MONATSNACHRICHTEN DER COMBONI-MISSIONARE VOM HERZEN JESU

GENERALLEITUNJG

Konsulta März-April

Der Generalsuperior und seine Assistenten sind vom 21. März bis 15. April in Rom zur Konsulta beisammen gewesen.

 

Ernennungen

Der Generalrat hat folgende Mitbrüder zu stellvertretenden Provinziälen ernannt:

P. De Marchi Benito für die London Province;

P. Katsan Fodagni Kokouvi (Fidele) für den Tschad;

P. Antonini Francesco für Mosambik;

P. Zanotto Luigi für die NAP;

P. Maku Joseph für Uganda.

 

Treffen der Provinz- und Delegationsoberen in Rom

Die Generalleitung der Comboni Missionare und die Provinz- und Delegations-oberen waren in Rom vom 20. Februar bis 13. März bei einem Treffen zusammen. Die ersten beiden Tage waren Überlegungen zum Thema „Ausübung der Leitung als Dienst an der Mission“ gewidmet. P. General, Enrique Sánchez González, hat zum Thema folgende Aspekte hervorgehoben: Glaubwürdigkeit, Kohärenz, Hinhören, Mitleiden, Barmherzigkeit und Wahrheit. P. David Glenday hat betont, dass die Autorität im Institut ausgeübt wird im Kontext zweier grundlegenden Beziehungen: jene mit Jesus, die Quelle jeglicher Autorität in der christlichen Gemeinschaft, und jene mit dem Heiligen Daniel Comboni.

Am 6. März sind die Teilnehmer nach Assisi gepilgert, der Heimat des Hl. Franziskus, des Heiligen, der die Gesellschaft und die Kirche seiner Zeit herausgefordert hat.

Während der zweiten Woche wurden die Ereignisse in Nord Afrika und in der Region des Niles erörtert. Darüber berichteten P.  Paul Annis, Delegationsoberer von Ägypten, und die Provinziäle von Khartum, P. Angelo Giorgetti, und des Süd Sudan, P. Daniele Moschetti. Sie haben über die Leiden, Freuden und Hoffnungen dieser Völker gesprochen, die gerade begonnen haben, ihre Freiheit zu feiern.

Ein weiterer wichtiger Moment bei diesem Treffen war das Referat von Frau Dr. Fiorella Capasso. Fachkraft in Psycho-Soziologie. Ihrer Meinung nach müssen die Comboni Missionare sich von den Umgangssprachen unserer Zeit herausfordern lassen und offener werden für Neuigkeiten, um die Veränderungen vorzunehmen, von denen die letzten Dokumente des Instituts sprechen.

Die Generalsekretäre des Instituts haben den Provinziälen die Bericht über die durchgeführten Aktivitäten vorgelegt und auch jene vorgestellt, die im kommenden Triennium durchgeführt werden sollen. Es waren privilegierte Momente, um die Art der institutionellen Kommunikation zu definieren, die zwischen der Generalleitung, den Generalsekretären und den Provinz- und Delegations-obern bestehen soll.

In der dritten und letzten Woche haben die Teilnehmer versucht, sich gegenseitig besser kennen zu lernen, sich über die Ausbildung und die Erfahrungen in der Leitung des Instituts auszutauschen. Die Patres Arnaldo Baritussio und P. Danilo Cimitán haben die Schlüsselbegriffe für die Überarbeitung (aggiornamento) des Verhaltenskodex im Lichte der neuesten kirchlichen Dokumente vorgestellt, der im Institut in Kraft ist.

P. Sylvester Hagegek’Imana, Provinzial von Uganda, P. Alcides Costa, Provinzial von Brasilien Süd, und P. Josef Altenburger, Provinzial der DSP, haben die gegenwärtige Situation und Pläne der entsprechenden Kontinente vorgestellt. Dabei wiesen sie auf das ständige Abnehmen der Gemeinschaften und der Missionare, die Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu bekommen, um die internen Aktivitäten der Provinzen weiter zu führen, und die Überalterung der Mitbrüder.

P. Angelo Giorgetti, P. Daniele Moschetti und P. Paul Annis haben über das Welt-Sozial-Forum und das Forum Sociale Comboniano gesprochen, die in Dakar vom 3. – 12. Februar stattgefunden haben. Es handelt sich hier um notwendige Treffen, um sich der sozialen Probleme der Welt von heute bewusst zu werden und zugleich zu evangelisieren und missionarische Bewusstseinsbildung in einem multikulturellen und interreligiösen Ambiente zu betreiben.

P. Raffaelle Savoia, Delegierter von Kolumbien, hat die pastorale Tätigkeit der Comboni-Missionare unter den Afros dargestellt und über den Beitrag berichtet, den die Zeitschrift „Iglesia Sin Fronteiras“ im Bereich der Menschenrechte unter der Afro-Bevölkerung leistet.

Der Generalvikar P. Alberto Pelucchi, hat mit Hilfe von Statistischen Daten, die sich auf die Zahl der Gemeinschaften der Comboni-Missionare seit 2000 bis heute beziehen einen Vergleich zwischen den Aufgaben und dem missionarischen Personal des Instituts angestellt. Von 2000 bis 2011 hat sich die Zahl der Comboni-Missionare um 154 verringert. Von den 1470 gegenwärtigen Mitgliedern sind 526 über 70 und 252 über 61 Jahre alt. Nach Ansicht von P. Pelucchi beeinträchtigt diese Realität zweifellos die Leitung des Instituts in der Planung und Bewegung des Personals.

Generalassistent, Br. Daniele Giusti, hat über einige Erfahrungen anderer Ordensgemeinschaften berichtet, die auch Prozesse der Re-organisation begonnen haben und in ähnlichen Situationen wie wir arbeiten.

