Samstag, 7. Oktober 2017
„Wie erfreulich ist es, dass Daniel Comboni, unser Vater und Gründer, eine so anziehende Persönlichkeit geworden ist. Es ist das Verdienst der Comboni-Missionare, der Comboni-Missionsschwestern, der Comboni-Missionarinnen des Säkularinstituts und der Comboni-Laienmissionare. In der Tat, die heiligen Männer und Frauen sprechen zu allen Menschen an allen Orten. (…) Danke, Comboni! Danke, Afrika! Denn Du hast Comboni geformt und einen heiligen und großherzigen Mann Gottes aus ihm gemacht.“ P. Tesfaye Tadesse Gebresilasie, mccj, im Namen des Generalrates.
Danke, heiliger Daniel Comboni,
dass Du das Insitut gegründet hast!
“Jauchzt dem Herrn alle Lande… Kommt mit Dank durch seine Tore… Preist seinen Namen! Denn der Herr ist gut, ewig währt seine Huld und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.”
(Psalm 100).
Liebe Mitbrüder,
wir wünschen Euch ein frohes Comboni-Fest!
Es ist ein frohes und schönes Erlebnis zu beobachten, wie die christlichen Gemeinden der Ortskirchen im 150. Gründungsjahr unseres Instituts die Heiligkeit Combonis feiern.
“Comboni, bendito é Deus em teu nome“, „Comboni, Gott wird in deinem Namen gepriesen”: so haben, liebe Mitbrüder, die Leute der Pfarrgemeinde von Curitiba gesungen, denen ich während meines Besuches der brasilianischen Provinz und der Mitbrüder begegnet bin. Ja, eine Ortskirche in Brasilien, weit weg von Afrika, hat Gott und den hl. Daniel Comboni gepriesen. Wie erfreulich ist es, dass Daniel Comboni, unser Vater und Gründer, eine so anziehende Persönlichkeit geworden ist. Es ist das Verdienst der Comboni-Missionare, der Comboni-Missionsschwestern, der Comboni-Missionarinnen des Säkularinstituts und der Comboni-Laienmissionare. In der Tat, die heiligen Männer und Frauen sprechen zu allen Menschen an allen Orten. In Mozambique, wo die 150 Jahre des Instituts zusammen mit den 70 Jahren großherzigen Missionseinsatzes der Comboni-Missionare in der Pfarrei von Benfica-Maputo gefeiert worden sind, hat der Jugendchor gesungen: „Afrikanischer Kontinent, lasst uns frohlocken und singen, die ganze Welt frohlocke und lobpreise Gott mit Dankliedern, denn Comboni war ein Prophet für seine Zeit. Er prangerte die Sklaverei an und hörte den Schrei des afrikanischen Volkes“.
Danke, Comboni! Danke, Afrika! Denn Du hast Comboni geformt und einen heiligen und großherzigen Mann Gottes aus ihm gemacht.
Liebe Mitbrüder, wenn wir heuer das 150. Gründungsjahr unseres Missionsinstituts feiern, wollen wir dem Herrn für das Geschenk des hl. Daniel Comboni und der Mitbrüder danken, die ihr Leben für das Volk Gottes in der Mission eingesetzt und hingegeben haben. Wir danken unseren Mitbrüdern, die während ihres Dienstes am Evangelium und ihres Missionseinsatzes umgebracht worden sind. Wir wollen ihnen DANKEN: sie sind “heilig und fähig geworden“. “Heilig und fähig sollen unsere Missionare sein. Für den Missionar zählt das eine wenig ohne das andere. Missionare und Missionarinnen können nicht für sich allein in das Paradies eingehen, sondern nur gemeinsam mit den Seelen, die sie gerettet haben. Daher müssen die Missionare zuallererst nach Heiligkeit streben, das heißt frei von Sünde sein und demütig. Aber das allein genügt noch nicht. Erst die Nächstenliebe befähigt den Missionar für seinen Dienst”. (Schriften 6655)
Im Zusammenhang mit den 150 Jahren unseres Instituts wäre es sicher eine lobenswerte Sache, für unsere “heiligen und fähigen” Mitbrüder ein Dankgebet zu sprechen, denn sie haben inmitten der Völker, zu denen sie ausgesandt worden sind, ihr Leben für das Reich Gottes eingesetzt. Wenn wir unsere heiligen und fähigen Mitbrüder betrachten, drängt sich uns die Frage auf: und ich, bin ich bereit, den Weg ständiger Umkehr zu gehen? Strebe ich nach missionarischer Heiligkeit und evangelischer Fähigkeit, um dadurch meinen Beitrag zum Leben meiner Brüder und Schwestern und der verzweifelten, verwundeten Welt zu leisten?
