Sonntag, 19. April 2015
Einmal im Jahr halten die Comboni-Missionare im Geburtshaus unseres Gründers Daniel Comboni in Limone am Gardasee ein Symposium ab. Dieses Jahr fand es bereits vom 7. bis 11. April statt und stand unter dem Motto „Heute in Europa Frohbotschaft sein: festigen, vertiefen, vorausdenken“. Ausgerichtet wird dieses Reflexionstreffen jeweils durch die Mitglieder von GERT, der „Europäischen Gruppe für theologische Reflexion“ der Comboni-Missionare. Am Ende des Symposiums haben die Teilnehmer eine Verlautbarung unterzeichnet, die das Vorhaben der mosambikanischen Regierung verurteilt, dem privaten Konsortium proSAVANA 102.000 km² fruchtbares Land zu überlassen. Dies ist eine Fläche, die zum Beispiel ein Drittel der Staatsfläche Italiens ausmacht.
Während des Treffens wurden die Bedeutung und die Herausforderung unterstrichen, heute in Europa die „Gute Nachricht“ zu sein.
Die drei Tage des Symposiums waren geprägt von den Worten des Mottos „festigen“, „vertiefen“, „vorausdenken“.
Ausgehend vom Leben und den derzeitigen Erfahrungen von Mission in Europa ging es nun darum, vor allem die neuen Aussichten zu vertiefen, welche in Zukunft die Frohe Botschaft sein könnten. Zudem sollten Vorschläge überlegt werden, wie die Mission in Europa zunehmend Ausdruck missionarischer Freude werden könnte. So sollten die Erfahrungen gefestigt werden durch ein Hinhören auf das, was in Europa in den vergangenen Jahren geschehen ist. Bei den etwa 30 teilnehmenden Comboni-Missionaren und Comboni-Missionarinnen, die in den europäischen Provinzen tätig sind, waren vor allem diejenigen Mitglieder der Comboni-Familie mit einbezogen, welche beauftragt sind, die combonianische Mission im Europa von heute zu leben. Außerdem hatte das Treffen zum Ziel, die Delegierten für das Generalkapitel im kommenden September mit Material zu versorgen.
Am Tag von „festigen“, wurden drei Erfahrungsberichte vorgestellt: Von Schwester Margit Forster, die von ihrem Engagement in Berlin (Deutschland) gegen den Menschenhandel berichtet hat; von dem Comboni-Pater Juan Antonio Fraile, der über die Gemeinschaft in seiner Pfarrei Palas de Rei am Jakobsweg (Spanien) gesprochen hat; und von dem Comboni-Pater Alex Zanotelli und der Ärztin Felicetta Parise, die ihre Erfahrungen mit Eingliederung im Stadtteil Sanità in Neapel (Italien) geschildert haben.
Die italienische Theologieprofessorin Stella Morra, der Xaverianer-Pater Aluisi Tosolini, der Professor für Wirtschaft Francuccio Gesualdi und der Theologieprofessor Carmelo Dotolo waren eingeladen worden, um zu helfen sich mit möglichen grundlegenden Aspekten, Frohe Botschaft zu sein, zu befassen und diese zu vertiefen.
Mit Unterstützung von Moderator Sandro De Toni wurde ein Workshop eingerichtet. Letzterer hat noch einmal Orientierungshilfen aufgezeigt, um den Weg zu festigen und gleichzeitig den Armen, den Familien und jungen Menschen begründete Hoffnung zu machen.
Am letzten Tag des Symposiums war Zeit für ein Wahrnehmen der Möglichkeiten sowie für die Suche nach neuen Vorschlägen. Einerseits sollte bereits Bestehendes und Praktiziertes konsolidiert werden. Andrerseits sollte Neues für unseren missionarischen Auftrag als freudige Zeugen des Evangeliums in Europa gewagt werden.
Schließlich haben die Missionare vor allem fünf Richtlinien benannt, um die es künftig gehen soll: Erstens die Notwendigkeit einer Spiritualität, die in der Wirklichkeit verankert und durch Gottes Wort erleuchtet ist. Dann gilt es, mit den Armen zu leben und mit ihnen zu gehen. Zum Dritten werden ein einfacher Lebensstil und einfache Strukturen genannt. Viertens ist auf den Haushalt und das Finanzgebaren zu achten. Und schließlich soll es um eine Praxis der Teilhabe bei Entscheidungen gehen.
Mit diesen fünf Richtlinien als Grundlagen wurden bei der Gruppenarbeit schließlich konkrete Vorschläge verfasst. Die verabschiedeten Beschlüsse sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Am Ende des Symposiums haben die Teilnehmer eine Verlautbarung unterzeichnet, die das Vorhaben der mosambikanischen Regierung verurteilt, dem privaten Konsortium proSAVANA 102.000 km² fruchtbares Land zu überlassen. Dies ist eine Fläche, die zum Beispiel ein Drittel der Staatsfläche Italiens ausmacht.