRIKA
Priesterweihe
Am Samstag den 4. Juni wurde Antony Abednego Mkhari in der Pfarrei Acornhoek zum Priester geweiht. Bischof Giuseppe Sandri von Witbank nahm die Weihe vor. Comboni-Missionare, Diözesanpriester, Schwestern, Freunde und Gläubige der Pfarrei nahmen an der Feier teil.
Am Sonntag den 5. Juni feierte der Neupriester in seinem Geburtsort, einer Außenstation der Pfarrei, seine Primiz. Die Feier wurde von der Pfarrgemeinde bestens vorbereitet. Bischof Sandri, der Provinzial von Südafrika P. Jeremias dos Santos Martins, der Provinzial von Malawi/Zambia P. Dário Balula Chaves, Priester und viele Freunde nahmen am Gottesdienst teil. Es war ein großartiges Fest. Bei beiden Feiern führten verschiedene Jugendgruppen Tänze auf und sangen Lieder. Für alle Teilnehmer gab es ein Mittagessen.
P. Antony hat seinen Pastoraleinsatz in Zambia gemacht und wurde in die Provinz Malawi-Zambia versetzt.
SUDAN
In Abyei und in den Nubabergen kehrt die Kriegsgefahr zurück
Am 21. Mai 2011 haben sudanesische Truppen nach Bombardierung von wenigsten fünf Dörfern Abyei besetzt. Der Präsident Omar Bashir hat auf eigene Faust die Regionalregierung abgesetzt. Es wird angenommen, dass bis zu 100.000 Menschen meist Dinka Ngok die Flucht ergreifen mussten.
Die Regierung von Khartum erklärte, dass bis zum 1. Juni 2011 alle Soldaten der SPLA, die sich in der Gegend befinden, ihre Waffen abgeben müssen, oder sie werden angegriffen. Zu dieser Gegend gehören verschiedene Gebiete, die noch strittig sind oder ihre Zugehörigkeit noch ausgehandelt werden muss wie Abyei, die Nubaberge und der Blue Nile State. In dieser Gegend befinden sich SPLA Gruppen aus dem Norden, die Jahrzehnte auf der Seite des Südudan gekämpft haben. Wenn auch nicht die Unabhängigkeit so fordern sie doch eine weitgehende politische Autonomie von der Zentralregierung. Die Zentralregierung wird wegen Ihrer politischen Diskriminierung heftig kritisiert
Bei den Wahlen in den Nubabergen im Mai 2011 siegte der Kandidat der Regierung Harun. Die SPLA hat protestiert und die Ergebnisse der Wahl nicht akzeptiert, während die internationale Organisation “Center Carter”, welche die Wahlen überwacht hat, sie anerkannte. Das Ergebnis der Wahl und der Versuch, die SPLA zu entwaffnen, hat eine heftige militärische Reaktion hervorgerufen.
Am 5. Juni hat die SPLA weite Teile der Nubaberge besetzt, während gleichzeitig die sudanesische Regierung wahllos Dörfer bombardierte. Die Anhänger der SPLA werden in den Häusern aufgespürt, verhaftet und pauschal verurteilt. Auch Kirchen werden geplündert und zerstört, Pastoralkräften wird Gewalt angetan und der Pastor Hochw. Nimeiri Philip von der sudanesischen Episkopalkirche wurde getötet.
Nach einer Woche heftiger Zusammenstösse befinden sich bereits an die 60.000 Menschen auf der Flucht in die Berge oder nach El Obeid. Der Versuch, Flüchtlinge mit Lebensmittel zu versorgen, wird von den Regierungstruppen verhindert. Der Flughafen von Kadugli ist geschlossen worden. Die Landebahn von Kauda (ein strategischer Punkt für die humanitären Organisationen, die Hilfsmittel bringen) ist bombardiert worden. Die Vereinten Nationen sind total unfähig, die Bevölkerung zu beschützen. Leute wurden sogar innerhalb der Strukturen der Organisation verhaftet. Die Menschen haben das Vertrauen in die Neutralität dieses internationalen Kontingents vollständig verloren. Kein Journalist darf sich dem Gebiet nähern und die nationale Presse wird zensuriert. Offizielle Quellen verbreiteten die Nachricht, dass die Regierung dabei ist, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um einen Aufstand zu unterdrücken, dessen Anstifter der Vertreter der SPLA Al Hilu Aziz sei, der nach offiziellen Quellen bald verhaftet und hingerichtet werden wird.