Am Aschermittwoch haben die Teilnehmer einen Einkehrtag mit Meditation und Gebet zum Beginn der Fastenzeit begangen. P. Manuel João Correia, der den Einkehrtag leitete, hat dazu eingeladen, "die Fastenzeit als eine Zeit zu leben, in der wir genügend Zeit dem Hinhören auf das Wort Gottes und der Reinigung des Herzens widmen, um den Herrn besser kennen zu lernen, ihn aufzunehmen und mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, so dass wir uns aus der Bequemlichkeit heraus locken lassen, uns der falschen Wege und der Fehler bewusst werden und so der Schönheit des österlichen Lichtes entgegen gehen."

 

Werk des Erlösers

  1. E
  2. IT
 

 

Gebetsmeinungen

April – Dass uns die Fastenzeit hilft, unsere Beziehungen zum Herrn und zu den Mitbrüdern sorgfältig zu überprüfen, damit uns der auferstandene neuen Schwung in unserem Beruf und Missionseinsatz schenkt. Darum lasst uns beten.

Mai – Dass wir Maria zum Vorbild unseres Lebens erwählen, die als Magd des Herrn ihm stets zu Diensten stand und als Jungfrau Christus in die Welt brachte. Darum lasst uns beten.

 

Veröffentlichungen

P. Rinaldo Ronzani hat einige Jahre lang Liturgie und sakramentale Theologie am Tangaza College in Nairobi gelehrt. Außerdem war er Koordinator des liturgischen Projektes für die Veröffentlichungen der Pauliner Schwestern in Afrika. Frucht dieser Arbeit  sind neun Bücher, die er auf Englisch veröffentlicht hat. Wir nennen hier nur vier davon:

  • Christian Healing, The Anointing of the Sick (Guarigione Cristiana, L’Unzione degli infermi). Edizione Paoline, 2007, 144 Seiten.
  • Conversion and Reconciliation, The Rite of Penance (Conversione e Riconciliazione, il Rito della Penitenza). Edizione Paoline, 2007, 205 Seiten).
  • Christian Initiation, Baptism and Confirmation (Iniziazione Cristiana, Battesimo e Cresima( Edizione Paoline, 2007, 191 Seiten).
  • Apostolic Ministry, The Sacrament of Holy Orders (Ministero Apostolico, il Sacramento degli Ordini Sacri). Edizione Paoline, 2010, 216 Seiten).
 
 
 

 

BRASILIEN SÜD

Goldenes Priesterjubiläum

Am 18. März  2011 haben die Patres P. Bartolomeo Lino Cordero, P. Luigi Falone, P. Vincenzo Santangelo und P. Primo Silvestri anlässlich ihres 50 jähren Priesterjubiläums in der Wallfahrtskirche “Santa Cruz da Reconciliação“ einen Dankgottesdienst gefeiert. Der Gottesdienst wurde durch Gesänge festlich gestaltet. Die Jubilare gaben Zeugnis von ihrem missionarischen Wirken. Sie haben alle in Sao Paolo gearbeitet. An dem Gottesdienst haben die Scholastiker, Mitbrüder und Mitglieder verschiedener Ordensgemeinschaften aus der Umgebung und Freunde teilgenommen.

Die Lebenszeugnisse der vier Comboni-Missionare waren ein wichtiger Moment missionarischer Bewusstseinsbildung, um nicht nur die Geschichte eines jeden einzelnen kennen zu lernen, sondern auch zu erfahren, was sie für die Kirche Brasiliens und vor allem für die Pfarreien getan haben, in denen sie ihren missionarischen Dienst geleistet haben. Dabei haben Schwierigkeiten – wie sie sagten – nicht gefehlt vor allem zu Begin ihres Apostolats.

Mit einigen Unterbrechungen durch Zeiten der Rotation haben die vier Comboni-Missionare den größten Teil ihres missionarischen Dienstes in Brasilien gelebt. P. Luigi ist 1962 nach Brasilien gekommen, P. Primo 1963, P. Vincenzo 1966 und P. Bartolomeo 1968. Sie haben in der Pfarrseelsorge, in der Missionarischen Bewusstseinbildung, in der Ausbildung und Berufswerbung gearbeitet. Wir danken dem Herrn für ihr Zeugnis und ihre Treue zu ihrer missionarischen Berufung und ihren Dienst für die Ärmsten und am meisten Vernachlässigten und für ihren Einsatz zu Gunsten des brasilianischen Volkes.

 

ÄGYPTEN

Das Vikariat Kuweit wird Vikariat von Arabien Nord

Wie bereits in allen Pfarreien verkündigt, wird mit Wirkung vom 31. Mai 2011 das Apostolische Vikariat Kuweit nicht nur Kuweit umfassen, wie es bisher war, sondern auch Bahrain, Katar und Saudi Arabien. Es wird dann Apostolisches Vikariat von Nord Arabien heißen. Es wird eine Ausdehnung haben, die sieben Mal größer ist als Italien. In Kuweit kann man mit 350.000 Gläubigen rechnen, in Katar müssen es wesentlich mehr sein. Weniger sind es in Bahrain. In Saudi Arabien sind es 1.400.000. Allerdings hier ist jeglicher nicht-islamische Kult strengstens verboten. Man wird sofort eingesperrt, wie das vor einigen Monaten geschehen ist. Der Bischof unternimmt jedes Jahr seine Pastoral Visite. Der Heilige Stuhl wollte die Zone der beiden Vikariate ausgleichen. Jenes von Kuweit war tatsächlich sehr klein, während das andere übertrüben ausgedehnt ist und sehr viele Gläubige hat. Das Ziel war, eine einheitlichere Pastoral im ganzen Golfgebiet zu verwirklichen und vor allem, um die Möglichkeit des Austausches von Personal zu schaffen sowohl innerhalb eines jeden Vikarates als auch zwischen beiden Vikariaten. Comboni kommt also jetzt auch in das Herz des Islam. Ich habe nie in meinem Leben gedacht, einmal Bischof von Mekka und Medina zu werden.

