Freitag, 2. Juni 2017
“Wir Comboni-Missionare aus den verschiedenen Jurisdiktionsbereichen und begleitet von Mitgliedern der Comboni-Familie sind in Rom zusammengekommen, um das 150. Gründungsjubiläum unseres Instituts zu feiern. Feiern bedeutet für uns vor allem unseren Ursprung und die Geschichte ins Gedächtnis rufen, die der Herr mit uns und mit den Völkern schreibt, denen wir auf unseren Wegen begegnet sind. Sich erinnern ist keine archäologische Übung, sondern ein lebendiger Prozess der Danksagung an Gott, dem wir vertrauensvoll unsere Zukunft in die Hände legen. Sich erinnern heißt neuaufbrechen, sich erneuern.” […]. Im Bild: Comboni Familie mit Papst Franziskus am 31. Mai 2017.
Mit Dankbarkeit und Hoffnung
Botschaft des Symposiums an die Mitbrüder
Wir Comboni-Missionare aus den verschiedenen Jurisdiktionsbereichen und begleitet von Mitgliedern der Comboni-Familie sind in Rom zusammengekommen, um das 150. Gründungsjubiläum unseres Instituts zu feiern. Feiern bedeutet für uns vor allem unseren Ursprung und die Geschichte ins Gedächtnis rufen, die der Herr mit uns und mit den Völkern schreibt, denen wir auf unseren Wegen begegnet sind. Sich erinnern ist keine archäologische Übung, sondern ein lebendiger Prozess der Danksagung an Gott, dem wir vertrauensvoll unsere Zukunft in die Hände legen. Sich erinnern heißt neuaufbrechen, sich erneuern.
Erbschaft: von der Dankbarkeit zur Treue
Unser Institut ist nicht am grünen Tisch entstanden, sondern ist die Frucht eines langen Prozesses, in den unser Leben und unsere Mission einmünden. Es ist eine schmerzhafte und mühselige Geburt gewesen in einer Zeit epochaler Veränderungen. Wir sind in Armut zur Welt gekommen, ohne besondere kirchliche, politische und finanzielle Unterstützung. Dieses Event, das in der Geschichte der Missionsbewegung des XIX. Jahrhunderts seinesgleichen sucht, hat uns unabhängiger gemacht, unserer speziellen Berufung zu entsprechen. Auch der Weg bis zur rechtlichen Klärung ist nicht einfach gewesen. Klar ist aber, dass sich Comboni eine Familie von Missionaren mit folgenden Merkmalen gewünscht hatte:
Papst Franziskus sagt uns, dass “die Freude des Missionars immer im Hintergrund eines dankbaren Gedächtnisses aufleuchtet”. Wer dankbar ist, weiß sich geliebt, spürt den Drang hinauszugehen, um die Erfahrung mit den anderen zu teilen. Dankbarkeit ist nichts Starres, vielmehr eine Bewegung in uns, außerhalb von uns und vor uns, sie ist ein Weg. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden die Wiedervereinigung, die neue Lebensform und die Heiligsprechung des heiligen Daniel Comboni qualifizierende Momente unserer Geschichte und Anlass, neu aufzubrechen und weiterzugehen.
Dankbarkeit bedeutet, in unserer Geschichte die Treue Gottes erkennen, die sich in der großherzigen Treue vieler Mitbrüder von gestern und heute widerspiegelt: Treue zum Evangelium, zu Comboni, zur schwierigen Mission, zum Gebet, zur evangelischen Armut, zum Volk Gottes und zur Internationalität.
Wege der Erneuerung
Heute haben wir die Möglichkeiten, den Gründer und unsere Geschichte zu studieren und besser kennenzulernen. Dieses Symposium hat dazu einen Beitrag geleistet. Wir sind uns bewusst, dass wir jedes Mal, wenn wir uns Comboni und seiner charismatischen Gnade nähern, einen Sprung nach vorn machen.
Eine Neugestaltung unseres Instituts ist notwendig. Wir stehen vor der Herausforderung einer Mission, die nicht stillsteht, und von ihren Zielen noch weit entfernt ist. Es gibt Herausforderungen, die uns Angst machen: Die Überalterung der Mitglieder in vielen Jurisdiktionsbereichen unseres Instituts, der Rückgang der Berufe vielerorts, die neuen Paradigmen von Mission und die neue Rollenverteilung innerhalb der Ortskirchen, um nur einige zu nennen. Diese Mission verlangt von uns, dass wir Zeugnis ablegen, das über die Werke hinausreicht, unsere Lebensweise hinterfragt und unsere ganze Hingabe verlangt.
Wir spüren, dass die Erneuerung unseres Instituts auf vier Wegen geschieht: Mystik, Demut, Brüderlichkeit und Dienstamt.
Nach diesem Jubiläum brechen wir erneut als Brüder auf im Bewusstsein der Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber voller Hoffnung:
“Der Missionar lässt sich von keiner Schwierigkeit entmutigen. Alle Kreuze sind verdienstvoll, weil man nur für Christus und seine Mission arbeitet” (Heiliger Daniel Comboni)
“Möge der Geist in euch die Hoffnung reichlich fließen lassen.” (Papst Franziskus).