Verschiedene Persönlichkeiten wie der Erzbischof Canterbury Rowan Williams, Primas der Anglikanischen Kirche, die katholischen Bischöfe Mons. Macram Max Gassis und Mons. Michael Didi Adgum Mangoria und der Erzbischof der sudanesischen Episkopalkirche Hochw. Daniel Deng Bul haben die internationale Gemeinschaft auf die Lage aufmerksam gemacht und die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten verlangt, um der Bevölkerung Hilfe bringen zu können.
Am Vorabend der Unabhängigkeit hat die Spannung entlang der Grenze zwischen Nord und Süd zugenommen. Beide Teile bereiten schwere Waffen vor und positionieren zahlreiche Soldaten. Viele Tausende von Menschen aus dem Süden leben noch im Norden und können den Süden nicht erreichen, da es keine Transportmittel gibt und die Verkehrswege blockiert sind.
(P. Angelo Giorgetti)
Offener Brief
Da der Tag der Unabhängigkeit der sudanesischen Republik heranrückt, wollen wir Missionare und Missionarinnen, die unter dem Volk der Nuer auf der Westseite des Nils arbeiten, unsere Freude ausdrücken über dieses geschichtliche Ereignis im Leben des Südsudan und seiner Völker sowie unsere Hoffnung bekunden, dass dauerhafter Frieden für alle Stämme, Sprachen und Völker in diesem Land eintritt.
Wir möchten aber auch unsere Sorgen über die Zwischenfälle aussprechen, besonders unter den Leer und Umgebung, im Unity State, wo wir unsere Missionsarbeit verrichten.
In erster Linie bereiten uns die bewaffneten Zusammenstöße große Sorgen, die es nach dem Referendum überall im Südsudan gegeben hat. Auch die Besetzung von Abyei durch das Militär, an der Grenze zwischen den beiden Ländern, hat die Spannungen angeheizt und die Gefahr von neuen Gewalttaten erhöht. In der Region (Unity State), in der wir leben und arbeiten, hat es häufige Zusammenstösse zwischen den paramilitärischen Kräften und dem Befreiungsheer der SPLA gegeben mit schwerwiegenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Der am meisten in Mitleidenschaft gezogene Teil ist der Süden der Region, auch wenn sich die Zusammenstösse auf andere Zonen ausweiten. Wir wollen nicht, dass es noch mehr Tote gibt, dass Eigentum zerstört wird und dass die Bevölkerung infolge der Angriffe der Rebellen und der Auseinandersetzungen mit der SPLA ihre Dörfer verlassen müssen. Wir wollen in Frieden und Sicherheit leben.
In zweiter Linie machen wir uns große Sorgen wegen der wirtschaftlichen Blockade entlang der Grenze zwischen dem Norden und dem Süden, die das Leben der Bevölkerung noch schwieriger macht. Wegen dieser Blockade dürfen die Lastwägen mit ihrer Ware die Grenze nicht passieren und so fehlen uns jetzt Lebensmittel und Heizöl.
An dritter Stelle möchten wir unserer Unzufriedenheit Luft machen über die lange Verzögerung der Schulausspeisung von Leer. Die Schulkinder unserer Pfarrei und von anderen Schulen sitzen den ganzen Vormittag beim Unterricht ohne etwas zu essen. Gleichzeitig geben wir auch unserer Unzufriedenheit Ausdruck, dass Lebensmittel, die von humanitären Organisationen zur Verfügung gestellt wurden, auf dem Markt verkauft werden, obwohl sie unentgeltlich an die schwächsten und bedürftigen Menschen verteilt werden sollten. Es ist dringend notwendig, dass die Schulkinder das nötige Essen bekommen und der Handel mit Lebensmitteln der humanitären Organisationen unterbunden wird.
Viertens könnten nach unserer Meinung die lokalen, nationalen und internationalen Medien viel mehr tun, um Hoffnung zu verbreiten und den Frieden zwischen den Gruppen zu fördern.
