Cosmas wurde am 17. Juni 1991 in Camgweng, Bezirk Kitgum (Norduganda) geboren. Er war das dritte von vier Kindern des Anthony Okech und der Sabina Mego Anek. Anthony ist Katechist in der Pfarrei Namokora, Sabina eine aktive Katholikin. Die Familie ist vom christlichen Glauben geprägt.
2011 besuchte Cosmas das Daniel Comboni Vocational Institute Layibi, Gulu, und erwarb im Dezember 2012 ein Diplom in Maschinenbau. Er besuchte häufig das nahe gelegene Comboni-Postulat: Er lernte die Leiter kennen, die ihn einluden, an den Veranstaltungen und Initiativen teilzunehmen. Er interessierte sich für Daniel Comboni, sein Charisma und die Geschichte des Instituts.
Im August 2013 trat er „offiziell“ in das Comboni-Postulat in Layibi ein und setzte seine technische Ausbildung fort.
Dem Postulatsleiter fiel auf, dass Cosmas wie kein anderer der neuen Brüderkandidaten mit dem Leben, dem Wirken der Kirche und besonders mit der Liturgie bestens vertraut war.
Am 16. April 2016 schrieb Cosmas - er war inzwischen 25 Jahre alt geworden - an Pater Sylvester Hategek'Imana, den Provinzoberen von Uganda, und bat um Aufnahme in das Noviziat. Die Antwort war positiv. Am 23. August 2016 trat er ins Noviziat in Namugongo ein. Die zwei Noviziatsjahre vergingen wie im Flug. Er liebte die Arbeit und hatte immer genug zu tun. Mit Bruder Rinaldo Pendin führte er viele Reparatur- und Renovierungsarbeiten im Haus aus. Am 1. Mai 2018 legte er seine ersten zeitlichen Gelübde ab.
Im September reiste er nach Bogotá, um im dortigen Bruderzentrum seine Ausbildung fortzusetzen. Cosmas hätte gerne seinen Maschinenbaukurs fortgesetzt, aber die Leiter waren damit nicht einverstanden. Er besuchte daraufhin mit großem Eifer andere Kurse und widmete sich dem Apostolat unter der Afro-Bevölkerung, wobei er mit vielen jungen Menschen und Familien in Kontakt kam.
Ende März 2021 erhielt er seine endgültige Bestimmung in Uganda: Der Provinzrat suchte eine Person wie Cosmas für die MBB, die Berufungspastoral und die Jugendarbeit.
Seit Ende 2021 gehörte Cosmas zur Mbuya-Gemeinschaft in Kampala, wohnte aber in der Außenstation Banda, sieben Kilometer von Mbuya entfernt, im Zentrum für Berufungspastoral und MBB.
Bruder Cosmas konnte nun wieder seine Ausbildung in Maschinenbau an der Kyambogo-Universität fortsetzen. Einige Wochen später wurde er zum Sprecher der Acholi-Studentenvereinigung gewählt. In der Pfarrei widmete er sich dem Apostolat, indem er katholische Vereinigungen anregte und Studenten mit hervorragenden Katechesen auf den Sakramentenempfang vorbereitete.
Im Januar 2023 gründeten die Comboni-Missionare in Uganda das Si' Comboni Zentrum (LSCC), um die Aktionen der neu gegründeten Organisation „Comboni Action for the Environment and Human Promotion“ (CAEHP) zu koordinieren. Die Leitung vertrauten sie Bruder Cosmas an, der zum Direktor ernannt wurde.
Am 7. Oktober 2023 organisierte Cosmas das „Laudato si' Mbuya Symposium“ in der großen Mbuya-Pfarrei. Es war ein durchschlagender Erfolg: Am nächsten Tag berichteten Radio, Fernsehen und Zeitungen darüber.
Am Samstagnachmittag, dem 6. April 2024, war Bruder Cosmas auf dem Weg zur Mulago Medical School, wo er an einer wichtigen Veranstaltung der Acholi Students‘ Union Association teilnehmen sollte, als sein Fahrrad frontal mit einem Lieferwagen zusammenstieß, der mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war. Cosmas erlitt zahlreiche Knochenbrüche und Verletzungen und verlor viel Blut. Er wurde in das nahe gelegene Krankenhaus in Naguru gebracht. Da aber seine Verletzungen zu schwer waren, wurde er in das große Krankenhaus in Mulago gebracht, wo er operiert wurde; er schien außer Gefahr zu sein, aber am Sonntag, den 7. September, um 10.00 Uhr, hatte er plötzlich innere Blutungen. Die Ärzte eilten herbei, konnten aber nichts mehr tun. Kurz darauf starb Cosmas.
Am selben Abend wurde im Banda Vocational Centre ein Requiem gefeiert und am 8. in der Pfarrei Our Lady of Africa in Mbuya. Die Beerdigung fand am 10. in der Pfarrkirche von Namokora statt. Anschließend wurde der Leichnam auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.
Pater Anthony Kibira, mccj,
Pater John Kennedy Onoba, mccj,
Pater Franco Moretti, mccj