Montag, 17. Februar 2025
Pater Deogratias Nguonzi, Comboni-Missionar aus Uganda, hat versucht, auf die Kirchengemeinden, in denen er während seines Heimaturlaubs zu Besuch war, etwas genauer einzugehen. Freilich war die Zeit, um Neues wahrzunehmen, relativ kurz. Ein paar Beobachtungen hat er dennoch gemacht. „Die Kirchen sind voll bei den Gottesdiensten in Uganda“, sagt der Missionar.

Was ist anders in der Kirche in Uganda
als im Ostalbkreis?

Die Kirchen sind voll bei den Gottesdiensten in Uganda.

Das war die Frage von einem meinen Mitbrüdern an mich, als ich aus dem Heimaturlaub ins Missionshaus Ellwangen zurückkam. Es ist schwierig, eine Antwort auf diese Frage zu geben, weil die Katholische Kirche überall ähnlich oder gleich ist.

Ich bin also am 02. Januar 2025 für einen Monat nach Uganda geflogen, um meinen jährlichen Urlaub in der Familie zu verbringen. Und ich war nicht allein unterwegs. Ein mutiger Zöbinger, der noch nie in Afrika war, hatte mich begleitet. Während alles für mich ganz normal schien, war alles für ihn eine abenteuerliche Erfahrung: der lange Flug, die Geduld am Flughafen, Linksverkehr, die rigoros fahrenden Boda-Bodas (Motoradtaxis), der Messbesuch und die lebendigen Gottesdienste etc. „Es ist eine andere Welt“ – so der Mann aus Zöbingen.

Sonntagsmessen werden immer feierlich gestaltet. In unserer Pfarrkirche von „Our Lady of Africa“ (Unsere Liebe Frau von Afrika) werden sonntags mehrere Messen gefeiert, und diese sind gut besucht. Jede Eucharistiefeier hat einen eigenen Chor mit schönen Gesängen und Tänzen während des Gottesdienstes. Die Pfarrkirche liegt in Mbuya, einem Stadtteil von Kampala, der Hauptstadt von Uganda. Die Pfarrei befindet sich in der Zentralregion des Landes. Hier hat auch der Provinzial seinen Sitz.

Klatschen und Tanzen als Ausdruck der Freude beim Gottesdienst.

Einige liturgische Bräuche in dieser Region sind anders als im Nordwesten von Uganda, wo ich herkomme. In meiner Region sind die sonntäglichen Messen sehr lebendig, weil alle Kirchenbesucher und -Besucherinnen tanzen. Freilich passt der Tanz nicht überall in der Liturgie – zum Beispiel zu den Kyrie-Rufen oder beim Antwortgesang vor dem Evangelium, während des Glaubensbekenntnisses und dem Agnus Dei.

Die Messfeier dauert in meiner Heimatregion mindestens zwei bis drei Stunden, aber man spürt es nicht. „Wie lange war die Messe?“ fragte mein Gast. Der Gottesdienst hatte über 2½ Stunden gedauert! Als Kind war mir beigebracht worden, dass der Sonntag ganz Gott gewidmet ist. Deswegen hat man keine Eile beim Gottesdienst.

Heutzutage hat sich dennoch etwas geändert. Zum ersten Mal habe ich gehört, dass einige Priester zu lange Predigten halten und die Vermeldungen länger sind als die Predigt. Es ist schwierig, diese kleinen Änderungen zu wahrzunehmen. Aber es stimmt, dass sich einige Dinge geändert haben. Aber trotzdem ist die Kirche noch lebendig wie das Wort Gottes.

Pater Deogratias Nguonzi, Comboni-Missionar