Schließlich wollen wir unser Vertrauen auf alle Menschen guten Willens setzen, die unermüdlich ihren Beitrag leisten, um das Leben unseres Volkes zu verbessern und Frieden und soziale Gerechtigkeit besonders zwischen den Volksgruppen des Südsudan zu fördern. Auch wir Missionare und Missionarinnen erneuern unseren Einsatz zur Förderung von Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung zusammen mit den anderen Kirchen und der Gesellschaft von Leer und weiten diese Tätigkeit auf das ganze Land aus.
(Leer, 1. Juni 2011 – Auszug aus dem Offenen Brief der Comboni-Missionare und Comboni-Schwestern).
TSCHAD
Jubiläum der Diözese Sarh
2011 feiert die Kirche von Sarh den 50. Jahrtag der Gründung der Kirche in dieser Stadt: 50 Jahre Evangelisierung und 30 Jahre Präsenz der Comboni-Missionare im Land.
P. Luigi Gusmeroli kam 1975 als erster nach Tschad, um mit Bischof Henri Veniat von Sarh über einen Missionseinsatz der Comboni-Missionare in diesem Gebiet zu verhandeln. Zwei Jahre später wurde die Pfarrei Moïssala übernommen. Heute arbeiten wir in vier Diözesen. Indem wir Gott danken, müssen wir aber auch eingestehen, dass nach so vielen Jahren der Glaubensverkündigung und des Einsatzes der Comboni-Missionare Tschad immer noch ein Land der Erstevangelisierung ist. Von den 11.513.600 Einwohnern sind nur 1.114.746 katholisch und von den 262 Priestern sind 103 Missionare.
Weihe der Kirche von Dono-manga
Mit der Ankunft in Dono-manga, Diözese Laï, am 23. April 2003, haben die Comboni-Missionare angefangen, eine neue Seite von Missions- und Pfarrgeschichte zu schreiben.
Am 4. Juni 2011 wurde die Pfarrkirche zum hl. Michael eingeweiht. Die Pfarrgemeinde, Katechisten, Diözesanpriester, Ordensleute, Schwestern und Behörden haben in brüderlicher und froher Stimmung am Fest teilgenommen. Der Bischof von Laï Miguel Angel Sebastián M. mccj feierte mit 12 Priestern, von denen fünf Comboni-Missionare waren, die Eucharistie. Die Liturgie wurde mit schönen Gesängen begleitet und gestaltete sich sehr feierlich. Während der Predigt betonte der Bischof die Wichtigkeit und den Platz, den das Wort Gottes in der Pastoral einnehmen muss. Er hat auch nicht vergessen, allen Wohltätern zu danken, die durch die Vermittlung von Provinzial P. Pietro Ciuciulla und von P. Stefano Melzani großzügig zum Bau der neuen Kirche beigetragen hatten. Ein besonderer Dank geht an den ehemaligen Pfarrer P. Stefano, der keine Mühen gescheut hat, um die Christen vor Ort und die Wohltäter zu mobilisieren. Nach der Eucharistiefeier gab es ein ortsübliches Mittagessen.
Jubiläum der Pfarrei Begou
Auch die Pfarrei zum Hl. Kizito von Begou, die seit ihrer Gründung im Jahre 1986, also vor 25 Jahren, von den Comboni-Missionaren betreut wird, hat ihr Jubiläum vom 29. Mai bis 5. Juni gefeiert. Die Eröffnung des Jubiläums war gekennzeichnet durch die Anwesenheit der ersten Christen der Pfarrei, die am Montag von der Geschichte der Pfarrei und von ihrem Leben als Christen berichteten. Darauf folgte ein Meinungsaustausch. Am Abend kamen viele Jugendliche und Erwachsene, die interessiert am Geschehen teilnahmen. Der Dienstag galt der Vorbereitung der Sonntagsliturgie, mit dem die Feier abschließen wird. Der Mittwoch war der Tag der „Rückkehr in den Schafstall“. Mit einer Feier wurden jene Gläubigen, die sich aus verschiedenen Gründen vom Sakrament der Eucharistie entfernt hatten, wieder zur Kommunion zugelassen. Das war möglich geworden, nachdem auf Ansuchen des Bischofs der Papst die Erlaubnis erteilt hatte, während des Jubiläumsjahres von gewissen Vergehen loszusprechen. Am Abend wurde ein Versöhnungsgottesdienst für die Firmlinge gehalten. Am Donnerstagnachmittag unternahm die ganze Pfarrei in froher Stimmung eine Wallfahrt durch das Stadtviertel bis zum Dom, wo eine eucharistische Anbetung stattfand. Am Freitag wurde der Pfarrpatron St. Kizito gefeiert. Am Samstagmorgen hielt der Bischof von Sarh an die Firmlinge eine kurze Ansprache – was bereits zu einer sehr geschätzten Tradition geworden ist.
