Samstag, 29. Juni 2024
Die italienische Provinz der Comboni-Missionare besteht derzeit aus 23 Gemeinschaften: Bari, Brescia, Casavatore, Castel d’Azzano, Castel Volturno, Cordenons, Fano Florenz, Lecce, Limone, Lucca, Milano-Bruzzano, Padua, Palermo, Rebbio, Rom ACSE, Trento, Troia, Venegono, Verona Mutterhaus, Verona Comboni Medienzentrum (CCM), Verona Provinzialat und Verona San Tomio.
Die Gemeinschaften mit ihren insgesamt knapp über 400 Mitbrüdern engagieren sich je nach ihren Stärken in den Diensten der Provinz, in der missionarischen Bewusstseinsbildung, in der Berufungspastoral und Berufsausbildung und in der Aufnahme der älteren und kranken Missionare nach ihrer Rückkehr.
Die italienische Provinz kann einen wertvollen Beitrag zur Mission in aller Welt leisten. Die Erfahrung der Corona-Pandemie hat uns die Augen dafür geöffnet, dass es weiterhin notwendig ist, zu evangelisieren. Im Allgemeinen werden wir in den Ortskirchen eher als Spezialisten für die Mission „ad extra“, nach außen, wahrgenommen. Es gibt jedoch ein großes Bewusstsein dafür, die Mission in Europa zu leben.
Die Comboni-Missionare in Kirche und Gesellschaft
Im gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext scheint die religiöse Gleichgültigkeit zuzunehmen, insbesondere bei jungen Menschen. Die wenigen engagierten Laien sind müde und mit der Arbeit überlastet. Wir wollen im kirchlichen Leben Italiens Zeugnis ablegen von unserer missionarischen Erfahrung: als dienende und nicht-klerikale Kirche, die auf die Armen und Ausgestoßenen zugeht, die offen ist für die Aufnahme von Einwanderern, die immer die universale Dimension lebendig hält, um Brücken der Gemeinschaft zu sein.
Wir befinden uns zunehmend in einem tief greifenden anthropologischen Wandel, was die Konzeption des Lebens betrifft, mit einem immer stärkeren Verfall der Werte. In der Politik überwiegen parteipolitische Interessen gegenüber dem Gemeinwohl. Unsicherheit und Armut sind allgegenwärtig. Der Zugang zur Welt der Jugendlichen wird immer schwieriger, sowohl aufgrund kultureller und wertebezogener Distanzen als auch im Hinblick auf die Technologie, insbesondere die Kommunikation.
Unser Engagement für Zuwanderer im Einklang mit den geänderten Denkweisen in Europa, das nun als Land der Mission und nicht nur der Berufungspastoral gesehen wird, ist gewachsen. Wir arbeiten weiterhin in einer Weise, die die Integration von Einwanderern in unsere Gesellschaft fördert. In den letzten Jahren hat auch das Bewusstsein für die Vernetzung mit anderen kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zugenommen.
Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeit der Italienischen Provinz basiert auf einer „Missionsökonomie“, die sich in der Aufmerksamkeit für die existenziellen Randgebiete und die Armut unserer Zeit und unseres Umfeldes ausdrückt. Wir wollen im Einklang mit den Werten der integralen Ökologie und mit den Hinweisen der Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus leben, indem wir auf den Schrei von Mutter Erde hören, die uns auffordert, unseren persönlichen und gemeinschaftlichen Lebensstil zu überprüfen und anzupassen.
Fürsorge für alte und kranke Mitbrüder
Wir bringen den Mitbrüdern mit der Erfahrung eines langen missionarischen Lebens Wertschätzung entgegen und widmen ihnen in der Situation der Zerbrechlichkeit unsere Aufmerksamkeit. Das geschieht, indem wir die schwächsten Mitbrüder aufnehmen, begleiten und mit einem ganzheitlichen, qualitativen Ansatz den Schutz ihrer Gesundheit sicherstellen. Die vier Gemeinschaften, die sich der brüderlichen Fürsorge für Menschen mit Gebrechlichkeit widmen, sind das Zentrum Br. Alfredo Fiorini in Castel d’Azzano (Verona) als Heim für ältere Mitbrüder, die sich nicht selbst versorgen können; die Gemeinschaft von Rebbio und das Mutterhaus von Verona für sich selbst versorgende ältere Mitbrüder; sowie die Niederlassung in Brescia als Gemeinschaft für selbständige ältere Menschen und Unterstützungsdienst für Diagnose- und Behandlungswege für Mitbrüder aus anderen Provinzen.
Der Weg der Provinz
Wir arbeiten gemeinsam an der Erneuerung unserer Gemeinschaften und fördern die Qualität des Gemeinschaftslebens. Dazu gehören unter anderem fortlaufende Bildung, Internationalisierung, Verfügbarkeit für Ämter innerhalb der Kongregation, Gastfreundschaft und eine enge Zusammenarbeit. Schrittweise wollen wir klären, welche Prioritäten wir setzen sollen, um Personal und Ressourcen sinnvoll zu verwalten. Die Neuordnung der Strukturen veranlasst uns, die bereits ergriffenen Initiativen zur Schließung oder Verlagerung einiger Gemeinschaften für eine nachhaltige Zukunft zu bestätigen und fortzusetzen. In der Kooperation innerhalb der Comboni-Familie, mit Comboni-Missionsschwestern, Comboni-Säkularmissionaren und Comboni-Laienmissionaren, aber auch mit anderen Organisationen und mit den Comboni-Provinzen auf dem europäischen Kontinent wollen wir uns stark aufstellen für den Weg in die Zukunft.
Br. Paolo Rizzetto
Comboni-Missionare