Giuseppe wurde am 3. August 1935 in Verona geboren. Als Volksschüler und auch noch als Mittelschüler war er ein sehr eifriger Ministrant. Am 16. Juli 1954 schloss er in Verona an der staatlichen Gewerbefachschule „Anton Maria Lorgna“ mit einem Diplom die Ausbildung als Buchhalter und Handelsfachmann ab. Er fand sofort eine Stelle in einer Bank.
1951 lud ihn Don Bruno Trezza, Pfarrer der neuen Pfarrei Santa Maria Assunta, ein, die Jugendgruppen zu begleiten. Er stimmte begeistert zu und erwies sich gleich als großartiger Jugendführer, vor allem durch die Organisation von Sportwettbewerben (insbesondere Fußball).
Dabei lernte er mehrere Comboni-Missionare kennen. Eines Tages kam Pater Egidio Ramponi, der Gründer des Comboni- Säkularinstituts, zu einem Treffen der Missionsgruppe. Giuseppe war sehr beeindruckt von ihm, so dass er ihn bat, sein geistlicher Begleiter zu werden.
Am 15. Mai 1960 begann Giuseppe das Noviziat in Gozzano. Am 9. September 1962 legte er die zeitlichen Gelübde und am 9. September 1965 die ewigen Gelübde ab. Am 28. Juni 1966 wurde zum Priester geweiht. Er bat, sofort in die Mission ausreisen zu dürfen, aber die Oberen hatten vorläufig andere Pläne für ihn bereit. Er wurde mit der Berufswerbung für die Seminare Brescia, Barolo, Crema und Rebbio in der Region Mailand beauftragt.
Im Jahr 1971 wurde er nach Uganda versetzt. Nach seiner Rückkehr nach Italien wurde er 1977 nach Pesaro entsandt, wo nach der Schließung des Seminars ein Zentrum für Berufungspastoral eingerichtet worden war.
1981 wurde er in die Provinz Kenia versetzt. Im September 1986 kehrte er für ein Sabbatjahr nach Italien zurück. In Verona unterzog er sich einer gründlichen ärztlichen Untersuchung.
Anfang Juli 1987 kam Pater Giuseppe nach Katilu, der einzigen Comboni-Mission unter den Turkana, in der Halbwüste im Nordwesten von Kenia. Hier musste er eine neue, sehr schwierige Sprache lernen, denn Englisch und Kisuaheli reichen nicht mehr aus. Pater Giuseppe ließ sich nicht beirren: „Um Jesus zu verkünden und von der Liebe Gottes zu sprechen, muss man keine Sprache beherrschen: einfache Sätze, ein paar Worte... und viele Taten der Liebe und der Nächstenliebe reichen aus“.
In Katilu litt er unter häufigen Malariaanfällen. Nach einem besonders schweren Anfall 1988 wurde er ins Krankenhaus von Nairobi eingeliefert. Nach seiner Genesung kehrte er wieder nach Katilu zurück. Ende Juni 1989 wurde er dem neuen katholischen Jugendzentrum in Nairobi zugeteilt.
1990 wurde er wieder in die italienische Provinz versetzt. Nach einem Sabbatjahr in Rom kam er nach Trient, um im Zentrum für missionarische Bewusstseinsbildung mitzuarbeiten.
Sein Wunsch, nach Afrika zurückkehren zu dürfen, wurde bald erfüllt. Vor seinem erneuten Einsatz unterzog er sich einer gründlichen ärztlichen Untersuchung. Trotz seines schlechten Gesundheitszustands war er Mitte Juli 1997 bereits wieder in Nairobi. Zwei Tage später wurde er der Gemeinschaft von Rongai, Diözese Nakuru, zugeteilt.
Im Jahr 2016 machte er Urlaub in Italien. Diesmal musste er in den sauren Apfel beißen, denn er musste in Italien bleiben. Für kurze Zeit weilte er in der Gemeinschaft von San Tomio in Verona.
Im Jahr 2017 zog er sich ins Mutterhaus von Verona zurück, um in den Pfarreien auszuhelfen. 2018 kam er ins Krankenzentrum von Brescia und 2020 ins Zentrum „Bruder Alfredo Fiorini“ von Castel d'Azzano.
Im November 2024 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Er wurde ins Krankenhaus in Borgo Roma gebracht, aber die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun, außer seine Schmerzen zu lindern. Er verschied am 17. November.
Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 21. November, in der Pfarrkirche Santa Maria Assunta in Golosine statt. Anschließend wurde der Leichnam im Zentralfriedhof der Stadt beigesetzt.
Pater Franco Moretti, mccj