Am Samstag nahmen alle an einem Programm von Liedern, traditionalen Tänzen, Aufführungen, Gedichten und Spielen teil. Das Pfarrjubiläum wurde am Sonntag abgeschlossen. Beim Gottesdienst spendeten der Ortsbischof und der Bischof von Laï 54 Personen das Sakrament der Firmung. Bei der Predigt forderte Bischof Sebastián die Gläubigen zu mehr Mut und Optimismus auf und im Kampf gegen das Übel nicht nachzulassen.
IN PACE CHRISTI
V
P. Gaetano Manzi (01.11.1939 – 06.06.2011)
P. Gaetano Manzi kam in Quindici, in der Provinz Avellino, am 1. Novembre 1939 zur Welt. Seine Missions- und Comboni Laufbahn begann, als er das Regionalseminar von Nola verließ und ins Noviziat von Gozzano eintrat. Am 9. September 1961 legte er die ersten Gelübde ab und zog dann zum Theologiestudium nach Venegono. Da er bereits in seiner Diözese einige theologische Fächer belegt hatte, konnte er das Studium 1964 abschließen und sich der großen Gruppe von Comboni-Missionaren – fünfundfünfzig Weihekandidaten, die größte Gruppe in der Geschichte der Kongregation – anschließen und 1964 in Verona die Priesterweihe empfangen.
Während des Theologiestudiums hatte P. Gaetano große Fähigkeiten für Reflexion, Synthese und Gedächtnisarbeit gezeigt. Deshalb schickten ihn die Oberen nach Rom zum Moralstudium an der Urbaniana Universität.
1967 wurde er nach Burundi versetzt. Nach der üblichen Vorbereitung kam er nach Butara und dann nach Gisanze. Die Geschichte von Burundi ist gekennzeichnet von freudigen aber auch tragischen Momenten. Der Unabhängigkeitskampf, der 1962 mit der Errichtung der Republik zu Ende ging, hatte Gegensätze und Unzufriedenheit in der Gesellschaft von Burundi hinterlassen. Deswegen war es die Hauptaufgabe der Kirche, Frieden und Einheit zwischen den Tutsi (12%), den Hutu (85%) und den Twa (3%) zu fördern.
Die Ereignisse von 1962 bis 1974 waren nicht frei von Gewalttaten, Massakern und Spaltungen. Die Comboni-Missionare hatten die Bischöfe gebeten, sich für Frieden, Eintracht und Achtung des Menschenlebens einzusetzen. Es wird angenommen, dass 1972 in Burundi bis zu 200.000 Menschen ermordet wurden, hauptsächlich Hutus. Diese Tatsachen trafen die Seele von P. Gaetano zutiefst. Er hatte sich sofort auf die Seite der Verfolgten, Armen und Ausgeschlossenen gestellt. Deswegen ging er 1973 nach Rwanda in die Diözese Butare, um den Flüchtlingen beizustehen und über die neue Art von Einsatz nachzudenken, die die Comboni-Missionare befolgen sollten, um dem Charisma des Gründers treu zu bleiben. Als 1977 alle Comboni-Missionare von der Regierung aus Burundi ausgewiesen wurden, glaubte P. Gaetano, dass seine Präsenz keinen Sinn mehr hatte. Er bat um ein Sabbatjahr und begab sich nach Rom.
