Rom, Samstag, 3. August 2013
Im neuen Provinzialat der Comboni-Missionare in Nürnberg sind vom 15. bis 22. Juli zwölf Comboni-Bischöfe zu ihrem jährlichen Erfahrungsaustausch zusammen gekommen. Die Bischöfe treffen sich jedes Jahr in einer anderen Comboni-Provinz, um so auch diese an ihren Erfahrungen teilnehmen zu lassen und selber die Provinzen besser kennen zu lernen. Im Bild von links: Br. Friedbert Tremmel, Erzbischof Ludwig Schick, von Bamberg, P. Josef Altenburger, Provinzobere der DSP.
Allein schon aus ihren Herkunftsländern kann man ablesen, wie breit gestreut und unterschiedlich da Erfahrungen zusammenlaufen. Die Bischöfe kommen aus folgenden Diözesen und Ländern: Witbank/Südafrika; Huánuco/Peru; Esmeraldas/Ekuador; Bangassou/Zentralafrika; Kotido/Uganda; Lira/Uganda; Apostolisches Vikariat von Nordarabien; Hawassa/Äthiopien; Cittadella/Italien (emeritierter Bischof von El Obeid); Laï/Chad; Doba/Chad; und Tilarán/Costa Rica.
Viele Diözesen, die von Comboni-Missionaren aufgebaut wurden, sind heute selbständige Ortskirchen, die zum Großteil nicht nur eigene Führungskräfte haben, sondern selber Missionare aussenden. Probleme gibt es eher mit der Finanzierung der Ausbildung und des Unterhalts der Führungskräfte.
Von Schwierigkeiten völlig anderer Art haben die Bischöfe aus Zentralafrika und Kuweit berichtet. Bischof Juan José Aguirre von Bangassou in Zentralafrika hat in und mit seiner Diözese furchtbares erleben müssen. Die Seleka-Rebellen, teilweise Söldner aus Nachbarländern und ganze Horden von zukunftslosen Jugendlichen haben das Land überfallen, die Regierung gestürzt und praktisch alle Missionen geplündert. Fast alle Fahrzeuge wurden geraubt oder zerstört. In manchen Kirchen wurden die Kirchenbänke übereinander gestapelt und angezündet, sodass alles verbrannte.
Tausende von Menschen, vor allem Christen sind obdachlos. Muslimische Jugendliche waren mit den Rebellen unterwegs und haben ihnen gezeigt, welche Häuser sie anzünden müssen. Derzeit werden von den Missionaren Versöhnungsaktionen gestartet. In Dekoa kam es zu einem großen Jugendforum bei welchem christliche und muslimische Jugendliche zusammen mit jungen Leuten der Seleka gemeinsam zur Vergebung und Versöhnung aufriefen, miteinander beteten und Essen für alle bereiteten.
Bischof Ballin aus Kuweit berichtete wie sich viele Christen praktisch nur im Untergrund, also in den Kellerräumen treffen können und überall benachteiligt werden, wenn sie sich als Christen bekennen. Für ihn ist die Auseinandersetzung mit dem Islam äußerst wichtig, damit vor allem die verbindenden Elemente hervorgehoben werden und dass man Fanatismus und die wahre Lehre besser unterscheiden kann.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick besuchte die Bischöfe am Donnerstagnachmittag und hatte mit ihnen einen interessanten und wertvollen Informationsaustausch.