Das andere Vikariat umfasst die Vereinten arabischen Emirate, Yemen und Oman. Es wird Apostolisches Vikariat Süd Arabien genannt.  

Die beiden Vikariate sind unter den Schutz unsere lieben Frau von Arabien gestellt worden. Sie ist seit 1957 als Patronin des Vikariates von Kuweit erwählt worden. Am 16. Januar 2011 hat Kardinal Antonio Cañiza Llovera, Präfekt der Kongregation für den göttlichen Kult und Sakramente unsere liebe Frau von Arabien zur Patronin der beiden Vikariate also der gesamten Golfregion erklärt. Die liturgischen Texte  haben als Thema Maria als Missionarin des Golfgebiets und wurden von der Kongregation approbiert und bereits bei der Feier des Festes benutzt. Das Fest gilt als Hochfest.

 

 

ITALIEN

180. Geburtstag von Daniel Comboni

Anlässlich des 180. Geburtstages von Antonio Daniele Comboni (15. März 1831) und dem 130. Todestag (1881) fanden in der Woche vom 13.-19. März in Verona verschiedene Feierlichkeiten statt und zwar im Zusammenhang mit dem 50 jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit vieler afrikanischer Länder und der Gründung des neuen afrikanischen Staates Süd Sudan.

Am Sonntag, den 13. März, hat die Hausgemeinschaft und eine große Zahl von Eltern im Mutterhaus einen Gottesdienst gefeiert zum Andenken an die Eltern Combonis (Vater Luigi und Mutter Caterina-Domenica Pace) und der verstorbenen Eltern und Verwandten der Missionare und Missionarinnen der Comboni Familie.

Am Montag, den 14. März, fand im Auditorium della Gran Guardia (Piazza Bra) eine afrikanische und combonianische Abendveranstaltung statt. Sie stand unter dem Thema: „C’e del nuovo in Africa – il Continente, Comboni e noi (In Afrika gibt es etwas Neues – der Kontinent, Comboni und wir). Die drei Hauptreferenten waren Prof. Gianpaolo Romanato (historisches Profil), unser Generalsuperior, P. Enrique Sánchez González, (Zeugnis über das Charisma) und die Ugandesin Rose Busingye (eine afrikanische Erfahrung). Die Veranstaltung wurde organisiert und durchgeführt von der Vereinigung „Rivela“, die in enger Verbindung steht mit „Comunione und Liberazione“, in Zusammenarbeit mit den Comboni Missionaren und dem Institut Mazza. Über 500 Personen waren gekommen.

Am Dienstag, den 15. März, wurde eine Gedenktafel in der Via Seminario 12, ganz in der Nähe des Diözesan Seminars, an dem Haus enthüllt, das Comboni gekauft hatte und das der zweite Sitz des Instituts Missioni Africane von 1872-1892 war. 1892 wurde das Institut in das gegenwärtige Mutterhaus verlegt. In jenem Gebäude des Instituts wurde es 1885 eine Religiöse Kongregation.  Dort machten die ersten Söhne des Heiligsten Herzen Jesu ihr Noviziat und legten 1887 ihre ersten Gelübde ab. Von dort reisten die ersten Comboni-Missionare nach Afrika aus. Bei der Enthüllung der Gedenktafel waren anwesend unser P. General, der Generalsuperior des Instituts Don Mazza, der Rektor des Diözesan Seminars, verschiedene Comboni-Missionare und Comboni Schwestern.

Am 17. März, fand in dem Diözesan Museum der Kirche San Fermo die Eröffnung der Ausstellung von Kunstwerken (Gemälde, Skulpturen und Grafiken) junger Künstler statt, die an einem Wettbewerb über Comboni aus ganz Italien – zwei sogar aus dem Ausland – teilgenommen hatten. Der Wettbewerb stand unter dem Thema „Africa e Daniele Comboni – Apassionante avventura“. (Afrika und Daniel Comboni – ein leidenschaftliches Abenteuer). Die Ausstellung ist für das Publikum bis zum 3. April geöffnet. Dank einiger Sponsoren wurden ein Katalog gedruckt und einige Preise für die besten Werke gestiftet. Diese mit Preisen ausgezeichneten Werke werden dann in Nigrizia, PM, ComboniFem und Afriradio  veröffentlicht.  Neun Bilder werden dann in die combonianische Sammlung aufgenommen.

Am 19. März, fand im Palazzo della Ragione (Piazza die Signori) die Eröffnung der Ausstellung „Cento cuori per amare l’Africa – L’avventura missionaria di San Daniele Comboni“ statt. Von uns unterstützt wurde sie von der Vereinigung „Rivela“ durchgeführt. Sie wurde bereits erfolgreich im August 2010 beim Meeting di Rimini vorgestellt. Neben der Ausstellung waren auch die Arbeiten der Schüler zu sehen (über 80 Klassen), die an dem Wettbewerb „Alla scoperta dell 'Africa sulle tracce di Daniele Comboni“ (Bei der Entdeckung Afrikas auf den Spuren Daniel Combonis) teilgenommen hatten. 

Anlässlich des 150. Jahrtages der Einheit Italiens, hat die Unternehmensgruppe Fabriano-Fedrigoni und die Universität Trient ein Bild (notes) über Daniel Comboni erstellt, denn er gilt als einer der 150 am meisten geliebten und auf der homepage >www.150italiani.it< gewählten Italiener. Das Bild wurde am Nachmittag des 17. März dem Mutterhaus übergeben.

Es gibt so viele kleine Ereignisse, die dazu beitragen, den Hl. Daniel Comboni im Herzen des Landes, der Kirche und der afrikanischen Mission zu verankern.