Wenn wir an unsere “heiligen und fähigen” Mitbrüder denken, werden wir uns bewusst, dass wir eine tiefe und ergiebige Quelle missionarischer und combonianischer Spiritualität besitzen, aus der wir schöpfen können. Wir haben sehr viele Mitbrüder jeden Alters, verschiedener Kulturen und Rassen, die diese außerordentliche Spiritualität gelebt haben, leben und Vorbilder geworden sind. “Die Anzahl der Missionare, die bereit sind, für Christus und die Mission ihr Leben hinzugeben, ist sehr groß. Ohne viel Lärm zu machen, erfüllen sie die täglichen Aufgaben, die ihnen aufgetragen werden” (KD 2015, Nr. 14).
In diesem Jubiläumsjahr möchte ich vier Mitbrüder und eine Schwester erwähnen, deren Selig- und Heiligsprechungsprozess bereits läuft.
“Heilig und fähig” in der Verkündigung: “Von mir hängt das Heil so vieler Seelen ab; je heiliger ich bin, desto mehr Menschen werde ich retten… Wer viel liebt, wird viel leisten; wer viel leidet, wird viel erreichen. Vor der Muttergottes von Lourdes habe ich um die Gnade des Martyriums gebetet“: „O Heiligstes Herz Jesu, ich schließe mich in deiner überaus süßen Seitenwunde ein. Den Schlüssel habe ich der lieben Mutter Maria anvertraut und sie gebeten, die Seitenwunde nicht zu öffnen, bis der Augenblick kommt, mich in alle Ewigkeit an dir zu erfreuen“ (Bischof Antonio Maria Roveggio, aus seinem persönlichen Tagebuch).
“Heilig und fähig” im Gemeinschaftsleben: “Ich erinnere mich, zweimal, vielleicht zwei Minuten lang, meinen Mitbrüdern gegenüber etwas leidenschaftlich meinen Standpunkt vertreten zu haben, so dass es der Harmonie geschadet hat. Beide Male habe ich gleich mit Gottes Hilfe die Mitbrüder um Verzeihung gebeten. Sie sagten gleich Ja, Ja, okay. Es ist gut, Wasser auf das Feuer anderer zu schütten, besonders wenn es so leicht geht”.
Br. Giosuè dei Cas, 13.1.1927, aus einem Brief an den Generaloberen).
“Heilig und fähig” in der Nächstenliebe: “Heiligkeit ist der Baum und die Liebe seine Frucht. Je mehr wir uns bemühen, Gott zu lieben und zu erkennen und ihm zu dienen, desto mehr fühlen wir uns angezogen, wie durch einen Magnet, ihm in der Person der Ärmsten zu dienen, besonders in den abseits Stehenden und Leidenden.”
(P. Bernardo Sartori, aus einem Brief aus Otumbari, 19.01.1979).
“Heilig und fähig” im Wunsch, nach dem Evangelium zu leben: “Ich muss mich weiterhin bemühen, die Gegenwart Jesu in meinem Herzen bewusst zu leben und mich oft zu fragen, was Er an meiner Stelle tun würde. Der Gedanke, ohne Vorbehalte auf das Wort Gottes zu hören und auch ohne Vorbehalte mich mit Jesus im Tabernakel zu unterhalten, hat mich tief bewegt. Das will heißen, dass ich mich nicht mit so vielen Ausreden verteidigen soll, wenn mein Leben nicht dem Wort Gottes entspricht; nicht über Jesus reden und dann anderen meine kleinliche menschliche Sicht aufdrängen. Leider muss ich mehr oder weniger immer wieder die gleichen Vorsätze fassen”. (P. Giuseppe Ambrosoli, Exerzitienaufzeichnungen, 9-15.1.1981).
“Heilig und fähig” in der Prophetie: “Ich liebe euch alle und ich liebe die Gerechtigkeit; der Gerechtigkeit genügt der Wille jeder einzelnen Person, der Kirche und der Gemeinschaft, bevor der Aufstand unvorhergesehene Brutalität in unserem sozialen Umfeld verursachen kann. Wir sind gegen die Gewalt, auch wenn uns Gewalt widerfährt. Der Priester, der zu euch spricht, hat Morddrohungen erhalten. Mein lieber Bruder, wenn mein Leben dir gehört, dann wird auch mein Tod dir gehören.” (P. Ezechiele Ramin, Predigt in Cacoal, 17.02.1985).
“Heilig und fähig” in unserer Mitarbeit: Sr. Maria Giuseppa Scandola ist ziemlich krank und schreibt an den jungen, kranken Missionar P. Giuseppe Beduschi: “Die Schilluk brauchen dich... du wirst nicht sterben. Ich will statt deiner sterben...” Sie opfert ihr Leben für ihn auf und stirbt nach ein paar Tagen (1.9.1903). P. Giuseppe überlebt und wird noch viele Jahre am Leben bleiben († 10.11.1924).
Das sind die Söhne und Töchter des hl. Daniel Comboni. Frohes Comboni Fest!
P. Tesfaye Tadesse Gebresilasie, mccj - Im Namen des Generalrates