Die Comboni-Gemeinschaft von Brixen feiert das 150-jährige Gründungsjubiläum des Instituts

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Montag, 30. Oktober 2017
In Erwartung von 50 Mitbrüdern vorwiegend aus den Comboni-Gemeinschaften Trient, Verona, Limone, Brescia und Bologna, war unser großer Speisesaal am 26. Oktober festlich vorbereitet. Es galt die 150 Jahre seit der Gründung unserer Gemeinschaft zu begehen und zu feiern. Das war auch das erste große Treffen mit so vielen italienischen Mitbrüdern hier in Milland/Brixen. Der große Besuch verlief bestens: ein Begrüßungskaffee, Führung durchs Haus, Einführung in die Kapelle, Besuch der 60 Gräber auf dem Millander Friedhof, der Gottesdienst in Maria Sand und das gute Mittagessen waren vormittags auf dem Programm. Am Nachmittag ging es nach Neustift, wo der große Freund und Gönner von Comboni, Dr. Chrysostomus Mitterrutzner, einst lebte. Auch dort gab es gute Führungen durch das Haus und die Geschichte.


Der Ansitz Platsch vor 150 Jahren zum Zeitpunkt des Kaufs: Milland (Brixen/Bressanone).

Historische Note: 1903 wurde unter der Leitung des P. Franz Xaver Geyer ein neues Missionshaus errichtet. Es ist das heutige Jakob Steiner Haus (etwa 100m links unterhalb unseres derzeitigen Combonihauses); 1914 erhielt der Christelehof den Namen Xaverianum. Von Anfang Juni 2003 bis Anfang Januar 2016 war das „Haus der Solidarität Luis Lintner“ im Xaverianum untergebracht. Und derzeit werden das Christelehaus und ein Teil des Landwirtschaftsgebäudes zum künftigen Vinterlhof ausgebaut. Es soll daraus ein Biohof entstehen.
 

Nach dem Tod Combonis, 1881, und der Umwandlung des Missionsinstituts in eine Kongregation, 1885, erfolgte 1895 im damals österreichischen Milland bei Brixen in Südtirol die erste Neugründung nach dem Mutterhaus in Verona im deutschsprachigen Raum. Deutsche und österreichische Missionare erhielten dort ihre Ausbildung, während in Verona die italienischsprachigen Mitbrüder auf den Missionseinsatz vorbereitet wurden. Der aus Bayern stammende Franz Xaver Geyer wurde 1903 dritter Nachfolger Combonis als Missionsoberer und Bischof von Khartum.

Vor ca. 150 Jahren hat der Ansitz so ausgesehen wie auf dem obigen Bild. Der Ansitz war praktisch unbewohnbar, nur ein Zimmer war bewohnbar. Im Stallgebäude war es ähnlich, in der Chronik heißt es, man konnte die paar Kühe auch von oben sehen, also vom Dach aus. Die Missionare konnten den Kaufpreis nicht rechtzeitig bezahlen, also hat der frühere Besitzer den Stall wieder mit seinem Vieh gefüllt, bis alles bezahlt war.

Als erstes wurde das Christelehaus etwas hergerichtet, so dass die erste Gruppe dort einziehen konnte. Es folgte der Bau vom heutigen Jakob Steiner Haus als erstes großes Missionshaus. Man muss sich wundern, wie es damals gelang, in so kurzer Zeit so viele missionarische Berufe zu bekommen, wie man auf dem Bild von 1903 sehen kann.
Br. Bruno Haspinger, mccj.


Besuch der 60 Gräber auf dem Millander Friedhof.


Der Speisesaal in Milland (Brixen/Bressanone).


Kirche von Neustift.


Augustiner Kloster von Neustift.


Im Bild, links der Christelehof und rechts der Ansitz Platsch im Jahr 1904.


Das Missionshaus Milland (Brixen/Bressanone) heute.