 

KENIA

Raubüberfall im Provinzialat

Am 12. März 2011 drang eine Gruppe mit Maschinenpistolen und Pistolen bewaffnete Gruppe in das Provinzialat der Comboni-Missionare in der Ngong Raod ein. Eine halbe Stunde lang bedrohten sie die im Hause anwesenden vier älteren Mitbrüder mit ihren Waffen. Der Anführer der Gruppe kam zum Tor und zeigte dem Pförtner einen falschen Ausweis. Er sagte, er sei ein Mitglied der Gruppe GSU und habe an der Gebetsgruppe auf dem Land teilgenommen, die P. Romeo De Berti (Verwalter und Prokurator) jeden Sonntag betreut. Die Übeltäter plünderten das Zimmer von P. Romeo. Dann klopften sie an die Tür von P. Renato Kizito Sesana. Als sie merkten, dass P. Kizito nicht da ist, brachen sie die Tür zu seinem Zimmer mit Gewalt auf und plünderten auch diesen Raum aus. Sie haben einen Laptop und Geld mitgenommen, das für Schulgeld für ärmere Studenten bestimmt war. Die übrigen 12 Zimmer blieben unversehrt.

 

MOSAMBIK

Übergabe der Pfarrei der Hl. Theresia vom Kinde Jesu

Am 27. Februar wurde die Pfarrei von der Hl. Theresia vom Kinde Jesu in Maxanga dem Diözesan Klerus übergeben. P. Francisco de Assis Colombi hat P. Provinzial José Luis Rodríguez, der gerade in Rom beim Treffen der Provinziäle ist, vertreten.

Der Gottesdienst begann um 9.20 Uhr in Cindawe und wurde im Freien gehalten. An dem Gottesdienst nahmen auch viele Schüler der Schule und viele Christen der Gemeinde teil. Der Erzbischof von Beira, Mons. Jaime Pedro Gonçalves, hat in seinem Rückblick auf die Geschichte der Pfarrei seit der Ankunft der ersten Franziskaner für die Übergabe der Pfarrei an den Diözesan Klerus und für die Arbeit gedankt, die die Comboni-Missionare so viele Jahre lang zur Entwicklung der Pfarrei geleistet haben.

Der Gottesdienst wurde mit schönen Gesängen gut gestaltet. Bei der Gabenbereitung wurde das Dokument der Übergabe verlesen und gleich von den Anwesenden und den Koordinatoren der Pfarrei unterschrieben. Es wurde auch ein Dankschreiben der Provinz der Comboni Missionare verlesen. Die Feier endete mit verschiedenen Ansprachen von Vertretern der Pfarrei und der Schule. Um 13.30 Uhr gab es ein Festmahl und anschließend gab es Gesänge, Tänze und andere Veranstaltungen.

 

PORTUGAL

Berufungsjahr der Comboni-Missionare

Die portugiesische Provinz hat am 15. März, dem Geburtstag des Heiligen Daniel Comboni, ein „Anno vocazionale Comboniano“ (Berufungsjahr der Comboni Missionare) eröffnet. Er wird bis zum 15. März 2012 dauern.

Mit dem Thema "Komm, sieh und lebe“ und mit dem Slogan "Viele erwarten Dich“ ist dieses Jahr besonders der Berufungspastoral gewidmet in allen seinen Dimensionen: Gebetsleben, Aktivitäten, dynamische Unternehmungen, Strategien und Inhalte. Mit dieser Initiative möchten wir bewirken, dass das Leben, die Spiritualität und das Wirken der Comboni-Missionare neue Kräfte aus der Seelsorge, der MBB und der Berufungspastoral anziehen.

Am 13. März hat die Comboni Gemeinschaft von Famalicão das Anno Vocazionale mit einer Begegnung von 200 Jugendlichen eröffnet. Das Programm begann am Morgen mit der Vorführung eines Dokumentarfilmes über den Heiligen Daniel Comboni. Dann folgten Momente des Gebets mit Gesängen, die von der Hl. Schrift inspiriert waren und von Claudine Pinheiro, einer jungen Sängerin christlicher Prägung vorgetragen wurden. Um das Thema "Berufung" zu vertiefen, gab es gleichzeitig drei Seminare, die sich an Erwachsene, an Junge Leute und Jugendliche wandten. Dabei wurden Erfahrungen und Zeugnisse von Berufungsgeschichten und Missionserfahrungen ausgetauscht. Der Tag wurde mit einem Gottesdienst beschlossen, den der Weihbischof von Braga, Mons. António Couto hielt.

 

SÜD SUDAN

Juba: Die Ortskirche feiert 80. Geburtstag

Am Fest des Heiligen Josef hat die katholische Kirche ihr 80-jähriges Bestehen in Juba gefeiert. Dank der Zähigkeit des P. Giuseppe Zambonardi ist es uns gelungen, den weißen Nil zu überqueren und in Juba einen Stützpunkt zu errichten. Juba ist die gegenwärtige Hauptstadt des Südsudan.

Die englische Verwaltung hatte damals den katholischen Missionaren erlaubt, nur am östlichen Ufer des Niles zu missionieren. Das Westufer überließen sie den Anglikanern. Gegen 1920 des vergangenen Jahrhunderts war es den Comboni-Missionaren gelungen, eine große Mission in Rejaf, auch am östlichen Ufer des Nils, zu bauen ca. 10 Meilen von Juba entfernt. Sie wollen allerdings in Juba eine Prokura einrichten, um die verschiedenen Missionen, die sie in dieser Zone errichtet hatten, zu versorgen. Auf Drängen von P. Zambonardi erlaubte schließlich die englische Verwaltung, in Juba eine Hausgemeinschaft zu eröffnen und zwar gegenüber dem Juba Teaching Hospital. Die neue Hausgemeinschaft wurde offiziell am 19. März 1931 eröffnet. Die Kapelle für die Hausgemeinschaft und für die katholischen Patienten des Krankenhauses wurde etwas später gebaut und dem Hl. Josef geweiht. Als im Jahre 1964 die Missionare aus dem Sudan vertrieben wurden, wurden die Prokura von Juba die Pfarrei des Hl. Josef und die Kurie der Erzdiözese von Juba. .

