Samstag, 19. Januar 2019
„Es beschäftigt mich das Sterben von unserem Mitbruder Josef Valentin Knapp – schreibt Br. Bruno Haspinger auf seiner eigenen Facebook-Seite –. Der Abschied von Seppl Knapp war überall beeindruckend: in Kollmann, in Waidbruck und Pfalzen. Seppl war ein Comboni-Missionar und Pfarrer. Aber er war anders, vor allem offen für Begegnungen, für andere Gespräche über Glaube und Kirche, denn er war ein Leben lang auch Suchender, hatte keine fertigen Rezepte und Antworten. Und er war auch Brückenbauer in verschiedene Richtungen.“
Josef Valentin Knapp wurde am 14. Februar 1941 in Pfalzen geboren. Mit 11 Jahren kam er als Schüler ins Missionshaus Milland, wo er alle Studien bis zur Priesterweihe, am 29.Juni 1966, absolvierte. Unterbrochen war diese Zeit in Milland nur durch das Noviziat 1962/63 in Mellatz bei Lindau. Während P. Josef von 1966 bis 1968 auf die Einreiserlaubnis nach Südafrika wartete, war er im Missionshaus Milland als Verwalter tätig. Vom August 1968 bis Ende 1992 arbeitete er als Missionar in Südafrika auf verschiedenen Stationen wie Burgersfort, Luckau und Glen Cowie. Von 1993 bis 1995 war P. Josef in Milland tätig und dann wieder bis 2003 als Missionar in Südafrika. Vom 1. Juli 2003 bis zu seinem Tod, am 12. Januar 2019, war er Pfarradministrator von Waidbruck und Kollmann, wo er 2016 sein goldenes Priesterjubiläum feiern konnte.
Als Missionar in Südafrika hat sich P. Josef sehr um Kultur und Glaube der Afrikaner bemüht. Auch der Austausch zwischen Afrika und Europa war ihm wichtig und zwar in beide Richtungen. Daher organisierte und begleitete er auch mehrmals einen südafrikanischen Chor durch Europa.
P. Josef war ein froher und geselliger Mensch. Sein Leben war allerdings auch begleitet vom Suchen nach dem was richtig ist und Hoffnung macht. Nun hat er dieses Ziel erreicht und wir vertrauen, dass Gott ihm sein Bemühen und Arbeiten belohnt.
Seppl der andere
Der Abschied von Seppl Knapp war überall beeindruckend: in Kollmann, in Waidbruck und Pfalzen. Seppl war ein Comboni-Missionar und Pfarrer. Aber er war anders, vor allem offen für Begegnungen, für andere Gespräche über Glaube und Kirche, denn er war ein Leben lang auch Suchender, hatte keine fertigen Rezepte und Antworten. Und er war auch Brückenbauer in verschiedene Richtungen. Seppl hat verstanden und wollte, dass es nicht nur Brücken von Europa nach Afrika geben muss, sondern auch umgekehrt. E hat sich in die Kultur der Anderen hineingehorcht und hineingesetzt. Seppl war ein Kenner der afrikanischen Stämme, in welchen er gearbeitet hat. Und er war der Seppl, nicht der Pfarrer, nicht der Comboni, sondern der Seppl, der Watten konnte, feiern konnte, Gottesdienste feiern konnte, einer vom Volk sein wollte.