Anschließend wurde P. Gaetano in den Kongo versetzt und wurde zu einem der besten Kenner des Gebietes der Großen Seen Afrikas. Er kannte die Sprachen und versuchte vor allem, die Ereignisse im Licht des Evangeliums zu interpretieren. Er arbeite in der Pfarrei Ango, dann in Kisangani als Philosophieprofessor im Regionalseminar und schließlich in der Pfarrei Tadu. Von 1988 bis 1989 machte er ein zweites Sabbatjahr in Italien. In den Kongo nach Kinshasa zurückgekehrt, bat er, sich den Ärmsten der Armen, den Straßenkindern (genannt Shege) widmen zu können. Er mietete eine Hütte in einem einfachen Stadtviertel, wo er den Jugendlichen ohne festen Wohnsitz die Möglichkeit bot, sich und ihre Lumpen zu waschen. Er behandelte ihre meistens von der Unterernährung verursachten Wunden, verteilte Arzneien und war für jeden da, der an seine Tür klopfte. Er hatte kein Fernsehen, sondern nur ein Radio für die Nachrichten. Auf Anordnung der Oberen verbrachte er einen Tag in der Woche im Provinzialat.
So hat P. Gaetano die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Er wechselte oft seinen Wohnsitz, blieb aber immer in armen Stadtvierteln. In letzter Zeit lebte er in Barumbu, in der Pfarrei Saint Raphaël. Inmitten der Armen erlebte er auch die tragischen Ereignisse des Krieges von 1996, das den Fall von Mobutu mit sich brachte, und den Krieg von 1998, der den Kongo teilte, bis zum Frieden von Sun City in Südafrika (2004). Diese Kriege verursachten im Gebiet der Großen Seen Millionen von Toten – allein über fünf Millionen im Kongo – von denen viele in die Hauptstadt flüchteten und die Zahl der Armen übermäßig anwachen ließ. P. Gaetano fragte sich, was die Kongregation und die kongolesische Kirche in dieser Situation tun könnten.
Manchmal wurde P. Gaetano von den Oberen und manchen Mitbrüdern als ein „Problemfall“ betrachtet, den es zu lösen galt. Aber P. Gaetano war kein Problem, er war ein Prophet. Er war ein Mensch, der weit voraussah und sich im Alltag als Christ und Missionar einsetzte. Natürlich führte er ein eher unbequemes Leben. Außer einem Schlafzimmer und einer Dusche hatte er nichts. Zum Essen brauchte er wenig. Alles was er erübrigte gab er den Armen und den Letzten des Stadtviertels.
P. Gaetano ist am 5. Juni 2011 gestorben so wie er gelebt hat, das heißt arm, beweint von den “shege” und den Armen, denen e immer geholfen und mit Liebe gedient hatte.
Provinzial P. Eliseo Tacchella charakterisierte beim Begräbnisgottesdienst P. Gaetano als einen Mann, der ganz aus dem Glauben, der Hoffnung und der Nächstenliebe gelebt hat. Es schien unmöglich, dass er ein Leben in Unsicherheit, Armut und Isolierung führen konnte. Er hat alle überrascht zwanzig Jahre lang bis zu seinem Tod. Er hat sein Leben mit den Ärmsten und am meisten Vernachlässigten geteilt. Nicht alle seine Projekte und Initiativen konnte er verwirklichen, aber trotzdem hat er keinen Rückzug gemacht.
(P. Tonino Falaguasta Nyabenda)
P. Hans Wörner (08.03.1940 – 31.05.2011)
(Der Nachruf erscheint in der nächsten Familia Comboniana)
P. Mario Salvatore Cisternino (16.12.1939 – 17.06.2011)
(Der Nachruf erscheint in der nächsten Familia Comboniana)
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U Den Vater: Pedro, von P. João Batista Ribeiro (BNE); Salvador, von P. Gustavo Covarrubias Rodriguez (BNE).
U Die Mutter: Angeles, des Sch. Albarina Moises Rellon (A); Barbara, von Fr. Josef Unterpertinger (DSP); Tereza, von P. Carlos Bascarán Collantes (BNE).
U Den Bruder: Pedro, von Br. Andrés Gaspar Abarca (SS); Giuseppe, von P. Antonio Zagotto (BS).
U Die Schwester: Giuseppina, von P. Giovanni Battelli (I); Adriana, von Franco Sesenna (BNE).
U Die Comboni-Schwester: Sr. M. Teresa Rossi.
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Übersetzung: P. Alois Eder, mccj, Rom
MISSIONARI COMBONIANI VIA LUIGI LILIO 80 - ROMA