Die ursprüngliche Kapelle zu Ehren des Hl. Josef war inzwischen viel zu klein geworden für die Gläubigen, die am Sonntag den Gottesdienst besuchten. Er wird gefeiert in Bari, Englisch und Arabisch.  Die Pfarrei ist dabei, eine neue Kirche zu bauen, die 1.500 Personen fassen sollte. 

P. Abil Nairki Mödi, der gegenwärtige Pfarrer von St. Josef, hat über P. Zambonardi als einem Beispiel für Einsatzfreudigkeit gesprochen, die von der christlichen Gemeinschaft nachgeahmt werden sollte, damit unsere Präsenz in dieser komplexen Phase des Übergangs zu einem neuen Süd Sudan erfahrbar werde.

 

Gewalt in der Nähe zweier HG der MCCJ

Die Mitbrüder, die in den HG von Old Fangak (Diözese Malakal in Jonglei State) und Mapuordit (Diözese Rumbek in Lakes State) leben, haben die neue Welle der Gewalt hautnah miterlebt, die nach dem Referendum im Januar zur Zeit über den Süd Sudan hinweg rollt. Innerhalb eines Monats wurde über 500 Personen in Kämpfen zwischen Stämmen und dem Heer in vier Staaten des Süd Sudan getötet.

Die HG von Old Fangak hat die Auswirkungen eines Angriffs von George Athor auf Fangak erlebt, bei dem über 200 Personen getötet wurden. Außerdem haben sie unter den darauf folgenden Repressalien des Heeres gelitten.

Mapuordit befand sich Mitte März im Zentrum der letzten Scharmützel zwischen der Gruppe des Dinka Athor und der Jur. Es gab dabei mehr als 30 Tote und 20.000 Flüchtlinge. Viele Personen haben sich auf das Gelände der Mission und des Krankenhauses geflüchtet.

Auch wenn die Mitbrüder keine Gewalt erlitten haben, sind diese Kämpfe Zeichen von Momenten großer Spannung und Angst, die die Missionare mit der Bevölkerung, unter der sie leben, geteilt haben 

 

 

IN  PACE  CHRISTI

 

Br. Lodovico De Rossi (09. 10. 1916 – 06. 03. 2011)

Br. Lodovico De Rossi wurde am 9. Oktober 1916 in Verona geboren und besuchte die gymnasiale Handelsschule der Salesianer. Mit 18 Jahren trat er in das Noviziat in Venegono ein, wo er auch 1937 die ersten zeitlichen Gelübde ablegte. Sechs Jahre später legte er die ewigen Gelübde ab. Nach den ersten zeitlichen Gelübden besuchte er einen Kurs der Agrarschule in Remedello, in der Provinz Brescia, um sich beruflich weiterzubilden.

Acht Jahre verbrachte er in der London Province. Während des Krieges wurde er zusammen mit anderen Italienern interniert. 1946 konnte er nach Uganda ausreisen. Dort leistete er seinen missionarischen Dienst als Comboni Missionsbruder für gut 48 Jahre bis 1994.

In Uganda arbeitete Lodovico vor allem in West Nile, aber auch in den Diözesen von Gulu und Lira, besonders in Arua-Ediofe, Angal, Aber, Koboko, Layibi, Arivu, Kalongo und Ombaci. Im Allgemeinen stand er als Bruder für die Arbeiten im Hause zur Verfügung, aber je nach Notwendigkeit wirkte er auch als Lehrer in der technischen Schule und in der Agrarschule, als Schreiner, Maurer und Bauarbeiter etc.

Nach zwei Jahren im Provinzialat von Nairobi brauchte er ärztliche Betreuung. Er wurde der italienischen Provinz zugeteilt und ging nach Verona, dann nach Arco und erneut nach Verona. In den langen Jahren seiner Krankheit wuchs in ihm die Verehrung der Gottesmutter und das Gebet des Rosenkranzes, den er immer bei sich trug.

Er ist in Verona am 6. März  2011 im schönen Alter von 94 Jahren gestorben. Das Requiem wurde im Mutterhaus in Verona gehalten. Er wurde auf dem Cimitero Monumental der Stadt beigesetzt.

P. Mario Casella, der ihn in Uganda kennen gelernt hatte, erinnert sich an die Zeit, die er mit ihm in Koboko zusammen war. Br. Lodovico erklärte ihm alles, was er in der Agrarschule organisierte. Er hielt uns an, die Studenten auch nach Beendigung der jeweiligen Kurse zu Hause zu begleiten. Wie fast alle Brüder jener Zeit hörte er nie auf, neu dazu zu lernen und sich zu bemühen, Dinge zu tun, für die er eigentlich gar nicht vorbereitet war. Br. „Vico“ war berühmt weil er Häuser wie Pilze aus dem Boden schießen ließ. Er hat seine Gruppe von Maurern, die ihm gern folgten und freudig und mit gutem Willen arbeiteten. Er hatte einen geselligen Charakter und verstand die Arien der lyrischen Werke zu singen, die er in der Arema seiner Heimatstadt gehört hatte. Er liebte es, von seinen missionarischen Erlebnissen, seinen Jahren der Kriegsgefangenschaft, der zahlreichen Operationen, denen er sich unterzogen hat, etc. zu erzählen. Wegen der Arbeit, die er verrichtete, musste er öfters den Wohnort wechseln. Deshalb blieb er zwei Jahre in Arua, dann ging er nach Angal und ein Jahr später war er in Aber. Auch in den letzten Jahren seines Missionseinsatzes, als er aus gesundheitlichen Gründen in der Nähe eines Krankenhauses bleiben musste, wechselte er von Ombaci nach Kalongo und dann nach Nairobi, Kenia. Wo immer er war machte er sich so nützlich als möglich.

