Comboni Missionare halten einen Workshop über Interkulturalität in Verona ab

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Dienstag 9. Juli 2019
Mehr als 40 Comboni Missionare, zwei Comboni Missionsschwestern und zwei Comboni Laien Missionarinnen fanden sich in Verona ein um am Laboratorium über Interkulturalität – eine bedeutungsvolle Europäische Fortbildung zur Interkulturellen Kompetenz – vom 1. bis 6. Juli 2019 teilzunehmen. Die Teilnehmer kamen aus allen Comboni Provinzen: Italien, Spanien, Portugal, Polen, Deutschland, London Provinz und aus dem Generalat in Rom. Von der deutschsprachigen Provinz (Deutschland, Österreich und Süd Tirol) nahmen teil: P. Karl Peinhopf, P. Franz Weber, P. Günther Hofmann und Br. Bruno Haspinger. Die allermeisten waren im Haus der Comboni-Schwestern untergebracht. Es das Haus, das Daniel Comboni bei der Gründung seines Institutes für Afrika gekauft hat. Als echtes Kleinod hüten die Schwestern noch eine schöne, kleine Madonna, ca. 60 cm groß.

Erfreut waren alle mit der Einführung durch die Schwester Oberin: „Bitte beachten sie dass wir kein Plastik verwenden, auch im Kaffeeautomaten sind keine Plastiktassen, normale Tassen stehen nebenan. Auch arbeiten wir mit der Armen-Tafel zusammen und bieten so auch Lebensmittel um das Verfallsdatum an. Sie können jedoch versichert sein, dass wir uns gut informieren, welche Lebensmittel trotzdem wie lange essbar sind“.

„Unser Comboni-Institut – sagte P. Günther Hofmann – ist von Anfang an ein interkulturelles Projekt gewesen, das die Mitglieder befähigen sollte über ihren eigenen Horizont hinaus zu wachsen. Für ein Mitglied der Comboni-Familie ist es damals wie heute grundlegend, seine oder ihre eigene kulturelle Identität gut zu kennen und sich damit auseinander zu setzen. Offenheit und Respekt gegenüber Menschen aus anderen Kulturen, Religionen und Ländern sind dabei unbedingt notwendig.“

„Das Laboratorium selber, mit dem großen Thema Interkulturalität – schrieb Br. Bruno Haspinger – betraf und berührte alle Teilnehmer. Bereits in der Vorbereitung hatte jeder Teilnehmer einen Bericht über ein Erlebnis, das ihn besonders beschäftigte, schriftlich eingereicht. Diese Berichte wurden zu Beginn wieder aufgegriffen. Es wurden Gruppen nach Sprachen eingerichtet und jeder Teilnehmer sollte in der Gruppe seine Geschichte frei erzählen. In vier Gruppenarbeiten wurde die gesamte Problematik aufgerollt, so dass es bis zum Schluss, begleitet von Fachleuten, Arbeit und Nachdenkliches gab. So ergab sich ein breites Spektrum von Erfahrungen, die praktisch ganz wesentlich viele Probleme im interkulturellen Zusammenleben innerhalb der Comboni-Provinzen ergab. Es ging also um ganz konkrete, persönliche Erfahrungen und wie wir als Combonigemeinschaft damit umgehen.“

Die Anthropologin, Devisri Nambiar, hat uns durch Rollenspiele in Gruppen in konkrete Situationen geführt, die interkulturelle Kompetenz erfordern. Aufgrund ihres indischen Vaters und ihrer italienischen Mutter hat sie eine ausgezeichnete Befähigung und ein Gespür für interkulturelle Aspekte des Lebens.

Die Botschaft von Don Paolo Boschini, der als Gemeindepfarrer und Professor für Philosophie zu uns gesprochen hat, welche mich besonders berührt hat lautet so: Die Glaubwürdigkeit unseres Zeugnisses rührt daher, wie authentisch wir auf das Leiden der Menschen (Notleidende und Flüchtlinge, Pflegebedürftige und Sterbende) eingehen können, die uns jeweils anvertraut sind. Don Paolo hat uns auch lebendig von seinem Einsatz für Flüchtlinge berichtet, die aufgrund ihrer muslimischen Kultur, ganz anders ticken als er.

Frau Jessica, einer Mitarbeiterin von „Nigrizia“.

Am Mittwochabend haben wir an einer Manifestation verschiedener NGOs in Verona teilgenommen. Im Mittelpunkt stand der Aufruf von Jessica, einer Mitarbeiterin von „Nigrizia“, die sich deutlich gegen die aktuelle Haltung der italienischen Regierung um Außenminister Matteo Salvini bezüglich der Aufnahme von Flüchtlingen aussprach. Dann kam ein Kongolese, namens John, zu Wort der seit Tagen einen Protestmarsch nach Rom macht. John lebt seit 27 Jahren gerne in Italien, aber seit einiger Zeit fühlt er selbst mit großer Sorge die wachsende Gewalt und Feindlichkeit gegenüber Ausländern.

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Das hat ihn zu diesem Marsch unter dem Motto „Bleiben wir Menschen“ gegen Rassismus und Gewalt gegen Flüchtlinge veranlasst. Wir machten ihm Mut und bezeugten ihm unsere Unterstützung.

John lebt seit 27 Jahren in Italien.