Mittwoch, 30. September 2015
Der endgültige Text des Generalkapitels wurde am gestrigen Dienstag verabschiedet. Er beinhaltet 6.000 Worte und dürfte etwa 50 Seiten haben. (Der Text von 2009 hat knapp 100 Seiten. – Anm.). Er dürfte aber genügen, um ein erneuertes, persönliches und gemeinschaftliches Engagement zu anzuregen. Der approbierte Text ist von „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus inspiriert. Er enthält keine revolutionäre Neuigkeit, sucht aber mit einer neuen Sprache drei fundamentale Aspekte verständlicher zu machen: Mission, Person und Neustrukturierung.

 

Im Bild oben,
P. David Glenday,
Comboni-Missionar.

 

Im Dokument des GeneralKapitels findet sich eine Einladung zur Überprüfung der Mission. Dies soll anhand von einer Reihe von Kriterien wie die „Nähe zu den Armen“, „Aufmerksamkeit gegenüber den Zeichen der Zeit“, die „Wirklichkeit jeder Provinz oder Delegation“ sowie ein „einfacher Lebensstil“ etc. geschehen. Darüber hinaus besteht die Herausforderung, neue Formen der Dienstausübung zu erwägen: weg von territorialen Grenzen und hin zum Übernehmen von Aufgaben, die eine ziemliche Spezialisierung benötigen. Dieses gilt für das Gebiet von „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (GFS)“, für die Arbeit mit den Hirtenvölkern, mit den indigenen Völkern sowie für die Arbeit in den Vorstädten etc. Es wurde auch bestätigt, dass Europa Missionsland ist, so wie auch die anderen Kontinente.

Bezüglich des Themas zur Person verdeutlicht der Text zwei Aspekte auf gründliche Art und Weise:

Zum einen drängt uns zunehmende Multikulturalität der Kongregation, das Charisma zu neu zu buchstabieren und zwar unter dem Gesichtspunkt der Internationalität – so wie es der Wille unseres Gründers, des Hl. Daniel Comboni war. Unsere Provinzen, Delegationen und Hausgemeinschaften sollen Orte sein, wo wir die Herausforderungen in der Verschiedenheit lernen.

Zum anderen, benötigt die Erneuerung der Kongregation und ihrer Mitglieder, eine Wiederan­eignung des Spezifischen der combonianischen Spiritualität. Diese erhält ihre Inspiration durch das Bild von Jesus, dem Guten Hirten. Er ist es, der wirkliches Leben schenkt.  Unter all dem Neuen wurde die Wichtigkeit einer Überarbeitung der Lebensform (Ordensregel - Anm.) betont, um schließlich eine Reform derselben durchzuführen. Es geht darum, eine bessere Antwort auf die Situation heute geben zu können – wie auch um ein neues Beispiel der Mission heute zu erarbeiten.  

Was nun die Neustrukturierung der Kongregation betrifft, hat der approbierte Text im Einklang mit den früheren Kapiteln die Dringlichkeit eines Gleichgewichts zwischen Personen und Aufgaben hervorgehoben. Dieses bedeutet eine Reduzierung unserer Gemeinschaften (40 innerhalb der kommenden sechs Jahre). Das bringt aber auch eine fortschreitende und schrittweise Zusammenlegung der Provinzen mit sich, damit unser Dienst verbessert und qualifiziert wird.