 

P. Italo Gheno (16. 08. 1920 – 09. 03. 2011)

P. Italo Gheno wurde am 16. August 1920 in Oliero di Valstagna, Provinz Vicenza, in einer Familie mit fünf Kindern geboren. Er besuchte die Mittelschule in der Apostolischen Schule von Padua und die Obere Mittelschule in der Apostolischen Schule von Brescia. Er trat in das Noviziat von Venegono ein und legte die ersten zeitlichen Gelübde am 7. Oktober 1940 ab. Theologie studierte er wegen dem Krieg drei Jahre in Verona, zwei in Rebbio und das letzte noch in Verona, wo er am 7. Juli 1946 zum Priester geweiht wurde.

Nach der Priesterweihe blieb er eineinhalb Jahre in Verona. Er half im Büro von Nigrizia und in der Seelsorge, vor allem aber hielt er Missionssonntage.

Im Jahr 1948 erhielt er Sendung in den Süd Sudan. Dort verbrachte er 16 Jahre bis zur Ausweisung aller Missionare aus dem Land im Jahre 1964. Er arbeitete vor allem unter den Azande, in den Missionsstationen Yubu, Tombura und Rimenze, in Schulen, in der Ausbildung von Katecheten und auch in der Seelsorge beim Volk.

In Rimenze gab es zurzeit von P. Italo bereits Backsteingebäude und die Missionsstation machte einen guten Eindruck. Sie hatte ein Gebäude für die Patres, eines für die Schwestern und eines für die Mädchenschulen mit den entsprechenden Schlafräumen. Es gab ein Büro, einen Stall mit 30 Stück Vieh, Waschküche und Abstellräume. Es fehlte nur eine richtige Pfarrkirche. Im Jahr 1957 nur zehn Jahre nach Gründung der Mission waren  die Katholiken in der Mehrzahl. Nur 10 Km von Rimenze entfernt gab es eine Leprastation mit 3.300 Kranken, die in drei parallelen Reihen von Hütten untergebracht waren. Die Patres und die Schwestern von Rimenze besuchten regelmäßig die Leprakranken. Sie brachten ihnen Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und die Frohe Botschaft.

Im Jahr 1963, wenige Monate vor der Ausweisung schrieb P. Italo aus Rimenze an den Generalsuperior: „Unsere Gemeinschaft besteht aus vier Personen. Dazu gehören ich, Br. Nicola Schiavon und zwei Schwestern. In der Vergangenheit waren wir acht, neun oder auch zehn Personen. Von Juli 1962 bis Juni 1963 wurden 2.300 Taufen gespendet. Trotz des knappen Personals oder besser gesagt wegen der Verringerung des Personals wird der Weinberg des Herrn freudig von den Aposteln betreut, auch unter harten Prüfungen. Wir mögen uns, wir arbeiten in gemeinsamer Abstimmung, wir stützen uns gegenseitig und sind frohen Mutes auch inmitten der gegenwärtigen Prüfungen.

Dann, mussten sich die Missionare 1964 wegen der Ausweisung aus dem Süd Sudan auf den Weg nach Khartum machen. Dabei mussten sie die Früchte ihrer harten Arbeit zurück lassen.

Sechs Monate später – P. Italo hatte inzwischen an dem Erneuerungskurs in Rom teilgenommen, - erhielt er Sendung nach Uganda. Dort verbrachte 24 Jahre mit Ausnahme von einem Jahr, das er in Thiene in Italien verbrachte.

In Uganda wirkte er in der Seelsorge unter den Karimojong, in den Pfarreien Namalu, Nabilatuk, Kaabong, Matany, Karenga und Kanawat. Ein Jahr nach seiner Ankunft schrieb er in einem Brief zu Weihnachten 1966, dass er zufrieden sei, Missionar zu sein unter Menschen, die so viel entbehren müssen. Mit ihnen wollte er den Rest seines Lebens verbringen.

Im September 1967 schrieb er an die Zeitschrift Nigrizia: „Während der größte Teil von Karamoja, trocken und voller dorniger Vegetation ist, stellt Namalu eine Art Oase dar, in der es grüne Sträucher und Bäume gibt. Die Größe der Pfarrei beträgt 400 Quadrat Kilometer mit 13.000 Einwohnern, von denen 5.000 Katholiken sind. Die Mehrzahl der Bevölkerung besteht aus Karimojong, die außerhalb ihres nomadischen Lebensbereiches, der aus Weiden und Vieh besteht, beginnen, die Erde zu lieben und sie zu kultivieren. Es handelt sich nicht um eine Revolution, sondern um Anfänge, die zu Hoffnung berechtigen. Leider sind immer noch an der Tagesordnung  Streifzüge, Raubüberfälle und Gewalt zwischen den Stämmen wegen des Viehs, das den einzigen Reichtum der Karimajong darstellt. Wir sind also mit großem Eifer und fest entschlossen daran gegangen, in Namalu ein Schulzentrum zu errichten. Im Moment sind es noch Träume. Aber wir haben den Mut sie bereits „Projekte“ zu nennen, auch wenn die 2.000 Katholiken des Zentrums noch ohne Kirche, die Missionare ohne  Haus sind. Es fehlen auch Katechisten und ein Pfarrzentrum, in dem wir die Jugendlichen versammeln können.“

Im Jahre 1990 wurde P. Italo nach Italien versetzt. Zwei Jahre lang tat er sich in der missionarischen Bewusstseinsbildung in Venegono hervor. Interessant ist der Brief, den er im September 1991 an den Generalsuperior P. David Glenday schrieb. Er brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, in die Mission, zu seiner ersten Liebe, zurück kehren zu dürfen und zwar zu den Flüchtlingen aus dem Stamm der Azande des Süd Sudan, die sich im Kongo aufhielten. Hier die Gründe, die er bei dieser Gelegenheit anführte: „Ich bin in Italien geblieben, um die Krankheit zu heilen, die nun geheilt ist. Nach der Ausweisung aus dem Sudan war ich für Zaire bestimmt (so nannte sich damals noch der Kongo), aber meine Ausreise konnte wegen des Simba Aufstandes nicht stattfinden. Im Jahre 1972 hatte mich die Generalleitung gebeten, in den Süd Sudan zurückzukehren zu den Azande, aber das kam auch nicht zustande, weil die Regierung keine Einreiseerlaubnis erteilte.“

1992 wurde P. Italo schließlich in den Kongo versetzt. Dort blieb er drei Jahre in Dakwa, eine Pfarrei der Diözese Bondo, in der 12.000 Katholiken in einer Bevölkerung von 33.000 Einwohnern betreut wurden. Die Pfarrei hatte auch ein Dispensario (Sanitätsstelle) und sorgte für die Behandlung und Betreuung der Leprakranken.

Als P. Italo im Jahr 1996 sich seines Alters bewusst wurde und merkte, dass die Kräfte nachließen, stimmte er einer Versetzung in die italienische Provinz zu. Nach 5 Jahren im Einsatz für die missionarische Bewusstseinsbildung in Thiene ging er für die letzten Jahre seines Lebens nach Arco. 2006 feierte er sein 60-jähriges Priesterjubiläum mit Dank an Gott für alle Gnaden, die er im Laufe seiner zahlreichen Jahre als Priester und Missionar empfangen hatte. In Verona ist er dann am 9. März 2011 zum Vater heimgekehrt.

 

P. Giuseppe Calvi (19. 10. 1919 – 12. 03. 2011)

Giuseppe wurde am 19. Oktober in Bagolino, Provinz Brescia, in einer teif religiösen Bauernfamilie geboren. Nach der fünften Klasse Volksschule wollte er ins Seminar eintreten und wurde nach Padua geschickt. Dort beendeten die Comboni-Missionare 1932 gerade den Bau ihrer apostolischen Schule. Nach dem zweiten Jahr Gymnasium wechselte er nach Brescia. Von Brescia ging er nach Venegono ins Noviziat und am 29. Juni 1945 wurde er zum Priester geweiht.

Nach einem Jahr in der Seelsorge in Verona und einem anderen in der London Province, um die Sprache zu erlernen, reiste er nach Uganda aus. Er reiste von Neapel ab und kam am Vorabend von Weihnachten in der Missionsstation Gulu an. In Uganda verbrachte er 18 Jahre. Nach zwei Monaten in Kalongo, wo er eine sehr nahe Begegnung mit einem Löwen hatte, kam er ins Seminar von Lacor (Gulu), um Priester und Bischöfe auszubilden, die künftigen Säulen der Kirche“. Am Fest der Unbefleckten Empfängnis 1950, sagte er bei der Abschlussfeier des Schuljahres: „Ich hatte – so steht es in seinen Tagbüchern – meine erste und einzige Vorstellung von einem Marionetten Theater in Uganda. Es war ein glorreicher Erfolg. Viele Seminaristen, die sich an den Lachsalven ergötzt hatten, erinnerten mich jedes Mal, wenn sie mich trafen, daran“.

19951 wurde P. Giuseppe eingeladen, in die Mission nach Kitgum, „eine der ersten Missionen im Norden Ugandas (1915) zu kommen. Sie liegt innerhalb einer weiten Flussschleife des Flusses Pagher, der sehr reißend und gefährlich ist und außerdem von Krokodielen und Flusspferden bevölkert ist.“ Im nächsten Jahr ging er nach West Nile, zuerst auf die Missionsstation Packwach, „im Land der Leoparden. Die Missionsstation bestand damals nur aus einer Strohhütte.“

Nach zehn Jahren Afrika konnte P. Giuseppe nach Italien zurückkehren, um eine Zeit der Ruhe und Erholung zu genießen. Nach seiner Rückkehr nach Afrika wurde er nach Angal zu den Alur versetzt. Hier hatte er Arbeiten aller Art durchzuführen: Krankenhaus, Schule, Kapellen und drei neue Pfarreien. Er erlitt auch Verfolgungen vor allem nach der Unabhängigkeit, die 1962 erlangt wurde. Er wurde mehre Male vor Gericht zitiert. Die Prozesse fanden unter einem Feigenbaum im Freien statt. Einmal wurde er zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil wurde aber dann in eine Kaution von 500 Uganda Schillingen umgewandelt. Als er in Kampala Einspruch erhob, wurde er von einem indischen Richter freigesprochen.

Um zu vermeiden, dass sein Name auf die schwarze Liste der von Präsident Obote Auszuweisenden gesetzt werde, empfahl ihm Mons. Angelo Tarantino nach acht Jahren in Angal zu einer Erholungszeit nach Italien zu gehen. Während er in Rom beim Erneuerungskurs weilte, - es war im Jahr 1966 – sah er die aus Uganda ausgewiesenen ankommen. Es waren neun Comboni-Missionare, die ihm berichteten, dass auf der schwarzen Liste zehn Namen standen und dass der zehnte Name sein Name gewesen sei.

1968 erhielt P. Giuseppe Sendung nach Äthiopien, wo er 33 Jahre lang tätig war. Hier arbeitete er auf den Missionsstationen von Fullasa, Dongora und Mique.

Als P. Giuseppe in Äthiopien ankam, gab es in Dongora absolut nichts, nicht einmal ein Grundstück. Ein solches wurde aber gleich gekauft. Also mussten aus bürokratischen Gründen zwei Jahre vergehen, ehe der Kaufvertrag in Kraft trat.

Am Tag seines silbernen Priesterjubiläums wollte P. Giuseppe sich an den Ort begeben, wo die Mission entstehen sollte, um die hl. Messe zu feiern. Mit der Hilfe eines Arbeiters gelang es ihm, alles zur Messfeier Notwendige dorthin zu befördern, einschließlich eines Klapptisches. Bevor er den Ort erreichte, musste er zu Fuß über unsichere Baumstämme ein sumpfiges Gebiet durchqueren. Die Messe für die künftige Mission wurde unter einem großen Podocarpo Baum gefeiert. Er schien ein idealer Schutz zu sein. P. Giuseppe wusste nicht, dass nach einer lokalen Prophetie, dieser Baum gemäß einer Zeugenaussage, die P. Sebhatleab Ayele Tesemma gesammelt hat, als etwas „Besonderes“ betrachtet wurde, ja, dass „von diesem Podocarpo Baum das Heil für die ganze Region kommen würde“. Und genau dort entstand und entwickelte sich die große Missionsstation von Dongora mit einer schönen Kirche und dem Katechisten Zentrum für die Ausbildung der Verkünder des Wortes Gottes.

Nach sieben Jahren, in denen er sich der Gründung und Entwicklung der Mission von Dongora gewidmet hat, kehrte P. Giuseppe nach Italien zurück, um sich zu erholen.

Erneut in Äthiopien und wieder zur Mutter Mission von Fullasa gehörend, wo er die Wochenenden verbrachte, setzte er alle seine Energien und seine Kräfte für die Mission von Mique ein, die die "Mission seines Herzens" wurde. Längere Zeit bezwang er die Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, nur die letzten elf Kilometer ging er zu Fuß. "Zu Beginn" – erzählt er – "existierte die Mission nur in meiner Fantasie und meinen Träumen. Dort gab es bereits eine kleine Gruppe von Getauften. Es waren insgesamt 28 Personen darunter Erwachsene und Kinder, die von den Lutheranern stammten, wie eine kleine Kirche". Aber einige Jahre später konnte er schreiben: "In all diesen Jahren hat der Herr Mique gesegnet. Die Mission war gewachsen in allen Aspekten. Jetzt gab es bereits 13 Gebäude, große und kleine, alle aus Ziegeln gebaut, einschließlich die Wallfahrts-Kirche und der anschließende Pfarrsaal. Es gab ein großes Haus für die Schwestern und eine Krankenstation für ihre Arbeit. Ein schönes Haus für die Gäste. Es wirkte für diejenigen, die es wünschten, wie eine Einladung, einige Zeit bei unserer lieben Frau von Mique zu verbringen.

Es gab eine gut ausgestattete Schreinerei, eine gute Vorratshalle mit Assistenz für die Armen, eine Werkstatt und Büros. Dann gab es - wie eine Blume am Knopfloch, - zusammen mit der Marienkirche die Jugendgruppe des Hl. Johannes Bosco, die erste in der Diözese“.

2003 wurde er aus gesundheitlichen Gründen in die italienische Provinz versetzt. Er war einige Jahre lang in Bagolino, seinem Heimatort, in der Seelsorge tätig. Er erinnerte sich immer mit Liebe an die Missionen, in denen er gearbeitet hatte. So weit es ihm möglich war, unterstütze er einige Projekte von der Heimat aus.

2006 wurde er zur ärztlichen Behandlung nach Mailand versetzt. In seinem Tagebuch schreibt er: „Ich war überzeugt, dass jeder Missionar, um wirklich ein solcher zu sein, den Geist des Verzichts besitzen muss, auch auf die eigenen Vorstellungen und die eigenen Wünsche. Es genügt, sich verankert zu fühlen in einer viel größeren Liebe. Man startet mit jugendlicher Begeisterung im Herzen, aber oft findet man sich in mitten der schönsten Verwirklichungen in einer ganz anderen Wirklichkeit als der, von der man geträumt hatte und die uns bluten lässt. Aber für mich hier im zweiten Stock der Casa di riposo P. G. Ambrosoli, ist außer dem Zimmer Nr. 13, das vielleicht das Sprungbrett für eine Abreise ohne Rückkehr ist, auch die Kapelle für innige Begegnungen mit Dem, der Dich erwartet hier unten und dort oben. Wirklichkeit, nicht Poesie. Man kann glücklich auf die Reise gehen auch aus dem Zimmer Nr. 13.“

P. Giuseppe ist in Mailand am 12. März 2011 verstorben. Nach dem Requiem wurde sein Leichnam nach Bagolino, seinem Heimatort überführt und dort beigesetzt.

P. Tesfaye Tadesse G., der P. Giuseppe gut kannte, wollte an die 33-jährige Missionstätigkeit von P. Giuseppe in Äthiopien erinnern und an seine Liebe zu den Armen. Im Namen der ganzen Provinz brachte er seinen Dank zum Ausdruck. Aus seinem Zeugnis zitieren wir hier nur die folgenden Worte: „Danke für das Lebensbeispiel voller Hingabe und Gebet, für Deine Freundschaft mit der Gottesmutter, für Deinen pastoralen Eifer und Deine Liebe zu den Armen“.

 

 

Wir beten für unsere Verstorbenen

+        den  Vater: Sante, von  P. Giovanni Munari (I).

+        den Bruder Elio von P. Dario Balula Chaves (MZ); Guglielmo von  P. Fernando Colombo (SS).

+        die Schwester Silvia, von Br. Ciriaco Gusmeroli (U); Marianna, von P. Alois Eder (C); Maria Victoria, von P. Anton Maier (†).

+        die Comboni Schwestern Sr. M. Beatrice Frerini; Sr. Francesca Luisa Confalonieri.

 

 

Übersetzung: P. Georg Klose, mccj